Volltext Seite (XML)
KMUWNlWM iückt »«ii>. Ire Donnerstag, den 13. Dezember 1928. Nr. 290 81. Iahrg r. 38 Lößnitz, den 5. Dezember 1028. Das Amtsgericht. Narbt. ein laufen. D* Nun soll eine Unterredung zu Dreien die Wolken von dem diplomatischen Himmel Luganos wegschieben. Auch sie wird keinen Fortschritt bringen, es sei denn, daß der deutsche Außenminister auf der ganzen Linie nachgeben wiirde, was, wie es den Anschein hat, nicht eintreten dürfte. Die Ver öffentlichung des „Tempo" iiber'die Einigung unserer Gegner über die Neparntionsfrage — der „E. V." bringt sie unten — wird auch nicht geeignet sein, die Stimmung der deutschen Delegation nach einer Annäherung hin zu beeinflussen. Es handelt sich, wenn der „Temps" richtig berichtet ist, um ein Diktat, dem sich Deutschland zu unterwerfen hat. Auch die in der Verewigung der Kontrolle bestehende „Sonderleistung", die Chamberlain Frankreich und Belgien zugesteht, wird den unterbrochenen persönlichen Kontakt mit dem deutschen Außenminister in Lugano nicht wieder.Herstellen. Nach allem, was die Gegenseite Deutschland in den letzten Monaten zu- gemutet hat, hgben wir keinen Grund, den Gegnern nachzu- Tatsächlich ist die Stimmung in Lugano weiterhin mies. Die Besprechungen zwischen den Außenministern haben zu keinen positiven Ergebnissen geführt, das hat Dr. Stresemann sowohl als Chamberlain öffentlich erklärt. Solche Erklärun gen lagen bisher nicht im Stile der freundschaftlichen Unter haltungen. Früher vermied man alles, was auch nur den Anschein einer nicht vollkommenen Uebereinstimmung Hervor rufen konnte. Es muß also sehr schlecht stehen um die Ver handlungen. Daß der deutsche Delegationsführer an der Ratssitzung vom Dienstag nicht teilgenommen hat, wird als ein Zeichen der deutschen Mißstimmung angesehen. Wenn die Pariser Journalisten optimistisch sind, haben wir Deutschen allen Anlaß zum Pessimismus, und wenn un ser Außenminister in Lugano mit Liebenswürdigkeiten über schüttet wird, fübrt man sicher etwas besonders Schlimmes gegen uns im Schilde. Die Einigung zwischen den Alliierten ist ein Musterbei spiel dafür, wie man deutsche Forderungen mißachtet und in das Gegenteil verkehrt. Die einzlnen Punkte lesen sich wie ein Hohn auf Deutschland. irten. Lein- niisse, Odst- ücks- alien )önen Die Pariser Presse schwimmt in Optimismus. Nach den Telegrammen ihrer Korrespondenten soll das Ein vernehmen zwischen Deutschland und Len alliierten Negie rungen niemals größer gewesen sein als im Augenblick, nach dem in den Besprechungen, die Stresemann mit Briand und Chamberlain hatte, alle Mißverständnisse ihre restlose Klärung gefunden hätten. Herr Stresemann selbst werde mit persön lichen Liebenswürdigkeiten geradezu überschüttet. 'ransvorl ser-e, Aau cder 4594. Berlin, 12. Dez. Der Reichspräsident gab gestern abend zu Ehren des diplomatischen Korps ein Essen, an dem die Chefs der hiesigen fremden Missionen sowie der Reichskanzler, der Neichswirtschaftsminister u. a. mit ihren Damen teil- nahmen. Berlin, 11. Dez. Kreuzer „Berlin" hat gestern in Port Said Kohlen genommen und ist heute in Alexandrien eingelaufen. Er wird am 20. Dezember nach Korfu in See gehen. Kreuzer „Emden", der am 5. Dezember seine auf 15 Monate berechnete Auslands-Ausbildungsreise angetreten hat, ist in Dillagariea eingetroffen ' »ze »Ilen 'N Ke. ing veräen irt. Grandi bei Stresemann. Lugano, 11. Dez. Der Italienisck)e Unterstaatssekretär oes Acußcren, Grandi, besuchte heute abend Dr. Stress- mann. Die Unterredung, die etwas über eine Stunde dauerte, verlies in sehr freundschaftlicher Form. chloolles MMW Keud, Ilt mU Bedingungen kaufen. s Schulz m« i. Sa. chen" betrieben worden. Das Grundstück enthält 11 Woh- nungen und Schankräume. