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; rohes B« ütz. "'1 Leibjäger s! Ivi». au Sonntags nd Khri«' ltie. -rnistr. 1. krau. ungeniert. pelct: tvr- i Ä1e Ulvi » n Ottendorfer Zeitung « emeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich I.—. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus ° Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige ßetit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegcbühr nach Vereinbarung. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag der Fa. h. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Okrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Vo. 35. Mittwoch, den 23. Mär; 1910 9. Jahrgang. Sertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den 22. März ,<no. * WaS du ein st wirst, das werde ganz! Der Jugend, die nunmehr nach der Konfirmation in» Leben binaustreten soll, kann keine aufrichtigere Mahnung und kein herzlicherer Wunsch zugerusen werden, als der: „Was du einst wirst, das werde ganz!" Der Weg durch da» Leben ist lang und rauh, oft muß sich der Fuß mühsam vorwärts arbeiten, und viel Kraft gehört dazu, all den Anfechtungen und Sorgen ju widerstehen, die schon ein einziges Jahr uns dringt. Gewiß, auch die Freuden fehlen uns nicht, und e» wäre traurig, wenn wir sie ent behren müßten, aber dir schönste und reichste Freude bleibt doch immer die Zufriedenheit mit ltn« selbst. Die Eltern, die nun wieder ihre erwachsenen Kinder zum GolieShaust geleiteten, vor dessen Altar die Aufnahme in den Bund der Christen erfolgte, haben über die Erziehung Und den Werdegang der jungen Leute ein volles «st allzureiches Maß der Liebe ausgeschüttet; an der Jugend ist es nun, diese Liebe zu ver- Uelten dadurch, daß sie sich bemüht, den Eltern Ehre zu machen. Der jugendsrohe Sinn besitz, «in stolze» Gottvertrauen, einen hohen Wage mut. Aber Selbstvertrauen und Wagemut ohne rechte» Können wollen wenig sagen. Ein altes Wort sagt, und zwar mit Recht: „Ein Eltern paar ernährt leichter ein Häuflein Kinder, wie die Kinder ihre Eltern." Daran soll in diesen Tagen gedacht werden, daß nur die rechte, aus- «psernde Tätigkeit zu jenem Ziel führt, an dem gesagt werden kann: „Du bist ein ganzer Mann geworden" Es ist keine Hauptsache, welchen Namen der künftige Beruf hat. allen fleißigen Händen, wenn sie sich überhaupt rühren wollen, At unser, heutige Zeit Arbeit und Verdienst, «der «ine Notwendigkeit ist es, alles sich zu Eigen zu machen, was dazu gehört. Ein ganzer Mann wird stet» geachtet, sein Wort wird stets ««achtet. „Was du einst wirst, das werde Aanz„, s, sagen wir noch einmal, und nun mit diesem Vorsatz ins Leben und durch da» Leben l —* Auf Blatt 43 des Handelsregisters de» Nntgl, Amtsgericht» Radeberg, die Firma schisst u. Sohn in Großokrilla betreffend, ist Eingetragen worden, daß dem Hauptmann a. D. "ttar Fischer in Ottendorf-Okrilla Prokura er teilt worden ist. --* Frühling» Anfang! Gestern mittag lkat die Sottne in das Zeichen de» Widders. 