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Vas neue Ztellerwermitttergesetz. Das mit dem 1. Oktober d. Js. in Kraft tretende, kürzlich veröffentlichte Stellenvermittler- gesetz wird einem lang gefühlten Bedürfnis Rechnung tragen, um nicht nur die Stellung- suchenden vor Ausbeutung zu bewahren, sondern auch um schädliche Elemente von einem Berufe fern zu halten, dessen Vertretern großes Ver trauen geschenkt zu werden pflegt. Durch das neue Gesetz wird eine ganze Zahl früherer Vorschriften aufgehoben, der Gewerbebetrieb der Stellenvermittlung wird einheitlicher geregelt, der Unterschied zwischen Ttellenvermittler und Gefindevermieter wird abgeschafft und über die nicht gewerbs mäßige Stellenvermittlung werden ausführliche Bestimmungen erlassen. Die Wohltat des neuen Gesetzes liegt darin, daß unlautere Elemente dem Gewerbe ferngehalten werden. Die Pflicht von früher, behördliche Erlaubnis zum Betriebe nachzusuchen, ist nicht nur beibehalten worden, sie ist vielmehr dahin ergänzt worden, daß eine Versagung der Erlaubnis schon dann eintreten kann, wenn Unzuverlässigkeit in bezug auf die persönlichen Verhältnisse des Nachsuchenden vor liegt. Hierdurch wird verhindert, daß an sich mittellose Leute einem Beruf nähertreten, der sie nur zu leicht veranlassen kann, Gebühren zu erheben, um ohne nennbare Gegenleistung von diesen zu leben. In der Tat war in den letzten Jahren die Zahl der Stellenvermittler, die mit ganz geringe» Mittel« nur vorübergehend in der Stellenvermittlung ihr Brot suchten, eine ziemlich beträchtliche. Eine Einschränkung der Stellenvermittlung wird in dem neuen Gesetz serner dadurch geschaffen, daß das Bedürfnis vor der Erlaubniserteilung genau geprüft werden soll, und daß die Erlaubnis da stets versagt werden wird, wo ein öffentlicher gemeinnütziger Arbeitsnachweis in ausreichendem Umfange für das Bedürfnis Sorge trägt. Auch dis Erhebung der Vermittlungsgebühren ist näher geregelt worden. Hierzu kommt noch, daß es der Landeszentralbehörde Vorbehalten bleiben soll, weitere Bestimmungen über Umfang und Verpflichtung im Geschäftsbetriebe der Stellenvermittlung zu erlassen. Um möglichst feder betrügerischen Absicht vorzubeugen, haben die Strafbestimmungen besondere Verschärfungen erfahren. Hauptsächlich werden es die neuen Paragraphen verhindern, daß die gesetzlichen Bestimmungen unter der Maske gemeinnütziger Vereinsbildungen umgangen werden. Nach dem neuen Gesetz ist die Möglichkeit der Erlaubnis entziehung eine viel größere, als nach den jetzt noch anzuwendenden Bestimmungen. Für den Fall, daß die in Aussicht stehende neue Preuß. Ge sindeordnung Bestimmungen enthält, die das neue Stellenvermittlungsgesetz betreffen, wird dieses eine entsprechende Ergänzung erhalten. 'VLodter. Politische Kunälckau. Deutschland. * Kais er Wilhelm hat sich eine kleine Wunde am Knie zugezogen, die an sich gering fügig ist, den Monarchen aber hindert, ein Pferd zu besteigen. Der Kaiser nahm infolgedessen an der Gefechtsübung in Döberitz am 16. d. Mts. nicht teil, noch wird sich der Monarch nach Hannover und Hamburg be geben. Die neue Unpäßlichkeit des Kaisers steht, wie ausdrücklich heroorgehoben wird, in keinerlei Zusammenhang mit dem kürzlich ope rierten Furunkel am Handgelenk. Die Arzte hoffen, daß der Monarch in wenigen Tagen wiederhergestellt sein wird. 2L Nach der,P. R/ haben die Verhand lungen des Staatssekretärs Delbrück mit den Landesausschußmitgliedern in Straßburg über die Verfassung Elsaß-Lothringens einstweilen kein Ergebnis gehabt, denn die Vor schläge der Regierung wurden in diesen Kreisen als nicht weitgehend genug angesehen. Immer hin ist die Hoffnung gegeben, daß noch im Laufe dieses Sommers eine Einigung zwischen den K Obne Spuren. 