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I Wilsdruffer Tageblatt I 2. Blatt Nr. 262 — Dienstag, den 8. November 1932 Tagesspruch. Erhitzt bekämpfen sich die Reihen Zur rechten und zur linken Hand. Und überim Hader der Parteien Denkt keiner mehr ans Vaterland! Geibel. 582 ReichsWMMnete. Das amtliche Ergebnis. Vom Reichswahlleitcr wird folgendes amtliche End ergebnis der Reichstagswahl mitgeteilt: Stimmen Prozent Mandate Insgesamt 35 402 306 Stimmen, was einer Wahl beteiligung von rund 80 Prozent entspricht. * NSDAP. 11713 785 , M,D 195 , I- 35) SPD. 7 237 894 (20,5) 121 i (- 12) KPD. 5 974 209 (16,8) 100 (-!- 11) Ztr. » 4 228 633 (11,9) 69 i c- 6) DNBP. 3 064 977 < 8,6) 51 ( 14) Bayer. Vp. 1081 932 ( 3,1) 19 < - 3) DVP. 660 092 < 1,9) 11 s 4) Dt. Staatsp. 338 064 > c 1,0) 2 s l- 2) Chr.-Soz. 412 685 ( 1,2) 5 i sch 2) Wirtschaftsp. 110181 < 0,3) 2 ( - ) Dt.-Hann. 63 999 ( 0,2) *1 ( - ) Dt. Baucrnp. 148 990 ( 0,4) 3 ( Z- 1) Thür. Landbund 60 065 l l 0,2) 1 s l - ) Dt. Landvolk 46 498 < c -) 1 l ' — ) Württ. Bauernb. 105188 ( 0,3) 2 1 ! - ) Volksr.-P. 46 096 > l -) 0 i I - ) Sonstige Parteien 109 018 , c -) 0 s l - ) Oie presse der Reichshauptstadt zur Wahl. Man greift selbstverständlich zuerst nach dem Blatt Dr. Goebbels, dem Angriff, um zu hären, was er zu den Verlusten seiner Partei sagt. Dr. Goebbels erklärt, eine gewisse Einbuße habe die NSDAP, erwartet, aber der Verlust falle kaum ins Gewicht und sei bei den nun vor der Tür stehenden Entscheidungen von gar keiner Be deutung. Herr von Papen müsse sofort seinen Rücktritt anmelden. Das Jahr 1932 solle trotz allem noch zum Jahr der Entscheidungen gemacht werden. — Der bürgerlich nationale Berliner Lokalanzeiger schreibt, daß die neue Bewegung in der Wählerschaft den Regierungs kurs gerechtfertigt habe, die Möglichkeit einer schwarz braunen Koalition sei zerschlagen. Durch das völlige Miß lingen des Versuchs, die Mehrheit für die Losung „Alle Macht für Hitler" zu gewinnen, ist für uns keineswegs die Unfähigkeit des Werbers Hitler erwiesen, so wenig wie etwa die Wertlosigkeit der nationalen Bewegung im Nationalsozialismus. Aber vor der Welt, der der Aber glaube an die nicht abzuwehrende Aufsaugung Deutsch lands durch den Nationalsozialismus suggeriert wurde, ist der Zauber dieser agitatorischen Suggestion nun ge brochen. Die agrarische Deutsche Tageszeitung stellt in ihrer Wahlbetrachtung fest: Im ganzen genommen ist also der politische Sinn des Wahltages nicht über wältigend groß, wenn man nicht voraussetzt, daß der Wahlausgang eine gewisse erzieherische Wirkung ausüben kann. Entscheidendes ist nicht vorgefallen. Die volksparteiliche Deutsche Allgemeine Zeitung tritt unter der Überschrift „Versöhnung" dafür ein, daß die NSDAP, an einem neuen Präsidialkabinett beteiligt werde. Hindenburgs Ver söhnung mit Hitler, das ist die Forderung des Tages, schreibt das Blatt. An Hitler richtet es die Mahnung, nicht auf dem Kanzlerposten zu bestehen. Die demokratische Vossische Zeitung schreibt nach der Feststellung, daß die Nationalsozialisten eine schwere Niederlage erlitten haben, Papen habe das große Gespenst einer schwarz braunen Koalition gebannt, das Prestige der Regie rung sei wiederhergestellt, ja sogar erhöht. Das links- demokratische Berliner Tageblatt meint, es gebe zwei Besiegte,' Hitler und