3ndem die Nacht dem Tage gleich ist, hält Funker Lenz seinen kalendermäßigen Einzug, um mn Füllhorn des neuerwachenden Lebens über die Erde auszustreuen und ihre noch ^hie Färbung in ein buntes Kleid um- iuzaubern und das menschliche Auge mit irischem, jungfräulichem Grün zu ergötzen. Ter Einzug de» so freundlichen Frühlings be- «eutet, daß nunmehr die Gewalt des Winter» Endgültig gebrochen ist. Die FrühlingS-Tag- «nd -Nachigleiche ist freilich, obwohl von eben- « langem Sonnenschein begleitet, nicht im ent- firntesten an Wärme Und Freundlichkeit des Letter» mit der des Herbstes zu vergleichen, silte überhaupt die Frühlingstage den gleich- ^gen Tagen im Herbste, keineswegs entsprechen. Tas «rinnert daran, daß wie im menschlichen «den, so auch in der Natur alles ein Kamp Die Sonn« muß sich ihre Herrschaft ers Erzwingen. Sie vermag nur nach und nach vom Winter erkältete seuchle Erde zu er- Farmen und zu durchdringen, während im Hrrbste der Boden die im heißen Sommer reichlich ausgesogene Wärme noch lange sest- dalt und von der kühler werdenden Lust erst Allmählich erkältet wird. Warnung vor zwei Stoff-Neppern, öwei Unkekannte, anscheinend Juden, der eine bi» 30 Jahr« alt, 165 Zentimeter groß, untersetzt, schwnrz«» Haar, etwa» dicke Nase, darllo», Berliner Dialekt sprechend, bekleidet blauem Jakettanzug. schwarzem Ueberzieher iMarzem steifen Filzhut, Lackstiefeln un chwarzen Gamaschen; der andere 20 bis 25 Jahre alt, 170 Zentimeter groß, schmächtig, Anflug von Schnurrbart, bekleidet mit dunklem leberzi-her, bereisen Dresden und Umgegend mit einem einspännigen Kutschwagen und bieten Handtücher und Kleiderstoffe zum Kaufe an die angeblich aus Konkursmassen stammen und >aher ausfallend billig sein sollen. In Wirk- ichkeit ist die Ware ganz minderwertig, weS- jalb polizeilich vor diesen Betrügern gewarnt wird. —* Der Lauf des Halleyschen Kometen ist jetzt auf» genauste Tag für Tag bestimmt worden. Dadurch ist es noch gewisser geworden, daß die Annäherung an die Erde am 18. Mai so groß ein wird, daß die Erde wahrscheinlich mit dem kometenschweif in Berührung kommen wird Es ist aber überflüssig, zu wiederholen, daß alle Fabeln vom Weltuntergang, die daran ge- nüpft worden sind, keine tatsächliche Unterlage laben. Der Komet wird an dem genannten Tage fast genau zwischen Erde und Sonne 'leben. Die Entfernung zwischen Eide und Sonne wird aus 20 Millionen Meilen geschätzt; be ludet sich der Komet in der Mitte dieser Ent fernung, so bleibt er der Erde immer noch 10 Millionen Meilen entrückt. Der Astronom Cowell bezeichnet die zu erwartenden Umstände außer ordentlich günstig für die Beobachtung und pricht die Hoffnung aus, daß sich die Mensch- ;eit auf ein herrliche« Naturschauspiel gefaßt machen kann. —* Die Sterbekaffe des Landesverbandes evangelischer Arbeitervereine im Königreich Sachsen erstattet soeben ihren Geschäfts- und Kaffenbericht auf das Jahr 1909. Der Mit- glitderstand betrug 2028 mit 242350 Mark Versicherungsbetrag. Hiervon gingen im Laufe des Jahres 82 Mitglieder mit 8800 Mark Versicherungsbetrag ab, sodaß sich der Bestand Ende 1909 auf 1944 Mitglieder mit 233 500 Mark Versicherungsbetrag belief. Klotzsche Der Gemeinderat beschloß, eine Petition einzureichen, daß die Ortsportotaxe Dresdens aus den Ort Klotzsch« ausgedehnt wird, nachdem der benachbarten Gartenstadt Herllerau die gleiche Vergünstigung zuteil wurde. Radeberg. Ein Einmieterdieb hat nach Erbrechung von Koffern seiner Schlafkollegen das Weite gesucht. In Verdacht kommt der 31 Jahre olle österreichische Tischlergehilfe Johann Taöc. — Einem beim Bau de» neuen Gaso meter» beschäftigten Arbeiter wurde ein Auge dadurch schwer verletzt, daß ihm ein größeres Metallstück in da» Auge sprang. Er mußte sofort eine Dresdener Klinik