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Nach einer amtlichen Mitteilung haben General Tschangtsolin und General Fengyuhsiang wegen der Schanghai-Angelegenheit an den Präsidenten Tuantschijui Telegramme gesandt, in denen sie den Präsidenten auf- sordern, das Volk zu schützen und die ganze Angelegenheit mit Festigkeit zu behandeln. pottMGe i^unülOsu Die Iolländerungsn im Reichswirt- schastsrat Der Zolltarifausschutz des Vorläufigen Reichswirt schaftsrats behandelte unter Zuziehung zahlreicher Spezialsachverständiger aus den in Betracht kommenden Kreisen der Erzeuger, der Industrie, des Handels und der Verbraucher folgende in dem Entwurf eines Gesetzes über Zolländerungen vorgesehenen Positionen: Getreide, Malz, Reis, Sämereien, Hülsenfrüchte, Müllereierzeugnisse aus Getreide, Kartoffeln, Kartoffelstärke, Rauhfutter, Hopfen, Pferde, Vieh, Federvieh, Fleisch, Schweinespeck, Bttcksen- fleisch. Sommermanöver der deutschen Flotte. Am 14. Juni wird die deutsche Flotte aus den Heimat- i Häfen Kiel, Wilhelmshaven und Swinemünde zu den dies- j jährigen Sommermanövern auslaufen, die in den nor- ! wegischcn Gewässern stattfinden. Die Rückkehr erfolgt am 3. Juli. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Zu der Nachricht, Reichspräsident von Hindenburg habe die im Hause des Reichspräsidenten vorhanden gewesenen klastischen Bilder entfernen und durch Bilder militärischen Genres ersetzen lasten, wird von zuständiger Seite erklärt: Die in dem Hause des Reichs präsidenten vorhandenen Bilder sind sämtlich dort verblieben; sie sind ans Wunsch des Reichspräsidenten lediglich durch drei Bilder mit historischen Darstellungen ergänzt worden. Berlin. Die Zentrale der Kommunistischen Partei Hal den zehnten Reichsparteitag für den 12. bis 17. Juli nach Berlin einberüfen. Dresden. Der Rechtsausschuß des Sächsischen Landtages nahm einen kommunistischen Antrag an, die Re gierung möge aus Aushebung des Staatsgerichts hofes hinwirken Dafür stimmten Kommunisten, Deutsch- nationale und Deutsche Volkspariei, dagegen die Rcckts- sozialisten, während die Linkssozialisten und Demokraten sich ihre Haltung fürs Plenum vorbehielten. München. Der Völkische Beobachter meldet, daß bei der öffentlichen Massenversammlung der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterparteien am 9. Juni im Bürgerbräukeller milgeteilt werden mußte, daß die Polizei die üblichen frei willigen Spenden für den Parteifonds verboten habe. Frankfurt a. M. Gelegentlich einer Reise, die der eng lische Arbeitsminister durch Deutschland macht, hatte er hier eine Begegnung mit dem Reichsarbeitsminister. Die beiden Minister sprachen sich informatorisch über eine Reihe von Fragen aus, die beide Länder interessieren, u. a. behandelten sie auch das Washingtoner Abkommen. Hamburg. Das Mitglied des Vorstandes der Hamburger Bürgerschaft Rühl (Komm.) ist aus der K. P. D. ausge schlossen worden, da er einer Tariferhöhung auf der Hochbahn zugestimmt hat. Paris. Dr. Benesch wird sich nach Beendigung der Sitzung des Völkerbundrates nach Paris begeben, um die Frage des weiteren Verbleibens der französischen MÜltärkommission in Prag zu erörtern, deren Mandat abgelaufen ist. London. Der Unterstaatssekretär des Schatzamtes stellte im Unterhause fest, daß die Gesamtsumme aus den Dawes- Annuitäten im April und Mai 160144000 Goldmark be trage, wovon der Generalagent an Großbritannien den Nettobetrag von 31468000 Goldmark gezahlt habe. Newyork. Der neue Botschafter für Deutschland, Schur mann, ist nach Berlin abgereist. Schurmann will sich