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Wilsdruffer Tageblatt : 21.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193209210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320921
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-09
- Tag 1932-09-21
-
Monat
1932-09
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.09.1932
- Autor
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Zweigverein nicht fehlen, sei doch Herr Birkner einer von den zehn ersten Gründern des Zweigvereins und heute der letzte von ihnen, der dem Verein noch angehöre. Auch als die Sanitäts kolonne ins Leben gerufen wurde, da war unter den ersten acht Mitgliedern neben Oskar Richter und Max Zschoche auch Hein rich Birkner. Er war der erste Führer der Kolonne und hat ihr fast 30 Jahre in nimmermüder Schaffensfreudigkeit gedient. Immer hatte er nur das eine Ziel im Auge, die Kolonne auf der Höhe zu halten, zum Segen der hilfeheischenden Bewohner unserer Stadt und der nächsten Umgebung. Was das bedeute, drei Jahrzehnte lang Tag und Nacht bereit zu sein für den Hilfsdienst am Mitmenschen und zu jeder Zeit auch helfend ein zugreifen, freiwillig und ohne Anspruch auf Dank, das könne nur der ermessen, der selbst mit in diesem Dienst stehe. Wenn dieser Geist der Entsagung und freiwilligen Unterordnung, der in der Freiwilligen Sanitätskolonne herrsche, unser gesamtes Volk beseelte, dann stünde es gut mit uns trotz aller Not und Sorgen. Viele Verunglückte und Hilfsbedürftige hätten in den drei Jahrzehnten die Segnungen des Roten Kreuzes durch die Hand Birkners erfahren. Und alle bedauerten nun aufrichtig, daß er von der Führung der Kolonne zurücktrete. Die Mit glieder derselben wie des Zweigvereins hofften allerdings, daß der Scheidende nach wie vor der Ihre bleiben werde. Mit gol denen Lettern sei sein Name in beider Geschichte eingegraben und sein Name bleibe ewig mit der Kolonne verbunden. Den ehrenden und Dank zollenden Worten schloß sich namens der Sanitätskolonne Herr Dr. Nitsche an und überreichte eine Ehrenurkunde, die des Scheidenden Verdienste und den Dank der Kolonne zum Ausdruck bringt. Auch der Landesverein vvm Noten Kreuz anerkannte die großen Verdienste des Scheidenden während der langen Zeit durch Verleihung des goldenen Eichen zweiges. Bewegten Herzens dankte Herr Birkner für die Beweise der Liebe und Anerkennung, die man ihm bei seinem Scheiden erweise. Gern und freudig habe er während der 30 Jahre seine Pflicht erfüllt und es sei ihm besonderes Be dürfnis, der Kolonne alles Gute und ein weiteres Wachsen und Blühen zu wünschen. Wenn er auch jetzt gehe, er bleibe mit der Kolonne lebenslang verbunden. — Der bedeutende Mitglieder zuwachs machte auch eine Neuwahl von Zug- und Gruppen führern notwendig. Als Zugführer wurden gewählt Oskar Richter und Emil Hauptvogel, als deren Stellvertreter Walter Hegenbart und Kühne-Grumbach, als Gruppen führer Richard Täubert, Rudolf Puppe, Oskar Prietzel, Iohannes Hauke und Georg Richter. Die stechen Diebe der Zuchtkalbe ermittelt. Den umsichtigen und energischen Ermittlungen der hiesigen Gendarmerie ist es erfreulicherweise gelungen, die Täter, die in der Nacht zum Montag aus der Viehweide eines hiesigen Gutsbesitzers eine zirka 5 Zentner schwere