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ilMufferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafi Meißen, des Amtsgerichts nnd St-dtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen. Wilsdruff-Dresden Mittwoch, den 12 August1925 Nr 186 - 84 Jahrgukq Postschecks Dresden 2640 MilhU der MmlU i« 2. Lesung bis um sie zu gewinnen, alles mögliche versprochen hatte, sind (117. Sitzung.) 06. Berlin, 10. August. aus- zelasscn. Abermalige Unterbrechung. fand eine aus 22,6 » 26 4 e in eriei II d - am sen- von chen aus chen aber nur Zher ffe Ver lten sich her. tt- gc- ) 60 ) 50 lber rast- > 89 -gen ilich am ral- Dic den, gart Ge- chts vor fern nter 330, dem - in -64, 34 27 2ä 25 llem Md,, nen mal Du kte? 16,8 -24 28 18,2 16.5 ent- ioch- nnii Züd- ter- Haft övd/ irrer rne^ die jpenu der st, Perschiebuiig nsir, ddß sich eine der interesfirnen Mächte des umstrine nes sine isht ur- r. es der Franzose und der Engländer gleichfalls haben, erika gleichfalls sehr interessiert: Vizepräsident Graes betrat, von kommunistischen Psui- Kusen empfangen, den Saal wieder und erklärte, er habe in >er Zwischenzeit festgestellt, daß nicht der Abg. Weber, sondern >er kommunistische Äbg. Torgler den beanstandeten Zuruf ge- nacht habe. Die Ausweisung betreffe also diesen. Mehrere Kommunisten riefen: „Das haben Sie ja auch nicht einwandfrei estgestellt!" Abg. Torgler ries: „Sie haben gelogen, als Sie whaupleten, die Lssenntlichkeit sei wieder her gestellt." Aba. Toraler blieb im Saal und die Sitzuna wurde Ml das otzi- ich s er tiefe ame amr iebt all die iges wen iche, eine i es Vie poinilcken sterbltmanöver Warschau, 11. August. Die vom Kriegsminister Gene ral Sikorski zu den großen polnischen Sommcrmanövern gelade nen Vertreter der Armeen Englands, Frankreichs, Italiens. Spaniens, Portugals, der Randstaaten, sowie der Kleinen En- ictzt sehr unzufrieden damit, daß man ihnen die Per- -> rechungen nicht hielt. Daraus ergeben sich in Vorder- asien lauter politische Unmöglichkeiten. Eine Kleinigkeit beispielsweise: Von Aleppo aus, also von Nord- syrien geht die Bagdadbahn nach Osten; sie gehört zur französischen Einflußsphäre. Und als die Türken zur Be kämpfung des Kurdenaufstandes Truppen in das Ans- standsgcbiet herantrausportiereu wollten, teilten ihnen die Franzosen mit, daß die Bahn „leider" infolge von Reparaturen usw. nicht betriebsfähig sei. Natürlich ge schah das nur, um die Türken an der Erringung einer kräftigen Stellung in Nordmesopotamien zu hindern, wei! der Kamps um die Olgcbiete nordöstlich von Mo ff ul immer weitergeht, vor allem durch den jüngsten Schieds spruch des Völkerbundes alles andere als beendigt ist. Will der Türke im Besitz dieses alten Gebietes bleiben, so wollen nen Gebietes einfach durch Gewaltstreich bemächtigten und jede Gegenaktion der „Geschädigten" durch ein gegensei tiges Ausspieleu verhindern kann. Am wenigsten würde sich Frankreich etwa gefallen lassen, daß der „König" des Irak — zwar nicht von Gottes, sondern durchaus von Englands Gnaden — Besitzer der Petroleumschätze des Mojsulgebietes wird. Denn diesen „König" haben 1920 die Franzosen aus Damaskus hinausgeworfcn, als und weil er sich durch die Shrier zum Herrscher wähleu ließ. Da machten ihn die Engländer zum „König des Irak", seinen Bruder aber zum König von Transjordauien, also des Ostjordanlandes, das unmittelbar an Syrien anstößt. Ihm geht es aber nicht gut. weil die antienglischeu Wahabiten, die Bewohner Jnnerarabiens — natür lich nicht