für die Herstellung freundschaftlicher Beziehunaen zwischen Deutsch land und Amerika besonders einsetzen. Koblenz. Bei einem französischen Feldartillerieregimcnt explodierte hier ein Fesselballon durch unvorsichtiges Nachfüllen von Gas. Zwei Soldaten wurden getötet, drei schwer und vier leicht verletzt. « ( Neuer aus aller Welt > Zwei Todesopfer eines Autounglücks. Ein Auto aus Lobeda mit neun Mitgliedern einer Familie fuhr auf der Landstraße bei Roda in Thüringen gegen einen Baum. Die Ehefrau Else Knoblauch aus Wasungen mu» der Versicherungsinspektor Siegel aus Jena wurden gr» ttjtet, der Kaufmann Haus Knoblauch aus Jena schwer und die übrigen Insassen leicht verletzt. Wieder Rettungsmedaillen. Das preußische Staats- ministerium ist zu dem Beschluß gekommen, die Ver- leihungderNettungsmedaillewiederauf- z »nehmen, nachdem sich in den Beratungen heraus gestellt hat, daß hierin kein Verstoß gegen den Artikel 10!) Absatz 5 der Reichsverfassung (Abschaffung von Orden und Titeln) erblickt werden kann. — Berliner Wasfernot. In den westlichen und südlichen Bezirken Groß-Berlins herrscht feit einigen Tagen eine große Wasfernot, die auf das völlige Versagen der Charlottenburger Wasserwerke und auf das Verstegen ihrer Tiefbrunnen zurückgeführt wird. Auch die Elek trizitätsversorgung gestaltet sich in einem gro ßen Teile Berlins immer schwieriger, und es werden be reits „Sperrstunden" in Aussicht gestellt. Freiherr v. Lüttwitz heiratet. Der wegen seiner T« il- nahme am Kapp-Putsch von der Neichsanwaltschaft ver folgte ehemalige General Freiherr v. Lüttwitz hat sich, wie die Berliner „Germania" meldet, dieser Tage in Schlesien, also auf deutschem Gebiet, verheiratet. Der General ist fast 70 Jahre alt. Die Greger im Gordon-Bennett-Flug. Die Lan dungspunkte der Flieger, die am Gordon-Bennett-Fliegen beteiligt waren, sind nunmehr bekannt. Erster wurde der Belgier Veenstra, der in der Nähe der spanischen Küste niederging und eine Strecke von etwa 1000 Kilo meter zurückgelegt hat. Veenstra hat damit alle Teil nehmer am Fliegen bei weitem geschlagen. Zweiter wurde der Belgier De Muyter, der in der Bretagne ge landet ist, das heißt, etwa 700 Kilometer von Brüssel ent fernt. De Muyter hat den Gordon-Bennett-Preis bereits viermal aewonnen. Das Krokodil in der Oder. Aus emem „Volkslieds", das einst viel gesungen wurde, weiß man, daß es in der Elbe einmal ein Krokodil gegeben haben soll („Drunten in der Elbe sitzt ein Krokodil"). Während dieses Krokodil aber immerhin etwas sagenhaft gewesen zu sein scheint, fand man dieser Tage am Ufer der Oder bei Breslau ein durchaus wirkliches sieben Jahre altes und etwa 90 Zentimeter langes Krokodil. Es stellte sich heraus, daß das Tier schon vor vierzehn Tagen einem Schausteller eines in der Nähe gelegenen Vergnügungsparkes entwich m war. Der Besitzer hatte den Verlust bisher geheimgsh rften. Ein unechter „Kobirrger". Ein Hochstapler, der sich für den belgischen Prinzen Karl Leopold von Sachsen- Koburg-Gotha-Wittelsbach ausgegeben und längere Zeit auf Kosten der durch den hohen Besuch geschmeichelten Hoteliers gelebt hatte, ist in Pompeji festgenommen wor den, als er gerade mit den Spitzen der städtischen Behör den ans einem Ausflug war. Der Hochstapler hatte einen nicht einmal im „Gotha" verzeichneten Prinzennamen ge- wählt. Mit dem Autobus in die Tiefe. In der Nähe von York in England rannte ein mit 30 Ausflüglern besetzter Autobus gegen ein Brückengeländer und stürzte in die Tiefe. Sieben Personen kamen durch den Anfall ums Leben, viele wurden verletzt. Bunte