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte ans Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so» weit sie zur Zeit der Eintragung des am 1. November 1928 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge- bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Ver- steigerungscrlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri genfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Hoesch bei Poinearö. Paris, 11. Dez. Poincarä hatte heute Botschafter von Hoesch um einen Besuch gebeten, um mit ihm über die Einsetzung des Sachverständige naus- schusses zur Ncparationsfrage zu sprechen. In der Unter redung, die heute nachmittag stattfand und die eine Stunde dauerte, wurden die noch ausstehenden Fragen nochmals einer eingeh endenPrüfung unterzogen. v« ,««„<»!«,Ilch« »«USIr.und- «A»«!»! II«N» »N «»»nodmi dn »a» ko»». u«d L« lvr dl, z, mm dn», So!o»A-NnzitSAUiU« Im M 10 igamMmanz«!,«» mid v,d«rMo,> »5>, °u,w«U, 1« Id, dl« «VMM drill« P«m. 4I«dl«m,z^l, I», duiwdrl, io«, ld, dl, SO mm dnN« «„tt. goI»nAz«N« es, ou»wS«U oe N«>Li,l«n»Ii. r>vfa«d«a-oom», vApp» vr. irre». »«m<l«d«.»>ro-a»nl»i «»«, s«zs«d. Nr. es. Aussprache zu Dreien? Das „Berl. Taaebl." meldet aus Lugano: „Nach den Besprechungen, die Briand und Chamberlain mit Stresemann gehabt haben, wird nunmehr eine A u s s pr a ch e zu D r ei en ins Auge gefaßt. Da man immerhin mit der Möglichkeit rechnen zu müssen glaubt, daß Chamberlain mit Rücksicht auf das Befinden des Königs Georg unter Umständen Lugano früher als beabsichtigt verlassen muß, wird diese Besprechung möglicherweise schon im Laufe des heutigen Tages stattfinden. Endgültig stand das jedoch gestern abend noch nicht fest." Verlag E. M. Sürlner, Aue, Srzged. Femldr«^«' Am »I ,nd »I. Uta!» lAmi Ava «eo »Anmdm, 10 ^Llmncvd««, eo»e vradI«»fA«M> L«Mfr«m,d Avrrriardlrm Einladung. Am Sonntag, den 8. Advent, 16. Dezember 1928, vor« 9 Uhr, findet durch Herrn Sup. Nicolai-Schneeberg di« Einweisung des Herrn Pf. Obenaus aus Stützengrün zum Oberpfarrer von Lößnitz in der St. Iohanniskirche statt. Hierzu werden die Kirchgemeindeglieder von Lößnitz herzlichst eingeladcn, desgleichen zu dem ^1 Uhr nachm. im „Deutschen Haus" staitfindenden einfachen Mittagsmahl. Anmeldungen zum gemeinsamen Essen werden im Pfarramt während der Geschäftszeit bis Donnerstag abends 6 Uhr entgegengenommen. Kirchenvorstand und Kirchgemeindevertretung zu Lößnitz. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuche für Lößnitz Blatt 1631 auf den Na men des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Buchheim in Bergen i. V. eingetragene Grundstück soll am Mittwoch, den 29. Februar 1929, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver- steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 30,9 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 41 560 NM. geschätzt. — Die Drandvcrsicherungssumme betrügt 40190 NM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 1 des Ges. vom 18. 3. 