Zuchtkalbe abschlachteten und bis aus minderwertige Stücke, die sie ins Wasser von Freunds Stein bruch warsen, stahlen, in der Person von vier hiesigen Einwoh nern zu ermitteln. Zwei von ihnen, die als Haupttäter in Frage kamen, wurden dem Amtsgericht zugesührt. Das gestohlene Fleisch konnte ihnen zum größten Teile wieder abgenvmmen werden. Wer kennt die Weizen-Diebe? In der vergangenen Nacht sind einem Gutsbesitzer in Grumbach etwa 1z^ Zentner Weizen aus der Scheune bezw. der Getreidekammer gestohlen worden. Zur Wegschaffung des Diebesgutes wurde ein Hand wagen benutzt. Als Täter kommen drei Unbekannte in Frage, von denen einer mit dem Handwagen stadtwärts und die ande ren beiden zu Fuß und einer auf dem Fahrrade in Richtung Kaufbach geflüchtet sind. Es ist jedoch anzunehmen, daß die Täter, die von dm Bestohlenen und dessen Angehörigen an dem weiteren Vorhaben verhindert und dann verfolgt wurden, sämtlich aus Wilsdruff stammen. Sachdienliche Mitteilungen, die zur Ermittlung der Täter führen können und die streng vertraulich behandelt werden, erbittet der Gendarmerieposten Wilsdruff II, Landbergweg, Fernruf 152. Die Kartosfelversorgung gesichert. Auf einer Tagung der Interessenten am Kartoffelbau, die der Landbund der Provinz Sachsen nach Halle einberufcn hatte, wurde festgestellt, daß für den Erzeuger auch in diesem Jahre kein Grund zur Beunruhi gung gegeben ist. Die Kartoffelernte, die im Jahre 1930 fast 47 Millionen Tonnen, im Vorjahre fast 44 Millionen Tonnen be trug, wird in diesem Jahre nur auf 42,5 Millionen Tonnen veranschlagt. Dieser Ernterückgang wird jedoch durch den gerin geren Futterbedarf infolge des Rückganges der Schweinebestän de ZU einem großen Teile ausgeglichen. Nur etwa 30 Prozent der deutschen Kartoffelernte gehen als Speisekartofseln an den Verbraucher. Um Schwierigkeiten in der Kartoffelversorgung zu vermeiden, erscheint es jedoch in diesem Jahre geboten, sich rechtzeitig mit dem Winteroorrat einzudecken, da man mit einer frühen Frostperiode zu rechnen haben werde. 66 270 steuerpflichtge Kraftfahrzeuge weniger. Die Destands- erhebung der Kraftfahrzeuge in Deutschland zeigt einen Rück gang um 35 368 Personenwagen u. Omnibusse, 8652 Lastkraft wagen und 31950 Großkrafträder. Insgesamt beträgt also der Rückgang an steuerpflichtigen Kraftfahrzeugen 66270 Stück. Eine Mahnung an die Rundfunkteilnehmer. Die Zahl der Schäden an Rundfunkanlagen wächst ständig, besonders auf dem Lande. Dies hängt zum Teil mit den oberirdisch verlegten Stark stromleitungen zusammen. Vielfach werden bei der Kreuzung der Antennen mit Starkstromleitungen die Vorschriften nicht beachtet. Oft genug werden blanke Antennenleiter über blanke Starkstromanlagen (Licht- oder Kraftanlagen) hinweggeführt. Dies ist feuer- und unfallgefährlich. Die Rundfunkgeräte sind bei Nichtgebrauch (also nach jedem Abschalten), vor allem aber während eines Gewitters, vollständig von Antenne und Erdung zu trennen. Netzanschlußgeräte müssen außerdem jedesmal voll ständig vom Netz (durch Herausnahme des Steckers) abgetrennt werden, weil sonst bei Störungen im Lichtnetz die Gefahr der Beschädigung der hochempfindlichen Teile in einem Rundfunk apparat (hauptsächlich Röhren und Transformatoren) besteht. Um ein Ueberspringen