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l^agckalsn rwiseksn äsn rwei ungleieken Vr'üöspn kiomun von Oerl kiotkberß Lopvrlülit bv Ll. keucktvanLer. NsUs <Lr»Lls> 128 Es entfuhr ihr: „Ihr Bruder ist amüsanter!" Als sie es gesagt hatte, bereute sie es schwer. Er aber meinte gelassen: „Möglich! Trotzdem beneide ich ihn nicht um diese Gabe." Sein Blick ging hinüber, er sah in ein paar traurige blaue Augen. Ein ernstes gütiges Lächeln stand um seinen Mund. Es war nur ein stummes Grüßen von beiden Seiten, aber Karl Joachim wußte jetzt, daß auch Magdalen ihn liebte. Die Eifersucht der schönen Frau an seiner Seite erfaßte im Nu die Situation. Triumph blitzte auf in den braunen Augen, die so seltsam zu dem rotblond gefärbten Haar kontrastierten. Ah, das war eine Entdeckung, die nicht zu verachten war! Der gute Friedrich Karl war ein Schaf, daß er fo ahnungslos dabeistand und nicht merkte, was für ein Idyll da in seiner nächsten Umgebung erblühte. Nun, man konnte diese Beobachtung gelegentlich zu seinen Gunsten ausnützen. Man würde ja sehen. Während die schöne Frau das blitzschnell überdachte, stand sie lächelnd da, und ihre Hand liebkoste die dunklen Rosen, die ihr auf der Schulter ruhten. Karl Joachim stand schweigend da, und Grimm durch tobte ihn. So weit also war es schon gekommen, daß Friedrich Karl seine Geliebte ins Haus holte! Und Magdalen mutzte diese Schmach dulden. Er ritz sich zusammen, sagte irgend etwas und bot der schönen Frau den Arm. „Die Herren werden alle zusammen meine Todfeinde, wenn ich ihnen Ihre liebenswürdige Gesellschaft noch länger vorenthalte", sagte er im Dahinschreiten. Sie lachte leise auf. „Sie haben recht. Zudem gehört der nächste Tanz dem Hausherrn." Friedrich Karl kam ihnen schon entgegen. Mitztrauisch umfatzte sein Blick die hohe Figur des Bruders. Der ver beugte sich vor der Baronin nur stumm. Während das Paar davontanzte, dachte Karl Joachim: Datz mein Bruder nicht ohne Feste und lauten Trubel sein kann! Wie vieles wäre anders, wenn er zufriedener wäre, wenn er nicht immer so viele fremde Menschen um sich haben mützte! Die Frage stieg immer schärfer in Karl Joachim auf, ob er recht tat, einfach all den Verhältnissen in der Heimat den Rücken zu kehren, Magdalen allein zu lassen! Wenn sie nun zusammenbrach unter ihrer Ehe? Was dann? An ihrem Vater hatte sie keinen Halt. Im Gegen teil, er war es ja gerade, der dafür sorgte, datz sie machtlos in Friedrich Karls Hände gegeben war. Der jüngere Lindsmühlen dachte an den Reichtum, den er besatz, von vem keiner etwas wutzte und der ihm doch rechtlich gehörte, seit Paulus Hennot, der Eisenkönig, ihn zu seinem Universalerben einsetzte. Paulus Hennot, dem er bei der großen Schiffskata strophe das Leven gerettet hatte und der einige Jahre später auf seiner reichen Besitzung in Brasilien gestorben war. Und der Eisenkönig, der sein ungeheures Vermögen in den Staaten erworben hatte und dann nur noch in Brasilien seiner Gesundheit gelebt, hatte keinen Menschen auf der Welt. Niemand hatte Karl Joachim von Linds mühlen das ungeheure Erbe streitig gemacht. Niemand wußte davon hier in Deutschland. Und es wäre so leicht gewesen, dem Pater Magdalens das zum flotten Leben nötige Geld in die Hände zu spielen, Magdalen von der Sklavenkette zu erlösen. Aber es war unmöglich! Karl Joachim von Linds mühlen war vielfacher Millionär, aber er besatz nicht die Macht, in Magoalens Leben einzugreifen. Eines der Goltesgebote hietz: „Du sollst nicht begehren deines Bruders Weibl" Und dann stand noch etwas zwischen ihm und Magdalen: Das Kind, das sie erwartete! Friedrich Karls Kind! Es mutzte alles bleiben wie es war, es gab keinen Weg, auf dem er zu Magdalen gelangen konnte. Einsam stand Karl Joachim an eine Säule gelehnt und sah dem Tanze zu. Er wutzte nicht, wie viele Mädchen augen ihn sehnsüchtig ansahen. Wie viele geheime Wünsche sich um ihn