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Wiedereinstellung bei der Reichsbahn. Auf Grund des allgemeinen Arbeitsbeschaffungs- Programms will die Reichsbahn am 1. Oktober zu nächst einmal 24 000 Mann von den 48 000 entlassenen Reichsbahnarbeitern wiederein st eilen. Lor einer Dtstontsenlung um 1 Prozent ? Berlin. Der Zentralausschuß der Reichsbank ist auf Mitt woch den 21. September, einberusen. Me hierzu aus Bank kreisen verlautet, dürfte nach Aufhebung der Diskontbindung die Frage einer Diskontsenkung um 1 Prozent erörtert werden. Vier Jahre Gefängnis für den früheren kommunistischen Landtagsabgeordneten Schulz. Waldenburg. In dem Prozeß gegen den früheren kommu nistischen Landtagsabgeordneten Schulz verurteilte das Sondergericht Waldenburg den Angeklagten wegen Körper verletzung in lebensgefährdender Weife und grausamer Art zu vier Jahren Gesängnis. Schulz hatte bekanntlich seinen elf- sährigen Sohn Werner auf das brutalste mißhandelt. Das Urteil ist sofort rechtskräftig. Professor Max Slevogt gestorben. Landau (Pfalz). Auf seinem Gute in Neu-Kastel ist Pro fessor Max Slevogt an einem Herzleiden gestorben. Professor Slevogt hat mit dem Riesenfresko in der Friedenskirche zu Ludwigshafen a. Rhein, das er erst vor einigen Wochen fertig gestellt hat, wohl das größte Kunstwerk geschaffen, das in der Pfalz zu finden ist. Die Granate aus ven Schienen. Riga. Auf den Schnellzug Moskau—Berlin wurde auf lettländischem Gebiet westlich Dünaburg ein Sprengstoff- /nschlag verübt. An den Schienen war mit Draht eine scharfe Feldgeschützgranate befestigt. Die Zünder waren so angebracht, daß bei einer Berührung mit den Rädern die Explosion er folgen mußte. Glücklicherweise schoben dl? Räder des Schnell zuges die Granate beiseite, wodurch eine Explosion vermieden wurde. Geprellte Schauspieler. Betrügereien eines angeblichen Theater unternehmens. Ein tolles Stück leistete sich ein Berliner namens Hans Frey, der sich als Pächter des Gladbach-Nheydter Stadtthcaters ausgab und auf Grund von gefälschten Papieren Bühnenkünstler anstellte. Einem Freiburger Künstlcrehepaar entlockte Frey mehrere tausend Marl. In Berlin stellte er u. a. einen Privatsekretär an, den er um eine Kaution von 500 Mark prellte. Seit dem Frühjahr dieses Jahres beschäftigte sich Frey, der in Berlin in der Greifswalder Straße ein Theaterbüro unterhielt, mit dem Gladbach-Nheydter Stadttheater und weihte den Musikpädagogen Fischer aus Freiburg und dessen Frau in seinen Plan, das Theater zu übernehmen, ein. Mit gefälschten Schriftstücken über einen angeblichen Schriftwechsel mit Gladbach-Rheydt gelang es, ihm, die Frau Fischer zu täuschen. Er engagierte schließ-' Lich den Mann, Ernst Fischer, als lyrischen Tenor. Die Piste der übrigen „eingestellten" Künstler weist Namen Berliner Schauspieler, einer Duisburger Künstlerin, einer Koloratursängerin der Rotter-Bühnen und eines General musikdirektors aus Baden auf. Frey wußte immer wieder von seiner Freiburger Teilhaberin Geld herauszulocken. Als Termin für die Übersiedlung nach Gladbach-Rheydt wurde der 10. September festgelegt. Das Ehepaar Fischer Löste den Haushalt in Freiburg auf und traf vor einigen Tagen in Gladbach ein. Es mußte mit dem inzwischen gleichfalls aus Berlin eingetroffenen Berliner Privat sekretär feststellen, daß es in der gemeinsten Weise betrogen worden war. j Neues aus siler Äett Deutscher Reiseverkehr in die Schweiz. Das zwischen Deutschland und der Schweiz am 1. Juli 1932 