1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt an der Un teren Bahnhofstraße in unmittelbarer Nähe des Unteren Bahnhofs. Es ist mit einem Wohngebäude, einer Veranda mit Anbau und. einem alten Bretterschuppen bebaut. Das Wohngebäude besteht aus Souterrain, Erd-, Ober- und aus- gebautem Dachgeschoß mit Spitzboden. In dem Grundstück ist bis vor einigen Monaten die Gastwirtschaft „Zum Bahnschlöß- Allerlei ErLMungen. Lugano, 11. Dez. Dr. Stresemann erklärte in einer Unterhaltung mit Pressevertretern, daß er nach sei nen Unterredungen mit Briand und Chamberlain noch eben so pessimistisch wäre wie bei seiner Abreise von Per lin, und daß er von Lugano keine positiven Resul tate erwarte, wenn nicht die Cntentestaatsmänner zu der Ueberzeugung kämen, daß solche scharfen Äußerungen, wie Briand und Chamberlain sie in der letzten Woche betreffs der Rbcinlandräumung machten, dazu angetan seien, den allge meinen Skeptizismus in Deutschland gegenüber Lugano und dem Völkerbund nur zu erhöhen. Chamberlain hat am Dienstag Vertretern der eng lischen Presse erklärt, daß irgendwelche positiven Er gebnisse aus den gegenwärtigen Besprechungen in Lugano in keiner Weise zu erwarten seien. Es bandele sich bei den Aussprachen zwischen den Ministern lediglich um einen allgeni einen persönlichen Gedankenaus tausch. Weiter heißt es, daß Chamberlain in der gestrigen Un terredung mit Briand den Standpunkt Englands zur Räumungsfrage folgendermaßen formuliert habe: Die englische Negierung sei für Neparationsverhandlun gen vor den Näumungsverhandlungen; aber für den Fall, daß es nicht zu einer Einigung in der Reparationsverhand- lung kommt, was viclle'cht im wesentlichen von den Verennaten Staaten abhängen werde, sei die enalische Regierung bereit, die Verhandlungen über die vor-eitige Räumung zu be ginnen. Die Aufregung der englischen Bresse über die Hal tung Chamberlains sei unberechtigt: Chamberlain sehe sich aber genötigt, Frankreich und Belgien eine Son derleistung für die vorzeitige Räumung zuzugestehen und er vermute, daß beide Staaten diese Sonderlcistung in der Einrichtung einer Kontrollkommission für die entmilitarisierte Zone sehen würden. Keine „positiven Ergebnisse" Anhalten -er Mißstimmung - An Stelle des wegen Krankheit ausgeschiedenen Bank direktors Max Schubert ist Herr Geschäftsinhaber Arthur Hamnierschmidt in Schneeberg, Gymnasialstraße 6, als Stadt verordneter berufen worden. Schneeberg, den 10. Dezember 1928. Der Stadtrat. Neue Verhöhnung Deutschlands. Die Einigung über das Reparationskomitee. Paris, 11. Dez. „Temps" berichtet, daß die Verhand lungen zwischen den Negierungen Englands, Frankreichs, Italiens, Belgiens und Japans über den einzusetzenden S a ch o e rstün d ig enau sfchuß zur Regelung der Neparationsfrage vor Lech Abschluß stehen. Nach dem Blatt kann eine Einigung über folgende Punkte als erzielt angeseben werden: 1. Die Finanzsachverständigen werden unabhängig sein, wie es von Deutschland verlangt wird, d. h. sie werden nicht Beamte sein, sondern hochstehende Persönlichkeiten, die wegen ihrer Sachkenntnis ausgewählt werden. Die sechs Re gierungen, die in dem Ausschuß vertreten sein werden, wer den ihrerseits ihre Unabhängigkeit bewahren und nicht durch die Beschlüsse des Ausschusses gebunden sein. 2. Jedes Land wird durch zwei Sachverständige vertreten sein. 3. Die Sachverständigen werden von den Negierungen bestimmt werden, aber die Sachverständigen, die von den fünf alliierten Negicrunaen ausacwählt werden, werden von der Neparationskommission ernannt werden. Die deutschen Sachverständigen werden je nach Belieben der Ber liner Ncaieruna von dec Ncichsregicrung oder von der Kricaslnstenkommissivn ernannt werden. 