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sich die Aufregung über die in den letzten Tagen vorzekommenen Brände noch nicht ge legt hat, wurde am Sonntag morgen die Einwohnerschaft abermals durch Feueralarm erschreckt. Es brannte die Wirtschaft von Frische vollständig nieder. Dem einen Mieter gelang es nur, seine sieben Kinder zu retten. Pegau. Auf dem hiesigen preußischen Bahnhofe erhielt der 50 Jahre alte Eisenbahn« arbeiter Johann Drigalla aus Mariendors (Krets Wartenberg) beim Rangieren einen so heftigen Schlag in den Rücken, daß er infolge schwerer innerer Verletzungen niederstürzte und kurz daraus tot ausgesunden wurde. Glauchau. In der in der Luestraße 38 untergebrachten Lohnweberei vou Hermann Hertel brach am Sonntag vormittag Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff. Nach mehrstündiger, angestrengter Lösch arbeit gelang es der Feuerwehr, den Brand auf seinen Herd zu beschränken und jede weitere Gefahr abzuwenden. Der Vorarbeiter- raum ist völlig ausgebrannt und auch die in der ersten Etage untergebrachte Dreherei dec Kupferschmiede, Metallgießerei und Armaluren- jabril von Max Lehmann Neugebauer Nachf. dem das Grundstück gehört, ist arg beschädigt, während die übrigen Arbeitsräume der Hertel- scheu Weberei verschont blieben, da sie durch eine Brandmauer von dem Vorarbeiterraum getrennt sind. Der Schaden ist recht erheblich größtenteils aber durch Versicherung gedeckt Das Feuer ist vermutlich durch Selbst entzündung von in dem Vorarbeiterraum lagernden Garnabfällen entstanden. Reichenbach i. B. Ein mit Eis hoch beladener Wagen geriet, da das Anlegen deS Eisringes unterlassen worden war, auf einer unbedeutenden Senkung der äußeren Zwickauer Straße ins Rutschen. Dabei fielen Eisschollen auf Deichsel, Ortscheit und an die Beine der Pferde, die, dadurch ängstlich geworden, in schnellere Gangart übergingen und mit dem Wagen an das Gerüst für den Erweiterungs bau der Bahnüberführung prallten. Das eine Pferd stürzte, die vordere Wand des Wagens brach, und die Eisschollen verletzten das am Boden liegende Tier so schwer, daß es getötet werden mußte. Glücklicherweise blieben Kutscher und Straßenpassanten unversehrt. OelSnitzi. Erzgeb. Auf dem Steinkohlen werk »Gottes Hilse" hier brach ein stärkeres Kohlenflöz zusammen. Durch die herein- drechenden Kohlen und Gesteinsmassen wurden die Bergleute Pech aus Lugau und Lorenz aus Hoheneck begraben. Während der Berg» mann Pech zwar schwer verletzt aber noch lebend geborgen werden konnte, war Lorenz bei seiner Auffindung bereits tot. — Infolge einer Lampenexploston war in der Mädchenkammer des Gasthauses »Zur Adlermühle" in Oelsnitz i. V. Feuer aus gebrochen, doch gelang es der Kaltblütigkeit des Mädchens, die Flammen, welche bereits Betten und Gardinen ergriffen hatten, zu unterdrücken, bevor sie größeren Schaden an richteten. i^ct>6i6ttts»ll: Virilen 8ls »olort 6rnti»-kro»p«Irtr »Mcklicke Litern". AM" über »lrrttsv- »pvttrs», Qsjbbtrrüv» vml »U« «eoäe 61»Lret ru. Kiek. ^pelLleben, I U Leie» In»erst L » d » tt. I I >» ' Ottendorfer Zeitung I > o S«,»g,pr«t,r vterlrtjährlich 1,20 Mark frei in» Haar, der <S«schSftssie0« abgeholt viertel- Mrlich 1 IM. Einzel« Nummer ,o pfg. Erscheint an» Dienstag, vannerrtag S«»nabend Nachmittag. UntersiaKutM- unä Änzeigebkatt FSr di» kleingealttge »der deren Xa»m w Pf-. — Zm R eklem «teil fiir die kieinspaltige Petit-Kni« rs pfsß. rlnzetgenannatzme di» ,r Wsr mit»^». Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und WMdel" ! „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „ventsche Msöe". Vmck »d vertag «m hennan» Lühl«, Buchdruck««! in Groß-Dkrillu. verantw.rMch Dr die »edat»ien h. A«. in Sr«ß «Ma Nunlmer 9 Lreitag, den 2Z. Januar sZ.^Iahrgang golvenen Naß, genug, der lein^ekleibei« Herr langte sich schnell eine Flasche aus dem Wem- lorbe und ließ sie noch schneller in die innere der nach vollendetem 24. Lebensjahre Lehrlinge anleiten will. Dresden. Größere Haussuchungen bei mehr als zwanzig Firmen der Dresdner Tabak- und Zigaretten brauche fanden am Montag durch zahlreiche Polizeibeamte und richterliche Personen statt und verursachten nicht geringes Anssehen. Diese Hausinchungen, die zu allerlei Gerüchten Veranlassung gaben, waren wie verlautet, zu dem Zweck veranstaltet worden, festzustellen, ob die betreffenden Firmen den »Tabaktrust" angehören. Infolge der Bekämpfung der Trusts durch die amerikanische Regierung breitet sich dieser in neuerer Zeit immer mehr in England und Deutschland aus. Wie verlautet, ist viel Material zutage gefördert worden, woraus zu schließen ist, daß die verschiedensten Firmen bereits vertrustet sind. , . — — Aussehen erregt die Entführung der 1? Jahre alten Aurora Margineanu, Tochter eines rumänischen Obersten, durch den angeblichen rumänischen Studenten Julian Fortunescu. Wohin sich der 23 Jahre alte Entführer mit dem jungen Mädchen gewendet hat, ist noch nicht bekannt. — Ein Stück der Stuckdecke fiel am Montag vormittag im Schwurgerichtssaale deS Landgerichts bei Gelegenheit der Verhandlung der 5. Strafkammer herunter. Da noch mehr, fache Nachstürze erfolgten, mußte der be treffende Platz de« Saale«, in dem heule die Ichwurgetichtssitzungen beginnen, abgesperrt werden. Die Sitzung wurde jedoch nicht unterbrochen. — Die Dresdner Kriminalpolizei beschäftigt seit einigen Tagen eine geheimnisvolle An- gelegenheit, ohne daß eine Aufklärung bisher möglich war. Der Sohn des Hanshofmeisters Kaden halte am Sonnabend Familienbesuch zur Straße herabgeleitet und benutzte dann bei der Rückkehr eine andere Treppe, die an den Gemächern Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Mathilde vorbeisührt, Dort be weilte der zurückk.hrende Kaden vor der Tür eines Zimmers der Prinzessin Mathilde einen unbekannten Mann und in einem der Zimmer einen anderen Unbekannten, der sich darin zu schaffen machte. Kaden eilte sofort die Treppen hinauf zu seinem Vater, um diesen und andere Schloßbewohner zu benachrichtigen woraus altbald Nachforschungen angestellt wurden. Die unbekannten Eindringlinge waren inzwischen bereits spurlos verschwunden und es ist bis zur Stunde nicht aufgeklärt, wie sie ins Freie gelangten, ohne nie Posten zu passieren. Seitens der Kriminalpolizei wurden sofort umfangreich Erörterungen ein- geleitet, die ein bestimmtes Ergebnis bisher nicht zeitigten. Prinzessin Mathilde weilte zu- fällig während des Vorfalles nicht im Palais. — Ein unglaublicher Siraßendieb. Als am Mittwoch nachmittag ein gut gekleideter Herr die König'JohanN'Ltraße entlang ging, stand dich: am Trottoire ein großer Karren mit pe- wüten Weinflaschen. In der Tat ncklen sich die goldenen und silbernen Flaschenhälse recht verführerisch aus den Körben hervor. War eö nun ein plötzlicher Antall von Kleptomanie oder ein unbezwingliches Verlangen nach dem auf dieser Straße bemerkt worden und un- gliickl-cherwn'e kehrte such in demselben Auaen- !