ohne heimliche Unterstützung Frankreichs — schon den Köuig des Hedschas, den Vater der beiden Bruder, Hussein, aus Arabien vertrieben haben und dann die Söhne attackierten. Tie Engländer übrigens, die diesen frühe ren Emir von Mekka selbst zum Verrat au den Türken veranlaßt hatten, ließen ihn in dem Augenblick fallen, da es ihm schlecht ging. Daß die Drusen so ganz ohne englische Unter stützung ihren Aufstand inszeniert haben, dürfte man wohl selbst in Paris nicht glauben. England selbst hat wohl in altbewährter Mvthode nichts Derartiges getan, aber — wozu hat man beispielsweise den König Abdallah und Trausjordanien! Mit den dortigen Arabern verbündet die Drusen die Waffenbrüderschaft aus dem Spätherbst 1918, als man gemeinsam über die geschlagen abziehcndeu Türken herfiel. Und Damaskus, die alte Kalifenstadt der Ommijaden, der Hauptsitz arabischen Volkstums, arabi scher Kultur, wiederzuerhalten, ist oas klare Ziel aller dieser Völkerschaften und Stämme, denen man das Selbst- hestimmunasreckt versprochen bat. Es ist also ein wilder Hexenkessel, dieses Vorder asien, wie es durch die Entente umgestaltet worden ist. Und in diesem Hexenkessel brodeln auch jene panislamiti- schcn Pläne, die durch Abd-el-Krims und Mustafa Kemals Erfolge neue Nahrung fanden. In Tunis, in Tripolis lodern bald hier, bald dort die Flammen und Flämmchen oon Ausständen, mit Mühe nur werden sie gelöscht. In Ägypten herrscht Kirchhofsruhe. Der Islam regt sich; vas ist kein Geheimnis mehr. Daß die Schuldigen, Eng land und Frankreich, jetzt den Sturm ernten, wo sie Wind zesät haben, könnte uns Deutsche nur mit stiller Schaden freude erfüllen, wenn wir nicht fürchten müßten, daß auch jetzt wieder, wie schon früher so oft, eine Einigung über diese Schwierigkeiten auf unserem Rücken erfolgt * ^tankreichs Verluste in Gyrren. Der Bericht des Generals Sarrail über die Ereignisse in Syrien ist eingetrofsen. Ministerpräsident Painlevd hat über seinen Inhalt Pressevertretern folgendes mitgeteilt: Aus dem Bericht des Oberkommissars in Syrien ergibt sich, daß die Ereignisse in Dschebel Drus durch innere Streitigkeiten hervorgerufen worden sind. In der Fa milie des Sultans Atrasch ist ein Konflikt zwischen fran- zoscnfreundlichen Elementen und Anhängern der Unab hängigkeit entstanden. Von den entsandten französischen Soldaten haben nur 70 den Angreifern entkommen kön nen. Um die letzteren zu bestrafen, ist eine stärkere Kolonne unter dem Befehl des Generals Michaud entsandt worden. Die Aufständischen haben die Franzosen angegriffen. Die malachischen und syrischen Schützen, die den Auftrag hatten, die Kolonne zu decken, haben keinen Widerstand ge leistet. Ter französische Befehlshaber hat sich das Leben genommen, um nicht lebendig in die Hände der Drusey in fallen. Die Aufständischen haben den größten Tei', des Materials der Kolonne Michaud erbeutet, die den Rück- Mg antreten mußte. Die Höhe der französischen Verluste .st noch nicht bekannt. für LürgertuM/ Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die8gespaltene Raumzeile LV Goldpfennig, die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Golds Pfennig, die s gespaltene Sieklamezeile im »ertlichen Teile 100 Goldpsennig. Rechweisungsgebühr 20 Goldpsennig. B«« geschriebcne Erscheinung-- ee e» " tage und Platzvorschrift« werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeige», annahme bis vorm.1VUHr ... Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Nabattanfpruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Verzögerung -er Memraumung. Erst am 31. A u g uft ? Rach allen vorliegenden Meldungen hat es den An schein, daß die „Sanktionsstädte" — Duisburg und Düssel dorf — von den französischen Militärbehörden nun doch nicht, wie es die französische Negierung versprochen hatte, bis znm 15. August, sondern erst bis zum 31. August ge räumt werden. Anscheinend sind infolge des Fehlens aktenmäßiger Aufzeichnungen von Herriot vor der end gültigen Festsetzung der Nuhrräumung zeitraubende Rück fragen notwendig, die jetzt dem Militärbefehlshaber — in Obstruktion gegen die politischen Absichten der Ne gierung — ermöglichen, die Räumung wegen nicht ge nügender Vorbereitungen hinauszuschieben. Teiegr.-Ädr.: „Amtsblatt" 8. 4 13,8 366 Ser vorderasiaWe Hexenkessel. Weder Frankreich noch England werden der Neuord nung bzw. ihres Besitzes in Vorderasicn so rech' froh; die Neibungsflächen beider Mächte stoßen dort eben- w heftig aufeinander, wie das Land selbst nicht zur Ruhe kommen kann. Der Plan, die Türkei aufzuteilen, miß lang; nnd die Araber, denen man während des Krieges, Abgeordneten für den Rest der Sitzung aus Abg. Stöcker (Komm.) beantragte jetzt, mit Rücksicht aus die überlange Dauer der Sitzungen müsse den überanstrengten Ar beitern und Angestellten des Reichstages eine einmalige Zu lage von 300 Mark und während der langen Sitzungen freies Mittagessen gewährt werden. Abg. Fehrenbach (Ztr.) erklärte, die Absicht des Antrages sei so durchsichtig, daß er in diesem Augenblick nicht angenom men werden könne. Abg. Koch-Weser (Dem.) schlug vor, den Antrag sofort dem Vorstand und Lem Ältestenrat zu überweifen. Abg. Stöcker (Komm.) protestierte dagegen, daß der Abg. Schütz von der Sitzung ausgeschlossen wurde, bevor der Präsi- oem feststcllen konnte, ob die gerügte Äußerung überhaupt von Schütz gekommen sei. Darauf wurde mit der Einzelberatung der Agrarzölle begonnen. Abg. Schmidt-Köpenick (Soz.) wandte sich dabei gegen die Agrarzölle. Er begründete den großen Antrag der Sozialdemokraten, der eine Herabsetzung oder Beseitigung der industriellen Zölle will. In der Zwischenzeit solle in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß die Lage der deut schen Landwirtschaft geprüft werden. Nach dieser Rede erklärte Vizepräsident Graef, er habe bemerkt, daß der ausgewiesene Abg. Schütz den Saal betreten habe. Er forderte diesen zum Verlassen des Saales auf. Abg. Schütz kam dieser Aufforderung nicht nach. Vizepräsident Graef unterbrach darauf die Sitzung aus zehn Minuten. Nach Wiedereröffnung stellt der Vizepräsident fest, daß der Abg. Schütz durch seine Weigerung, den Saal zu verlassen, sich automatisch auf acht Sitzungstage ausgeschlossen habe. Von oen Kommunisten wurde laut gerufen: „Sie haben nicht ein mal den Ältestenrat einberufen!" Diese Rufe steigerten sich, als ver Vizepräsident den Abg. Schütz nunmehr ausforderte, den Saal zu verlassen. Da Abg. Schütz auch der zweiten Aufforde rung nicht nachkam, erklärte der Vizepräsident, er habe sich da mit automatisch »auf zwanzig Sitzungstage ausgeschlossen. Er werde jetzt den Abg. Schütz gewaltsam entfernen lassen, GeUMsame Entfernung von Kommunisten Nachdem auf Veranlassung des Vizepräsidenten die Publi sumstribüne geräumt war und die meisten Abgeordneten den Saal verlassen hatten, betraten acht Polizeibeamte in Zivil den Saal, von Len Kommunisten mit Lärm empfangen. Sie traten - auf den Abg. Schütz zu, der aus seinem Platze saß, und der Führer der Polizeibeamten