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1030 PAPIER-ZEITUNG. No. 35. Papierfabrik Schlöglmühl b. Gloggnitz, Oesterreich, Aktien-Gesellschaft. Der Geschäftsbericht lautet: Die Verhältnisse des Papiermarktes haben sich in dem abgelaufenen Jahre wenig geändert. Die Ueberproduktion herrscht noch immer vor, und die in Aussicht genommene allgemeine, freiwillige Einführung der Sonntagsruhe, um derselben zu steuern, ist an dem Widerstande der Fabrikanten gescheitert. Den Bestrebungen, eine Preis-Erhöhung herbeizuführen, stehen wir selbstverständlich sympathisch gegenüber und werden sie nach Kräften unterstützen. Wir glauben aber, dass dieselben mit dem allgemeinen Beitritte zur Tertia-Konvention, einer Vereinbarung wegen des Verkaufes von Parthiewaaren und einer verständigen Einschränkung der Produktion beginnen sollten. Dann müssten die Preise auf ganz natürlichem Wege in die Höhe gehen. Weitergehende Vorschläge, besonders, wenn solche in die internen Geschäftsbetriebe der Fabriken eingreifen und fast immer unkontrollirbar sind, sollten doch die Ausführung einfacher und leicht organisirbarer Maassregeln nicht aufhalten. Nur eine entsprechende Beschränkung der Produktion kann für die nächste Zeit helfen, denn schliesslich will und muss doch jeder Fabrikant verkaufen, da ja leider die Papiere durch langes Lagern an Güte nicht zunehmen. Die allbekannten Wege des Exportes sind für die österreichische Papier-Industrie immer mehr verschlossen. Es werden für Druckpapiere etwa 12 Kr. für das Kilo ab Fabrik geboten, und wir wissen nicht, wie man für diesen Preis Papier erzeugen kann. Deshalb begegnen wir auch jetzt Firmen auf dem inländischen Markte, die früher denselben wenig betreten haben und den Export pflegten. In Britisch-Indien wurde wieder eine neue grosse Papierfabrik in Betrieb gesetzt, in Konstantinopel ist eine neue grosse Papierfabriks- Anlage entstanden, in Brasilien wurde eine Maschinen-Papierfabrik er richtet und sogar der Emir von Afghanistan baut eine Papierfabrik. Das sind schlechte Aussichten für die Hebung des Exportes. Die Abschlüsse der neuen Zollverträge haben den österreichischen . Fabrikanten, so weit wir dies beurtheilen können, bis jetzt keine Vor theile gebracht, und die in Deutschland zu Tage getretene Ansicht, dass die deutschen Papier-Fabrikanten durch die neuen Handelsverträge zu Gunsten Oesterreichs geschädigt wurden, scheint doch nicht zuzutreffen. Der Juni brachte uns ein Hochwasser, wie wir bisher noch keines erlebt haben. Unsere Holzschleiferei Schmitzdorf schwebte in der grössten Gefahr, in ihren Fundamenten unterwaschen zu werden, als in der höchsten Noth das Wasser zu fallen begann. Der angerichtete Schaden beschränkte sich auf das Ausheben des Erdreiches im Fabriks hofe zu Schmitzdorf und die Verlegung unseres Werk-Kanales in Payerbach und Schmitzdorf, welcher einer gründlichen und längere Zeit währenden Baggerung bedurfte. Inzwischen wurden neue Sicher heits-Vorrichtungen getroffen, welche einen Austritt der Schwarza in unsere Werke nach menschlicher Voraussicht verhindern werden. Im Sommer entstand durch unaufgeklärte Ursache ein Brand in dem ganz isolirten Holz-Magazine in Schlöglmühl, das bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Da das Magazin und dessen Inhalt ver sichert waren, so wurde uns der Werth durch die Versicherungs- • Gesellschaft vergütet. Das Holz-Magazin ist seither wieder aufgebaut worden. Der Ausbau einer Filter-Anlage in Stuppach versorgt uns nun auch in dieser Papierfabrik mit reinem Fabrikationswasser. Durch die Choleragefahr ist der Chlorkalk im Preise gestiegen, und durch das Verbot des Sammelns