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^ 241, 16. Oktober 1913. Redaktioneller Teil. Sörl-„bl»„ s. d. Dllijn. Suchtz»„d-I. 10763 Auf Wunsch des Vorsitzenden äußert sich zu der Po sition »Beitrag für den Jnvalidenfonds« (Unter- ftützungskasse) ISO.-« Herr Heinr. B o y se n - Hamburg dahin, daß er die Unterstützung des Jnvalidenfonds mit 150.— empfehlen möchte, indem er gleichzeitig an die Versammelten die Bitte richte, ihre buchhändlerischen Angestell ten aufzufordern, der Buchhändler-Krankenkasse in Leipzig beizu treten, durch deren Mitgliedschaft sie auch von der Zugehörigkeit zur Ortskrankenkasse befreit seien. Der Vertrauensmann in Hamburg, Herr G. Jebens, wird allen Prinzipalen und Ge- Hilfen jede Auskunft erteilen, auch ist er bereit, bei neu engagier ten Gehilfen die Ausnahme schon vor Antritt zu vermitteln, da sie sonst erst der Ortskrankenkasse beitreten und später wieder kündigen müßten. Redner empfiehlt den Prinzipalen die Tra gung der Hälfte der Beiträge. Der Voranschlag wird darauf ohne weitere Erörterung ge nehmigt. Punkt 5. Wahlen a) desVorstandes. Der Vorsitzende bemerkt, daß Herr Theod. Weit brecht leider mit Schluß des Vereinsjahres sein Amt als 1. Schriftführer niederlegen müsse, da er seit dem 1. April d. I. Vorsitzender des Hamburg - Altonaer Buchhändler- Vereins sei und man ihm zustimmen müsse, zwei solcher arbeits reichen Ämter nicht übernehmen zu können. Der Vorsitzende spricht Herrn Weitbrecht für die allezeit bereitwilligst ge leistete treue Hilfe seinen herzlichsten Dank aus. An Stelle des Herrn Weitbrecht wird vom Vorstand — unbeschadet der Wahlfreiheit — Herr Justus Pape für das Amt des 1. Schriftführers vorgeschlagen (Bravo!) der Vorstand sei überzeugt, daß dieser Vorschlag von allen Anwesenden mit Freude begrüßt würde. (Bravo!) Herr Justus Pape- Hamburg hält es für richtiger, statt seiner jemand aus der jüngeren Generation zu wählen, damit sich auch einmal frische Kräfte unter der bewährten Leitung des Herrn O t t o M e i ß n e r in die Vorstandsgeschäfte einarbeiteten. Herr Seippel tritt warm für die Wahl des Herrn Pape ein. Der Vorsitzende bemerkt, daß der Vorstand von ver schiedenen jüngeren Herren, denen das Amt angetragen worden sei, eine Absage bekommen hätte. Aus Anfrage des Vorsitzenden werden weitere Vorschläge für den Posten des 1. Schriftführers nicht gemacht. Die dar auf vorgenommenen Wahlen ergeben folgendes Resultat: Otto M e i ß n e r - Hamburg 1. Vorsitzender; Rich. Qu itzow-Lübeck, 2. Vorsitzender; Justus Pape-Ham burg 1. Schriftführer; Hermann Lorenzen-Altona 2. Schriftführer; Walther Barth-Hamburg, Schatzmeister; Oscar H o l l e s e n - Flensburg, Gerh. M e i e r - Segeberg, Paul Toeche Sohn-Kiel, Gustav Winter-Bremen Beisitzer. Die Herren nehmen, soweit sie anwesend sind, die Wahl an. b) der Rechnungsprüfer. Die bisherigen Rechnungsprüfer, die Herren A. Busch und Fr. Trümpler, werden durch Zuruf wiedergewählt. e) der Abgeordneten für Kantate 1914. Die Wahl wird dem geschäftsführenden Ausschuß überlassen. ü) eines Wahlmannes für etwaige Wahlen zum Vereinsausschutz. Gewählt werden ohne Debatte der 1. Vorsitzende und der 1. Schriftführer als Stellvertreter. Punkt 6. Antrag des Vorstandes: »Die Versammlung wolle den vorgeschlagenen Änderun gen der ,Bestimmungen des Buchhändler-Verbandes Kreis Norden für den Verkehr mit dem Publikum' ihre Zustimmung erteilen.« Vorqcschlagene Fassung. Z t. Keinerlei Skonto bars gewährt werden, weder gegen bar noch in Rechnung aus: Zeitschriften, welche jährlich fünsmal und häufiger erscheinen, Schulbücher, Landkarten und Lehrmittel im Etnzelverkauf, Artikel, die nom Verleger mit weniger als 25 °/> rabattiert werden, und auf alle Verkäufe unter dem Gesamtbeträge von .ti 1V.