ab geschlossene Abkommen, wonach deutschen Reisenden auf Antrag durch die zuständige Devisenbewirtschaftungsstelle sie Genehmigung zur Überbringung von Zahlungsmitteln nach der Schweiz (neben der Freigrenze von 200 Reichs mark) bis zu 500 Reichsmark erteilt wird, ist bis zum 31. Dezember 1932 verlängert worden. Rekordfang eines Altonaer Fischdampfers. Der Altonaer Dampfer „Altland" hat mit 269 080 Pfund Heringen den größten Fang zu verzeichnen, der je einem deutschen Fischdampfer gelungen ist. Der Durchschnitt der Fischdampferfänge beträgt augenblicklich 114 000 Pfund. > Ein Leprasall in Ostpreußen. In das Reichskranken haus in Heinrichswalde wurde eine 83 Jahre alte Frau eingeliefert, bei der der Verdacht auf Lepra bestand. Die Frau, die in einem einsamen, halb verfallenen Häuschen in der Nähe von Heinrichswalde wohnte und fast gar keinen Umgang mit anderen Menschen hatte, soll bereits seit 32 Jahren an Aussatz leiden. Die bakteriologischen und mikroskopischen Untersuchungen haben den Lepra verdacht bestätigt. Bei der Desinfektion der Wohnung der Greisin geriet das Haus in Brand und brannte völlig nieder. - Durch einstürzcnde Gesteinsmassen verschüttet. Auf Dem Jacek-Schacht bei Königshütte wurden zwei Berg leute durch einstürzende Gesteinsmassen verschüttet. Der Bergmann Kubitza konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Der andere Bergmann erlitt schwere Verletzungen. Drei Arbeiter in einem Kessel tot aufgefunden. In der Budapester Vorstadt Steinbruch ereignete sich auf der Anlage der chemischen Fabrik „Imperial" ein schweres Unglück. Aus einem wegen Reinigung außer Betrieb gestellten Kessel rief ein Arbeiter, der von den Gasen betäubt worden war, um Hilfe. Zwei andere Arbeiter stiegen in den Kessel, um den Arbeiter zu retten. Alle Drei verloren jedoch die Besinnung und konnten später nur als Leichen geborgen werden. Sie größte protestantische Kirche der Welt. In der Londoner Albert Hall fand in Anwesenheit von über 10 000 Personen die Vereinigung der drei metho distischen Sekten, der wesleyanischen, der primitiven und der vereinigten Methodisten, zu der „Methodistischen Kirche von Grißbritannien und Irland" statt. Mit rund zwölf Millionen Mitgliedern und etwa 50 Millionen An hängern ist die neue Kirche die größte protestantische Kirche der Welt. Nach dem Singen der englischen Nationalhymne und eines Kirchengesanges erhob sich die Menge und betete ein gemeinsames Vaterunser. Gandhi im Hungerstreik. Letzte Mahlzeit vor der Fastenzeit. Gandhi, der merkwürdige Indier, der den Eng ländern so viel zu schaffen macht, hat im Gefängnis zu Yeravda seinen angekündigten Hungerstreik begonnen. Er will ihn bis zum Tode durchführen, falls der Plan der Engländer, den unterdrückten Klassen ein ge trenntes Wahlrecht zu geben, nicht zurückgezogen wird. Gandhi lehnte seine von der englischen Regierung vor geschlagene Entlassung aus dem Gefängnis ab, da er mit den vorgesehenen Freiheitsbeschränkungen nicht einver standen war. Er wird daher seinen Hungerstreik im Ge fängnis durchführen, hg die Behörden ihn kaum mit Gewalt entfernen werden. Er hat jedoch volle Freiheit in seinen Bewegungen und darf ungehindert Besuche empfangen. Bevor er seinen Hungerstreik begann, nahm er ein letztes reichliches Mahl ein, bestehend aus Brot, in Wasser aufgeweichten Datteln, Tomaten, Orangen und geronnener Milch. Als er mit dem Essen fertig war, reichte ihm sein Sekretär seinen gewohnten Zitronensaft mit Sodawasser. Dann