1) Kriminalroman von Karl Milbach.*) 1. Die Morgenionne leuchtete so hell, daß man hätte glauben können, mitten im Hochsommer M sein; und doch war es ein recht kühler Herbsttag. Dessen wurde sich soeben wirrer der eifrig schreibende Kriminalschutzmann Brenner bewußt. Er erhob sich vom Stuhle, schritt zu dem kleinen eisernen Zimmerofen, stocherte erbost mit dem Feuereisen in den schlecht brennenden Kohlen herum und legte neue auf. Er rieb sich die Hände und ging ein paarmal auf und ab. Der ihm am Pult gegenübersitzende Kollege Braun schaute auf und meinte: „Werf' nur nicht wieder gleich eine halbe Wagenladung Kohlen 'rein, sonst gibt's einen Krach,* dabei wies er nach dem Nebenraum, dem Bureau des Kommissars. Brenner war vor dem Aktenschrank stehen geblieben und musterte suchend die Fächer. Jetzt sah er sich zu dem andern um und sagte: „Der kann gut über die Hitze schwadronieren. Hätte er aber einmal wie ich das Rheuma in allen Knochen —* Er brach ab, denn die Tür öffnete sich und ein herrschaftlicher Diener trat ein: „Wo ist der Herr Kommissar?* fragte er nach flüchngem Gruß. Brenner musterte den Mann scharf, wie er es bei jedem rat, der in das Bureau des zwölften Klimmaibezirks eintrat. *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. maßgebenden volitischen Stellen Elsaß-Loth ringens und Berlins zustande kommen wird. Es liegt auch im Interesse der Regierung, daß die Reform dem Bundesrat im Spätherbst vor gelegt werden kann, nachdem sie vorher be schleunigt im Staatsministerium abgefertigt und den Bundesstaaten zur Stellungnahme zur Verfügung gestellt worden ist. * Staatssekretär Dernburg, der vor einigen Tagen von der Leitung des Reichs kolonialamts zurückgetreten ist, hat auf eine Anfrage der Nationalliberalen des Wahlkreises Zschopau-Marienberg, ob er ein Reichstagsmandat (für den verstorbenen Reformer Zimmermann) übernehmen würde, erklärt, daß er zwar ein sächsisches Mandat mit Vergnügen annehmen würde, daß er sich jedoch bis auf weiteres nicht mit Politik be schäftigen wolle. Diese Erklärung stimmt mit den Äußerungen Dernburgs bezüglich seiner Kanzlerschaft, wovon vor einigen Tagen viel geschrieben wurde, überein. Damals sagte der Staatssekretär, daß er eine Reise nach dem fernen Osten machen wolle, um wirtschaftliche Fragen zu studieren; er denke nicht daran, sich irgend wie politisch zu betätigen. *Bei der R ei ch s t a g 8 sti ch w ah l im Wahlkreise N ck e r m ü n d e-Us edo m-Wollin am 17. d. erhielten v. Böhlendorff (kons.) 9456 Stimmen, Kuntze (soz.) 10158 Stimmen. Der Wahlkreis ist somit von der Sozialdemo kratie erobert worden. Bei der Hauvtwahl am 9. Juni erhielten von 18 223 gültigen Stimmen: Landtagsabgeordneter v. Böhlendorff (kons.) 6132, Justizrat Herrsndörfer (fortschr. Vp.) 4319, Stadtverordneter Kuntze (soz.) 7768, zer splittert vier. * Nach verschiedenen Blättermeldungen sollte der Preuß. Kriegsminister eine Vor stellung an das Staats Ministerium gerichtet haben, nach deren Inhalt er die Verantwortung für die Schlagfertigkeit der Armee auf die Dauer nicht auf sich nehmen könne, wenn der heeresfeindlichen Wühlarbeit unter der Jugend vor ihrer Aushebung, namentlich