> cke oel Wemlüser zu seinem Wagen zurück. Schleunigst ergriff der Langfinger nach dem Allmarkie zu das Hasenpanier und der Menschenschworm, der ihm solgte, sah, wie er in der Hausflur des Cais Centrals verschwand. Dort hatte er sich durch eine offene Tür nach dem Hole geflüchtet und sofort die Tür von innen verschlossen. Inzwischen war aber die Polizei herbeigerufeu worden, welche die Tür zum Hofe gewaltsam öffnen ließ. Der Lang finger wurde vorläufig festgennmmen. Bei der Feststellung der Personalien ergab sich die höchlichst überraschende Tatsache, daß man es nicht etwa mit einem professionellen Straßen- diebe, sondern mit einem angesehenen könig. lichen — Beamten zu tun hatte. Dadurch gewinnt es allerdings den Anschein, als dürsten die geistigen Verhältnisse des Mannes nicht in Ordnung sein. Radeberg. Dem hiesigen Kirchenvorsteher Schneiderobermeister Schatter wurde vom Ev.-luth. Landeskonsistorium für seine 40 jährige treue Tätigkeit in der Kantorei und im Kirchengesangverein eine Ehrenurkunde überreicht. Bischofswerda. Zwei Rodelunsälle ereigneten sich am Sonntag auf der Rodelbahn am Butterberge. Ein Seminarist erlitt einen doppelten Beinbruch und ein anderer Seminarist zog sich einen Bruch des Nasenbeines zu. Sörnewitz. Der 87 Jahre alte Guts- auSzügler Karl Hermann wurde nach dem Er» klimmen einer Treppe von einem Schwindel- anfalle erfaßt nnd stürzte die Treppe hinab, Hierbei zng er sich einen schweren Schädel- bruch zu, der seinen sofortigen Tod zur Folgt halte. Meißen. Am Dienstag morgen wurde in der Nähe der Ortschaft Keilbusch der Mechaniker Paul Hoffmann erfroren auf» gesunden. Der Verunglückte stand im fünfzigsten Lebensjahre. Ortrand. Der am vergangenen Montag hier abgehaltene Wochenschweinemarkt wies keine so große Anzahl Ferkelfchweine auf, wie sonst zuvor. Der Geschäftsgang war ein ganz langsamer. Das Paar Ferkel wurde mit 24 bis 40 Mark bezahlt. Fette und Läuser- ichweine waren nicht ausgetrteben. Roßwein. Herr Gendarmerie-Brigadier Schilling von hier (früher Forstgendarm in Langebrück) nahm dieser Ta»e eine ihm ver dächtig vvrkommende Person fest. Nach näherer Untersuchung stellte sich heraus, dag eS ein schon seit längerer Zeit gesuchter Ein- brecher namens Sprengler aus Radeberg war. Bei dem vorgenommenen Verhör gestand der Verhaftete nach längerem Leugnen ein, auch seinerzeit den Einbruch m die Heidemühle ausgeführt zu haben. Im ganzen hat dir Verhaftete 42 Elndrüche^ausgesührt. Leipzig. Am Dienstag nachmittag in ver zweiten Stunde hat der Meßgehilfe Schöne im Grundstücke Ranslsche Gasse 10 auf seine von ihm getrennt lebende Ehefrau, die sich dort im drillen Stock bei der Familie Gersten berger aushielt, drei Revolverschüsse abgegeben. Die Frau wurde indes anscheinend nur leicht verletzt. Schöne ist dann geflohen. Später hat er sich selbst der Polizei gestellt. Raschau. Seit dem 15. Januar wird in Raschau der dort seit 1893 amtierende im 58. Lebensjahre stehende Gemeindevorstond Richard Enders vermißt. In einem zurück- aelassiuen Schriftstücke hat der Mann, der im Olle und über diesen hinaus als ein Muster von Pflichttreue galt, angedeutet, daß er sich erschießen werde, ohne einen Grund hierfür Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, 