Tageschronik. Detmold. Das Beltheimer Fährhaus, bei dem sich am 31. März d. I. das große Pontonunglück der Reichswehr ereignete, ist durch einen Brand völlig zerstört worden. Hauptversammlung des Deutschen Bankbeamtenvereins. Vom 13. bis 15. Juni werden in München die Hauptver sammlung des Deutschen Bankbeamtenvereins und Reichs konferenzen der leitenden Körperschaften abgehalten. Die Tagesordnung enthält u. a einen Vortrag von Professor Dr. Stimpsl -Bamberg über den Wiederaufstieg Deutsch lands und die bodenreformerischen Bestrebungen. Entüblieünnnen des Reicksbundes Deutscher Mieter c. V. Deine Neue sei lebendiger Wille, fester Vorsatz. Klage und Trauer über begangene Fehler sind zu , nichts nütze. Platen. Die Bauerngräfin. i Roman von Fr. 8 ehne. - 71 (Nachdruck verboten.) „Dank dir für dieses Wort, Eliane! Ja, deine Heimat ist bei mir, und du gibst mir mit dir das Beste, das meinem Leben noch fehlte. Ich habe dick immer geliebt, so lange ich dich kenne, und darum habe ich nie daran gedacht, eine sndere zu freien." Und in süßem Erschauen fühlte sie seine Lippen auf ihrem Munde, den sie ihm willig überließ. „Und so, meine liebe Rose, haben wir uns gefunden. Durch Irrungen bin ich doch noch zu einem Glück gekommen, das so groß und tief ist, daß ich mich stündlich bitte: Gott er halte mir mein Glück! Halte mich nickt für wankelmütig, meine liebe Rose, daß ick jetzt von Gottlieb so schreibe, wie ich früher von Hans Busse gesvrocken hatte. Doch es gibt etwas, was die größte ZP(s töten nnm. nnd was zugleich das Samenkorn für -»ins andere Liebe ist. Du, Gute, weißt, was hinter mir liegt. Das Leid und die Pflicht haben mich geläutert, und jetzt — das fühle ich ge mu - kann ich das werden, was du einst für deinen Bru der, deck edelsten. atUiasten aller Menschen, wünschtest: ein treuer, verständnisvoller Kamerad! Bei deinen Eliern wa ren wir sie sehr glst-Nick sind, daß ihr Gottlieb sich endlich entschlossen bat. eine Frau zu nehmen. Und zu Euch werden wir kommen, sobald mew Doktor ohne Sorge w u einem Rotienten fort kann, der sebr schwer kra^k ist "ud ist" zn^leich ein sehr .interessanter Fall'. Für beute mae das Wenige. Mit unserer .Beirat wollen wir auch nicht längs warten, .mein s-lmt sich nach einem Heini! Und ich denke, daß dein Mann rinvcrstandsn sein wird, wie sich die Dinge für mich, die Witwe seines Bruders, gefügt haben." In beglücktem Staunen las RosemMs diele ibr so sie^e. überraschend gekommene Nachricht. In berrsickc» - schrieb sie sofort wieder. Dann su.hr sie in ihrem Selbstfah rer ins Dorf, um mit Wilhelm und Toni dieses erfreuliche Ereignis zu besprechen. Als sie wieder ins Schloß znrücksichr, harrte ihrer dort eine Ueberrafchung: Bernd Eldringen war unvermutet ge kommen. ... , - ... Er hals ihr vom Wagen. A „Durchlaucht, diese Ueberraschnug!" Sie streckte ihm beide Hände entgegen, die er an seine Lippen führte. „Endlich halten Sie einmal wieder Wort. Ich glaubte schon, Sie hätten Ihr Versprechen, das Sie uns im Winter gaben, ganz vergessen. Wir haben so viel von Ihnen gesprochen." „Ah, daher hat mir so ost das rechte Ohr geklungen." Sie lachte. „O, Durchlaucht! Ganz recht! Wir Habeck tüchtig gescholten, daß Sie uns noch nicht wieder die Ehre gegeben haben." Er bot ihr den Arm und führte sie ins Sckloß. Und dann erzählte sie von Elianes Verlobung, und Hans Eckardt teilte ibre Freude darüber. Man saß beisammen und plau derte. Rosemarie batte einen Imbiß Herrichten lassen. Eld ringen erzählte aus der Garnison, sagte, daß jetzt alle die liebenswürdige Gräfin Laubenberg