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lichkeit verspreche, dieser Nutzen in gar keinem Verhält nisse zu dem unberechenbaren, nie wieder gut zu machenden Schaden steht, den die Menschheit, die sich solcher Ver brechen schuldig macht, an ihrer Seele erleidet; daß nach wie vor auf solche sophistische Lehren und verwerfliche Mittel der Forschung und der vermeintlichen Förderung des Wohles der Menschheit das Wort des Erlösers zu- krifft: „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?" oder die Erzählung von der Versuchung des Herrn, der sich von dem Worte des Teufels: „Dies alles will ich Dir geben, so Du niederfällst und mich anbetest" nicht berücken läßt; aber auch das Wort unseres Dichters: „Weh' dem, der zu der Wahrheit dringt durch Schuld! Sie wird ihm nimmermehr erfreulich sein!" Ein Verbrechen hört nicht auf, ein Verbrechen zu sein und wird dadurch keine erlaubte Handlung, daß es sich unter falscher Maske verbirgt oder seinem Thäter Nutzen verspricht, und ein dreifaches Verbrechen ist die Vivisektion: ein Verbrechen gegen das schuldlose, in wahrhaft teuflischer Art zu Tode gequälte Tier; ein Verbrechen gegen alle fühlenden, höher gearteten Menschen, die mitleidend für das Tier eintreten und deren Seelenruhe durch die an ihnen verübten Greuel zerstreut wird, für die auch sie mit verantwortlich zu machen sind, wenn sie dagegen nicht mit allen Kräften ankämpfen; ein Verbrechen endlich gegen dis Gottheit, die solche Leiden dem Tiere und dem Menschen nicht vorgesehen, die dem Menschen die Ver nunft zu solch ungeheuerlichem Mißbrauche nicht verliehen hat. Und mit Grauen müssen auch alle weiter blickenden Menschen daran denken, daß die Gemüter von Tausenden hoffnungsvoller, wohlveranlagter Studenten verrohet und zur Hartherzigkeit und Gewissenlosigkeit geradezu künstlich erzogen werden, ein Gedanke, der durch die Wirklichkeit nur allzu oft bestätigt wird. Denn man kann leicht die Wahrnehmung machen, daß weite Schichten des Volkes nicht nur gegen die ärztliche Kunst, sondern auch gegen das menschliche Mitgefühl der Aerzte von tiefem Mißtrauen erfüllt sind, daß deshalb die zünftige, vornehmlich aber auf Vivisektion beruhende Heil methode in Verruf gekommen ist, sie, die nach vielen Bei« spielen auch vor dem Menschen, als dem vornehmsten Versuchstiere, nicht zurückschreckt und daß auch aus diesem Grunde das Volk sich dem natürlichen Heilverfahren mit Vorliebe und Vertrauen zuwendet. Das Volk, für dessen Wohl man auf dem Wege der Vivisektion wissenschaftliche Wahrheiten zu finden vorgiebt, lehnt, so weit es darüber aufgeklärt ist — und wir werden nicht verfehlen, es weiter anzurufen und Licht über dunkle Stätten zu verbreiten — solche Mittel zur Beförderung seiner leiblichen und geistigen Wohlfahrt mit Entrüstung ab. Das Volk ist gewissenhafter, edler und barmherziger, als man vielleicht denkt und als weite Kreise der Gebildeten. Verzeihen mir Ew. Excellenz um des Ernstes und der Tragweite der Sachen willen meine freimütige Sprache! Ich bin eine Frau und eben als Frau fühle ich sich mein Gemüt empören; die Stimme des Gemütes sollte doch «ohl gehört werden. Und als Künstlerin sehe ich mit Grauen, wie die erhabene Schönheit und der Einklang der Schöpfung in roher, plumper, wahnwitziger Weise zer stört wird. Von welcher Seite man auch die Vivisektion