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viel zu gering. Anmeldungen für die Untersuchung noch in diesem Jahre nimmt die Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft, Berlin 8 V/., Kochstr. 73, entgegen. warum treibt Holzasche Ales? Daß Holzasche ein vortrefflicher Wiesendünger ist, ist allbekannt. Wo Holzasche hingesäet wird, da sproßt massen haft Klee hervor, auch an Stellen, wo seither kein Klee zu bemerken war. Woher kommt das? Antwort: Der Klee, die Wickenartsn, kurz alle Schmetterlingsblütler, welche das sogenannte Bodengras bilden und dem Futter die Kraft und den Nährwert geben, sind phosphorsäure- und kalihungrige Pflanzen. Nun enthält z. B. Buchenholzasche in hundert Teilen 16,4 Teile Kali und 7,5 Teile Phosphor säure. Das also ist der Grund, warum Holzasche Klee treibt. Die Klcepflänzchen müßen freilich vorher da sein. Sie sind auch meistens da, aber aus Mangel an der ihnen zusagenden Nahrung manchmal so kümmerlich, daß sie vom oberflächlichen Beobachter gar nicht gesehen werden. Sobald ihnen aber ihre Nahrung (Phosphorsäure und Kali) zu geführt wird, erscheinen sie wie durch Zauberschlag. Abhilfe bei schlechtbuttern-er Milch. Das oft plötzlich und ohne erkennbare Ursache auftretende Schlechtbuttern der Milch ist ein in allen landwirtschaftlichen Betrieben höchst unangenehm empfundener Uebelstand. Ratlos ist der Landwirt, wenn trotz aller aufgewendeten Sorgfalt die Butterbildung sich nicht herbeiführen laßen will. Der Grund dieser Erscheinung ist eine körperliche Indisposition des Milchviehes, welche in dem Vervauungs- apparat ihre Ursache hat und der gegenüber der Landwirt in der Regel machtlos ist. Von allgemeinem Interesse dürfte es daher sein, daß unter den Landwirten Sachsens, namentlich im Erzgebirge, ein Mittel in Gebrauch ist, welches, dem Milchvieh eingegeben, schon in einem halben Tage die körperliche Indisposition von Grund aus beseitigt, so daß die Milch nach ein- bis zweimaligem Eingeben des Pulvers von den meisten Landwirten als schöner denn je bezeichnet wird und eine in Konsistenz, Farbe und Wohl geschmack tadellose Butter liefert. Zutreffend bezeichnet die sächsische Landbevölkerung dieses Mittel als „Milch reinigungspulver". Daßelbe besteht aus durchaus un schädlichen Bestandteilen (Wermut, Natriumbicarbonat, Kalmus und zweifachem Calciumphosphat zu gleichen Teilen) und ist im Erzgebirge fast jedem Apotheker bekannt. Durch die Tierarzneiapotheke Altenberg bei Dresden ist dasselbe auch weiteren Kreisen durch Versandt zugänglich gemacht worden (drei Schachteln drei Mark franko). Sogenannte blaue oder dünne Milch, desgleichen rote Milch kommt bei Kühen, welchen das Pulver verabreicht wurde, erfahrungs gemäß nicht mehr vor. Lebendgewicht und Schlachtgewicht Bei der Festsetzung des Preises, für welchen man ein Stück Rindvieh verkaufen will, ist es außerordentlich wichtig zu wißen, in welchem Verhältnis das Lebendgewicht zum Schlachtgewicht steht. Bet einem normal gut genährten Rindvieh beträgt das Schlachtgewicht 50 Proz. vom le benden, bei einem angemästeten 52, bei mittlerer Mast 54 und bet Hochmast 58 Proz. Dar Resultat den Viehzählung v»m js. Dezember 18Y7. Faßen