vermißten. „Und ich am meisten," dachte er, „die süße, süße Frau!" Für seins Ruhe war es gut, daß sie fort war. Er batte sie nicht vergessen können, und ihr Liebreiz wirkte mit aller Mackt auf ibn. Er sab auf den Freund und sab den sckwe- ren Ernst auf dessen Gesicht. Er sand ihn verändert, mager, blaß, nervös aeworden — und danrben die Frau in ihrer lächelnden Unbekanoenhett „Tatsache. Gräfin, nun Sie uns nicht mehr beglücken, schwör-mt man von Ihnen." „Von der .geborenen Krause'?" war? sie mit leichtem Säcken ein. „O. die .aeborene Krause' ist M einer Berübmtbsit aewor- den. leit Maiestät so huldvoll waren und seit Rudi Lasiert—" Sie leate die Hand ans seinen Arm. „Ack, bitte, Durch- lauckt, sprechen wir dock nicht davon. Es gibt so vieles, was wirMck interessanter ist. „Haben Sie uns da nichts zu berichten?" „Mon erzählt sich, daß die Generalin von Msldeck dem nächst ihrs Verlob'mg mit einem Bankier Finzel in Köln ver- äsft'ttsicken wird." Der Gesamtvorstand des Reichsvundes Deutscher Mieter e.Äp der in Berlin versammelt war, forderte in einer EutschliciMS daß die jetzt bestehenden Bestimmungen des MietersaM gesetzes in jeder Beziehung nrcht nur für die Wohuräum- sondern auch sür die gewerblichen Räume aufrechterhaltt" bleiben. In einer zweiten Entschließung wurde schärutc> Protest erhoben gegen die von der Reichsregierung im KE promißwege geplante Regelung der Answertungsfrage. verMÄtes - I Deutsche Legionäre bei den Kämpfen in MarsN In der französischen Fremdenlegion dienen bekannt!^ sehr viele Deutsche: teils sind es Abenteurernaturen, dü sich als unerfahrene junge Menschen von raffinierte!) französischen Werbern ins Garn locken ließen, teils aij rüchige Burschen, die wegen irgendeiner bösen Sache, di< sie auf dem Kerbholz hatte», das Weite gesucht haben uR in der Legion untergetaucht sind. Die Fremdenlegion, di-' jetzt in Marokko gegen Abd-el-Krim eingesetzt wird und ft allen bisherigen Kämpfen den ersten und stärksten M sturm der Rifkabylen ausznhalten hatte, zählt nach ober slächlicher Schätzung über 25 000 Mann, und man dari annehmen, daß mindestens 60^ der Legionäre Deutsch' sind. Es sind also kaum weniger als 15 000 Deutschs, dir in Marokko für Frankreich ihre Haut zu Markte trage« Am günstigsten für die Anwerbung in die Legion wal zunächst die Zeit nach dem Kriege, als das deutsche Heck allmählich aufgelöst wurde. Damals und später in der Zeit der Inflation und der deutschen ArbeitslosuM hielten Frankreichs Agenten — es befanden sich auch weit liche darunter — in Deutschland reiche Ernte. Bis zB Juni 1920 mußten Leute, die in die Legion emtretck' wollten, das 18. Lebensjahr vollendet haben. Seitdem ist das Mindestalter von 20 Jahren vorgeschrieben, aber di< Franzosen nehmen es durchaus nicht so genau, nnd ma« weiß, daß auch Lehrlinge und Gymnasiasten sich dur^ einen Sprung in die „Legion" vor einem strengen Meiste! oder vor zuviel Schularbeiten zu retten suchten. Die Aufstandsstadt Schanghai. Man muß sich ds» machtvoll aufstrebende Schanghai nicht als die typisch! Chinesenstadt vorstellen; es gleicht vielmehr — mindestsP i» den Fremdenniederlassungen — in jeder Hinsicht eine! allermodernsten europäischen oder amerikanischen Indu striestadt. In großen Massen haben im letzten Jahrzehnt auch die wohlhabenderen Chinesen ihren Sitz in die n>b allen Bequemlichkeiten einer Großstadt ausgestattete Frew denstadt verlegt. Villa reiht sich an Villa, GartenwohnuR an Gartenwohnung, und in dem „Stück Europa" am liu ken Ufer des Huangpuflusses erheben sich riesige Speicht und