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No 44. PAPIER-ZEITUNG. 1309 öffnet und schliesst, im geöffneten Zustande den Tiegel möglichst lange im Ruhestande verharren lässt, damit , bequem an- und aus gelegt werden kann. An der in Fig. 14 links am Auslegetisch sichtbaren Radscheibe befindet sich ein Hebelwerk, mittels dessen man durch Anziehen des nach oben gerichteten Handgriffs den Druck abstellen kann, ohne den Gang der Maschine zu unterbrechen. Dies geschieht, indem eine excentrische, hinter dem beim Druck feststehenden Fundament angeordnete Wellenhülse das Fundament mit der geschlossenen Form zurückzieht. Fig. 14. A. Hogenforst’s Tiegeldruckpresse. Die Regelung der Druckstärke erfolgt nicht durch Schrauben verstellung, sondern durch Auf- und Abwärtsdrücken eines auf der hintern Fundamentwelle unter dem Farbwerk angebrachten Hebels, der sich nach Maassgabe einer Skala verstellen lässt. Entgegen der Anordnung von andern bekannten Maschinen wird statt des Drehpunktes der Tiegelwelle der Drehpunkt der Fundaments-Zapfen verstellt. Die Tische an den Pressen sind zweckmässig und dem Arbeiter nahe angebracht. Unter dem Ablegetisch befindet sich eine Schliessplatte, welche oft gute Dienste leisten kann. Auf die Ausführung der Maschinen ist viel Sorgfalt ver wendet, und ich kann aus Erfahrung die Brauchbarkeit und den kräftigen Bau der Hogenforst’schen Presse bestätigen. Stärke, sondern verschieden dick. Dadurch findet eine ungleich mässige Abrollung der Walzen über die Form statt, wodurch gute Farbvertheilung erzielt wird. Die Gutenberg-Pressen sind mit Vorrichtungen zur Verhinderung von Quetschungen des Fusses durch den Tritt und der Hände durch den dem Fundamente sich nähernden Tiegel versehen. Die Vorrichtung zur Tiegel Verstellung ist einfach und praktisch, sodass auch weniger verlässliche Arbeiter im Stande sind, den Druck schnell und sicher zu regeln. Der gleichmässige Stand des Tiegels wird bewirkt durch eine kräftige Pufferfeder, welche ihn gegen die Stellschrauben drückt und ihn in tlächenparalleler Stellung zum Fundament hält, auch wenn die vier Schrauben nicht ganz gleichmässig angezogen sein sollten. Diese Vorrichtung verhindert das »Durchziehen« des Tiegels, d. h. die Entstehung von Vertiefungen des Tiegels in seiner Mitte. Besonders bei schwachgebauten Pressen führte das unvernünftige Anziehen der Mittelschraube zu unegalem Aussatz und oft auch zu Bruch des Tiegels. Fig. 15. Tiegeldruck-Presse «Gutenberg,, vom Gutenberghaus, Franz Franke, Berlin. Fig. 16. Gutenberg-Presse vom „Gutenberg-Haus“, Berlin W. Zu den Tiegeldruck-Pressen mit feststehendem Fundament gehört die vom Gutenberghaus Franz Franke, Berlin W., auf den Markt gebrachte »Gutenberg-Presse« Fig. 15. Die Gutenbergpressen werden mit grossem, an- und ab stellbarem, sowie regulirbarem Farbwerk gebaut. Dieses Farb werk zeichnet sich durch eine gesetzlich geschützte und sehr beachtenswerthe Neuerung aus. Während an andern Pressen der Duktor nur eine kleine Umdrehung macht und die Farbe auf die Leckwalze nur in Streifen abgiebt, beschreibt derselbe bei der Gutenberg-Presse bei jeder Farb-Abgabe eine ganze Um drehung. Dadurch kommt die Farbe nicht strichweise und in angehäuften Mengen auf den kreisenden Farbteller, sondern dessen ganze Fläche wird durch gleichmässig verriebene Farbe gespeist. Die Leckwalze geht ziemlich über den ganzen Farbteller und wirkt daher auch als Verreib-Walze. Die Auftragwalzen sind dadurch zu gleichmässiger Farb-Abgabe an die Form vorbereitet. Um den ganzen Farb-Apparat noch mehr in seinen Leistungen zu vervollkommnen und ihn für Bunt- und Illustrationsdruck geeignet zu machen, sind die drei Auftragwalzen nicht von gleicher Fig. 17. Figg. 16 und 17 zeigen die praktische Anordnung der Tische der »Gutenberg «-Pressen. Der mustergeschützte Tischhalter (zwischen den beiden beweglichen Tischen) bildet einen dritten Tisch zur bequemen und handbereiten Lagerung des Zurichte- Werkzeuges, der zur Maschine gehörigen Schlüssel, Schrauben zieher usw. Die Platte dieses Werkzeug-Tisches ist mit einem etwa 2 cm hohen Rand umgeben, um Herabfallen des Werkzeuges, was bei der im Betrieb befindlichen Maschine von unangenehmen Folgen sein könnte, zu verhindern.