in be stimmten Landesteilen, nicht mit aller Energie gesteuert werde. Demgegenüber wird halb amtlich erklärt, daß der Preuß. Kriegsminister derartige Vorstellungen im Staatsministerium nicht erhoben hat. *Der preußische Landtag, dessen Tagung am 16. d. Mts. geschlossen wurde, kann auf eine reiche Arbeitsleistung zurückblicken Ab- gesehen von dem Etat, hat er eine große Reihe von Gesetzesvorlagen verabschiedet. Freilich seine hauptsächlichste Aufgabe, die Lösung der Wahlreform, scheiterte an den Parteigegensätzen. Der Wunsch der Regierung, die Wahlrechts vorlage unter Hinzuziehung der Mittelparteien durchzubringen, hatte keinen Erfolg. Die Partei- Gruppierung, die sich nach der Finanzreform im Reiche bildete, ist auch in Preußen zur festen Tatsache geworden. Dies ist wohl das wichtigste Ergebnis der verflossenen Tagung; es wird die fernere Entwickelung der preußischen Politik ent scheidend beeinflussen. Jra«kreich. * Der Voranschlag des Kriegsbudgets für das Jahr 1911 beträgt 900 Mill. Frank. Dies bedeutet gegen das vorjährige Budget ein Mehr von rund 25 Millionen. Somit wird Ende 1911, das ist bei Abschluß der Vorarbeiten zu dem Gesetz betr. die zweijährige Dienstzeit, das Mehr an Ausgaben gegen 1909 rund 100 Mill. Frank betragen. .Unter den einzelnen Titeln, die eine Ausgabesteigernng erfahren, sind hervor zuheben 6 Millionen infolge allgemeiner Teuerung, 4'/? Millionen für Erhöhung der Bezüge der Leutnants und Oberleutnants, fünf Millionen für ArtiIlerieundMaschinen ge w e h r e. Hierzu muß bemerkt werden, daß unabhängig von diesen für den Jahresbedarf eingestellten Ziffern die bisher 59 Mlllonen be tragende allgemeine Aufwendung für die Reorga nisation der Artillerie eine Erhöhung in noch nicht bestimmbarer Ausdehnung erfahren wird. ! Der Automobilismus ist in den Mehrausgaben mit 1 Mill. Frank in Rechnung gestellt. Für Lufts chiffahrt ist eine erste Neuausgabe von 3 Milloneu beabsichtigt. Wenn man hinzu- rechnet, daß sich Nachtragsraten nicht vermeiden lassen, so muß das Budget und besonders seine schnelle Erhöhung als außerordentlich bezeichnet werden. * Bei der Debatte über die allgemeine Politik, zu der sich in der Deputierten- kammer über zwanzig Redner gemeldet hatten, wurde von verschiedenen Seiten strenge Durch führung der Schulpflicht gefordert unter dem Hinweis, Frankreich müsse dem Beispiel Deutschlands folgen, Deutsch lands Pflicht-Fortbildungsschulen bilden eine Jugend heran, die den wirtschaftlichen und politischen Einfluß Deutschlands weil hinaus trage. England. *Die V erfa s s u n g s kr i s e, d. h. der Kampf des Unterhauses gegen da? Oberhaus wird jetzt durch Verhandlungen zwischen den Führern der Parteien und den Regierungsmit gliedern beigelegt werden. Die Regierung ver zichtet darauf, das Oberhaus gänzlich abzu schaffen und daS Oberhaus wird auf eigenen Entschluß seine Rechte ein wenig verkürzen. Dann haben alle Beteiligten ihren Willen und die Krise ist überwunden. Holland. *Das belgische Königspaar wird im September d. Js. in Amsterdam eintreffen und im königlichen Palast empfangen werden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch Kaiser Wilhelm, der im September die Brüsseler Weltausstellung zu besuchen gedenkt, einen Ab stecher nach Holland machen wird. Valkanstaaten. * Die Sammlung freiwilliger Beiträge für die türkische Kriegsflotte hat bisher un gefähr 8 911 350 Frank ergeben. Davon wurde der bei weitem größte Teil bar