4. Die alliierten und die deutschen Sachverständigen wer den in dem Ausschuß auf dem Fuße absoluter Gleichheit stehen. 5. Die Vereinigten Staaten werden aufgefordert wer den, sieb in dem Ausschuß vertreten zu lassen. Die Einladung wird von der Ncpko ausgchen. Die amerikanischen Sachver ständigen werden nicht ein offizielles Mandat haben, sie wer den von der Repko ernannt werden. 6. Das Mandat des Ausschusses wird genau festgelegt werden. Die Eacbverständigen werden die Zahl der An nuitäten, die Deutschland zur Begleichung seiner Nepa- rationsschuldcn zu leisten hat, festsetzcn und^ außerdem ein Programm für die Kommerzialisierung der deut schen Schulden aufstellcn. 8. Der Bericht des Ausschusses wird an die Repko weiter, geleitet werden, die die Negierungen damit befassen wird. A»s»l»«»-4ln»a»»« kür »I, «« NochmMag «gchAninh« Äum»«« »»«»Illas» » Uh« I- d» SauplaUchSII«. AUI» Six« StwShs IS« »I« Aulnadm« d«« ,» »»,»«>»« l»d«ni» Tas» low,« a, disllmml«« Sl«II« Mr» al»! g«g«d«a. auch aiLI IS« »I« Ulchll^iU Sir durch gr-nsprit«« auk«s»d«n— MjUs«a. — HU RSck^ab« ,a- oAlan-l Aasgaad!« SchrMltLck« Sd«rnlmml dl« Söuyl- l«Uua, SAN« v«ranl«»rmaa. — UnMdr«chunz«a d«» S» 1Z>SN»i>kM«d«» d«srSad«a S«ln,An!prSch«. BA Zahlung» »««in, and N»nS»r» n«»,a AadaU, al» nlchl „«Anda «l. -aa»«,«lchltt»»all«i l>i «I»», VS Hal», Schn«d«rs m» Sch-ariind«-. Der M-amerikanische SlreLüfaH. Der Völkerbund sucht zu vermitteln. Lugano, 11. Dez. Der Völkerbundsrat''hat heute nach- mittag in seiner Gehcimsitzung, in der die Aussprache über den Streitfall zwischen Bolivien und Paraguay abgeschlossen wurde, beschlossen, an die Negierungen von Boli vien und Paraguay Telegramme zu richten, in denen beiden Negierungen die friedliche Beilegung des Streitfalles und Mäßigung empfohlen wird. Der Ratssitzung wohnte an Stelle von Dr. Stresemann, der sich bereits in der Vormittagssitzung in großen Zügen mit dem Schritte des Nates einverstanden erklärt hatte, Staats- sekretär von Schubert bei. Washington, 11. Dez. Die bolivianische Regierung hat das Staatsdepartement davon in Kenntnis gesetzt, daß sie eine wettere Beteiligung an der gegenwärtigen panamerikanischen Konferenz, die' bekanntlich einen Ausschuß zur Prüfung der Konflikte zwischen Bolivien und Paraguay eingesetzt hat, a bl eh n t. Neuyork, 11. Dez. Wie aus Lima berichtet wird, ging dort heute das lMtnückige Gerücht um, daß Bolivien mobilisiert habe. » «nthaUend die amtlich«» ««battulmach«»,«» der Amlshauplmannlchast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, vöhnltz. Neustädtel. Srönhatn. sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg — E» «erd« außerdem oerösseniiicht: Di« Bekannunochungen der Stadlrät« zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. «W ok v. mit Xuekv xo oklsekmvenonli ttvimvr nur 3.3t tts-k!m. nur8.fi il.-Kim. nur 7.7 ttv-Klm. nur8M «0 N. rfr.-ölarmsl. 3. «urmtkonM 8.7 »o».5tsr!n«ö. ek-k»inka»t 4.1 v, »poekiss . 8.8 t-8l»rnarinv -.1 >n»-mar^»r. 7.8 ktneknakm« !NK«IM8N vuti.