der Hadern sind dieselben theurer geworden. Der Mangel an Hadern hat dann den Mehrverbrauch' von Zellstoff im Gefolge gehabt und dadurch den Preis desselben ganz wesentlich gehoben. Der harte Winter brachte uns Wassernoth, Holz stoffmangel, Betriebsstörungen aller Art, wie dieselben in solcher Mannigfaltigkeit selten vorgekommen sind. Auch in diesem Jahre ent nahm uns wieder in den Zeiten der höchsten Wassernoth die Kommune Wien einen grossen Theil unseres Betriebs - und Fabrikations-Wassers. Trotz alledem haben unsere sämmtlichen Werke und unser Wald besitz wieder ein befriedigendes Resultat geliefert. Die Erzeugung unserer Papierfabriken hat die Höhe von 7 356 432 kg erreicht, um 19 800 kg mehr als im Vorjahre. Die ganze Produktion wurde wieder in fester Rechnung verkauft, ohne dass wir genöthigt waren, auf Lager zu arbeiten. An Steuern und Gebühren hatten wir für 1892 46 236 Gulden 53 Kr. zu bezahlen, was 173/4 pCt. des erzielten Gewinnes, 3 Gulden 8 Kr. für die Aktie, und etwa 11/2pCt. auf das Aktien-Kapital ergiebt. Auf jeden Tag des Jahres entfallen 126 Gulden 67 Kr. an Steuern. An Verlusten haben wir in dem abgelaufenen Jahre 3129 Gulden 16 Kr. zu verzeichnen. Den Humanitäts - Anstalten unserer Gesellschaft bleibt immer unser vollstes Interesse zugewendet. Die Arbeiter-Unfallversiche rung hat im Jahre 1892 8052 Gulden 9 Kr. an Prämien und die Kranken kasse 3491 Gulden 85 Kr. an Beiträgen erfordert. Wir sind immer bestrebt den technischen Fortschritten in der Papierfabrikation in erster Reihe zu folgen, unsere ganzen Einrichtungen auf der Höhe der Situation zu erhalten und unsere inneren Verhältnisse mehr und mehr zu konsolidiren. Durch Verträge und Abschlüsse haben wir die beruhigende Gewissheit einer gleichmässigen Beschäftigung, und durch die gewissenhafteste Erledigung aller Aufträge erhalten und vermehren wir unseren Kundenkreis. Aus dem Reinertrag’ von 175 490 Gulden 65 Kr. erhalten die Aktionäre, nachdem der Januar-Koupon mit 8 Gulden für die Aktie eingelöst war, noch 3 Gulden für den Juli-Koupon, so dass das Aktien-Kapital von 3 000 000 Gulden mit 51/2 pCt. verzinst war. Dreyer, Rosenkranz & Droop, HANNOVER, Fabrik von Armaturen für Dampfkessel und Maschinen. 64086] Dampfwasser-Ableiter mit Hebelschwimmer und Klappenventil mit auswechselbarer Yulcandichtung, D. R.-P. No. 40473, an Wirkung und Einfachheit unüber troffen, selbstthätig zum Hoch- und Fortdrücken be fähigt. Bei Wasseransammlun gen im Topf öffnet der Hebelschwimmer die Fig. 4 a. Ventilklappe k, siehe Fig. 4a, und gestattet den Abfluss. Ausführung in 7 Grössen von 0,1 bis 3000 qm Heizfläche ausreichend. Ausdehnungs-Dampfwasser-Ableiter. In einem Eisenrohr sitzt ein oben und unten offenes Messingrohr, welches sich, sobald Dampf darin steht, ausdehnt und auf einem Ventil abdichtet. Sobald sich indess Dampfwasser bildet, kühlt sich das Messing rohr ab, kürzt sich und öffnet das Ventil für den Abfluss. Ausführung in 5 Grössen von 0,1 bis 100 qm Heizfläche ausreichend. Viele Tausend im Betriebe. Dampfwasser-Abscheider oder Dampftrockner. Bei D eintretender nasser Dampf wird durch die Scheidewand nach unten geleitet, verlangsamt in der unteren Glocke seine Geschwindigkeit, lässt die Wasser- theilchen hier fallen und entweicht, befreit davon, nach R. Zum Ablassen des Wassers wird unten ein Hahn oder ein Dampfwasser-Ableiter angeschlossen. Vorhandene Modelle für: 25 30 40 50 60 70 80 90 100 125 150 175 200 250 275 mm Durchgangsweite. Preisbücher mit Abbildungen auf Wunsch. Gebr. Schilfmann, Lindenstr. 2. Special-Fabrik flir Gummirte Papiere aller Art. gg Billigste Bezugsquelle für Wiederverkäufer. #G