rankten. Herr von Günting, ein fideler alter Herr, trat zu ihm. „Wirklich wieder ausreitzen, lieber Herr von Linds mühlen? Ich dachte, Sie würden hierbleiben. Wirklich, wir hätten uns gefreut, meine Frau und ich, Sie recht oft in Kelsen zu sehen. Leider ist nun damit nichts. Hm! Meine Mädels wollten Sie eigentlich so nach und nach zu einem guten Tennispartner zähmen. Ich habe ja gleich gesagt: Blamiert euch nicht, Kinder! Herr von Lindsmühlen wird gerade eure Bälle fangen, der fängt viel lieber Tiger. Hm! Hab' ich nicht recht? Sehen Sie, ich habe recht! Nun, dafür kann man nicht, wenn man kein setzhaftes Blut in die Adern mitbekommen hat. Mancher Mensch muh eben immer drautzen in der Welt sein, sonst ist ihm nicht Wohl. Haha!" Karl Joachim von Lindsmühlen dachte, datz er sich sehr oft nach einem glücklichen, stillen Heim gesehnt, datz er jetzt sehr gut hätte auf all die Gefahren da drautzen ver zichten können, aber doch nur, wenn eben — Magdalen bei ihm hätte sein können. Er sah den guten, alten Herrn lächelnd an. „Vielleicht werde ich doch noch setzhaft? Ich trage mich mit dem Gedanken, mich im Ausland niederzulassen." „Ach, im Ausland? Warum dann nicht lieber hier? Schließlich hat man doch auch dem Vaterland gegenüber Verpflichtungen? Und es gibt hier in der Nähe immer schöne Güter zu kaufen." „Ich habe nie daran gedacht, mir irgendein Gut kaufen zu wollen", sagte Lindsmühlen abweisend. Der alte Herr nickte eifrig. (Fortsetzung folgt.) befindliche erste Gleis noch in diesem Jahre zu Ende zu führen und die Bahn im Januar eingleisig zu er öffnen. Der französischen Eisenbahngesellschaft soll von polnischer Seite anheimgestellt werden, diesen Bau in eigene Verwaltung zu nehmen. Zu diesem Zwecke ist das polnische Verkehrsministerium bereit, Lokomotiven und die notwendige Zahl Eisenbahnwagen gegen einen Preis von 100 Millionen Zloty zur Verfügung zu stellen. Sollte die Eisenbahngesellschaft, vielmehr sollten die Fran zosen nicht gewillt sein, das Geld flüssig zu machen, würde die Verwaltung und Inbetriebsetzung der Eisenbahn von dem polnischen Verkehrsministerium selbst über nommen werden. Aus dieser Darstellung, an deren Nichtigkeit kaum gezweifelt werden kann, geht einwand frei hervor, daß die polnische Regierung nunmehr gewillt zu sein scheint, es mit der französischen Eisenbahngesell schaft nötigenfalls auch zum offenen Bruch kommen zu lassen. Widerrechtliches Vorgehen der Polen in Danzig. Bewaffnetes polnisches Wachtkommando in den Straßen. Ein polnisches Wachtkommando in Stärke von fünf Mann, mit Karabiner it und Seitengewehren bewaffnet, ist von der Westerplatte aus durch die Stadt Danzig zur polnischen diplomatischen Vertretung mar schiert. Nach dem Verlassen des polnischen General kommissariats trugen die polnischen Soldaten keine Waffen mehr. Das Vorgehen des polnischen Wacht- kommandos bedeutet einen Bruch der Danzig polnischen Abmachungen. Der wacklige Völkerbund. Japan will nicht mehr mitmachen. Halbamtlich wird aus Tokio gemeldet, daß der japanische Sonderdelegierte Matsuoka vom japanischen Kabinett folgende Anweisungen für die Haltung der japa nischen Abordnung zu den Beratungen des Völ kerbundes über den Lytton-Bericht erhalten hat: Bei den Beratungen über die mandschurische Frage muß der Völkerbund die japanischen Sonder interessen in der Mandschurei anerkennen. Die Erörterungen müssen unter dem Gesichtspunkt ge führt werden, daß das mandschurische Reich ein unabhängiger Staat sei, der nichts mit der chine sischen Republik zu tun habe. Falls der Völkerbund zu einem Beschluß kommen solle, der gegen die japanischen Interessen verstoße, solle Matsuoka amtlich den Austritt Japans aus dem Völkerbund erklären. Falls der Völkerbund die japanischen Interessen berück sichtige, soll Matsuoka Vorschlägen, sämtliche Erörterungen über die mandschurische Frage auf drei oder vier Jahre hinauszuschieben. Japanische Siedler mit Maschinengewehren. 