aufsuchen. Tolkewitz Der Mittelbau der neuen Feuerbestattungsanloge ist gegenwärtig bis zu ungefähr 7 Meter Höhe gediehen, während die seitlichen Anbauten noch nicht in Angriff ge nommen werden konnten, weil die Unterkeller ung dieser Teile erst kürzlich vom Dresdner Rat beschlossen worden ist. Die ganze Anlage, für die ein Urnenheim einen würdigen land- schastlichen Rahmen geben soll, macht eine er hebliche Bodenbewegung nötig. Nach der Elbe zu wird da» Gelände vom Hauptbau terraffen- artig abfallen. Kötzschenbroda. Eine Sommerodel bahn aus gebahntem hartem Holz soll hier entstehen und der B-sitzer der Paradtskies- gruben will das erforderliche Gelände zur Verfügung stellen. Ihren Anfang soll die 250 Meter lange Bahn im Walde der Friedensburg nehmen und über die Wipse d«r Bäume hinweg bi» zum schwarzen Teich führen. Pirna. Durch Funken au» der Loko Motive de» mittag» gegen halb 1 Uhr au der Strecke Pirna—Dürrährsdorf verkehrenden Personenzuges entstand vorgestern auf Porschen- dorser Flur ein Dammbrand, der, durch guten Wind begünstigt, auf die neue Pflanzung des Königl. Forste» übersprang und schnell gegen 3 Scheffel Wald ergriff, wobei er auch einen 'eil des dem WirtschajtSbesitzer Gottlöber in Zorschendorf gehörenden Waldes berührte. )urch schnell herbeigeeilte Nachbarn, Eisen bahnbeamte und Mannschaften der Pflicht» 'eu'rwehren Porschendorf, Elbersdörf, Dobra, Freiwilligen Feuerwehren DürröhrSdors und Lohmen, sowie das Personal vom Ritter gut Elbersdorf tonnte der Brand bald erstickt werden, zumal es schon am oberen Teil durch ine Steinwand ein Hindernis gefunden hatte. >r Schaden ist zum Glück nicht bedeutend. Radebeul. Die hiesige Bahnhofswirtschaft oll am 1. Juli anderweit auf 6 Jahre ver lachtet werden. Die allgemeinen Bedingungen iegen auf den sächsischen Bahnhöfen aus. Pachtangebote find bis zum 2. April ^an die Generaldirektion der Sächsischen St tS- eisenbahnen einzusenden. Leisnig. Am Sonntag mittag entstand in der hiesigen Vereinstuchsabrik ein großes Schadenfeuer, dem binnen wenigen Stunden ein Teil der umfangreichen Fabrikanlage zum Opfer fiel. Unter donnerähnlichem Getöse kürzten die schweren Maschinen aus der dritten Etage, sämtliche Stockwerke durchschlagend, in die Tiefe. Die Feuerwehr war dem Element gegenüber machtlos. Das entstandene Flug- euer erschwerte die RettuugSarbeiten und wachte die umliegenden Gebäude in große Gefahr. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt. Der entstandene bedeutende Schaden ist durch Versicherung gedeckt. — In Altleisnig ertrank in der Mulde der Korbmacher A. vom Vorwerk Marschwitz, der m Kahn über die Mulde gefahren war, Und lei dem Versuche, das Gefährt anzuhängen, in das Wasser stürzte. Riesa. Auf dem hiesigen Bahnhof fuhr beim Rangieren eine mit Salpetersäure-Ballons beladene Lori infolge Versagens der Hemm vorrichtung so heftig auf «ine andere Lori aus, daß die Ballons sämtlich beschädigt wurden und die Salpetersäure sich in die Lori und auf die Schienen ergoß. Die Lori war in eine starke gelbe Dunstwolke gehüllt, die einen atem« versetzenden Geruch verbreitete. Der entstandene Schaden ist bedeutend. Chemnitz. Die Automobiloerbindung zwischen Chemnitz und Penig, als im Interest« auch der Stadt Chemnitz liegend, zu fördern, hatte sich seinerzeit das Stadtverordneten» Kollezium ausgesprochen. In der Folge hatte sich auch ein Vertreter