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No. 1. Ausbröckeln der Papierwalzen. Den Uebelstand des Ausbröckelns der Papierwalzen, welcher im Briefkasten der Nr. 101 J. 1891 erörtert wurde, hatte ich auch Gelegenheit zu beobachten. Die Schuld lag an der fehlerhaften Konstruktion der Walze, indem der Fabrikant für die Schlussdeckel der Papierwalzen gewöhnliche Holzpappe verwendet hatte, welche er für härter hielt als das aus Halbwolle gefertigte Papier der Papierwalze. Die auf beschriebene Art hergestellte Walze verursachte, nach dem sie nur wenige Wochen im Gebrauch war, bei jeder Umdrehung 2 oder 3 mal ein eigenthümlich knarrendes Geräusch, wofür der Grund nicht gefunden werden konnte. An den beiden Enden der Walze zeigte sich je ein Ring, bei welchem sich beim Darüber fahren mit der Hand ergab, dass das Papier über den Haupttheil der Papierwalze hervorstand, ohne dass sich diese Stelle im satinirten Papier bemerkbar machte. Nach Verlauf von weiteren Wochen, wobei sich das knarrende Geräusch immer mehr verstärkte, schob sich dieser Ring im Papier der Walze auf dem einen Ende der Walze immer mehr nach aussen, bis er zuletzt sich über den aufgeschraubten eisernen Verschluss der Papierwalze umlegte und anfing abzubröckeln. Als das Abbröckeln immer stärker wurde, nahm auch das knarrende Geräusch zu; eine Veränderung der Papiermasse zwischen den beiden entstandenen Ringen machte sich nicht bemerkbar. Die beiden Ringe wurden offenbar nur durch die aufgesetzte Holzpappe verursacht, welche sich nicht fest genug mit dem Halb wollepapier zusammen pressen liess und später dem beim Pressen der Walzen ausgeübten Drucke nicht genug Widerstand bot. Der an jedem Ende der Walze entstandene Ring war ungefähr 4—5 mm breit, und das der Antriebseite der Walze gegenüberliegende Ende bröckelte aus. Die Walze musste, da die Ersatzwalze zum Abdrehen fortge schickt war, auch noch weiter im Betriebe bleiben, jedoch nur auf Gefahr des Fabrikanten, falls an den anderen Walzen des Kalanders etwas passiren sollte. Es vergingen wenigstens noch 4—5 Wochen, ohne dass mehr ausblätterte als die verwendete Holzpappe. Das für die Walze verwendete Papier aus Wolle oder Halbwolle presste sich so fest zusammen, dass diese Walze nun auch ohne den Schutz deckel aus Holzpappe zusammenhielt. An der Oberfläche der Walze war nicht die geringste Aenderung sichtbar, nur aus dem Innern der selben fiel ein grobes grau schwarzes Pulver heraus, das aus Woll papier bestand und von der Hauptwelle abgestossen wurde, nachdem diese nicht mehr fest im Papier war. Der vorliegende Fall liefert einen Beweis dafür, von welchem Werth es ist, ein möglichst weiches Papier für die Kalander-Walzen zu nehmen. Dieses lässt sich dann so fest ineinander pressen, dass eine Masse wie aus einem Stücke bestehend erzeugt wird. Jede ge wünschte Härte lässt sich bei Anwendung des nöthigen Druckes geben, und beim Abdrehen wird eine dicht geschlossene Masse er halten, welche höchsten Glanz annimmt, der vergrössert wird, wenn erst die Walzen einige Zeit leer aufeinander liefen. Dass Säuren Anlass zum Ausbröckeln geben, ist nicht anzu nehmen ; eher könnten Salze, welche im Ueberschuss im Papier häufig vorkommen, einen Einfluss darauf ausüben. Wenn man berücksichtigt, dass viele Fabriken, um brauchbares Leimpapier zu erhalten, mit 10—12 pCt. schwefelsaurer Thonerde leimen, so darf man sich über das Vorhandensein der Salze nicht wundern. In dem Papier selbst macht dieser Ueberschuss keinen nachtheiligen Einfluss geltend; die trockene Papierwalze nimmt aber mit der im Papier enthaltenen Feuchtigkeit auch etwas von den gelösten Salzen in sich auf; die Feuchtigkeit verdunstet, die Salze aber bleiben in dem Papier der Walze zurück und könnten alsdann freilich der Anlass sein, dass das Papier seine Weichheit verliert, spröde wird und ausbröckelt. Was auch immer der Anlass für das Ausbröckeln sein mag; — durch vorsichtige Behandlung können die Kalanderwalzen sehr ge schont und lange gut erhalten werden. Es gehört