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Weit M Brot für HmdelMWe, Sie ReWautobahn wird gebaut. Die erste Teilstrecke festgelegt. '-In Heidelberg versammelten sich der General- inMekteur der neuen Autobahnen, Dr. Todt, der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, die Ministerpräsidenten und Statthalter von Baden und Hessen, um die erste Strecke des Rcichsautobahnennetzes festzulegen, die in Angriff genommen werden soll. Es ist das die Teil strecke Heidelberg — Mannheim — Frankfurt. Die erste Probestrecke wird eine Länge von 97,8 Kilometer haben und von Wiesbaden über Mainz, Frankfurt, Darm stadt, Mannheim nach Heidelberg verlaufen. Die tech nischen Schwierigkeiten, die Frage der Enteignung der entsprechenden Gebäude usw. sind beseitigt, und man hofft, schon in den nächsten Wochen mit dem Bau beginnen zuskönnen. Anläßlich des Baubeginns wird eine Feier stattfinden. * Msenprojest: Wtertunnelung Berlins. * Unterirdische Verbindung zwischen Fernbahnhöfen. Die Reichsbahn plant das gewaltige Projekt, einer 'Tunnelbahn zwischen dem Anhalter und dem Stettiner Bahnhof in Berlin, die für die Fernreisenden, die vom Süden nach den Norden und umgekehrt über Berlin reisen, gedacht ist. Die Gesamtlänge der neuen Tunnelstrecke wird 5,8 Kilometer betragen. Der Tunnel wird zweiseitig befahren werden mit den in Be trieb befindlichen elektrischen Stadtbahnwagen. Eine un mittelbare Durchleitung der Fernzüge würde zu hohe Kosten (500 Millionen Mark) beanspruchen. Man erhofft einen Verkehrsanstieg von 60 bis 70 Mil- LionenFahrgästenim Jahre. Die Untertunnelung Berlins bietet technisch teilweise große Schwie rigkeiten, die aber nicht unüberwindlich sind. So wird vor allem darauf geachtet werden müssen, daß man nicht mit den Kanalisationsanlagen und den Wasser-, Licht- und Gasrohren in Konflikt Skommt. Stellenweise bereitet auch der sandige, Hn manchen Stellen sogar moorigeBoden.auf dem Merlin ruht, Schwierigkeiten. * / Diese Riesenpläne, die das Verkehrswesen in neuzeit lichem Sinne umgestalten werden, werden auf Jahre Hinaus Hunderttausendcn von Menschen Arbeit und Brot »Heben und dazu beitragen, die Arbeitslosigkeit noch weiter iherunterzudrücken und damit die Hauptaufgabe des neuen (Deutschland zu lösen. /wtostössss Usmbum-Senus Sin großer Sauernaufmarsch geplant. Eindrucksvolle Feierstunde in Berlin nach der Ernte. RetchsernährungsministerDarrö erläßt folgenden Aufruf: „Ich habe davon Kenntnis bekommen, daß die Bauernverbände mir zu Ehren am Mittwoch, dem 22. Juli, eine Kundgebung im Berliner Lust- garten beabsichtigen. Ich danke den deutschen Bauern von Herzen für die mir zugedachte Ehrung, die ich um so mehr zu würdigen weiß, als ein derartiger Aufmarsch in den Mauern Berlins noch niemals da war. Aber in Anbetracht dessen, daß wir heute am Beginn der neuen Ernte stehen, bitte ich, von dem Aufmarsch abzusehen. Wir wollen warten, bis wir Bauern die Ernte ge sichert und damit unsere Pflicht gegenüber dem ganzen deutschen Volk erfüllt haben. Dann wird die Zeit sein, in machtvoller Kundgebung der Öffentlichkeit die Bedeutung des deutschen Bauerntums vor Augen zu führen und den ersten Bauernaufmarsch der deutschen G e - ,fchichtein der Reichshauptstadt zu einer eindrucksvollen Feierstunde zu gestalten." Kurze poliiische Nachrichten. Gegenüber einer ausländischen Meldung, worin die Bahl der politischen Schutzhäftlinge in Deutschland mit 100 000 angegeben ist, stellt der Amtliche Preußische Presse dienst fest, daß zur Zeit in ganz Deutschland 18000 Personen sich in Schutzhaft