redete aus ihn ein. Man beob- üchtcte einen kurzen Wortwechsel, dann packten die Beamten sen Abgeordneten und brachten den sich Sträubenden gewatt sam aus dem Saale. Ein anderer Beamter geriet ins Hand zemcnge mit anderen kommunistischen Abgeordneten. Die Kommunisten begleiteten diese Szene mit „Pfui"- Rufen, während einige Abgeordnete der Rechten „Bravo" riefen Als Vizepräsident Graef deu Saal wieder betrat, riefen einige Kommunisten: „Da kommt der Hausknecht!" Abg. Stöcker (Komm.) protestierte mit einer Geschäfts- irdnungsbemerkung gegen das Auftreten der Polizeibeanuen. Die Kommunisten begleiteten diese Ausführungen mit Em- mstungskundgcbungcn. Vizepräsident Graef erteilte dem nächsten Redner zur.Sachc, sem Abg. Putz (Komm.), das Wort. Da wiesen die Kommu nisten durch erregte Zurufe darauf hin, daß die Tribünen noch immer geräumt seien. Der Vizepräsident erklärte, die Öffent lichkeit sei wieder helgestellt. Die Kommunisten bestritten das in lärmenden Zurufen. Ein Kommunist rief: „Schämen Sie sich, Herr Präsident!" Darauf wies der Vizepräsident den Abg Weber aus dem Saale und unterbrach, als Weber der Auf forderung nicht folgte, wiederum die Sitzung. Als in der Pause der Präsident auf einen Moment den Saal betrat, wies Abg. Neubauer (Komm.) aus die noch immer geschlossene Tri hünenlür und ries: „Herr Präsident, Sie haben die Unwahr heit gejagt!" Andere Kommunisten riefen: „Lügner!" Rach :twa fünf Minuten wurden die Tribüncnbesucher wieder eiu- rvcy erumm unrerorocyen. viacy oem Wleoereuurm vcs Vtze- sräsidenlen riefen die Kommunisten: „Sie verletzen ja an- saucrnd die Geschäftsordnung!" Vizepräsident Graes rief: „Ich mache Sic darauf aufmerksam, daß ich, wenn Sie nicht )iuhc geben, nicht zurückschrecken werde, unter Umständen die mnze kommunistische Fraktion auszuweisen!" Daraus ant worteten die Kommunisten mit lauten Pfui-Rufen. Der Vizc- iräsidcnl wies die kommunistischen Abgeordneten Münzen- icrg, Neubauer, Neddermeyer und Creutzburg nis dem Saal. Die Abgeordneten blieben aber. Einige Kom- nnnisten riesen: „Creutzburg ist ja in Hamburg!" Nach Unterbrechung und Wiedereröffnung der Sitzung lellte der Vizepräsident fest, daß die vier Abgeordneten noch im Laote sind. Er unterbrach nochmals die Eitrung und ließ dir Lribnncn räumen, nm die Ausgewiesenen gewaltsam entfernen ;n lassen. Etwa 17 Polizeibcamte vollzogen den Ausschluß, chnc zur Gewaltanwendung genötigt zu sein. Die Kommunisten riefen: „Wir weichen der Gewalt. Das ist die Zollpolitik der Luther-Regierung!" Vizepräsident Graef beobachtete den Akt von der Ncichsrat- .'strave. Die Kommunisten riefen: „Er lacht noch dazu, der Henker!" Bei Wiedereröffnung der Sitzung teilte Vizepräsident Ära cs mit, daß er nunmehr den Ältestenrat auf drei Uhr unberufen habe, unter der Voraussetzung, daß bis dahin du Zwischenfälle ausgehört haben. Bei der Eröffnung des Hauses beantragte Abg. Stöcker (Komm.) sogleich Vertagung und bezweifelte die Beschlußfähig keit. Sozialdemokraten und Kommunisten verließen den Saal. Es mußte infolgedessen Auszählung stattfinden. Während der Auszählung richtete Vizepräsident Graef an die Kommunisten die Frage: „Herr Abg. Schütz, ist es richtig, daß Sie gerufen haben: „Sie alter Schieber da oben!"