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Suchst», ei» Zentrum »er Wissenschaft Rektorwechfel an der Universität Leipzig - Beziehun gen zur Schwesteruniversität Pretzburg ausgenommen Der feierliche Rektorwechsel an der Universi tät Leipzig, der in althergebrachter Weise in der Aula dir Universität ersolgte, stand im Zeichen der Verbundenheit Kkr beiden Schwesterbochschulen Leipzig und Pretzburg sowie des deutschen und des slowakischen Polkes. Als Vertre ter der Universität Pretzburg war Prorektor Pros. Dr. Se° liga erschienen, als Vertreter des Reichsstatthalies und Gau leiters Mutschmann der Leiter des sächsischen Volksbildungs- ministertums, Gauamisleiter Göpsert, und der Hochschul referent Tr. Iörschke. Ferner wohnten neben zahlreichen Vertretern der Behörden, der Partei und ihrer Gliederungen sowie der Behörden die Rektoren der befreundeten Hochschu len dem akademischen Akt bei. Der abtretcnve Rektor Prof, Dr. Knick erstattete den Rechenschaftsbericht über seine Amtszeit vom 1. April 1937 bis zum 31. Dezember 1939. Mit besonderer Freude konnte er seststellen. datz wieder zahlreiche Stiftungen zugunsten der Forschung und der Studierenden gemacht worden seien, die zumeist für die praktisch angewand- ten Wissenschaften zur Verfügung gestellt wurden. Es konnte aber auch ein Fonds in Höhe von 35 000 Mark für die rein theoretische Forschung begründet werden, der vom Unwersi- tätsbünd verwaltet wird. Bor allem aber sei es nach längeren Bemühungen gelungen der theoretischen Forschung auf dem Gebiet der K e r n p h v s i k in Leipzig ven Weg zu ebnen. Für den Bau und die Aufstellung eines Cyclotrons zur Erzeu gung künstlicher Alphastrahlen auf elektromagnetischem Weg, der ersten derartigen Anlage in Deutschland, seien von Reich und Staat sowie privaten Stiftern mehrere hunderttausend Mark bereitgestellt. Für die Aula konnte eine Orgel beschafft werden, die Ende März 1938 eingeweiht und Enoe 1939 auf die volle Registerzaül erweitert wurde. In seinen weiteren Ausführungen gedachte der scheidende Rektor der vielgestalti gen Beziehungen der Universität zum Ausland, wie sie namentlich durch das Südosteuropainstitut, das neu gegrün dete Auslandsamt der Dozentschast, das Auslandsamt der Studentenschaft und den Deutsch-Ausländischen Akademikerklub gepflegt werden. Als letzte Amtshandlung nahm Prof. Dr. Knick die feierliche Bekleidung des neuen Rektors Prof. Tr. Berve mit den Insignien feines Amtes vor. Der neue Rektor Professor Dr. Berve gelobte, die Universität als geistiger Soldat des Führers so zu führen, datz sie ehrenvoll in der Geschichte dieses Krieges bestehen könne. In seiner Antrittsrede, deren Thema der Rek tor nach altem Brauch seinem Wissenschaftsbereich entnahm, ließ er in großen Zügen das Leben und Wirken des großen athenischen Staatsmannes Perikles erstehen, dessen ziel bewußte Staatsführung darauf gerichtet war, eine vom ganzen Volk getragene staatliche Lebensgemeinschaft zu oerwirklichen, «nd das gesamte Voll zu einer wahren politischen Gemein schaft zu machen. Der Leiter des sächsischen Ministeriums für Volksbildung, Gauamtsleiter Göpfert, überbrachte der Landesuniversität die Grüße des Rcichsstart- halters und Gauleiters Mutschmann. Mit besonderer Freude hieß er den Vertreter der jungen ruhmreichen slowaki- !chen Nation willkommen. Dieser Besuch gelte nicht nur der Hochschule, sondern dem deutschen Volke und dem Deutschen Reich das dem slowakischen Volk in engster Freunsschast ver bunden ist und verbunden bleiben wird. Als beim Amtsan tritt des Ministerpräsidenten Prof. Dr. Tuka als Rektor der Universität Pretzburg die Universität Leipzig zur Schwester- Hochschule erklärt wurde, sei das mehr als eine politische Geste gewesen. Diese Erklärung sei der Ausdruck einer Freundschaft zweier Staaten, die, vom gleichen Willen beseelt, nach glei chen Zielen hin ausgerichtet sind. Sie solle der