eingezahlt; der Rest besteht in Verzichtleistungen auf Ansprüche' gegen den Staat und in Spenden von Schmuck sachen und andern Wertgegenständen. Man hofft bis zur Beendigung der Sammlung (Ende September) etwa 20 Mill. Frank zusammenzu bringen. Der Men Kemer ^lorä vor 6erickt. Der neunte Verhandlungstag in dem Prozeß gegen Frau v. Schönebeck-Weber schien einiges Licht in das Dunkel zu bringen, das über dem Tode des Majors v. Schönebeck ruht. Es handelte sich im wesentlichen um die Frage: Hat Hauptmann v. Gäben einen Meuchelmord begangen, oder befand er sich in der Notwehr, als er den Major v. Schönebeck niederschoß? Für die Entscheidung dieser Frage war als Zeuge der (jetzt in türkischen Diensten stehende) Oberleutnant Tupschewski aus Adrianopel ge laden worden. Der Zeuge war Beisitzer in der Untersuchungskommission, die in Allenstein nach dem Morde zusammengetreien war. Interessant ist die Schilderung des Zeugen von dem Geständnis Göbens. Nachdem Gäben anfänglich immer gesagt hat, er könne nicht reden, ehe nicht „die Frau" ge sprochen habe, gelang es endlich dem Kriminal kommissar Wannowski aus Berlin, ihn zum Reden zu bringen. Wannowski sagte u. a.: Und dann ist Ihnen Major v. Schönebeck ent gegen getreten und da haben Sie ihn erschossen! — Nein, antwortete Gäben, der Major muß schon das Licht aufgedreht haben, als ich ein stieg oder als ich das Zimmer betreten wollte. Wannowski sagte dann weiter : Und da haben Sie die Pistole erhoben und haben ihn nieder- geschossen? Gäben erwiderte darauf: „Nein, das würde ja Meuchelmord sein. Wie hätte ich als Offizier ihn so einfach niederschießen können! Als ich eintrat," fuhr Göben fort, „kam mir der Major schon ent gegen. Ich wollte noch rufen, Herr Major, Herr Major! Aber in demselben Augenblick hob er die Pistole, schlug an, und da schoß ich ihn tot. Das war für den Zeugen von Inter esse, weil damit Göben zwar nicht schuldlos! wurde, aber weil ihn das in den Äugen Tup- j schewskis in gewisser Beziehung entlastete. 0! er gesagt hat, daß der Major versucht Habs, zudrücken, oder ob er nur angeschlagen Haft weiß der Zeuge nicht. Aber wesentlich war, do- er erst im nächsten Moment abgeschossen Hal Göben war sehr aufgeregt, ging hin und ft und bat, sich eine Zigarette anründen zu dünÄ Er tat einige Züge und warf sie dann wez Am Schluß sagte er: „Ich bin schuldig, Fros v. Schönebeck ist unschuldig. Bitte, lassen Sie ft Fra« aus dem Spiel." Während der Vernehmung des Zeuaen M schewski war die Angeklagte immer bleicher ge< worden. Jetzt erklärte sie, der Verhandle nicht weiter folgen zu können. Sie wurde mit Mühe ins Zeugenzimmer gebracht, wo mehrere Ohnmachtsanfälle erlitt. Da die Seh' verständigen nach kurzer Zeit erklärten, daß ft Angeklagte verhandlungsunfähig sei, wurde ft Verhandlung vertagt. Nachdem Frau Weft nach ihrem Hotel zurückgebracht war, erholte ft sich anscheinend schnell und klagte nur oft über Schwächezustände. Gegen sechs Uhr nach' mittags begab sich Frau Weber ins Bad, M hier trat ein furchtbarer Anfall ein: Frau Weft wurde plötzlich tobsüchtig. Sie schrie, daß sie auf weite Entfernungen ft vernehmbar war und die Menschen zusammen' liefen. Ihrem Gatten und ihrer Friseuse ft lang es nicht, sie auch nur stillruhalten. Bei"' konnten nicht verhindern, daß Frau Weber d beträchtliche Bißwunden an Händen und Arme" beibrachte. Nach längerer Zeit beruhigte ft (unter der Hand des Gerichtsarztes Dr. Straus die Kranke wieder, fiel aber