betrachte, sie ist gerichtet und sie wird späteren Geschlechtern wie eine geistige und sittliche Seuche erscheinen, von der unsere so hoch entwickelte Gesittung eine Zeitlang be fallen gewesen ist. Und erlauben mir Ew. Excellenz auch die Frage: Haben Sie sich mit der Frage der Vivisektion schon einmal eingehend und ernsthaft beschäftigt? Wissen Sie, was hinter den wohlverschlossenen Thüren der physio logischen und medizinischen Lehrstätten vorgeht, die doch unter Ihrer Oberaufsicht stehen? Mit welch einer raffinierten, man möchte fast sagen: wollüstigen Grausamkeit sind schon die Instrumente und Folterbänke hergestellt, mittelst deren die armen Geschöpfe zu Lode gemartert werden; — wie teuflisch grausam ist ferner die Anwendung des Eurars, eines Mittels, von welchem die berüchtigstell Vivisektoren, wie z. B. Claude Bernard, mit offenkundigem Cynismus behaupten, daß es die entsetzlichsten Leiden hervorruft, welche sich die mensch liche Phantasie vorstellen kann; — und dieses Ourars wird dazu benutzt, um die Tiere bewegungslos zu erhalten, also in eine Art von Starrkrampf zu versetzen, während die Schmerzempfindung in ihrer furchtbaren Größe fortbe steht. Es wäre ebenso gerecht wie lehrreich, wenn diese Herren Vivisektoren derartige Eurars-Experimente mit obligaten Verstümmelungen an ihren eigenen Körpern durchprobieren müßten. Hierbei erwähne ich noch als ge ringe Beispiele das Durchstoßen mit glühenden Nadeln, das Verbrühen, das künstliche Erfrieren, sowohl der äußern, als auch der inneren einzelnen Körperteile, das Verhungern lassen, das Hinabstoßen Hunderter von Stecknadeln in den Magen der Tiere, das Verdurstenlassen, das Durchlöchern, Durchsägen, Zerfetzen einzelner Teile; — und als traurige Krone des Ganzen die fürchterliche Thatsache, daß Tiere, denen die Haut bei lebendigem Leibe abgezogen wurde, monatelang künstlich am Leben erhalten werden, um zu neuen, unerhört grausamen Experimenten benutzt zu werden. Ew. Excellenz können schwerlich gut unterrichtet sein; denn ich und Tausende hegen die feste Ueberzeugung, daß Sie sonst keinen Augenblick gesäumt haben würden, jene empörenden, himmelschreienden, haarsträubenden, das Blut eerinnen mach r.d.n Greuel aus der W lt za schaffen. In solchem Sinne habe ich die Frage wiederholt mit Männern besprochen, die mit der Sache vollkommen ver traut find, und ich habe die Sache fort und fort mit mir erwogen und aus vortrefflichen Schriften kennen gelernt, die seit Jahrzehnten von hervorragenden Denkern und Fachgelehrten über diese Frage geschrieben worden sind. Es herrschte in uns Allen nur die eine Ueberzeugung, sie geht dahin: Die Vivisektion ist ein Schandfleck, der nur allzulange schon uns anhaftet und der endlich durch ein Gesetz — oder durch ein entschiedenes Eingreifen auf dem Wege der Verwaltung zu tilgen ist. „Die Vivisektion," wie der zwölfte internationale Tierschutz-Kongreß ist Buda pest im Jahre 1896 mit 177 gegen 17 Stimmen be schlossen hat, „ist insgesamt strafrechtlich zu verbieten." Als ich seiner Zeit das Vergnügen hatte, Ew. Excellenz bei mir zu begrüßen, wollte ich Ihnen bereits diese An gelegenheit ans Herz legen. Ich fühlte mich damals jedoch nicht genügend unterrichtet und unterließ es daher: — heute dagegen bin ich mit allem vertraut, und habe daher auch den Mut, meine Ueberzeugung frei auszu sprechen. Denn