Papen, und sagt weiter: es ist Hugenberg gelungen, sich wieder einzuschalten, der deutschnationale Parteiführer habe jetzt wieder die Chance, bei jeder Mehrheitsbildung nach rechts ein ent scheidendes Wort mitzusprechen. Der sozialdemokratische Vorwärts erklärt, der Wahlausgang sei ein Miß trauensvotum des Volkes gegen die Negierung v. Papen. Papen soll zurücktreten. Die gleiche Forderung erhebt das Zentrumsblatt Germania. Der 6. November sei ein Mißerfolg für Papen. Die jetzige Regierung müsse endlich den Weg zur Schaffung einer anderen Regierung frei geben. Was sagi die presse im Reich? Je nach ihrer politischen Einstellung äußern sich die Blätter sehr verschieden über den Ausgang der Wahlen. Bemerkenswert ist zunächst, was die national sozialistische Presse in Hitlers Hauptquartier sagt. Der Völkische Beobachter in München, Hitlers Blatt, wirft dem Kanzler vor, er sei Schrittmacher des Bolsche wismus, und verkündet, die NSDAP, werde den Kampf ums neue Reich härter und entschlossener als je weiter- führen. Die Reichspressestelle der NSDAP, sagt zu den Verlusten der Partei, es sei nur ein verschwindender Prozentsatz von Konjunkturrittern oder weltanschaulich noch nicht gefestigter Wähler abgesplittert, das sei nur ein Gewinn für die Partei, der die Kampfkraft erhöhe. In Hamburg stellt das mittelparteiliche Fremdenblatt die Frage, ob es nicht Zeit sei, daß sich alles, was den Radikalismus als nicht förderlich erkannt habe, enger als bisher zusammenschließe. Der bürgerlich-nationale Ham burger Anzeiger mahnt die Negierung, die brauchbaren Elemente der Radikalen zur Mitarbeit heranzuziehen. Die volksparteiliche Weser-Zeitung inBremen begrüßt das Wahlergebnis als unbestreitbaren Erfolg der Reichs regierung. Der mittelparteiliche Anzeiger in Hannover stellt als positives Ergebnis fest: Gewinn der Parteien, die sich hinter die Regierung gestellt haben. Die weit rechts stehendeRheinisch-WestfälischeZeitung in Essen sagt, der wirkliche Sieger sei Herr von Papen, er müsse aber den Versuch machen, mit der NSDAP, wieder in Fühlung zu kommen. Die liberale Kölnische Zeitung schreibt, es werde nötig sein, die Nationalsozialisten alsbald vor die Frage zu stellen, ob sie Mitverantwottung übernehmen wollen. Die Kölnische Volkszeitung, das rheinische Zen trumsblatt, meint, Herr von Papen müsse aus dem Er gebnis den Schluß ziehen, daß sein Rücktritt notwendig sei. Die demokratische Frankfurter Zeitung spricht von der Notwendigkeit eines überparteilichen parlamen tarischen Zusammenschlusses. Der rechtsstehende Dres dener Anzeiger betont, daß der Stimmenverlust für die NSDAP, viel mehr bedeute als für jede andere Partei. Die Königsberger Allgemeine Zeitung, die der bürgerlichen Mitte nahesteht, fordert Heranziehung Hitlers zur Verantwortung. ü- Das Ausland zur Reichsiagswahl. Die deutschen Neichstagswahlen sind im Ausland mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden. Besonders die verschiedenen Vermutungen über das künftige Verhältnis von Regierung und Parlament stehen im Mittelpunkt des Interesses. In den Berichten der englischen Blätter werden die Gewinne der Deutschnationalen unterstrichen. Die Verluste der Nationalsozialisten, der Sozialdemo kraten und des Zentrums sowie das Anwachsen del kommunistischen Stimmen werden als den Erwartungen gemäß