aus einer OhnE in die andre. Eine Stunde nach dem Mft war es noch nicht gelungen, sie anzukleidA Daß die Erinnerungen des Zeugen TupschE die Angeklagte stark angreifen würden, war ift vorauszusehen, indessen ist dies der schliE Anfall, den Frau Weber' je., gehabt hat. Esu erklärlich im Hinblick auf die Dinge, die iE Verhandlungstag berührt hat. Von unö fern. X Vom Schwinden der Hofetikeft Allgemeine Befriedigung hat eS unter der Bürget' schäft in Gera (Reuß) hervorgerufen, daß ft" den erbprinzlichen Herrschaften nicht überall ft strenge Hoffitte mehr geübt wird. Die PriV besuchen gegenwärtig das dortige Gymnafi^ Als vor kurzem die Schüler ihre gewohnt" Sommerfahrten unternahmen, beteiligte sich ft? Prinz Heinrich daran und zwar ohne jede Hol' begleitung; der junge Prinz hat sich unter seift" Schulkollegen recht wohl gefühlt. Der deutsche Botschafter in WasW' ton, Graf Bernstorff, ist zum Ehrendoktor ft John-Hopkins-Universität in Baltimore ernaft worden. über den Brand des syrischen Waist" Hauses i« Jerusalem wird noch beriE Das Feuer ist in den Bodenräumen des bäudes zum Ausbruch gekommen und nE scheinlich durch einen Schornsteinbrand veru sacht worden. Das Dachgeschoß, der Turm ft den Glocken, der Oberstock des Ostflügels, Kapelle mit Orgel und Ausstattung find ft" ständig ausgebrannt. Das Erdgeschoß ft Wirtschaft und Schulzimmern ist dagegen halten, und ebenso mehrere Ichlasräume. das Blindenheim sowie die Werkstatt findft versehrt geblieben. Der Betrieb in der letztere ist nicht unterbrochen; verunglückt ist niemE Kaiser Wilhelm sandte sofort nach Eintreffen ft Nachricht unter Hinzufügung von 4000 Mk. " Beileidstelegramm. ., Die Untersuchung wegen des Heimer Eisenbahnunglücks, bei dem ft Soldaten getötet bezw. verletzt wurden, E. die Schuldlosigkeit des Lokomotivführers ergeft zu haben. Es wird nämlich berichtet, daß gerichtliche Verfahren gegen den Lokowo führer eingestellt worden ist. Der AngeschuM war bereits vor einiger Zeit auf Grund von der Vereinigung der Lokomotivführer hws legten Kaution von 20000 Ml. auf freien ä gesetzt worden. „Dort," sagte er und wies nach der Tür zum N benzimmer. „Aber was gibt's denn? Müßt Ihr ihn selbst sprechen?" ,3a." Und damit ging der Diener zum Neben zimmer, pochte an und trat auf das energische „Herein" dort ein. Er schloß hinter sich die Tür nicht ganz und so hörten die beiden Poli zisten jedes Wort, das dort gesprochen wurde. „Guten Morgen, Herr Kommissar I Mein Herr, Herr Chevallier, läßt Sie bitten, recht schnell zu ihm zu kommen. Wir haben soeben in unserm Garten einen toten Mann gefunden. Er scheint ermordet worden zu sein." „Wie? Was? Wer ist denn der Tote?" „Das wissen wir nicht." „So. Hm — wie heißt Ihr Herr?" „Charles Chevallier. Es ist gleich da drüben in der Lützowstraße Nummer acht." Damit wollte der Diener gehen, doch der Kommissar sagte: „Warten Sie, wir gehen zusammen." Der Diener blieb im ersten Bureau stehen. „Herr Brenner!" rief der Kommissar aus dem Nebenzimmer, „begleiten Sie mich und telephonieren Sie nach der Revierwache um zwei Schutzleute, die sich sogleich zum Hause Lützowstratze acht begeben sollen." Braun kam dem Kollegen zuvor und tele phonierte, Brenner zog den Mantel an und be trachtete dabei den Diener. Es war ein hagerer, aber kräftiger Mann, der schon die Vierzig über schritten haben mochte, denn sein Haar war graumeliert. Die dunklen Augen stachen gegen das gelblich bleiche und glattrasierte