wir die Hauptübersicht der Ergebnisse dieser Aufnahme, die sich bekanntlich über das ganze Reich er streckte, in's Auge, so überrascht es uns bei den Zahlen für den ganzen Staat zunächst, daß während des Jahrfünftes 1892/97 die Vermehrung der Gehöfte mit Viehstand mit derjenigen der viehbesitzenden Haushaltungen nicht gleichen Schritt gehalten hat. Letztere stieg nämlich um 428 311 oder 12,99, erstere aber nur um 243 256 oder 9,60 vom Hundert, während sie von 1883 bis 1892 um bez. 5,46 und 5,16 Hunderstel, also sehr gleichmäßig, zunahmen. Die Ursache ist in der diesmaligen Ausdehnung der Er hebung auf das Federvieh zu suchen. Will man die Be wegung des Viehstandes selbst während der verfloßenen fünfundzwanzig Jahre erfaßen, so muß man die Haupt zahlen jener vier Viehzählungen neben einander stellen, wobei der Viehstand Lauenburgs dem preußischen hinzu gerechnet wird. Diese und spätere Vergleichungen müßen allerdings das Geflügel außer Betracht laßen, welches vor 1897 in Preußen noch niemals erhoben worden ist. Es betrug nun die Gesammtzahl Es vermehrten (-j-) bezw. verminderten (—) sich also der 1872 1883 1892 1897 Pferde 2 282 435 2417 367 2 653 661 2 808 419 Rinder 8 639 515 8 737 641 9 871421 10 552 672 Schafe 19 666 794 14 752 328 10109 594 7 859 096 Schweine 4 294 926 5 819136 7 725 601 9 390 231 Ziegen 1481461 1 680 686 1964130 2164425 Gänse — »» — 3 786 144 Enten — — — 1564409 Hühner — — — 31 120 771 überhaupt: bis 1883 die um um Stück Hundert- tetle Pferde -j- 134 932 -s- 5,91 Rinder -s- 98 127 -s- 1,14 Schafe —4 914466 — 24,99 Schweine -j- 1 524 210 -j- 35,49 Ziegen -j- 199 225 -s-13,45 von 1873 bis 1897 um um Stück Hundert teile -s- 525 984-s- 23,04 -j- 1913 158-j- 22,14 — 11807 698— 60,04 -s- 5 095 305-j-118,64 682 964-f- 46,10 Mithin zeigt sich, abgesehen von den Schafen, wiederum ein namhafter Fortschritt beim Viehstande des gesamten Königreiches. Er beträgt für die Schweine über ein Fünftel, für die Ziegen über ein Zehntel, für die Rinder fast ein Vierzehntel, für die Pferde ein Siebzehntel der fünf Jahre vorher ermittelten Gesamtzahl. Nur die Schafe weisen abermals einen beträchtlichen Rückgang auf, und zwar um reichlich ein Fünftel. Zum ersten Male hat für Preußen diesmal auch eine Zählung des Federviehs stattgefunden. Es wurden dabei ermittelt 3,7 Millionen Gänse, 1,5 Millionen Enten und 31,1 Millionen Hühner. Dies ergiebt insgesamt 36*/- Millionen Stück Federvieh. Auf 100 Köpfe der fort geschriebenen Bevölkerung kommen 11,61 Gänse, 4 80 Enten und 95,42 Hühner oder 111,83 Stück Geflügel überhaupt. Das Statistische Bureau bezeichnet das Ergebnis der Zählung von Federvieh als ungünstig und knüpft daran die Mahnung umfaßenderer Maßnahmen zur Hebung der Geflügelzucht. Den Ergebnißen der neuesten Viehzählung läßt sich eine ganze Reihe wertvoller Lehren und Folgerungen entnehmen. Zunächst beweisen diese Ergebniße, daß die heimische Landwirtschaft unermüdlich bestrebt ist, diejenigen Betriebszweige, welche in der heutigen Agrarkrisis noch einigermaßen lohnende Erträge zu liefern geeignet sind, nach Kräften zu pflegen und zu heben. Unsere Landwirte haben den Nat zur Selbsthülfe, der ihnen von berufenen und