bezeichnet. Allgemein herrscht Übereinstimmung, daß auch der jetzige Reichstag keine Mehrheit zustande bringen werde. Die französische Presse schließt aus dem Ergebnis, daß der neue Reichstag ebenso Wie der alte nicht in der Lage sei, eine stabile Mehrheit abzugeben, und daß unter diesen Umständen die augen blickliche Regierung Papen-Schleicher auch weiterhin di« Führung der Geschäfte in Händen behalten werde. Es wird hier besonders der Rückgang des Zentrums und di« Zunahme der deutschnationalen Sitze unterstrichen, während die Verluste der Nationalsozialisten und der Sozialisten nicht weiter überraschen. Das Interesse der sowjetrussischen Öffentlichkeit an den deutschen Wahlen war außerordentlich groß. Aus Veranlassung der zuständigen Behörden wurden bis spät in die Nacht die Ergebnisse der Wahl laufend übermittelt Die Erfolge der KPD. werden als Beweis dafür an gesehen, daß die im Oktober aufgestellten Richtlinien der kommunistischen Internationale zweckmäßig waren. Nach Ansicht der russischen politischen Kreise wird die KPD. in 'den kommenden innerpolitischen Entscheidungen Deutsch- lands eine große Rolle spielen und ihren Kampf für di< Zersetzung des demokratischen Systems fortsühren. -r- Aufrus Hiilers an seine Partei. Fortsetzung des Kampfes. Adolf Hitler veröffentlicht einen Aufruf, in dem er zum Wahlergebnis Stellung nimmt. Er erklärt, die Re gierung von Papen habe eine „vernichtende Nieder lage" erlitten. Für uns — so erklärt Hitler weiter — ist der Sinn des Ausganges dieser Wahl klar: Fort setzung des Kampfes gegen dieses Regiment bis zur endgültigen Beseitigung. Die nächsten Wochen und Monate werden dabei unser bester Bundesgenosse sein. Hitler wirft in den folgenden Sätzen der Regierung von Papen vor, daß sie Deutschland dem Bolschewismus entgegentreibe, und kündigt dann die neue Kampf parole mit folgenden Worten an: Ich setze damit die Parole für die Haltung der Partei genau so eindeutig fest, wie nach dem ersten Reichs präsidentenwahlgang. Sie heißt: Rücksichtslose Fortsetzung des Kampfes bis zur Niederringung dieser teils offenen, teils getarnten Gegner einer wirklichen Wiederaufrichtung unseres Volkes. Keinerlei Kompromisse und kein Gedanke an irgendeine Verständigung mit diesen Elementen! Ich treffe für die Weiterführung des Kampfes daher folgende Anordnungen: 1. Alle organisa torischen Fragen und Arbeiten der Partei treten ah sofort zurück gegenüber der Aufgabe der äußersten Verstärkung unserer Propaganda. 2. Sämtliche Parteiinstanzen treffen sofort ihre Maßnahmen zur Einleitung des neuen Propagandafcldzuges. 3. Ehe dieses Regiment und die es deckenden Parteien nicht bis zur Vernichtung geschlagen sind, gibt es kein Verhandeln! In diesem Sinne ist auch ein Aufruf Hitlers an die SA.- und SS.-Mannschaften gehalten, in dem es heißt: Ich weiß, daß viele sich nach Ruhe sehnen, aber ich kann es nicht zugeben. Wir müssen uns überwinden und noch mehr leisten. Der Kampf muß und wird zu Ende geführt werden, bis unser Gegner vernichtet ist. Ich bestimme daher folgendes: Die SA. und SS. haben sofort im engsten Einvernehmen mit der politischen Propaganda leitung die Arbeit und den Kampf erneut aufzunehmen. Ein dritter Aufruf wendet sich in gleichem Sinne an die Leiter der Parteiorganisationen. * Ein Aufruf Hugenbergs. Der deutschnationale Parteiführer