?" Durch ( Weilerberatung. Abg. Putz (Komm.), der dann das Wort zur Sache hatte, suchte nachzuweisen, daß die Zollvorlage eine unerträgliche Ver teuerung aller Lebensmittel und Bedarfsartikel der arbeitenden Massen herbeiführen werde. Abg. von Richthofen (Dem.) meinte, im Interesse der Landwirtschaft liege eine Verbilligung der landwirtschaftlichen Produktionsmittel. Das Gegenteil werde durch die in der Vorlage enthaltenen Futtermittelzölle erreicht. Auch in ihren übrigen Teilen sei die Zollvorlage unannehmbar. Abg. von Graefe (Völk.) wandte sich in scharfen Worten gegen die Deutsche Tageszeitung, weil sie angeblich seine letzte Rede entstellt hätte. Die Deutschnationalen und der Landbund hätten die Pflicht, einer solchen Zolldcmagogie entgcgenzu- treten. Abg. Frau Wurm (Soz.) forderte u. a. die freie Einfuhr des Gefrierfleisches und lehnte die Kontingentierung ab. Die Rückwirkung der Viehzölle müsse eine weitere Preiserhöhung für Milch, Butter und Käse sein. Abg. Obendick (Komm.) bezeichnete die jetzige Negierung und ihre Reichstagsmchrheit als ein Klasseninstrument des Kapitals zur Niederhaltung der Arbeiterschaft. Abg. Wissell (Soz.) bekämpfte die Jndustriezölle der Vor lage. Die Regierungsparteien hätten in ihrer Erklärung mit erfreulicher Offenheit zugegeben, daß sie selbst die Annahme der Zolivorlagc als einen Schritt ins Ungewisse ansehen. Abg. Dr. Meyer-Berlin (Dem.) sicht in dcn Industrie- Zöllen eine schwere Schädigung der Fertigindustrie, der mittle ren Landwirtschaft, des Einzelhandels und des deutschen Handwerks. Diefer Zolltarif sei kein Rüstzeug, sondern ein Hindernis für Handelsverträge. Er werde Deutschland in einen verhängnisvollen Wettzollkrieg stürzen. * Unnsvmr «irr LoNvortsgr in 2. Lelung. Eigener Fernfprcchdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 11. August. Der Reichstag beendete am Mon tag in elfter Nachtstunde die zweite Lesung der Zollvorlage. Mit den Stimmen der Rechtsparteien wurden die grundlegenden Paragraphen in einer gemeinsamen einfachen Abstimmung unter Ablehnung aller Bbänderungsanträge angenommen. Angenom men wurde weiter ein Antrag, der die Ermäßigung der Umsatz steuer von 1,25 auf 1?L fordert. Die dritte Lesung der Zvllvvr- lage wird am Mittwoch stattfinden. Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Da» »Wilsdruffer Tagrdlon- erscheint täglich nachin. 5 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2Mk. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 Mk., bei Postbesiellung 2 Mk. zuzüglich Avttags gebühr. Einzelnummern ibPf«. Alle-polwnsr-li-n Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Poftdot-nutlduusereBus- trüger und Geschäftsstellen 1 U " " nehmen zu ,edee Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im Hall, höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht Lein Anspruch aus Lieferung »er Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung cingesandler Schriftstücke ersolgt nur, wenn Porto beiliegt. . . Durch Zurus wies Abg. Dittmann (Soz.) darauf hin, daß vor Feststellung der Beschlußfähigkeit die Sitzung formell gar nicht stattfinde. Die Auszählung ergab die Anwesenheit von 238 Abgeord neten; das Haus war also nicht beschlußfähig. Der Vizepräsident beraumte wsort eine neue Sitzung auf 11 Uhr an Nach Wiedereröffnung der Sitzung fragte Vizepräsident Gracs, ob der Abg. Schütz (Komm.) sich zu dem Zuruf bekenne. ES stellte sich heraus, daß Abg. Schütz nicht im Saale war. Vize präsident Graes erklärte, die vom Abg. Schütz gegen den Prä- fidenten gerichtete Beschimpfung sei so grob, daß ein Ordnungs ruf nicht eine ansreichende Sühne sei. Er schließe darum den Übrigens ist auch A Völkerbuntz glaM, ejncr Entscheidung dnrch jg äüswelchen zu künstelt, so risftett er damif