Impuls sein zum stärkeren Einsatz und Austausch gemeinsamer Kräfte, die für das gemeinsame Werk eingesetzt sind. Die Hochschulen würden in Zukunft aufs engste zusammenarbeiten. Es werde ein reger Austausch von Professoren und Stu dierenden stattfinden, der nicht nur der wissenschaftlichen und kulturellen Arbeit allein gilt, sondern der von den Uni versitäten aus hineinstrahlt in weitere Schichten und Kreise der beiden Völker. Sachsen, das oft als die Werkstatt Deutschlands Sezeich net werde, solle und müsse diese Werkstatt bleiben, müsse in besonderem Maße aber auch ein Lebensgebiet, eine Pflegestätte und ein Zentrum der Wissenschaft und der Kultur bleiben, das es Jahrhunderte lang gewesen ist. Die Hochschule sei dabei das Sammelbecken, das die Bega bung und den Fleiß aufsängt. Mit allem Nachdruck erklärte der Redner im Namen des Reichsstatthalters, datz der Universität die absolute Souveränität in allen wissen schaftlichen Fragen zugestanden ist. Jeder, der hier lehre, müsse allerdings erfüllt sein von dem Geist einer deut schen Wissenschast. Jeder Wissenschafter müsse sich als ein Sendbote des Reiches fühlen und die Einheit des Reiches und des Volkes sehen. Für die verantwortlichen Stellen bestehe die Verpflichtung, diesen Sendboten deutschen Geistes die fach- I Nche MdgUchkelt zu geben, nm ein reiches, vielgestaltige« Grk- s stesleben zu schaffen, Die Hochschulen müssen auch äußerlich Repräsentanten nationalsozialistischen Kulturwillens sein. Wichtig sei es auch, die Heime der akademischen Jugend auf die kulturellen und hygienischen Ansprüche hin zu prüfen, die unsere Jugend stellen kann Wie feder Mensch unserer Zett ein politischer Mensch sein müsse ko sei auch die Hochschule eine politische Gemeinschaft, die ver Partei unter stehe unv dem Gauleiter als Statthalter des Führers vcran'- worilich ist. Sodann nahm, lebhaft begrüßt der Prorektor der Universität Pretzburg, Pros. Dr. Selig«, düs Wort El überbrachte der altehrwürdigen Schwesteruniver- 'sität Vie Grütze des ersten Rektors der Slowakischen Universität Pretzburg. Ministerpräsident Prof. Tr. Tuka, des Proiesso- renkollegiums und des ganzen slowakischen Volkes und erklärte feierlich die offizielle Ausnahme der Beziehungen zwischen den beiden Schwesternumverfititten. Er dankte der Universität Leip zig, datz sie mit ihrer ehrwürdigen Tradition die rührende Hand zur freundichostlichen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kultur reiche. Tie Slowakische Universität sei sich ihrer Pflichten, die ihr aus den gegenseitigen Beziehungen erwachsen, voll bewußt. Für die Dozentenschaft sprach der Dozentenführer Prok. Tr. Clara, für die Studentenschaft der aus dem Felde kür die Feier beurlaubte Studentenkührer Tr. Grunz i g. Rektor Prof. Tr. Berve erklärte zum Schluß. Eine der schönsten und liebsten Aufgaben feines Rektorats werde es sein, die Bande zwischen Leipzig und Pretzburg inniger zu gestalten. Polizei im Dienst des WHW. Am 18. Februar 1940, am Tag der deutschen Polizei, sammelt die Polizei fürs Kriegs WHW. und verkauft acht verschiedene Abzeichen aus Trolilul. (RSV.-Reichsbildarchiv-Wagenborg-M.) Arbeitsdienst vor dem Studium Ab 1. April 1940 für Abiturienten und Abiturientinnen. Die Verpflichtung der Abiturienten und Abitu rientinnen, vor Beginn des Studiums den Reichsarbeiis- dicnst abzuleisten, ist bei Beginn des Krieges aus technischen Gründen «Einführung der Trimester, Eintritts- und Ent lassungszetten des Reichsarbeitsdienstess vorübergehend außer Kraft gesetzt worden. Ab 1 April 1940 wird diese Bestimmung wieder ausge- hoben Im Einvernehmen mit dem Neichsarbeitssuhrer hat der Reichserziehungsminister angeordnel, datz ab 1 April Abiturienten und Abiturientinnen mit Studiumabsich, den Reichsarbeitsdienst wieder vor Beginn des Studiums ableisten müssen. Eintritt in den Reichsarbeitsdienst erfolg» am 1 April 1940, Entlassung vorzeitig am 1. September 1940, so daß das Studium rechtzeitig zuni dritten Trimester 1940 ausgenommen werden kann Eine Ausnahme bilden lediglich die Abiturientinnen, die am 1 April 1940 in eine Hochschule für Lehrerbildung eimreren Sie brauchen den Reichsarbeils- dienst nicht vor Beginn des Studiums abzuleisten, Meldungen zur Einstellung in den Reichsarbeitsdienst haben sofort bei den für die Wohnung zuständigen NAT.