8000 japanische Reservisten sind in Dairen eingetroffen und werden von dort nach der Mandschurei weiterbefördert, wo sie sich in der Nähe von Mulden niederlassen werden, um dort Landwirtschaft zu betreiben. Alle Reservisten erhielten Gewehre, Mu nition und auch Maschinengewehre zum Schutze ihres Lebens und Eigentums. Das japanische Kolonial ministerium soll eine Million Yen zur Verfügung stellen, um die japanische Kolonisation in der Mandschurei zu fördern. Kurze politische Nachrichten. Zu den Pressegerüchten über eine Erschütterung des Kabinetts Papen wird von zuständiger Stelle mit Nachdruck erklärt, daß das Kabinett vollständig einig und nicht gewillt sei, seinen Kurs zu ändern. * Die Kommission, die zur Durchführung der Ver handlungen über die Kontingente nach den beteiligten Staaten entsandt wurde, wird noch nicht nach Berlin zurückkehren. Infolgedessen wird sich auch das Kabinett vorläufig noch nicht mit dem Ergebnis der Verhandlungsreise beschäftigen. Es bleibt bei der Absicht, diese schwierige Frage er st im November zu behandeln. Wie nunmehr endgültig feststeht, wird General Litz- mann im Wahlkreise 5 (Frankfurt a. d. O.) für die NSDAP, zur Reichstagswahl kandidieren. Im neuen Reichstag würde damit voraussichtlich nicht die Kom munistin Klara Zetkin, sondern General Litzmann Alterspräsident sein. * Nach einer Übersicht über den Eingang derfranzö - fischen Steuern ist für das erste Halbjahr ein Unterschuß von über zwei Milliarden Franc zu verzeichnen. -r- Der deutsche Botschafter v. Hoesch hat dem französischen Ministerpräsidenten sein Abberufungs schreiben überreicht. Er wird sich Anfang der Woche vor seiner Übersiedlung nach London nach Berlin begeben. Die Neichspressestelle des Stahlhelm teilt mit: „Der Zweite Bundesführer des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Oberstleutnant Duesterberg, hat sich entschlossen, wegen einiger Artikel in verschiedenen natio nalsozialistischen Blättern im Strafverfahren vorzugehen." Das oldenburgische Staat smini st erium teilt mit: Das Staatsministerium hat den bisherigen Re gierungspräsidenten D ö r r (B i r k e n s e l d) zur Disposi tion gestellt und den nationalsozialistischen Üandtagsabge- ordneten Herbert Wild mit der Führung der Geschäfte be auftragt. -i- Zwischen dem badischen Kultusminister Baum gartner und dem Vertreter des Vatikans, Kardinal Pa- celli, haben in einem Kloster am Bodensee Besprechungen über den Abschluß eines Konkordats stattgefunden. Die Verhandlungen sollen so gut wie abgeschlossen sein. Der Vertrag wird nach den Reichstagswahlen dem Land tag zur Annahme vorgelegt. Die badische Regierung be steht aus einer Koalition zwischen Zentrum, Sozialdemo kraten und Volksparteilern. * Die Aussichten des amerikanischen demo- kratischen Präsidentschaftskandidaten Roosevelt gegenüber dem Kandidaten der Republikaner, Hoover, werden nach den bisher vorliegenden Ergeb nissen einer von einer Zeitschrift vorgenommenen P r o b e a b st i m m u n g mit 3 :2 zugunsten Roosevelts bewertet. Olympiasieger bei Hindenburg. Reichspräsident von Hindenburg empfing in Gegen wart des Reichsministers des Innern v. Gayl, des Vor sitzenden des Neichsausschufses für Leibesübungen, Staats sekretärs a. D. Dr. Lewald, und des Generalsekretärs s Dr. Diem die bei den Olympischen Spielen in Los Angeles besonders ausgezeichneten Sportsleute: Brendel (erster Sieger im Ringen — Bantamgewicht), Jsmayr (erster Sieger im Gewichtheben — Mittelgewicht), Eller (Schlag mann der siegreichen deutschen Rudcrmannschaft), Sper ling (zwieter Sieger im Ringen — Leichtgewicht), Campe (zweiter Sieger im Boxen), Buhtz (zweiter Sieger im Doppelskuller und erster Sieger bei der Henlen-Ncaatta). Die erfolgreichen deutschen Olympiakämpfer vor dem Portal der Reichskanzlei. Von links: Polizeianwärter Campe, Jonath, Exzellenz