Dr. Hugenberg veröffentlicht einen Aufruf, in dem er erklärt: „Unbeirr bares Festhalten an dem Ziel und opferbereiter Einsatz aller Gliederungen der Partei, insbesondere auch der Jugend, haben der Deutschnationalen Volkspartei einen überzeugenden Sieg gebracht. Die schwarz-braune Mehrheitim Reichstag ist beseitigt. Damit ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für die Durchfüh rung des von uns in Volk und Parlament vertretenen Kurses geschaffen. Dank und Anerkennung spreche ich allen Kämpfern der deutschnationalen Bewegung aus, die sich unter Einsatz ihrer Person gegen Terror und Lüge durch gesetzt haben. Der Kampf geht weiter. Heil Deutschland! -i- Wettere Stimmen zum Wahlausgang. Eine Erklärung des Prälaten Dr. Kaas. Der Vorsitzende der Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas, erläßt eine Erklärung, in der es heißt: Das Votum des 6. November bedeute eine Absage an das jetzige System, ein „Bis hierher und nicht weiter" gegen über denen, die dem Volke und seiner Vertretung die Rechte nehmen wollten, ohne die ein gesundes Staats leben nicht bestehen könne. Dem Staat könne nur dienen, wer nickt gegen das Volk, sondern mit dem Volke gehe. v««»k«-8rc«r«c»vrr ol/«c„ "r/Lres, I. T e i 1. 1 Am Heiligabend war das kleine Kasino verwaist, das im neuen Funkhaus des Berliner Senders eingerichtet war. Nur der kleine schwarzhaarige Kapellmeister Eugen Külz mit der Einsteinmähne — so wurde er genannt von guten Freunden — saß neben dem jungen, eleganten Spielleiter Karlheinz Püschel, der seit einem Jahre mit gutem Erfolg am Berliner Sender wirkte „Eugen," nahm der Spielleiter die Unterhaltung auf, „sag mal, du hast doch den Schulenburg schon gesprochen?" „Den neuen Intendanten? Klar, schon zweimal!" „Nun, was meinst du zu ihm?" Eugen schüttelte unwillig die Mähne. „Was fragst du mich?" „Warum nicht dich? Dich, natürlich dich muß ich fragen, du warst doch gestern eine Stunde lang bei ihm " „Hat sich was! Ich bin nicht über das Vorzimmer hinaus gekommen. Er will mir Bescheid sagen lassen, wann es ihm genehm ist. Du, Karlheinz, der Schulenburg hat eine Art — ich kann nicht behaupten, daß sie mir angenehm ist." Püschel sah lange vor sich hin und blies gedankenvoll den Rauch seiner Zigarette in Ringelchen empor zur Decke. „Sag mal, Eugen, ganz vernünftig: der Schulenburg ist nun schon zehn Tage Intendant." „Du hast gut gezahlt, mein Junge! „Herrgott, sei doch mal fünf Minuten genießbar! Schließ lich ist doch so ein IntsndaMenwechsel eine Sache, die uns sehr viel angeht!" „Ich verstehe dich zwar nicht, aber rede ruhig weiter!' „Sieh, Eugen, es ist nun der dritte Intendant in der letzten Zeit. Immer kamen sie und in den ersten acht Tagen, da spürt« man sie. Weißt du noch, der Kohlbrecht, de- wußte mit seinen neuen Ideen gar nicht wohin Das war eine ent setzliche Zeit." „Nun, und?" „Ich meine, der Schulenburg, der kommt, und man spürt ihn kaum Bon neuen Ideen, besonderen Wünschen, Um gestaltungen — nichts von alledem ist zu spüren!" „Nun, und?" „Herrgott, ich meine, der Schulenburg weicht so ab! Das ist nur unheimlich! Er ist da und arbeitet, kümmert sich scheinbar um nichts und wieder nichts, wenigstens nicht direkt. Was wird nun? Wie müssen wir uns einstellen?" „Tscha abwarten, Karlheinz, anders geht es nicht. Er wird schon warm werden. Uebrigens