ver kündete Gandhi: „Meine Fastenzeit hat begonnen", worauf er, der Sekretär und der anwesende Hinduführer Patel ein langes Gebet sprachen. Drei Stunden nach Beginn des Hungerstreiks verkündete der Arzt Gandhis, daß dieser unpäßlich sei und vorerst keine Besuche mehr empfangen könne. Der älteste Sohn Gandhis ist von Südafrika nach Indien abgereist, um während des Hungerstreiks beim Vater zu bleiben. Nepper und Fledderer. Von Kriminal-Kommissar Wilhelm B o e n i n g - Erfurt. Wenn man von den Gefahren redet, welche den Orts fremden, der vielleicht zum erstenmal eine Großstadt besucht, drohen, so wird man vielfach sehr ungläubigem Staunen be gegnen. Ist so etwas denn noch in der heutigen Zeit, die von jedem ein hohes Maß von Selbständigkeit und Ueberlegtheit erfordert, möglich? Und doch ist es so. Lebt doch eine ganze Zunft derartiger Spezialisten, die man in der Praxis gemein hin als Fledderer und Nepper bezeichnet, von der Gutgläubig keit und Dummheit seiner Mitmenschen. Daß „vor Taschen dieben gewarnt wird", ist auch dem einfachen ländlichen Be sucher ein wohlbekannter Begriff. Deshalb sichert er auch seine Brieftasche in den tiefsten Tiefen feines Anzuges. Steht er dann aber an seinem Reiseziel noch etwas ratlos in dem Trubel des Großstadtbahnhofes umher, so ist er hocherfreut, wenn ein vertrauenerweckender Herr an ihn herantritt und ihn in wohl meinenden Worten vor den zahlreichen Bauernfängern warnt. Gern nimmt er dessen Angebot an, ihn in ein billiges und solides Logis zu führen, und ist auch nicht abgeneigt, die neue Bekanntschaft mit einem Schoppen zu bekräftigen. Es erhöht nur die Gemütlichkeit, wenn zufällig noch einige gute Bekannte erscheinen. Bald haben die neuen Freunde festgestellt, wie kapitalkräftig ihr Opfer ist. Der Alkohol tut sein übriges, ein kleines Spielchen wird veranstaltet, und erst, wenn unser Großstadtreisender ausgeplündert und seines Geldes beraubt aus feinem Rausch erwacht, merkt er, daß er wirklich ein Opfer geworden ist. Daß die Karten gezinkt waren, daß seine „Freunde" wohlüberlegt Hand in Hand arbeiteten, daß die Würfel mit Blei gefüllt waren, hatte er natürlich nicht be merkt, besonders als er im Anfang stets gewonnen hatte. Aber manchmal ist das Opfer auch vorsichtig und geht nicht so schnell in die gestellte Falle. Dann dauert - die "Freundschaft eben länger. Der Besucher wird bei seinen Besorgungen tat kräftig beraten und unterstützt. Hat er dann endlich Zu trauen gefaßt, dann wird er „ausgenommen". Nicht selten spielt dann die „Vertrauensprüfung" eine Rolle. Man sollte es kaum glauben, daß auf diesen plumpen Schwindel immer noch Leute hereinfallen. Der neue Freund läßt ebenfalls feine wohlgefüllte Brieftasche sehen, und es erfolgt als Zeichen gegenseitigen Vertrauens ein Austausch der Brieftaschen auf bestimmte Zeit. Unter irgendeinem Vorwand entfernt sich dann der Frennd auf Nimmerwiedersehen. Zu spät merkt der Betrogene, daß er falsches Geld oder auch nur Blüten als Zeichen des Vertrauens erhalten hat. In vielen Fällen fpielt natürlich auch der weibliche Anhang der Fledderer eine Rolle, der als Hauptakteur auftritt. Darum hüte dich! Vorsicht bei der Bekannt schaf t m i t f r e m d e n P e r s o n e n. Nimm auch in solchen Fällen, die deinen Argwohn erregen, die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Anspruch. Wanzen, Flöhe und Frechheit. Das Merkwürdige an der ganzen Geschichte ist, daß sie von zwei ganz verschiedenen Seiten Deutschlands