des Blitzes zu vermeiden, muß der Apparat mindestens ein bis zwei Meter von d?r Antenne, der Erdung oder der elektrischen Leitung entfernt bleiben. Die Waldameise als Schädlingsbekämpferin. Die rote Waldameise, deren hvgelförmige, oft über einen Meter hohe Wohnhaufen wohl jedem Waldbesucher bekannt sind und die oft Millionen von Bewohnern bergen können, gehört zu un seren forstlich nützlichen Insekten. Ueber den Anteil, den sie am Wohlergehen des Waldes haben kann, geben einige inter essante Untersuchungen Aufschluß, die Eidmann in den „Mit teilungen über Forstwirtschaft und Forstwissenschaft" veröffent licht. Danach waren von den Insekten, die Waldameisen in ihre Baue eintrugen, ungefähr die Hälfte Forstschädlinge und nur ein Sechstel der von den Ameisen erbeuteten Tiere gehörte nützlichen Arten an. Eidmann bezeichnet daher die Bedeutung der Waldameise als vorbeugendes Mittel zur Verhütung von Insektenkalamitäten als groß und tritt damit Auffassungen entgegen, die der Waldameise eine mehr untergeordnete Be deutung im Wälde zuschreiben. Angesichts dieser Tatsache ist es doppelt zu verurteilen, daß unerzogene Menschen im Wal de die Ameisenhaufen immer noch als Objekte betrachten, an denen sie schrankenlos ihrem Zerstörungstrieb Genüge tun kön nen. llebrigens ist die Waldameise in verschiedenen deutschen Staaten geschützt und das mutwillign Zerstören ihrer Nester sowie das planmäßige Einsammeln der Puppenkokons, die als „Ameiseneier" ein beliebtes Vogelfutter bilden, verboten. Warnung vor Betrügern. Gegen den Kaufmann Bruno Erich Magister, geboren am 11. Januar 1903 in Dresden, wurden in der letzten Zeit bei der Kriminal polizei mehrere Anzeigen wegen Betrugs erstattet. Unter anderem liegen Anzeigen wegen Heirats- und Versiche rungsbetruges vor. Magister, der elegant gekleidet ist und sehr sicher auftritt, gab sich bei Ausführung seiner Be trügereien gewöhnlich als Dr. med. Fischer von einem Dresdner Krankenhaus aus. Bei erneutem Auftreten über gebe man ihn der Polizei. — Ferner wird vor dem am 23. Juli 1893 in Crottendorf geborenen Vertreter Jo hannes Konrad Hauke gewarnt, der in etwa 13 Fällen in verschiedenen Städten als Warenbetrüger in Geschäf ten für BäÄereibedarfsartikel, in Böttchereien und in Backofenbauanstalten aufgetreten ist. Er forderte entweder mit einem gefälschten oder ohne Bestellschein für einen in der Umgebung wohnenden Bäckermeister verschiedene Geräte (Kuchenbretter, Kuchendeckel, Schieber, Schieber stangen). Dabei bezeichnete er sich als Beauftragter oder Angestellter des Bestellers. Die Geräte versucht er gleich mitzunehmen, was ihm in der Regel auch gelingt. Hauke ist festzunehmen. Die Erhebung der Bürgersteuer. Das sächsische Ge samtministerium erläßt im Sächsischen Gesetzblatt Nr. 30 eine Verordnung über die Bürgersteuer. Danach haben die Gemeinden, die die Bürgersteuer für das Rechnungsjahr 1931 erhoben haben, diese Steuer für die Monate Oktober bis einschließlich Dezember 1932 unter Beachtung der Vor schriften weiter zu erheben, die in Absatz 1 des 4. Teils Kapitel 1 Artikel 2 erster Abschnitt der Reichsverordnung vom 4. September 1932 enthalten sind. Gustav-Adolf-Gedenkcn in den Schulen. Das sächsische Ministerium für Volksbildung hat verfügt, daß in den