—. K 5. Partiebezüge von Schulbüchern jeder Art, Landkarten und Lehrmittel dürfen, soweit sic nicht Nettoartikel sind, Behörden und Lehranstalten mit 5 "/« rabattiert werden. K 8. Hinter »erlaubt« ist folgender Satz cinzuschalten: Das öffent liche Angebot von Frankolieferung nach dem Auslande, einschließlich der deutschen Kolonien, ist verboten. Antiquarische Ankündigungen. In Absatz 2, Zeile 7, ist die Bezeichnung »zweiter Hand« zu streichen. In Absatz 2, Zeile 10, muß es heißen: »Gelegenheitskauf«, »Ge legenheitsexemplar« oder »zweiter Hand« sind unzulässig. Der Vorsitzende bemerkt, daß in der gestrigen Vor standssitzung beschlossen worden sei, es bei der bisherigen Fas sung des 8 5 zu belassen und die in Vorschlag gebrachte neue Fassung zurllckzuziehen. Herr Otto P a e t s ch«Königsberg befürwortet auf Grund der in Ost- und Westpreutzen gemachten günstigen Erfahrungen die Abschaffung jeglichen Rabatts und Kundenskontos. Es werde dort nur noch der Behörden-Rabatt gewährt, aber der Kreisvercin Ost- und Westpreußischer Buchhändler habe bereits seinen Vorstand beauftragt, die ersten Schritte zur Abschaffung des Behördenrabatts zu tun, so daß dieser, wenn nicht im lau- senden, so doch im nächsten Jahre hoffentlich fallen werde. Er bitte, sich mit dieser Frage möglichst eingehend zu beschäftigen, da auch die Versammlung in Goslar sich damit befassen werde. Natürlich würden die Verhandlungen mit den Behörden über den Wegfall des Rabatts sehr gefördert werden, wenn auch den Einzelkäufem kein Skonto mehr bewilligt würde. Herr Justus Pape-Hamburg: Zu seiner Freude habe er gehört, daß der Vorstand beschlossen habe, von einer Ab änderung des K 5 abzusehen und er möchte nun bitten, auch den K 1 in der bisherigen Fassung bestehen zu lassen. Wenn doch schon, wie Herr Paetsch angedcutet habe, die Kundenrabatt frage in einigen Jahren einer allgemeinen Nachprüfung unter zogen werden solle, dann sei es nur eine halbe Maßregel, wenn jetzt ein einziger kleiner Punkt herausgegriffen werde. Er könne sich jedenfalls viel eher mit dem Vorschläge des Herrn Paetsch be freunden, überhaupt kein Kundenskonto mehr zu geben, als einen solchen nur auf Schulbücher nicht zu gewähren. Die jetzt hier und da eingeräumten 2°/» seien doch nichts weiter als eine Ver gütung für prompte Zahlung, und keinem Käufer gegenüber würde man es mit vernünftigen Gründen vertreten können, daß dieseVer- gütung bei Bezahlung von Schulbüchern keine Anwendung fin den solle. Als einzigen Grund für diesen Vorschlag, der übri gens im Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein in der letzten Sitzung keine Mehrheit gefunden habe, sei ihm genannt worden, daß im Buchhandel möglichste Einheitlichkeit und Gleichheit herr schen sollten. Da solle man doch diese Einheitlichkeit und Gleich heit erst einmal in Berlin und Leipzig einführen, wo bekanntlich immer noch 5"/° bei Einkäufen von 6 »(( bzw. 3 »kk an gewährt würden. Dadurch könnten tatsächlich Nachteile für andere ent stehen, nicht aber durch die in Hamburg geübte kaufmännische Praxis, bei Barkauf oder prompter Regulierung der Rechnung auf Verlangen — nicht in jedem Falle — 2°/« Skonto zu gewähren. Er bitte, es bei diesem Zustand, für dessen Änderung keine Ver anlassung vorliege, bewenden zu lassen. Herr Max K r e t sch m a n n - Magdeburg weist auf eine vom Börsenvereinsvorstand am 6. Dezember 1902 erlassene Be kanntmachung hin, die das Ergebnis langjähriger Verhandlun gen in den Orts- und Kreisvereinen gewesen sei, und nach wel cher auf Zeitschriften, Schulbücher und Lehrmittel kein Skonto gewährt werden solle. Diese Bestimmungen seien von fast allen Orts- und Kreisvereinen angenommen und ohne jede Schwierig keit durchgeführt worden. Außer den Schulbüchern gebe es ja auch noch andere Netto-Artikel, wie Bibeln, Gesangbücher usw., auf die auch kein Rabatt gegeben würde. Auch in anderen Laden geschäften würde kein Skonto gegeben, und dort heiße es einfach: Hier sind feste Preise! Er möchte dringend empfehlen, die Schul bücher entsprechend den Beschlüssen des Buchhandels nur netto zu verkaufen. 1402«