Dr. Lewald, Reichsinnenminister Frhr. v. Gayl, Brendel, Eller vom BRC.. Sperling, Buhtz, Dr. Diem und Eberle Jonath (bester Sprinter der weißen Rasse), Eberle (dritter Sieger im Zehnkampf) und Schmid (dem das Olympiadekomitee eine Goldene Medaille für seine be sonderen Verdienste im Bergsteigen zugesprochen hat). Der Reichspräsident sprach den Olympiasiegern seine Anerkennung und seine Glückwünsche aus und über reichte ihnen die von der Reichsregierung gestiftete Ehren plakette; an die Anwesenden als die Vertreter des ganzen deutschen Sports richtete der Reichspräsident die Mah nung, alle Kräfte anzuspannen, damit bei den Olym pischen Spielen in Berlin 1936, denen er sein Interesse und seine Förderung zusagte, Deutschland mit Ehren bestehen könne. Sanierung der Landesbank der Nheinprovinz. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitleilt, haben Reichs- und Staalsregierung die Verhandlungen über einen Sanierungsplan der Landesbank der Rheinprovinz abgeschlossen. Da die Behebung der Illiquidität der Landesbank in erster Linie eine Frage der Wiederherstellung der finanziellen Leistungsfähigkeit der ihr verschuldeten rheinischen Kommunen ist, haben sich Reich und Staat bereit erklärt, der Landesbank ein Minde st aufkommen aus den laufenden Zins- und Tilgungsverpflichtungen dieser Schuldner in Höhe von 15 Millionen Mark auf die Dauer von vier Jahren zu garantieren unter der Voraussetzung, datz sich andererseits auch die Gläubiger der Landesbank zu einem Ent gegenkommen sowohl in der Zinshöhe als auch durch Stundung ihrer Kapitalforderungen auf mindestens vier Jahre bereitsinden. Außerdem wird die Staalsregierung alle ihr in Ausübung der K o m m u n a l a u fs i ch t zur Verfügung stehenden Mittel für die Abwicklung der Ver pflichtungen der Landesbank einsetzen. Heftiger Wahlkampf in den Bereinigien Gtaaien. Die Demokraten auf dem Vormarsch. Der Wahlkampf in den Vereinigten Staaten nimmt täglich an Hartnäckigkeit zu. Präsidentschaftskandidat R o o s e v e lt, der auf seiner zweiten Wahlreise den mitt leren Westen besucht, spricht täglich an vier Stellen, immer vor riesigen Menschenmengen. Hoover, der für die Republikaner kandidiert, beabsichtigt, angesichts der in den verschiedenen Probeabstimmungen zum Ausdruck gekom menen ungünstigen Wahllage weitere Wahlreden in Newyork, im mittleren Westen und vor allem im Westen zu halten. Auch die Hochfinanz und die Schwerindustrie nehmen lebhaften Anteil an der Wahlpropaganda. Allent halben wird eine große Wahlbeteiligung erwartet. Die beiden großen amerikanischen Parteien bemühen sich zur Zeit hauptsächlich um die Stimmen der Farmer. Meine Nachrichten Adolf Koch Schute verboten. Berlin. Auf Verfügung des Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ist die Körperkuliurschule Adolf Koch mit Wirkung vom 31. Oktober 1932 ab verboten worden mit der Begründung, das; in dem eigentlich staatlich anerkannten Schnlbelrieb die ärztliche Beratung und Untersuchung der Schulmtiglieder sowie Höhensonnenvestrahlung und Brause bäder stark in den Vordergrund getreten sind, ebenso wie die gesundheitlichen und sozialen Gesichtspunkte ebenfalls. von Gronau nach Bangalore gestartet. Paris. Wolfgang von Gronau, der am 20. Oktober in Co lombo gewassert hatte, ist nach Bangalore gestartet. Chinesische Freischärler überfallen einen Zug. Mulden. Chinesische Freischärler haben einen Personenzug bei Kirin angehaUen. Tie aus acht japanischen Soldaten be stehende Wache wurde überwältigt und ermordet. 31 Fahrgäste wurde in die Berge entführt Das japanische Oberkommando hat eine Slrafexpedition entsandt. Gerichtliches Nachspiel wegen nationalsozialistischer Störungsvcrsuche. Berlin. Das Berliner Sondergerichi verurteilte den Arbeiter Schäfer und den Maurerlehrling Wilke, die beide SA.-Leuie sind, aus Grund der Notverordnung gegen den poli tischen Terror zu ie neun Monaten Gefänanis. Die beiden