Schulen des Heldentodes des Schweden-Königs Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen am 6. November 1632 innerhalb des evangelisch-lutherischen Religionsunter richtes zu gedenken ist. Weistrvpp. Ein Storch kreiste am Sonnabend stunden lang über unserem Orte und setzte sich dann ausgerechnet aus den Gasthof, was besonderes Hallo heworrief. Bereits auf sei nem Fluge konnte man ein Herabhängen des einen Beines fest stellen. Als er sich dann niedergelassen hatte, ließ er sich auch fangen und da sah man, daß er schwere Schußverlehungen auf wies, die schon längere Zeit zurückliegen. Da nach ärztlichem Gutachten eine Wiederherstellung ausgeschlossen war, entschloß man sich zur Tötung des Tieres. Mohorn. Ein flüchtiger Dieb. Seinem Dienstherrn in Belzig bei Potsdam entwendete ein Angestellter ein Motor rad und suchte das Weite. In Mohorn versuchte er bei einem Autoreparateur dasselbe zu verkaufen und gegen ein Fahrrad zu vertauschen. 40 Mark war das Angebot des Händlers. Von hier aus, begünstigt durch den Handel, kam der Fremde noch bis Niederschöna, wo er über Nacht blieb; wurde aber vvm Gendavmeriehauptwachtmeister Schroen festgenommen. Der Dieb hatte unterwegs getankt, ohne zu bezahlen und andere Diebstähle mit ausgeführt. Kirchennachrichten. Wilsdruff. Donnerstag 8 Uhr Bibelstunde. Vercinskalender. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 26. September Sprechtag im „Adler". D.H.V. 4. Oktober Vortrag. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswelter warte für den 22. September. Zeitweise auffrischende Winde aus Richtungen um Nordwest. Vorwiegend stark bewölkt, ört lich Nebelbildung, kühl, zeitweise leichte Niederschläge. Ltm -en Termin der sächsischen Gemeindewahlen. Wird die Wahl vvrverlegt werden? Wie in Preußen, so sind auch in Sachsen Bestrebungen im Gange, unter anderem auch von feiten der deutschnatio nalen Landtagsfraktion, den Termin der Gemeindewablen, der aus den 13. November festgesetzt ist, mit dem Termin per Neichstagswahlen zusammenzulegen. Das macht jedoch in Sachsen einige Schwierigkeiten, allerdings mehr theore tischer als praktischer Art. Nach der sächsischen Gemeinde ordnung müssen die Gemeindewahlen jeweils am dritten Sonntag im November durchgeführt werden, und nur dann ist eine Ausnahme zulässig, wenn dieser dritte Sonn tag der Totensonntag ist. In diesem Falle gilt, wie auch dieses Jahr, der zweite Sonntag. Diese Bestimmungen können nur vom Landtag abgeändert werden. Da dieser aber zurzeit Ferien hat, wird man wahrscheinlich praktisch so verfahren, daß die Regierung unter Zustimmung des Landtagszwischenausschusses eine entsprechende Verord nung auf Vorverlegung des Termins erläßt, die dann vom Plenum des Landtages zu bestätigen sein würde. * Nossen. Sächsischer Entomologentag. Hier fand eine Tagung der sächsischen Entomologen statt, an der trotz der schlechten Wirtschaftslage gegen hundert Sammler aus allen Teilen Sach sens teilnahmen. "Bei der Tauschbörse waren gegen 80 Meter Tischlänge mit den herrlichsten Faltern und Käfern belegt. Be sonders waren die Firmen Dr. O. Staudinger und Bang-Haas, Dresden-Blasewitz und Wernicke-Kotzsch, Blasewitz, mit reicher Auswahl vertreten. In der Hauptversammlung am Nachmittag sprachen Oberlehrer Lange-Freiberg und Fritz Albrecht-Zwickau, letzterer über „Sammeltage im sonnigen Süden". Der Begrün der der Entomologenvereinigung, Oberlehrer i. R. R. Hiller- Roßwein wurde zum Ehrenmitglied ernannt, die noch lebenden Mitbegründer (1907) erhielten eine eigens geprägte Plakette. Die nächste Tagung soll in Freiberg im Oktober 1933 stattfinden. Leipzig. 