Geschäftshäuser. Früher war ein Wagen in Schanghai eine Seltenheit, jetzt sind Rikschahs, Sänften und Karre« fast vollständig aus dem Straßenbilde verschwunden. Da für gibt es eine dichte Folge von Zweirädern, Strafen bahnen und Automobilen. Interessante telephonische Statistik. Im Lause citt^ der letzten Wochen wurden in den Londoner Fernspreck ämtern 9 400 000 telephonische Verbindungen, die vc« etwa 450 000 Abonnenten verlangt worden waren, her gestellt. Rechnet man für jedes telephonische GesprE durschnittlich zwei Minuten Dauer — was wohl sicm nicht z» hoch gerechnet ist —, so ergibt sich, daß die Le« doner in besagter Zeit insgesamt 45 Jahre am Telepy^ verbracht haben. Ein Londoner Blatt ist aber boshai genug, zu sragen, wieviel Zeit Wohl die Abonnenten a«' Apparat haben warten müssen, bevor sie die verlangte Vck bindung erhalten konnten. Alkohol tut not. Der amerikanische Ärzteverbwü der in Atlantic City zu einem Kongreß zusammsngetcst^ ist, hat einstimmig erklärt, daß Alkohol als ein wesentlich^ Faktor in der Heilkunde zu betrachten sei. Der Verbau setzte sich damit in Gegensatz zu früheren Beschlüssen, d« mehr im Sinne der unbedingten Abstinenzler gelauh hatten. Diesmal wurde der Wunsch ausgesprochen, da« die Prohibitionsgesetze möglichst bald nachgeprüst md ab geändert werden mögen. Es soll vor allem den Arztes gestattet sein, ihren Patienten Alkohol in allen für crfordel lich gehaltenen Dosierungen 'zu verordnen, mit andeck Worten: sie sollen sich nicht an die zurzeit geltende M ordnung zu halten brauchen, die nur eine ganz minimal Dosis, und auch diese nur alle zehn Tage einmal, zttlaß' Rosemarie lächelte ein wenig. „Ah, sie heiratet Wieders „Ja, Frau Rosemarie, ihre Finanzen sollen nicht ganz) in Ordnung sein, dafür die Ansprüche um so größer, und die kann Herr Bankier Finzel, ein mehrfacher Millionär, den sie im Juli in Scheveningen kennen gelernt hat, vollkommen befriedigen." „In der Tat, das ist sehr interessant! Und weiter?" ' ' „In nächster Woche fahre ich nach München. Cousine Adelheids hat Hochzeit." „Vielleicht werden Sie Liefert Beispielen bald folgen, Durchlaucht?" neckte sie. „Vorläufig nicht, Frau Rosemarie! Ich habe die noch nicht gefunden, der zuliebe ich meine Freiheit opfern werde? Ich bin unverbesserlich, Bekehrungsversuchett gar nicht gänglich." ' .-'„Wirst du länger ftr Muncheck blejheck, MM8?" fragtt/ da Hans Eckardt, „wir können uns da vielleicht treffen." „Ach, habt ihr auch die Absicht, nach München? Famos.' wir können dann zusammen reisen!" rief er lebhafh „das' verschönt mir die Reise." Hans Eckardt läckelte leise und unbestimmt. „Das wird Wohl nicht aut gehen. Denn Sehdewid nimmt mich auf seinem Doppeldecker als Passagier auf dem Fernflng Berlin—München mit," bemerkte er rubig.- Eine schwere Stille herrschte nach diesen Worten. EldringM sah, ihn betreten an. Er war erschrocken; doch er war zu sehr» Soldat, um da abzureden. Das war jedes freier Wille. Rasenmrie war ganz blaß geworden. „Nein!" mate sie da auf einmal ganz laut, und dann nochmal: „Nein!" Hans Eckardt blickte nach ihr. In seinen Auge» flammte es auf. „Warum nicht?" fragte er gleichmütig, mit deck Achseln zuckend. „Ich denke mir diesen Fernflua sehr interessant. Schon häufig bin ich mit Seydewitz aufgestiegen." Davon wußte sie doch gar nichts. Sie legte die Hackd aufs Herz; sie dachte, man müsse es klopsen hören. Doch sie zwang ibre Aufregung nieder. „Du hattest noch nichts davon gesagt, Hans Eckardt, cZ — es war mir überraschend!" kam es tonlos von jhreck Lippen. . ' , -' (Fortsetzung folgt.)