Gesicht stark ab. Er drehte die Kappe in den Händen und meinte: „Schrecklich, so etwas! Denn den Mann hat man totgeschlagen." Da kam der. Kommissar aus seinem Zimmer: „Gehen wir." Und als die drei auf die Straße traten, nahm der Kommissar abermals das Wort: „Nun sagen Sie mir, was ist es mit der Leiche, wo liegt sie, wer fand sie, wann und wie kommt der Tote auf Ihres Herrn Grund stück? Liegt unzweifelhaft Mord vor?" „Jedenfalls, Herr Kommissar. Als ich heute Morgen zum Stall gehe, um dem Kutscher zu melden, er solle sich darauf richten, in einer Stunde den Herrn auszufahren, sehe ich hinten im Garten nahe der Mauer etwas Dunkles durch die Büsche schimmern. Ich denke, was hat man Ms da wieder von der Straße herübergeworfen, und gehe hin. Da sehe ich einen Menschen auf dem Boden liegen. Zuerst vermute ich, es sei einer von uns, der nachts betrunken heimgekommen sei, doch nun sah ich, daß der Kopf voll Blut war, und daß es ein Herr mit Bollbart war." „Ein Herr?" „Ja. Der Tote ist gut angezogen. Wie ich da noch starr vor Schrecken stehe, höre ich, wie mein Herr wie wütend nach dem Stall klingelt. Mehrere von uns laufen zu ihm. Herr Chevallier war außer sich. Er rief, er sei beraubt worden, man habe bei ihm eingebrochen. Und als ich wie gelähmt bleich dastehe, well mir von dem Schreck über die Leiche im Garten noch die Knie zitterten, springt er auf mich zu und ruft: „Heinrich, was werden Sie so blaß ?" Ich antwortete ihm, daß draußen ' Garten ein Toler liege und gab ihm auf st'" weiteren Fragen Bescheid. Dann zeigte uns" gnädige Herr im Nebenzimmer das durchgest!" und herausgerissene Gitter deS Fensters und" mit Seife beschmierten Scherben der Schaft..' Der Silberschrank, der dort im Zimmer N' war erbrochen. Doch als der Herr naM' was alles fehlte, entdeckte er, daß nichts S stöhlen war." „Hm, das ist ja seltsam," meinte der KE missar. „Und Sie sagten Herrn Chevallier, im Garten —" „Ja. Mein Herr war zuerst ganz starr ° Staunen, dann befahl er, den Toten nicht" , zurühren und sofort die Polizei herbeizuruA Der Diener blieb plötzlich stehen, berM den Arm des Kommissars und wies auf hier an die Straße grenzende Gartenmauer:^ „Sehen Sie, über diese Mauer müssen . Diebe hinübergestiegen sein, denn das Gw hier, das die Ecke vor Verunreinigungen soll, ist leicht zu erklimmen und von schwingt man sich ohne Mühe auf die „Hm, ja. Aber hinter der Mauer? — ^ ist doch sehr hoch." „Dahinter stehen Bäume, woran man herabklettern kann." „Also diese Mauer gehört zu Ihres A Grundstück?" „u „Ja. Der Eingang ist aber von der Lütz? straße aus." . Als die drei in diese Straße einbogen, Ez sie die zwei bestellten Schutzleute auf dasv zukommen. X Die I legt. Der r »o in den A eine Frau in wurde, hat je polizeiliche D W dem Kra »eben, daß ei Hilfe des Ek nimlich dem l Mahnungen st wr sie an 5 mittels einer mau gelang scheuern, wo» genannten Ar °er um den l Sanz gelösten chann wird a »cher Mann . X «in s i«». Der P ^Nürnberg k >u der Steig: M Statione Üeiem Felde Motive nicht t M Zug in d "orderen Hä Woraus sodar flUgteil nach M konnte t Aerlpätung vi "och Bamberx . X «in ! säuerliches ^oManwalt Am wurde Mmschaueri An zwecks t-n Kindes, Plötzlich c N nach flü Nms die ^rrsührunq Auf erschier Kind in " in die Le Verte. Als Me, um d Aitiven Be N -um aUgei A noch lebt Me sich n Ae das an doch s c u von zwk ru ernsten .'Leichenschi Etliches N X Unter Ue. 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