her zu gleicher Zeit berichtet wird: nach der einen Version soll sie in Thüringen passiert sein, nach der anderen in Pommern. In der Annahme, daß sie überhaupt passiert ist, wollen wir sie weitergeben, denn sie ist schön und lehr reich. Fährt da also eine harmlose Frau von Hinterpom mern nach Stettin, wie die einen sagen, aus der Gegend von Weimar nach Berlin, wie die andern melden, zum Besuch von Verwandten, und steigt zu diesem Zwecke ängstlich und behutsam in ein Eisenbahnabteil und ver staut sorgfältig im Gepäcknetz ihr Kofferkistchen, in dem sie allerlei erfreuliches Mitbringsel liegen hat und dazu noch ihre gesamten Ersparnisse, denn die konnte sie während ihrer großen Tour natürlich nicht unbehütet zu Hause lassen. Bevor der Zug sich in Bewegung setzt, erscheinen in dem Abteil zwei achtbare Herren mit eisen- bahnamtlichen Dienstmützen auf dem Kopf und erstaun lichen Jnsektenspritzen in der Hand. Sie erklären der Frau, die allein im Abteil sitzt, daß sie die ganze Eisen bahn „ausspritzen" müßten, weil sich da während der heißen Sommerszeit zahlreiche Wanzen-, Floh- und Mückenbrut festgesetzt habe. Worauf sie der freundlichen Frau, damit sie von dem unangenehm riechenden In sektenpulver nicht allzusehr belästigt werde, das Gesicht mit einem großen TaMentuch bedeckten. Und die bahn amtliche Kammcrjägerei nahm ihren Anfang. Als dann aber der Zug losfuhr, nahm die Frau, die von den Jnsektenspritzern nichts mehr wahrnahm, das große Taschentuch eigenhändig von ihrem Antlitz und stellte sofort fest, daß mit den Wanzenfängern auch das Kistchen mit dem Mitbringsel und den Ersparnissen verschwunden war. Also soll dies geschehen sein, entweder im Pommerschen oder im Thüringischen. Ähnliche Ge- r schichten erzählte aber schon der Mecklenburger Fritz Reuter in seinen „Läuschen un Rimels". Zweite Jubiläums-Lotterie 14. Ziehung S.Rlaffe 2-1 .Sächs.Lanüeslotterie Ziehung am 20. September 1932. «Ohne Gewähr.) Me Nummern, hinter welchen keine Gewinn bezeichnung steht, sind mit 30» Mark gezogen. 8»»»» aus Nr. SS88S bei Fa. Friedrich Fricke L Co., Leipzig. Ivo»» auf Nr. 7953 bei Fa. Louis Löschs, Leipzig. I»«»» auf Nr. 13S163 bei Fa. Wilhelm Rose, Leipzig. 500» auf Nr. Sill bei Fa. Bondi L Maron, Dresden. SOU» aus Nr. 4488 bei Fa. Wilhelm Ketzler, Leipzig u. bei F Eduard Seiberlich, Riesa. 5VV» auf Nr. 98773 bei Fa. Otto Rostock Nachf., Klingenthal. 5»»v auf Nr. l38SSS bei Fa. Reinhold Walther, Leipzig. »180 (599) 782 194 057 38k 041 7K2 7KK (509) 066 89S KKS 758 687 43K 149 1300 930 115 845 <590) 082 823 K72 313 S84 452 874 488 I7K 288 (2008> 8273 <500) oog <2000) 038 K24 <2000) 111 (5000) 095 888 39S 889 «18 3125 (1009) 472 4S9 950 837 24k 028 9S9 594 811 Ü9S 4003 711 7K0 488 <5999) 189 <1999, 737 639 948 051 434 724 <2999, 817 929 5711 949 979 391 215 519 564 <1900) 561 584 178 999 342 (3099) 947 998 332 868 «527 917 442 184 949 396 454 <599, 974 993 776 779 V982 573 987 616 693 835 953 <19999» 286 598 (1999) 8567 (599) 199 429 461 124 731 332 773 819 887 376 383 317 284 497 »984 129 399 191 116 10822 686 379 671 488 421 795 989 299 934 539 11854 784 699 579 <1999» 369 479 112 ,1969» 184 146 883 265 ,566) 726 888 133 <566» 818 195 12688 (566, 526 143 469 556 175 391 192 685 248 284 513 476 167 436 272 13854 666 145 957 691 «96 814 443 664 294 898 261 (566» 364 14357 657 456 579 179 865 374 622 889 529 <596> 546 982 976 575 IS8I4 797 926 «41 497 <2696» «93 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