300 Neueinstellungen in der Kammgarnspin nerei Stöhr öl Lo. Im Rahmen der Wiedereinführung von Ar beitskräften in den Produktionsprozeß auf Grund der letzten Notverordnung hat sich die Kammgarnspinnerei Stöhr öl Lo. entschlossen, die Belegschaft in den in ihrer Firma zusammen geschlossenen Kammgarnspinnereien zunächst um etwa 300 Per sonen zu erhöhen. Dresden. Tragödie des Alters. In der Wachsbleichstraße wurde eine 80jährige Rentnerin durch Leuchtgasvergiftung tot aufgefunden. Bischofswerda. Geringer Honig-Ertrag. Nachdem nun die seit Wochen in den Hcidetrachtgebieten befindlichen Wauderbienenvölker wieder in die Heimat zurückgebracht worden sind, zeigt es sich, daß die Ernte nur gering war und bei starken, mit genügend Futter versehenen Völkern im Durchschnitt fünf Pfund betrug. Die Imker sind trotzdem mit diesem geringen Ergebnis nicht unzufrieden, da nach der trockenen Witterung nicht viel zu erwarten war. Kamenz. Eisenbahttunfall. An einem aus fahrenden Güterzug brach eine Achse, so daß der Betrieb etwa drei Stunden gesperrt war. Der Sachschaden beträgt einige hundert Mark. Der Lokomotivführer erlitt einen Bluterguß. Cunewalde. Eine gemeine Tat. Nachts fuhr ein aus Weigsdorf stammender Motorradfahrer bei Köb- litz über einen Heuwender, der von bisher unbekannten Tätern über die Straße gestellt worden war. Er stürzte und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er bewußtlos liegen blieb. In hoffnungslosem Zustand wurde er ins Krankenhaus gebracht. Oberoderwitz. Unglaubliche Roheit. Hier kamen zwei Kinder in Lebensgefahr, als sie unter eines Nachbarn Pflaumenbaum geraten waren. Der Sohn des Nachbarn hatte die Kinder bemerkt und suchte sie durch Schreckschüsse zu vertreiben (!). Dabei erhielt die ein einhalb jährige Hanna Rößler einen Schrotschuß direkt oberhalb des linken Auges, während den vierjährigen ; Johannes Rößler ein Schrotkorn in die rechte Made traf. (Für diese Beschießung kleiner Kinder ist keine Strafe hart genug! D. Red.) Neukirch (Lausitz). Der Schmiedelehrling aufgegriffen. Ter hiesige Schmiedelehrling Grafe, der, wie gemeldet, seit Anfang September vermißt wurde, ist jetzt in Hamburg entdeckt und in Schutzhaft genommen worden. Neschwitz. Mühlenbrand. In der Mühle zu Klein-Holscha entstand infolge Heißlausens eines Lagers beim Dreschen ein Brand, durch den zwei massive Scheunen und mehrere Schuppen eingeäschert wurden. Das Mühlen gebäude selbst konnte erhalten werden. Schönberg am Kapcllenberg. EintreuerDtener seiner Gemeinde. Im 80. Lebensjahre verschied der Ehrenbürger und frühere Bürgermeister Schwab, der mehr als dreißig Jahre der Gemeinde als Bürgermeister muster gültig und in uneigennütziger Weise vorgestanden hatte. Hirschfelde. Sturz vom Gerüst. Beim Umbau eines Kunstgerüstes verunglückte durch Absturz aus etwa 15 Meter Höhe der Polier Schotte, der mit Arbeitern mit dem Anziehen der Umlageringe an einem