haben wir ihn doch schon gespürt." „Inwiefern?" „Nun, Frau Bartenstein singt nicht mehr am Sender " „Ah, das ist interessant. Und begrüßenswert. Singen kann sie überhaupt nicht. Zufällig ist sie die Frau des In spizienten, und der gute Seeliger ist von Vartensteins Inti mus, dem Direktor Neumann, elend getreten worden." „Man spricht überhaupt davon, daß Schulenburg eine große Säuberungsaktion vornehmen soll!" Püschel sah vor sich hin „Wir wollen gerecht sein: nötig ist sie! Die Zustände verlangen danach." * * * Die Männer schwiegen eine Weile Es war, als ob die Heiligabendstimmung sie etwas überkommen wolle und hin dere zu sprechen. Der Wirt des Funkkasinos war an diesem Tag verreist, er wußte, daß der Betrieb nicht groß lein würde. Die Funk stunde brachte an diesem Tage Uebertragungen aus Kirchen und Sälen und erst von acht Uhr an hatte das Funkorchester Muschel, der sehr an dem kleinen Külz hing, war Jung geselle wie Külz auch, und die beiden Freunde hatten be schlossen, nach dem Dienst im Kasino mit Frau Ammerling, der Wirtsfrau, und deren großer Tochter, die blind war, eine kleine Weihnachtsfeier zu veranstalten. Sie hatten sich einen Karpfen bestellt, dazu einen kräftigen Punsch und sie wollten den heiligen Abend so behaglich und fröhlich wie möglich verbringen. „Sag mal, wer ist eigentlich Rainer Markgraf, der heute spricht?" „Keine rechte Ahnung . ein kleiner Redakteur bei der „Tribüne", die nicht leben und nicht sterben kann." „Ah, drum! In der Oeffentlichkeit ist er noch nicht auf getaucht," bemerkte der Kapellmeister. „Uebrigens ein komisches Programm zum Heiligabend." „Wieso? Du sollst deinen Nächsten lieben, eine gesprochene Dichtung, umrahmt von passenden Orchestervorträgen. Ich finde das nicht so abwegig " „Na, wenn schon, aber ich meine, alles hohle Worte. Nächstenliebe ... wo gibts das noch in unserer Tempozeit?" Püschel seufzte auf. Dann erhob er sich. „Es ist Zeit, Eugen!" Beide begaben sich in den kleinen Funksaal. * * * Die Musiker waren schon vollzählig versammelt. Sie stimmten und plauderten hin und wieder. Nicht weit vom Dirigentenpult saß auf einem Stuhl ein Fremder „Ah. Markgraf!" sagte Kulz. Gemeinsam schritten sie auf ihn zu. Der Fremde erhob sich. „Rainer Markgraf," sagte er ruhig. Und es war, als hätten die beiden Worte, von einem wundervoll klaren und bewegten Organ gesprochen, einen seelischen Kontakt zwischen dem fremden Manne und den beiden Freunden geschaffen. „Ausgerechnet den heiligen Abend müssen Sie dem Mikro phon opfern, Herr Markgraf! Möchten gewiß lieber Weih nacht feiern?" Rainer Markgraf schüttelte den Kopf „Wir haben schon beschert, die Kinder liegen im Bett und träumen, und es sind nur zwei Stunden. Ich hoffe, daß diese zwei Stunden mir Freude machen werden." „Sprechen Sie zum ersten Male vor dem Mikrophon, Herr Markgraf?" fragte der Spielleiter höflich. „Das erstemal!" „Keine Mikrophonangst?" Rainer lächelte. „Nein," sagte er ruhig. Die Zeit war um Der Ansager erschien. Es wurde ein geschaltet, und die Abendveranstaltung begann Die Kapells spieste als Erstes eine Phantasie aus dem Evangelimann: „Selig sind die Verfolgung leiden " Ganz still saß Püschel in einer Ecke. Er lauschte und be- trachtete Rainer Markgraf. Und er fand, daß es eigentlich »in aanz kamoier Menick sein mußte. «Fartsekuna tolak.l