21. Januar — BermögenSerklärung für den Wehr bettrag. Die zweite Deputation der Ersten Kammer beantragt, die Kammer wolle in in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer beschließen: Die Königliche StaatS- regierung zu ersuchen, mit Rücksicht darauf, daß die Vorarbeiten zur Abgabe der Der- Mögenserklärung für den Wehrbeitrag zum Teil viel umfangreicher sind, als ursprüng lich anzunehmen war, im Bundesrat dafür einzutreten, daß die Frist zur Abgabe der BermögenSerklärung gemäß dem Anträge deS deutschen HandelStageS bis Ende Februar 1914 verlängert wird. — Genehmigte Geldsammlungen. Den beiden sächsischen Hauptvereinen der Evan gelischen Gustav-AdolftZliftung ist zugleich für die ihnen angeschloffmep, Zweigvereine Und Frauenvereine durch Verordnung deS sächsischen Ministeriums des Innern die nachgesuchte Genehmigung zur Vornahme von Sammlungen bei den VereinSfesten, wie bei den Jahresfesten der Haupivereine, sowie von Haussammlungen für die regel- mäßige Einbringung des JahresbedarfS, und zwar in der bisher üblichen be schränkten Weise, daß gelegentlich der jährlichen Einhebung der Jahresbeiträge auch im Hause einzelner Ntchlmitglieder, von denen Bereitwilligkeit zu einer Gabe zu erwarten ist, nach Beiträgen nachgesragt werden darf, für die Jahre 1914, 1915 und 1916 erteilt worden. — Legt die Gesellenprüfung ab. Kom- Mende Ostern beendet wieder eine Anzahl Von Handwerkslehrlingen ihre Lehrzeit. Die Gewerbekammern machen daher darauf aufmerksam, daß nach dem Gesetz der Lehrling sich der Gesellenprüfung unter- zf^hen soll, daß weiter der Lehrherr ver pflichtet Ist, die Lehrlinge zur Ablegung der Gesellenprüfung anzuhalten (ß 131 e der Gewerbeordnung), und daß er sich strafbar macht, wenn er diese Pflicht gegen tsie ihm anvertrauten Lehrlinge verletzt. (8148 Abfi 1 Ziffer 9 der Gewerbeordnung). Lehrlinge, deren Lehrherrn einer Innung nicht angehören, haben ihre Gesucht um Zulassung zur Prüfung so bald als mög lich und bis spätestens zum 10. Februar 1014 schriftlich an die Gewerbekammer zu richten. Dem ZulaffungSgesuch» daß auf hohen Bogen zu schreiben ist, sind betzu- fügen:> 1. ein von dem Gesuchsteller selbständig verfaßter und eigenhändig ge schriebener Lebenslauf, 2. da« Lehrzeugnis bHw. dar Zeugnis des Lehrherrn, daß und wie lange der Lehrling bei ihm in der Lehre steht, 3. die Zeugnisse der Fort bildungsschule oder einer Fachschule oder eifier sonstigen gewerblichen Bildungs anstalt, welche der Gesuchsteller besucht hat, 4.- die Prüfungsgebühr von 10 Mark, 5. Vorschläge für das Gesellenstück und Zustimmung des Lehrherrn hierzu. Es wird ganz besonders darauf hingewiesen, daß die Ablegung der Gesellenprüfung, zu der sich der Lehrling im Leh-vertrage ver pflichtet hat, durchaus im Interesse des Lehrlings liegt, da nur derjenige später zur Meisterprüfung zugelaffen wild, der die Gesellenprüfung bestanden hat. Die Meisterprüfung muß aber jeder ablegen, Sparkasse Otiendorf-Maritzdors verzinst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit 3 ^o/g. Die in den ersten 3 Werk tagen eines Monats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher -übertragen. korbe und ließ ste noch schneller in die innere anzugeden. Tasche seiner Ulsters verschwinden. Natürlich I Mulda. Hier scheint ein Brandstifter war der Vorgang bei dem starken Verk.hl. sein unhulvollls Wesen zu treiben. Während