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1153 No. 39 PAPIER-ZEITUNG. BUCHDRUCKEREI GEBRÜDER GEVEKE V*a HILDESHEIM ggexeg 9 xesz g xsezsg 1452282232/8218555 282 E2NIGES2N29028E2IK /$82*6=82NNN2,2 86393/2 MeMMWA-- & -- 3 M « 8**9 3 s h 8 ,, N 2 2 8 3se2 2 •3 8 7eSeS7 6 WäeMNSN---M- iouirgir, -.3 5 8s” 3 Semm8 33 2 vk/; 8,22/8 2 KKi/,,88 I; ~M /= W/is’A 8/ g 3 ggseg g g3s2 " 9 $ w w 89 89 , svhamacon H9Eg9,S22NEässEs62 E 33888285 Fig. 10. Mit den feinen Aussen-Linien in Figg. 7, 9 und 10 schneidet der Papierrand ab. man vor Absonderlichkeiten nicht zurückschreckt, Fig. 6. Man wollte die helle hervortretende Fläche nicht immer als Rechteck erscheinen lassen und kam in grotesk-amerikanischer Art darauf, das Innere als zerfetztes, theilweise aufgerolltes Blatt zu be handeln. Von allen Figuren, die in englisch-amerikanischen Druck sachen der letzten Jahre wie angegeben verwendet wurden, hat sich in die deutsche Technik leider nur die harmloseste, der so genannte Bazillen-Untergrund, verpflanzen lassen. Man begegnet diesem grau in grau gehaltenen Muster neuerdings sehr häufig, wohl deshalb, weil nicht nur eine Abdunkelung gewisser Theile damit bequem erreicht werden kann, sondern auch, weil bei Ver wendung solch indifferenten Nonparel-Materials eine neue Wirkung möglich ist. Wie aus den Figg. 7—9 hervorgeht, sind aus dem Grunde Stücke herausgenommen worden, um auf der grauen Fläche weisse Figuren hervorzurufen. In Fig. 7 ist eine mäandrische Kante, in Fig. 8 sogar ein Buchstabe auf solche Weise gebildet worden. Wenn diese Art der Flächen Verzierung in gewissen Grenzen bleibt, kann man sie als willkommene Bereicherung unserer Arbeitsweise betrachten. Bequem herzustellende Muster werden dabei den Vorzug verdienen. Fig. 9 ist in diesem Sinne wohl als das glücklichste Muster dieser Art zu betrachten. Fig. 10 zeigt eine grössere geschlossene Anwendung des Bazillengrundes. Dem deutschen Accidenzsetzer ist zu rathen, aus diesen Bei spielen, die sich leicht vermehren lassen, seine Schlüsse zu ziehen. Es wird von ihm verlangt, dass er schnell, gut und auffällig arbeite. Man kommt mehr und mehr dahin, die kostspielige und im Grunde doch nichtssagende Setzarbeit nach Leipziger Art als verfehlt zu betrachten. Umsomehr muss er darauf bedacht sein, guten Beispielen, soviel er ihrer habhaft werden kann, mit Ver- ständniss nachzueifern. Auf die letzten Worte möchte ich besondern Nachdruck legen. Gewiss ist in dem, was als »freie Richtung« heute an den Tag kommt, manch gesunder Gedanke enthalten, der aber von Unvernunft und Missverstand so verzerrt zu werden pflegt, dass das Ganze keines vernünftigen Menschen Beifall zu finden vermag. Man wird nicht oft Beispiele finden, die in allen ihren Theilen unanfechtbar und der Nachahmung werth sind. Besonders bei amerikanischen Arbeiten ist meist nur Weniges für unsere Zwecke brauchbar. Wer es nicht versteht, das Gute aus solchen Beispielen herauszuschälen, der wird vor Uebertreibungen nicht sicher sein. Dass der Leipziger Stil an seiner Maasslosigkeit ab zusterben im Begriffe ist, wird dem unbefangenen Beobachter nicht entgangen sein. H. H.