befinden. In Preußen beträgt die Zahl der Schutzhäftlinge rund 12 000. * Nach einer gemeinsamen Anordnung des Chefs des Kraftfahrwesens des SA., Obergruppenführers Hühnlein, und des Reichsstaffelführers des Stahlhelm, des Herzogs von Coburg, wird die Reichs-Kraftfahrstaffel des Stahlhelm in das Nationalsoziali stische Kraftfahrkorps eingegliedert. Der Herzog wird Ehrenführer des NSKK. Für die Stahl helm-Kraftfahrer wurden entsprechende Ergänzungen in den Abzeichen vereinbart. In der japanischen Hauptstadt Tokio wurden am Dienstag plötzlich alle Amtsgebäude militärisch besetzt, da eine große Verschwörung aufgedeckt worden war. Die Verschwörer wollten alle Mitglieder der japa- «ischen Regierung durch Attentate beseitigen. Der auf dem Wahlvorschlag der Deutschnationalen Molkspartei gewählte preußische Landtagsabgeordnete (Herbert von Bismarck hat sein Mandat niedergelegt. Er war vom 1. Februar bis 10. April 1933 Staatssekretär im preußischen Innenministerium und vom 14. September 1930 bis 1. Februar 1933 auch Mit glied des Reichstags. Kommunistische Geheimdruckerei ausgehoben. In Offleben (Kreis Braunschweig) wurde eine kom munistische Geheimdruckcrei ausgchoben und Druckmateria! sowie Maschinen und Druckschriften beschlagnahmt. Sechs Kommunisten wurden festgenommen und in das Braun schweiger Kreisgefängnis gebracht. Weiteren Kommunisten, die mit dieser Anaeleaenheit in Verbindung stehen, ist mau auf der Spur. Vater erschießt seine beiden Töchter. Der Täter begeht Selbstmord. Eine furchtbare Tragödie hat sich in Berlin im Grune- wald abgespielt. Ein Vater hat seine zwei Töchter im Alter von acht und zwölf Jahren getötet und danach Selbstmord begangen. Spaziergänger hörten plötzlich zwischen der Krummen Lanke und der Avus entsetzte Hilferufe und darauf drei Schüsse. Als sie den Schüssen nacheilten, fanden sie auf dem Waldboden zwei Mädchen mit schweren Schutz verletzungen tot und neben ihnen, ebenfalls tot, einen Mann. Die Mordkommission stellte folgendes fest: Das acht jährige Mädchen wies einen Kopfschuß auf. Es wurde wahrscheinlich etwa fünf Meter von der Fundstelle ent fernt erschossen und von dem Täter in das Gebüschge- schleist. Das zwölfjährige Mädchen wies auch einen Schläfenschutz auf und lag 15 Meter von dem anderen Kinde entfernt. Zwischen ihm und dem Täter muß sich vorher ein Kamps abgespielt haben, was aus den zerrissenen Kleidern des Kindes und dem verwüsteten Tatort hervorgeht. Zehn Meter entfernt lag im Ge büsch der Mann mit einem Kopfschuß. Unter ihm wurde von der Nevierkriminalpolizei eine Steyr-Pistole gefunden. Beim Eintreffen der Polizei gab der Mann noch schwache Lebenszeichen von sich, starb aber gleich darauf. Dicht bei dem Toten sand man eine Flasche mit grün licher Flüssigkeit, anscheinend Gift. Bei dem Täter handelt es sich um den 58jährigen Studienrat Professor Dr. Georg Klatt aus Detmold. Er war am Montag nach Berlin gekommen und hatte am Dienstag früh seine beiden Kinder, die sich bei seinem Schwager aufhielten, abgeholt, um mit ihnen im Grunewald einen Spaziergang zu machen. Dabei hatte Professor Klatt dann die unselige Tat, über deren Beweggründe Angaben noch nicht gemacht werden können, ausgeführt. Fliegerehepaar Lindbergh wieder unterwegs. Das auf einem Ozeanflug befindliche Fliegerehepaai Lindbergh ist wieder in North-Haven gestartet. 