des Stadtrat« an den vorberatenden Verhandlungen und an den stattgefundenen Probefahrten beteiligt, jetzt hat der Rat beschlosten, für die nächsten 5 Jahre eine jährliche Zinsgarantie von 1000 .Mark zu übernehmen. Nach dem gegenwärtigen Stande der Angelegenheit, erscheint die Automobilverbindung gesichert zu sein. für XovürmBtioos- OIÜL^üilSLke Mä OesLlievke ^veräeu sckneU unä dMx LNAeferti§t Druckerei KMe. Nüster 211 Diensten! SpLtL uncl 8p3trin. Auf dem Dache sitzt der Spatz, Und die Spätzin sitzt daneben, Und er spricht zu seinem Schatz: „Küste mich mein holdes Leben!,, „Bald nun wird der Kirschbaum blühn: Frühlingszeit ist so vergnüglich! Ach! wie lieb ich junges Grün, Und die Erbsen ganz vorzüglich: Spricht die Spätzin: „Teurer Mann, Denke doch der neuen Pflichten! Fangen wir noch heute an, Uns ein Nestchen einzurichten!" Spricht der Spatz: „Da» Nesterbaun, Eier brüten Junge füttern Und dem Mann den Kopf zu kraun: Liegt den Weibern ob und Müttern." Spricht die Spätzin: „Du Barbar, Soll ich bei der Arbeit schwitzen, Und du willst nur immerdar Zwitschern und herumstibitzen?" Spricht der Spatz: „Ich will dich hier Mit zwei Worten kurz berichten: Für den Spatz ist das Pläsier, Für die Spätzin sind die Pflichten!" Produktenpreise. Dresden, 21. März. Preise in Mark. I. An der Börse. Weizen pro 1000 Icz netto weißer — bis — brauner 74—78 Lg 216—224, do feuchter (70—74 lcx.) — bi« —, russischer, rot 236 bi» 245, Kansa» 247 bis 250, Argentinier 250 bi» 255. Amerikan. weiß 245 bis 252, Roggen, pro 1000 Irz netto, sächsischer (70 bis 74 kx) 154- 160, russischer 180—183. Gerste pro 1000 Icx. netto, sächsische 152 bis 165. schlesische 162 bis, 175 posener 159 bi» 170 böhmische 179 — 190. Futtergerste 132—138 Hafer, pro 1000 lrg netto: sächsischer 158 bis 164. Mai» pro 1000 kx netto: Linquantine alter 177—186, do. neuer , Laplata: gelber alter 159—163, Rundmais, gelber alter 156—160, do. neuer feuchter — bi» —. Erbsen pro 1000 Icx netto: Futterware 180 bi» 190, Wicken, pro 1000 Irx netto: sächsische 170—185. Buchweizen, pro 1000 Irx netto inländischer und fremder 18Z—190. Leinsaat pro 1000 kA netto feine 330,0—335,0, mittlere 345,0—355-). Rüböl,pro100 Irg. netto mit Faß, raffiniertes 62. Rapskuchen, pro 100 (Dresdner Marken) lange 13,50. Leinkuchen, pro 100 lex (Dresdner Marken), 1. 19,50 2. 19,00., Futtermehl 1400,-1420, Weizen» kleie, pro 100 netto ohne Sack (Dresdner Marken, grobe 11,60—11,80, feine 11,00 bi» 11,20. Roggenkleie, pro 100 kx netto ohne Sack (Dresdner Marken) 1140, bi» 11,60 Feinst- Ware über Notiz. Die für Artike pro 100 kx notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 lcx. Alle anderen Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 10000 kx. II. Auf dem Markte: Kartoffeln 50 lrx) 2,70—8,00 Mark. Schlachtvieh-Preise, am 21. März 1910. Zum Austrieb waren gekommen: 299 Ochsen, 169 Kalben und Kühe, 268 Bullen, 1124 Kälber 1434 Schafe und 2419 Schweine, zusammen 5713 Schlachtstücke. E» erzielten für SO Kilo Ochsen Lebendgewicht 25—42 Mk. Schlachtgewichts 7 —78 Mk., Kalben uud Kühe Lebendgewicht 26—41 Mk., Schlacht gewicht 48—72 Mk-, Bullen Lebendgewich. 30—41 Mk., Schlachtgewicht 60—72 Mk Kälber Lebendgewicht 47 —58 Mk., Schlacht gewicht 77—88 Mk. Schafe Lebendgewicht 35—45 Mk. Schafe Schlachtgewicht 74 bi» 85 Mk-, Schweine Lebendgewicht 47—56 Mk. Schlachtgewicht 64—73 Mk,