- Meldeämtern zu erfolgen. Zeitlich arbeitsdienstuntaugliche Abiturienten und Abiturientinnen können zunächst für drei Trimester (Semester für die Hochschulen für Lehrerbildung) immatriku liert werden Für die dauernd Arbcftsdienstumauglichen wird, wie es bis zum Sommersemester l939 üblich war, ein Aus gleichsdienst durch die Reichsstudcmensührung durchge- führl. Nähere Bestimmungen hierüber folgen. Die Abiturientinnen der 8 Klasse, die im Herbst 1939 die Schule verlassen haben und Kriegshilfsdienst im Reichs- arbeitsdienst ableisten, kommen Ende März 1940 nicht zur Ent lassung; ihre Dienstzeit wird bis zum Herbst 1940 verlängert Abiturientinnen der 8. Klasse, die den Kriegshilfsdienst an anderer Stelle leisten, werden zum Reichsarbeitsdienst herrn- gezogen. Die Abiturientinnen der 9. Klasse, die sei« Herbst 1939 Kriegshilfsdienst im ReichsarbciiSdienst ableisten, werden Ende März 1940 entlassen, ebenso die im Januar 1940 ein- getreienen Abiturientinnen der 9. Klasse mit Sludiumsabsicht; von diesen ist vorher ein Nachweis über die Anmeldung an der Hochschule beizubringen, Die Abiturientinnen der 9. Klasse und diejenigen, die Ostern 1939 die Reifeprüfung an Jungen- schulen ablegten, werden, soweit sie studieren wollen und Hilfsdienst außerhalb des ReichSarbcitsdisnstes ableistetcn, von der Ableistung der Neichsarbeitsdienstpslicht sür die Dauer des Studiums zurückgestellt Straßenkamps in Korbach Der deutsche Infanterist beherrscht das Vorfeld. (PK.) Auf einer beherrschenden Höhe von Forbach stehen die deutschen Beobachter. Gleich nach Beendigung des Polen« seldzuges wurde dieses Bataillon aus diesem Abschnitt eingesetzt Es stellte den ersten deutschen Spähtrupp, der nach Forbach eindrang und den Schlotzbergturni bestieg. Der Kommandeur selbst kennt den Abschnitt schon aus seiner Jugend — ev ging in Forbach zur Schule Gerade ist der Kommandeur aus einem Kontrollgang be- grisfen — da kracht es in Forbach. Er greift sich alle erreich baren Männer und eilt vorwärts an die Straßcngabelung, w» kurz vor der großen Straße nach Mey seine MG.-Siche rn n g anscheinend ins Gefecht gekommen ist Da liegt scho» der Gefreite neben seinem MG., hält ständig die Hauptstraße unter Feuer. Er har in der Hauptstraße einen Schützen alg Sicherer noch hundert Meter vorgeschoben, dein plötzlich auZ einem Haus etwa sechs bis acht Handgranaten fast vor die Füße flogen, ihm aber glücklicherweise keinen Schaden zufügten. Im gleichen Augenblick sprangen sechs Franzosen aus dem Haus heraus, brachten ein MG. in der Hauptstraße in Stellung und nahmen die deutsche MG.-Sicherung unter Feuer Der vorn liegende Schütze hatte sich durch einen Sprung mitten durch den Feuerbereich der Maschinengewehre in ein Haus in Deckung begeben Ein Feldwebel war schon kurz vor dem Kom mandeur eingetrofsen und sofort, links ausbiegend, vorgegan- gcn. in ein Haus eingedrungen und hatte von von aus die Franzosen aus guter Deckung unter Gewehrjeuer genommen. Blitzschnell ha, nun der Balaillonskommandeur die Lage erfaß, Im gleichen Augenblick schon gib, er seine Befehle. Offenbar hatten sich die Franzofen schon vor einigen Stunden in der Hauptstraße eingenistet Jetzt sollen sie in eine Zange genommen werden Ein Feldwebel mit einigen Männern und einem weiteren MG gehen an der Bahnlinie nach Metz vor und nimmt von der rechten Flanke her die Häuser der Haupt straße unter Feuer Da schießen die Franzosen Leuchtkugeln ab sie sordern Verstärkung an. Ter Feldwebel stößt