unberufenen Freunden so oftmals erteilt worden ist, sicherlich nicht ungenützt verhallen laßen. Was durch Anpassung des Betriebs an die Forderungen der Zeit, durch passende Auswahl verhältnismäßig lohnender Produk tionszweige rc, irgendwie geschehen konnte, ist geschehen. Die hohe Entwickelung der heimischen Viehzucht, deren Wertsteigerung sich allein in dem letzten fünfjährigen Zeitraum auf rund 80 Millionen Mark beläuft, zeigt aber auch an, daß wir es hier mit einer Lebensfrage für unsere Landwirtschaft und dem gesamten nationalen Wohlstand zu thun haben. Damit ist zugleich der Wunsch nahegelegt, diesen wertvollen Bestandteil unseres National-VermögenS in wirksamer Weise gesichert und geschützt zu sehen. Das kann aber nur auf dem von der Negierung bereits be tretenen Wege durch thunlichste Fernhaltung von störenden Einflüßen des Auslandes, insbesondere durch Verhütung der Einschleppung von Viehseuchen geschehen. Die Angewöhnung -er Ain-viehr zum Ing. Im Alter von 1Vr—2 Jahren erfolgt in der Regel die Angewöhnung zum Zug. Während weibliche Tiere in der Art angewöhnt werden, daß man sie neben eine schon gewöhnte Kuh anspannt, wird bei jungen Ochsen das Angewöhnen meist paarweise vorgenommen, wobei man, wenn eben möglich, zwei in Größe, Stärke, Farbe und Temperament möglichst gleichartige Tiere zusammen zu bringen sucht. Am leichtesten geht die Abrichtung von statten, wenn die jungen Tiere zwischen zwei Paar abge richteter Ochsen gespannt werden, wovon das Hintere Paar an der Deichsel geht. Sind die jungen Tiere nur etwas an gleichmäßiges Gehen gewöhnt, so können sie an die Deichsel gespannt werden, wobei man dann ein Paar ruhige, abgerichtete Ochsen vorausgehen läßt. Die Anspannungsarten für Rindvieh sind verschieden: Das Genickjoch, das Stirnjoch, das Widerristjoch und das Kummet. Sehr häufig wird das Genickjoch als Doppel joch angewendet und man hat alsdann den Vortheil, daß die Thiere leichter regiert werden können, daß sie im Stande sind, größere Lasten vom Platz zu ziehen, weil sie gezwungen sind, beide gleichmäßig anzuziehen, daß sie bergab größere Lasten anhalten können und daß der An spannungsapparat nicht teuer ist und sich wenig abnutzt. Dagegen hat das Doppeljoch aber auch manche Nachtheile, die Tiere sind dabei geplagt und mehr angestregt, weil sie sich nicht frei bewegen und gegen Belästigung durch In sekten zu wenig schützen können. Hierdurch ist auch der Schritt bei Feldarbeiten langsamer und infolge deßen kommt das Doppeljoch immer mehr außer Uebung. Dem halben Genickjoch gebührt unter den Anschirrungsmitteln wohl der Vorzug. Die Tiere können sich dabei ziemlich frei bewegen und große Kraft entfalten; das einzige Un angenehme beim halben Geniöjoch ist, daß die Riemen leicht los «erden, wenn sich die Tiere gegen Insekten zu wehren suchen. Beim Stirnjoch ist ein Loswerden der Riemen nicht zu befürchten, da es sich bei der Arbeit an die Stirn fest anlegt; es ist sehr schnell aufgelegt und ab genommen, erfordert aber eine mehr regelmäßige Stellung der Hörner. Das Widerristjoch gestattet den Tieren wohl eine freie Bewegung des Kopfes, aber bei schweren Lasten zieht sich das Joch «egen des schmalen