hier in erster Reihe dazu, dass bei den Papierwalzen sowohl als auch bei den Stahl walzen aufs sorgsamste darauf geachtet wird, dass die Schmiere der Zapfen nicht auf die Lauffläche der Walzen kommt. Abgesehen davon, dass hierdurch Ausschuss im Papier entsteht, nehmen die immer etwas heissen Papierwalzen das Oel auf und veranlassen das Ankleben und Abplatzen des Satinirgutes. Kommt dieser Fall vor, so dürfen keineswegs Laugen oder starke Alkalien zum Entfernen des Fettes genommen werden; die Walzen dürfen nicht mit Soda oder kaustischen Laugen gewaschen werden. Durch längeren Gebrauch werden auf den Papierwalzen Staub, feine Harztheilchen, Stärkemehl usw. festtrocknen, so dass sich eine harte Kruste bildet, welche der Walze den Glanz und die Glätte nehmen, so dass das Papier alle Unebenheiten der Papierwalze an nimmt und stumpf bleibt. Um diese Unebenheiten zu entfernen und den Walzen die ursprüngliche Beschaffenheit wiederzugeben, werden dieselben beim Gange des Kalanders gewaschen. Wenn nur wenig Schmutz auf der Walze sitzt, und es haupt sächlich Eindrücke sind, die beseitigt werden sollen, so genügt es, die Papierwalzen mit warmem Wasser zu waschen, und zwar so, dass der weiche feuchte Schwamm gegen die Walze schwach angedrückt wird. Es wird damit so lange fortgefahren, bis die Walze gleich mässiges Aussehen hat. In vielen Fällen genügt dies aber nicht, da meist erst dann mit dem Waschen der Papierwalzen begonnen wird, wenn das Papier stumpf bleibt. In diesem Falle stelle man sich aus Schmierseife eine milchig getrübte Flüssigkeit her, die zum Waschen der Walzen verwendet wird. Die Seifenflüssigkeit weicht das Harz, die Stärke usw. auf, so dass diese mit den anderen Unreinigkeiten abgerieben werden können. Man sieht dies am besten an dem dunkel gefärbten Wasser. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Seife gut aus gewaschen wird, so lange, bis das aus dem Schwamm gepresste Wasser klar und hell ist. Beim Waschen der Kalanderwalzen ist noch zu beachten, dass die Walzen so lange laufen müssen, bis die selben trocken sind, da andernfalls das Trocknen ungleichmässig ge schieht, was für später von Nachtheil ist. M . . . Wassermangel in Amerika. Die vielen am Fox river in Wisconsin ausgebauten und von vielen Papierfabriken in Appleton usw. benutzten Wasserkräfte galten für beständig, weil der Fox-Fluss aus einem grossen See kommt, der seinerseits allen auf einer grossen Fläche fallenden Regen erhält. Die grosse Trockenheit, welche 1891 in den Ver. Staaten herrschte und den grossen Erntesegen brachte, bewies jedoch, dass auch diese Wasserkraft nicht aushält. Die Fabriken am Fox river müssen sich wie die in Holyoke mit Dampfkraft versehen, um in so wasserarmer Zeit wie 1891 voll arbeiten zu können. Nach den Feststellungen der Regierung ist in Wisconsin in 10 Monaten, vom Februar 1891 ab, nur 60 Prozent der Regenmenge des vorhergehenden Jahres gefallen, vom 1. Mai bis 1. November sogar nur 47 Pzroent. Da von diesem Regenfall die während des Winters verfügbare Wasserkraft abhäng so sieht man am Fox river andauerndem Wasserkraftmangel entgege. Heintze & Blanckertz. Schreibfederfabrik, Berlin, aanaeuzaunamanvnnasasananmnasanuunaxuzanmumemnzsnsmsmmaummamümaamancmmuasaxananunanunasmum Wilh. Moll & Co., Cöln a. Rhein. Agenturen u. grosse Niederlage von Papierfabriken. Post-, Schreib-, Pack-, Affichen-n. Seidenpapieren; Specialität: [5205!) patentirte wasserdichte Cellulosestoffe, ferner: Zucker-, Stearinlicht- u.Papierhülsen-, wieTapetenpapier, schmaleTele- graphen-Streifen, weiss u. farbig, von 3 cm Breite an, Fliegen- u. Schieferpapier. Es sind stets einige Parthien Quart-, Post-, Schreib- und Stoffenpapiere billig abzugeben. Russland. R. H. MANTEL, Riga. Russland. Maschinenbauanstalt, Kesselschmiede und Gusswaarenfabrik, liefert als Specialität: Sänmtliche Maschinen und Apparate Papier-, Pappen-, Cellulose-1 Holzstof-Fabriken Mit russischen Verhältnissen vertraute und sprachkundige Techniker und Monteure stehen zur Verfügung. [55540