Gott, unser aller Richter, wird mit seiner gött lichen Gerechtigkeit mir schützend zur Seite stehen; eine innere Stimme sagt mir, daß ungezählte Freunde und Gesinnungsgenossen mit mir fühlen und mir helfen werden, meine Gegner zu bekämpfen. Meine Freunde werden es nicht zulassen, daß eine Frau deshalb verdammt wird, weil sie es wagt, mitzureden. Ew. Excellenz würden mich zu tiefgefühltem Danke verpflichten, wenn Sie mir, nachdem Sie selbst die Frage gründlich erwogen, zu welchem Zwecke ich mir erlaube, einige Schriften beizulegen, einmal Gelegenheit zu einer mündlichen Aussprache gäben, und wenn Sie ferner eine Besprechung über die Frage veranstalten wollten, zu der einige Männer, die ich die Ehre haben werde, Ihnen nam haft zu machen, zugezogen würden. Ich habe geglaubt, eine heilige Pflicht zu erfüllen, indem ich die Sache Ew. Excellenz gegenüber zur Sprache gebracht habe. Im Namen von vielen Tausenden bitte ich inständig und mit erhobenen Händen, daß auch Ew. Excellenz die Frage, die uns im tiefsten beunruhigt und bewegt, nicht leichten Herzens etwa von der Hand weisen, sondern uns Ihren starken Arm zur Bekämpfung und Beseitigung der allzulange schon zu Unrecht bestehenden unerträglichen Greuel leihen. Ew. Excellenz ergebene Parlaghy. Lin neue» Selbstgefctzsfz. Zur Vertilgung von jeder Art Raubzeug ist diese Neuheit der Firma R. Weber, Haynau i. Schl., nur zu empfehlen. Das Selbstgeschoß (D. R. G. M. Nr. 49125) besteht, wie aus Fig. 1 ersichtlich, aus zwei Teilen. Der obere enthält den Schlagbolzen mit Spiralfeder und den Abzug, der untere (der Lauf) das Patronenlager, an welchem ein starker Ring mit Gswindeschraube sitzt. Letztere dient zum Einschrauben in Bäume, Pfähle rc. Dieses Selbstgeschoß (Zentralfeuer Cal. 24) kann zum Erschießen von Raubtieren oder, mit Platzpatrone geladen, als Allarmschuß verwendet werden. Im ersteren Falle muß das Geschoß etwa 2 Meter über dem Erdboden an einem Baum oder Pfahl befestigt werden. Beim Fuchssang z. B. wird der Abzugsfaden ent weder nur so lang am Baumstamme hinuntergeführt, daß der Fuchs den daran befestigten Köder bequem erreichen kann, oder man führt den Faden senkrecht bis an die Wurzel des Baumes, zieht ihn hier durch eine kleine Fig. 1. ZSeöcrs Selvstgeschoß. Fig. 2. Httersang mlt Selvstgeschoß. Oesenschraube, die in den Stamm oder in die Erde ge bohrt wird, und bindet kurz dahinter den Köder fest. Es empfiehlt sich auch hierbei, wie beim Fange mit Fallen, den Fuchs durch Schleppen nach dem totbringenden Ab zugsbissen hinzuleiten. In vielen Fällen wird man auch die sogen. „Haar stellung" anwenden können, z. B. bei Fuchs- und Dachs bauen oder beim Otterfang. Die richtige Stellung des Geschosses sowie die Führung de4 Abzugfadens ist aus der Figur 2 genau zu ersehen. Bei Bauen zieht man den Faden senkrecht bis zur Erde hinunter und vor die Mitte des Einganges. Dort wird er an einem in die Erde geschlagenen Holzstiel festgebunden. Auch zum Erlegen von Raubvögeln kann das Geschoß verwendet weiden. Es wird zu diesem Zwecke au einem Hauswirtschaft. Gemüse von Voten Rüben. Kleine werden in Wasser gar g> kocht, gleich daM M und wenn sie erkaltet sind, in längliche StM^W ten. Hierauf schwitze einige seingeschnitteM frischer Butter gar, wobei sie keine Farbe sen, gieße V4 Ltr. Fleischbrühe, welche mit löffel Kartoffelmehl