Anspannungspunktes rückwärts, wodurch dann die Kehle eingeschnürt wird. Auch wird die schmale Stelle, auf welcher das Widerristjoch auf liegt, besonders bei der Frühjahrsarbeit nach längerer Stallruhe leicht wund. Diesem Uebelstande kann man da durch begegnen, daß man die Stelle etwa 8 Tage vor der Arbeit täglich mit Branntwein oder Spiritus einreibt. Anspannung mittelst des Kummets hat den Vorteil, daß die Tiere den Kopf ganz frei bewegen können, aber sie bewältigen bei dieser Anspannungsart weniger große Lasten, r ko, n der f kN, dam neu bec voraus >rt ihr 1 "er gün Lie kehr r auf das In I Kühe ge Wnern Mhjahc ^'lch zr 1 oder g aut i: erhal in gr «Is ein «erfahre: Kade G vit, daf n eine r L sich 6 dieser Lader Thi en muf Wü wenn f er Eie zerbrr si, so d die Ki 'e Hühr ", Wü >, auf > K ki so ka km, die ^rz zu »kgelmä' lDieseF 'n: und r xro-r gesetzt. M auch l sti! Kleie, Kem Gr »wie La fm Gr, hm Bi ^nge Er Mäst: Nualr ra .unter U ) des TI ,Pral Kgm, n nleisch de ktßbar. Venn a: iu. 8 3 EH für Stirnzug, während Figur 2 und A Nackenzug darstellen. — Der Katalog reichhaltige Auswahl in allen zur BE Zubehörteilen — selbstverständlich — desgleichen zahlreiche Stall-Utensil""' hina U hänge /legen 0 ? läßt ^em das lege lache aü M man große Wahrscheinlich deshalb, weil da- Kummet «s ^ vorstehenden Schulterknochen drückt. ZutB^ spannung mit dem Kummet die teuerste. Da« Linschütten vsn Medizin" bei erkrankten Pferden und Rindern wird iE vorsichtig ausgeführt, so daß nicht selten da von Erstickung oder Lungenentzündung einA A Punkte sind beim Einschütten ganz besonders 1. Den Tieren ist vorher da- Maul gut «iE damit nicht etwa Futterreste in demselben vorb^ die das Eingeben erschweren oder verhindert Eingeben erfolgt am besten aus einer blech^ oder in Ermangelung einer solchen aus einer Bierflasche. 3. Der Kopf des Tieres ist nuri^ hochzuheben; die Zunge, die ja doch zum dingt notwendig ist, darf nicht festgehalten ist jedes Zuhalten, Drücken oder Streichen vermeiden. 4. Zum Eingeben wird der Fl^ der Seite des Mauls, wo also keine Zähne schoben. Beim Eingeben ist mehrmals dem Tiere Zeit zum Schlucken zu laßen. Gute Geschirre sind Goldes wert, könnte man mit Recht t Wirtschaft behaupten. Nicht nur auf sorgW"^ und Pflege muß bei den Zugtieren Bedach' werden, sondern vor Allem auch auf ein Geschirr, das — der Eigenart des Tieres Fig. 1. der Hand, wenn an diesem die Arbeit erleichtert und jede Berls Druck, Scheuern oder Reißen ausschließt, /k Landwirt wird deshalb auch nicht ohne «d- gebotene Geschirr kaufen, sondern wird vorher legen, zu welcher Arbeit — ob schwere oder das Tier verwendet werden soll; auch kommt ° des Tieres nicht zum Wenigsten in Betrag Umständen sogar die Rasse-Eigenschaften des!.! Nun hat man wohl in den meisten Fällen c ' " ' es sich um den Ankaufs Fig- 2- 1 handelt; bei demselben sind auch die lond^"'^^ sorten vorrätig — will man jedoch, neue Geschirrtypen, etwa ausländischen werben, so kommt man am billigsten sor, , » an einen Spezialisten auf diesem Gebiet z. B. Herr Sattlermeister Wilh. Schöner (Mark) ist. Dem reichhaltigen, iMflr" selben entnehmen wir auch die beigeM Figur 1 zeigt die gangbarste Sorte eme»