noch etwas weiter vor. so datz er die aus Forbach heraus- führende Straße selbst unter Feuer nehmen und das Heran kommen von Verstärkung verhüten kann. Inzwischen hat der zuerst gekommene Feldwebel und das in der Hauptstratze stehende MG. bei der ersten Gruppe des Feindes erhebliche Wirkung gezeigt. Zwei Leutnants sind nun auch herangekominen und arbeiten sich von links herum in den Rücken des Feindes. In einer Seilenstraße, an einem Sicdlungsblock vorbei, stoßen sie. ständig die Fenster und Häuser beobachtend, parallel zur Hauptstraße vor bis an die große Kaserne, die am Ortseingang steht . Hier treffen sie aus die Franzmänner. Gerade kommen drei über die Mauer geklettert „A bas les armes!" und das Gewehr liegt im Anschlag. Ein laules „Non" klingt herüber, und zwischen dem Leutnau, und seinem Umerossizier steh, der Schuß des Franzosen durch. Fast gleichzeitig krachen die Schüsse der beiden deutschen Gewehre. Der Franzose fällt aufs Gesicht. Tapferer Feind — Aber die beiden anderen er geben sich noch immer nicht. Wieder die Gewehre hoch. Ein zweiter bricht verwundet zusammen, der dritte versucht Deckung zu nehmen. Ter Unteroffizier flitzt um das Gebäude herum und findet ihn vollkommen erschöpf, an der Hauswand lehnend Er kann nicht mehr, er gibt es aus. Der Unterossizier nimmt ihm das Gewehr ab Dann saß, der Unteroffizier seinen Prisonnier de guerre am Wickel und bringt ihn zurück zu seinem Leutnant, der inzwischen gesichert ha. Auch der andere Leutnant hat unterdessen mit dem Rest der Franzmänner, die sich in der Hauptstraße festgesetzt hatten, einen tüchtigen Strauß gehabt. Von einem Dachgarten aus hatte er ein paar erwischt, die an kiner Mauer in Deckung standen Dann hat er sich weiter vor bis au die Kaserne her- angearbeitet. Nun heißt es aber abbauen. Der Erfolg ist erreicht. Die französische Abteilung ist aufgerieben und einige Gefangene sind gemacht ohne eigene Verluste. Dem Unteroffizier fällt aus, daß bei einem der gefallenen Franzosen, die etwas weiter zurückiiegen, einer keine Schutzverletzung zeigt. Er saßt ihn an, dreht ihn herum und merkt sofort, der „spielt nur tot" Ein sanfter Rippenstoß und ein paar kräftige Worte veranlassen ihn zum Augenblinzeln, und nun dauert's nur eine Sekunde, dann marschiert er mit zurück. Die Spange zum Eifernen Kreuz wurde dem Balaillonskommandeur und das EiserneKreuz den beiden Offizieren, dem Unteroffizier, dem tapferen Gefreiten und einem der Schützen verliehen. Der Divisionskommandeur über reichte es ihnen persönlich mit dem Ausdruck des Dankes und der Anerkennung, daß sie die schwierige Lage so tapfer und umsichtig gemeistert hatten. Im Heeresbericht stand zu lesen: „In Forbach stieß eine eigene Sicherung mit einem stärkeren feindlichen Späh trupp zusammen. Dabei verlor der Feind mehrere Gefangene.* — Das ist die kurze, militärische Zusammenfassung eines Er eignisses an der Westfront, wo immer wieder bei kleineren Kampfhandlungen der einzelne Mann den Krieg in aller Schärfe kennenlernt, und wo der deutsche Soldat dem Gegner zeigt, was es bedeutet, leichtfertig das deutsche Volk anzu- grcisen. Leonbard Staadt. Neuer Skandal in Enalano Vier Millionen Gasmasken spurlos verschwunden Aus einem vom Präsidenten der Oberrechnungskammer rm vritischen Schatzamt ausgegebenen Bericht über die Gas maskenverteilung in England ergibt sich, wie ver schiedene Londoner Blätter berichten, daß nicht weniger als vier Millionen Gasmasken spurlos ver schwunden sind. „Daily Mail" schreibt entrüstet, selbst der Herr Präsident der OberrechnungSlammer könne nicht sagen, wo sie geblieben seien. Ablösung in einem Waldgcbief an der Westfront. Durch die ticfverschncilen Wälder, Täler, vorbei an schroffen Testen, zicken die Männer hinauf zu ihrer Höhensicliu a. (PK.-Bruckerl-Weliblld-Wagenbora M.i Aus U Boot-Jagd. Deutschs Minensuchboote auf U-Doot-Sagd. tPK.-Schenck-Weltbild-Wagenborg-M.)