20-Mllionen-Skandal mit falschen Aktien Gefälschte Suezkanal-Aktien in Paris. In Paris wurde eine Riesenfälschung von sehr wertvollen Aktien der Suezkanal-Gesellschaft auf- gedeckt. Die Pariser Polizei hat zwei Holländer ver haftet, die zugegeben haben, vor einiger Zeit ctwa 1 0 0 0 Aktien von einem Genfer und einem Pariser Bankier erhalten zu haben. Diese 1000 falschen Papiere stellen einen Wert von rund 20 Millionen Francs dar. Die beiden Holländer gaben die Papiere einer Bank in Verwahrung und ließen sich darauf einen Kredit in Höhe von etwa neun Millionen Francs eröffnen, für den sie 414 Prozent Zinsen zahlten. Das Geld verliehen sie dann an die beiden Bankiers zu einem Zinsfuß von 714 Prozent weiter, und der Unterschied stellte angeblich ihren einzigen Gewinn dar. Da die Papiere nur hinterlegt waren und rechtmäßig nicht in Umlauf ge setzt werden konnten, konnte der Schwindel auch nicht auf gedeckt werden. Erst als eine der Banken, die ebenfalls einige der falschen Papiere im Depot hatte, diese auf den Markt brachte, wurde die Fälschung entdeckt. Schweres Eisenbahnunglück an der tschechisch-polnischen Grenze. 31 Verletzte. In der Station Nawsy bei Jablunkau an der tschechisch- polnischen Grenze stieß ein Personenzug bei der Einfahrt in den Bahnhof mit einer Rangierlokomotive zusammen 31 Personen wurden verletzt, darunter fünf schwer. Blutiger Streit zwischen Vater und Sohn. In Hakeborn (Kreis Wanzleben) ereignete sich eint schwere Bluttat. Der Einwohner Taubenrot erschoß im Streit seinen Sohn. Vor kurzer Zeit hatte der Vater sein Geschäft dem Sohne übergeben. Jetzt gerieten die beiden in Streit. Der Sohn griff zu einer Pistole, die ihm aber vom Vater entrissen wurde. Hierbei löste sich ein Schutz, und der Sohn brach, tödlich getroffen, zusammen. Der Täter hat sich der Polizei gestellt und ist festgenommev worden. Neves aus aller Wett. Ausscheiden HadamovskyS aus dem Deutschlandsender. Berlin. Der neue Direktor der Reichsrundfunkgesellschaft, Hadamovsky, hat das Amt des Sendeleiters beim Deutschland sender niedergelegt, um sich seinen neuen Aufgaben zu widmen. Hadamovskv hat das Amt im Deutschlandsender bisher neben seinem Amt als Reichssendeleiter ehrenamtlich geführt. Englische Kriegsschiffe im Kaiser-Wilhclm-Kanal. Kiel. Ein englischer Kreuzer lief mit drei Zerstörern auf der Reise von Stockholm nach Portsmouth zur Kanalpassage in die Holtenauer Schleuse ein. Der Kreuzer wechselte mit der Salutbatterie Friedrichsort den üblichen Landessalut. In der Schleuse wurden die englischen Kriegsschiffe durch einen deut schen Marineoffizier begrüßt Ozeanslieger von Gronau in Königsberg. Königsberg. Der Ozeanflieger Wolfgang von Gronau traf mit seiner Maschine und drei Heinckel-Begleitslugzeugen über Königsberg ein, um nach einigen Ehrenrunden im Hafen Pillau zu wassern. Er wurde vor dem Kursürstendenkmal in Pillau vom Oberpräsidenten Koch und zahlreichen Behördenvertretern feierlich begrüßt und begab sich dann nach Königsberg. Schweres Bergunglück. — Sieben Personen abgestürzt. Paris. Sieben Personen, die in der Nähe von Anemasse im Schweizer Jura die Besteigung der sogenannten „Roten Nadel" unternommen hatten, rutschten ab und stürzten in einen etwa 300 Meter tiefen Abgrund. Alle sieben Personen konnten geborgen werden. Ihre Verletzungen sind jedoch so schwerer Natur, daß man bei einigen von ihnen am Aufkommen zweifelt. Polnisches Verschlcppungsmanöver im Haag. Haag. Vor dem Internationalen Gerichtshof im Haag sollte jetzt der Antrag der Reichsregierung gegen die polnische Enteignungspolitik verhandelt werden. Während der deutsche Vertreter zur Verhandlung pünktlich zur Stelle war, ließ Polen einfach mitteilen, es ser mit den Vorbereitungen der Unterlagen nicht fertig geworden^ Trotz der außerordentlichen Dringlichkeit des Gegenstandes, auf die der Vertreter Deutschlands ausdrücklich noch einmal hin wies, mußte die Verhandlung auf den 19. Juli vertagt werden. Tödlicher Absturz an der Zugspitze. Auf dem Wege vom Schneefernerhaus zum Zugspitzgipfel ereignete sich ein schweres Unglück. Eine aufwärts steigende Dame glitt etwa 500 Meter vor 5em Zugspitzplatt ab und stürzte auf eine unter ihr steigende Gesellschaft. Von dieser riß sie drei Personen mit. Bergsteiger konnten einen der Ge stürzten ausfangen, die beiden anderen stürzten etwa 400 Meter in die Tiefe. Die Dame war tot, drei Personen wurden schwer verletzt. Absturz einer bekannten Pilotin, über dem Hirsch berger Flugplatz (Schlesiens stürzte die bekannte Fall- schirmabspringcrin Frau Dr. Lola Schröter mit dem Segelflugzeug „Wiesenbaude" ab. Beim Aufprall auf die Erde brach sie sich beide Beine und mußte in schwer-, verletztem Zustande dem Krankenhaus zugeführt werdend Lola Schröter hatte über dem Flugplatz einige Schleifen ausgeführt. Dabei rutschte das Flugzeug ab. 1 Drei Geldschmugglcr sestgenommen. In Lübeck wurde durch die Devisenfahndungsstelle ein Ehepaar fest genommen, das 5500 Reichsmark, die es in der Wäsche und in Strümpfen versteckt hatte, nach Dänemark schmuggeln wollte. Das Geld gehörte einem Hamburger Fabrikanten, der es seinen im Ausland lebenden Eltern schicken wollte. Postschnelldienst England—Amerika. Die Möglich keiten eines Postschnelldienstes von England nach Nord amerika durch Verwendung von Zubringerflugzeugcn werden zur Zeit auf einer Konferenz in der neufund ländischen Hauptstadt St. Johns erwogen. Geplant ist in erster Linie, einen internationalen Flugzeughafen an der neufundländischen Küste zu schaffen, worauf ein Flug zeugzubringerdienst nach Montreal und verschiedenen Städten Kanadas und Nordamerikas eingerichtet werden soll. Gleichzeitig werden Pläne für einen Flugzeugdienst über den Nordatlantik erörtert. Balbo-Geschwader als Gast auf deutschem Dampfer. Die gleichzeitige Anwesenheit der italienischen Amerika flieger und des Hapagdampfers „Neliance" in Reykjavik gestaltete sich für die italienischen Flieger und für die Passagiere des deutschen Schiffes zu einem festlichen Er eignis. Balbo und seine Offiziere leisteten einer Ein- l-Hung des deutschen Dampfers zu einem Festessen mit anschließendem Ball Folge und verbrachten den Abend an Bord der „Reliance". Balbo gab Autogramme und über reichte mehreren Reisenden und Mitgliedern der Be satzung sein Bild. » Mattern über seine Rettung. Der Weltflieger Mattern erstattete einen Bericht über sein Notlandung und seine Rettung. Es heißt darin, daß er wegen Motorschadens in der Nähe des Dorfes Anadyrsk notlanden mutzte. Mehrere Tage sei er ümhergewandert, um Menschen zu finden. Während dieser Zeit habe er von Wein, Schokolade und Biskuits gelebt, die er an Bord hatte. Seine Signale seien lange Zeit nicht gehört worden. Er sei dann gezwungen gewesen, sich eine Hütte zu bauen, wo er sechs Tage ver blieb. Endlich hätten zwei kleine russische Dampfer sein« Signale bemerkt. Ehepaar in den Bergen tödlich abgestürzt. Zwei Bäckergesellen, die einen Ausflug auf den Ringberg (Ober bayern) unternahmen, fanden etwa 50 Meter unterhalb des Gipfels eine männliche und eine weibliche Leiche. Es handelt sich bei' den Toten um das Oberpostinspektors ehepaar Ludolf und Mathilde Wolf aus Ludwigshafen am Rhein. Wahrscheinlich sind die beiden infolge Fehl tritts abgestürzt. Sie hatten schwere innere Ver letzungen, Knochen- und Genickbrüche erlitten.