durchgequirlt ist, dazu n zu einer sämigen Sauce einkochen, schütte W sichtigem Rühren die roten Rüben hinein heiß werden. Wenn dies geschehen ist, n»n Obertasse dicke, saure Sahne und gestoßener - M Geschmack dazu gegeben, das Ganze noch schwenkt und dann das Gemüse angerichtet. liche Art gebratene Enten schmecken hierzu AW Sie werden in 6 bis 8 Teile geschnitten M um das Gemüse gelegt. Buchweizenku^en. Menge zn Buchweizenmehl 30 Gramm trockene Hefe,^ W geklärte Butter, 125 Gramm kleine Rosinen, 60 Gramm Streuzucker, 4 Eidot^ 1 Tassenkopf voll warmer Milch, so daß ein Teig daraus entsteht. Dieser wird 7 bis°^M einem kühlen Orte aufbewahrt. Ist der so ist in einer flachen Kasserolle Butter zU in diese der Teig mit einem Löffel stückweise st sodaß er halb in der Butter steht. NaE A Rosinen und Streuzucker darüber gestreut Kasserolle zugedeckt und es müssen glühens ihren Deckel gelegt werden. Der Teig backen, bis er eine hellgelbe Farbe erhalte» Sehr fettige Seidenstoffe. Für ) spirituslösung (60—65 Gramm Harzsem^. Weingeist in einem Glase übergossen und Lösung öfter geschüttelt) anzuwenden, welche bällchens oder Bürste aus glattem Brette einzureiben ist, bis aller Schmutz gelöst istsi lauem Wasser nachgewaschen, in Lasser M (1 Teil auf 20 Teile Wasser) gespült, ' I gemengt, gesteckt oder unter Papier oder > (geplättet). X 95. Frage: „Wie stellt man einen i stAI für Schindeldächer her?" — Antwort: wird zweimal kurz nach einander mit heißem überstrichen und dann sofort aus diesen Ueberfir>A^„^ pulverisierte, durchgesiebte Ziegelerde gebracht- Tagen hat sich eine durchaus feste Masse gebM -^ I > das Holz vor der Aufnahme von Feuchtigkeit m jede Feuersgefahr ausschließt". ^21 An „Teich-Interessenten K. i. O." Wie AH Fruchtbarkeit der Fische ist, zeigen die Resultate in Arneburg in der Altmark. In der letzten La>"-Hi wurden von fünfzig Muttertieren 900 000 denen mindestens 780000 kleine Schnäpel zu s' giebt also nicht weniger als 18 000 Eier auf Oekonom W. in D. Wir würden raten, in mehrere Abteilungen zu zerlegen, denn auf f A geht das Vieh viel ruhiger und frißt das Gra ab, als wenn es über eine große Fläche zu »"UtAÄ auch in der Zeit, in welcher di« betreffende mehr Gras auf derselben nach, als wenn sie siH' gx/ / dem Zahn der Weidetiere" befände. Im letztere ,, Hälmchen der besseren Gräser abgefreffen, ist, während die schlechteren Gräser stehen blew'si, SA '/ Für Fohlen gilt das Gesagte jedoch nicht, den» Weideraum ist, je mehr und besser können om . - auslausen bezw. ihre Gliedmaßen durch Laufen und stärken. umlegbaren Pfahl befestigt, der ein federr^ auf seiner Spitze trägt. Eine derartige PÄA liefert die oben genannte Firma bei fester BAI 3—5 Mark je nach Größe und Ausführung; U geschoß allein kostet 7,50 Mk. und wiegt nur - Bei Allarmschüssen muß der geeignete der Oertlichkeit gewählt werden. ! rtombrnierter Sackwagen mit vsrri<Ht«ng. Z NebenstchAl düng stellt wagen mit E» tung (AuWU Dlittels dieses! ein Mann iaAj selbst die sch^'^ aufzuladen; eine zweite dem Kornbod^ Die Platts Sack wird nach Abnahme desselben nicht herus^o sondern man läßt dieselbe, nachdem man die AZ gerückt hat, durch ihr eigenes Gewicht zur^H und bremst nur mittels eines Bremshebels. dieser praktischen Vorrichtung ist die Firma Gebl^ Alfeld; der Preis des kombinierten Sackwag^ auf 65 Mark.