Schornstein des Großkraftwerkes Hirschfelde beschäftigt war. Chemnitz. Die Kinderlähmung. Im Regie rungsbezirk Chemnitz sind bisher 26 Fälle, von denen drei tödlich verlaufen sind, und drei Verdachtsfälle ausgetreten. Vom Schulschluß wurde vorläufig abgesehen, hingegen in einzelnen Bezirken ein Verbot der Schulwanderun gen und der Abhaltung von Impfterminen erlassen. Thalheim (Amtshauptm. Stollberg). Scheuende P f e r de ü verrennen Kinde r wage n. Dieser Tage gingen die Pferde des Landwirts Roscher aus dem Felde durch und rasten durch das Dors in den Hof des Gutes. Dabei überrannten sie einen Kinderwagen. Das darin befindliche einjährige Kind wurde herausgeschleu- vert und so schwer verletzt, daß es bald daraus starb. Wicsa bei Annavcrg. Bekannte Gaststätte niedergebrannt. Die weit über das Erzgebirge hinaus bekannte „Schänke" ist ein Raub der Flammen geworden. Es wird Brandstiftung vermutet. Bei dem Brande geriet die Kirche in schwerste Gefahr; erst das Nachlassen des Windes verhütete das Schlimmste. Zwickau. Vom freiwilligen Arbeits dienst. Im Bezirke des Arbeitsamtes Zwickau sind zur zeit 160 Dienstwillige bei Straßenbauten, Uferverbauungs arbeiten, Drainagearbeiten und Sportplatzbauten in Thurm, Crossen undMülsen St. Jacob tätig. In nächster Zeit werden Bachregulierungen, Trockenlegungsarbeiten, Waldbestandspflege in der Stadt Zwickau, Bad- und Sportplatzbauten in Mosel, Wilkau und Kirchberg und Straßenbauten, Entwässerungsarbeiten und anderes mehr, in anderen Gemeinden (insgesamt 400 bis 450 Dienst willige) in Angriff genommen worden. Crimmitschau. Vorsicht beim Obstgenuß! Hier starb ein junger landwirtschaftlicher Arbeiter, der nach dem Genuß von Äpfeln Bier getrunken hatte, trotz ärztlicher Hilfe, nach zwei Tagen. Stauchitz (Amtsh. Oschatz). Tödlicher Sturz. Beim Fensteranstreichen verunglückte in Neppen der Maler Hoppe tödlich. Die Leiter, auf der er stand, wurde von einem scheuenden Pferde umgestoßen, wobei Hoppe zu Boden stürzte. Der Verunglückte ist bald darauf ge storben. Borna (Bezirk Leipzig). Der Pokal für die größte Zwiebel. In Altstadt Borna, dem volks- mundlich benannten „Zwiebel-Borne", fand der jedes Jahr veranstaltete Wettbewerb um die größte Zwiebel statt. Als Sieger ging diesmal Richard Wiedemann her vor, der für eine Zwiebel im stattlichen Gewicht von 394 Gramm in den Besitz des Wanderpokales gelangte. Borna (Bezirk Leipzig). Die H a m st e rp l a g e. In Flur Schönau grub ein junger Mann auf vier Weizen schlägen innerhalb von zwei Tagen nicht weniger als 85 Hamster aus und konnte außerdem noch einen ansehn lichen Teil eingetragenen Weizens den Vorratskammern entnehmen. Grimma. Die Ausreißerinnen. Die beiden Mädchen aus Nehmitz, die seit einigen Tagen verschwun den waren, sind nach einer abenteuerlichen Reise zu Fuß und mit Lieferwagen über Crimmitschau und Altenburg heimgekehrt. (Hoffentlich haben sie den wohlverdienten Empfang gefunden.) Rötha. Großfeuer. Hier geriet eine große Scheune am Marktplatz in Brand. Durch den Wind wurde das Feuer auf eine andere Scheune übertragen, die eben falls niederbrannte. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun. um die schwer bedrohten Wohngebäude zu retten.
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