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Begießen mit Blausäure. In der Stadt Kischinew haben die Tumultuanten 1350 Häuser beschädigt oder gänzlich zerstört. Montreux. Der seit einigen Tagen vermißte 21, jährige Tourist Rudolf Weill aus Kassel, der bei schwierigen Schneeverhältnissen die Besteigung des Nayefelsen unter nehmen wollte, wurde am Fuße der Felswand tot aufge sunden. Die Lerche ist nach Montreux gebracht worden. Rom, 16. Nov. Nach einer Meldung der „Tribnna" anS Parma wurden heute beim Bahnhofe Collccchis Steine auf dem Bahngleis entdeckt und beseitigt, durch die augen scheinlich der Schnellzug Rom—Mailand zum Entgleisen gebracht werden sollte. Ein Mann, den man für den Urheber des Anschlags hält, wurde verhaftet. — Dem „Avanti" wird aus Vicenza berichtet, daß gestern früh bei .Montebello unter dem vorbeifahrenden Expreßzug ein Sprengkörper explodiert sei, die Gendarmerie, die auf den starken Knall hin herbeieilte, habe eine zwei Kilogramm schwere Liscnmasse vorgefnuden. Ein irrsinniger, ungarischer Graf hat in Paris mehrere Personen durch Revolverschüsse verletzt und sich dann selbst das Leben genommen. Ein Telegramm be richtet hierüber folgende Einzelheiten: Paris, 16. Novem- bei. Der 30jöhrige Graf Oskar Komis war vor längerer Zeit aus Ungarn nach Paris gekommen und hier der Gemahlin eines österreichischen Diplomaten vorgestellt worden. Die Dame starb kurz daranf, und seitdem hatte Graf Komis die fixe Idee, daß der Geist der Verstorbenen ihm jede Nacht erscheine. Ueber diese Wahnvorstellungen und die Liebhaberei des Ungarn, alte Revolver aufzu- kaufen, lachten die Nachbarn des Grafen, der ein möb liertes Zimmer im fünften Stock eines Hauses im Quartier Labin bewohnte. Plötzlich aber wurde Graf Komis von Tobsucht befallen. Er steckte mehrere seiner Revolver zu sich, trat auf den dunklen Korridor seiner Wohnung hin- aus, trat dort seinen Stubennachbar Oliva und schoß ihm in die rechte Hand. Darauf stürmte er die Treppe hin unter; hierbei feuerte er auf das Zimmermädchen Thisol- nin und die Portierfrau Fcjot und verletzte beide schwer. Schließlich zog der Wahnsinnige noch zwei Revolver her vor, setzte die Mündungen an seine Schläfen, drückte ab und sank tot zu Boden. Vaterländisches. (Mitteilungen ans dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 17. November 1903. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 19. dss. Mts., nachmittags 6, Uhr stattfindende öffentliche Stadtgemeinderatssitzung. 1., Geschäftliche Mit teilungen. 2 , Errichtung einer Ortskrankenkasse. 3., Wahl ein s Ausschusses für die Stadtverordnetenergänzungs- Wahlen. 4., Abhaltung eines Christmarktes. 5., Wahl eines stellvertretenden Tierarztes für den Ortsschätzungs ausschuß bei der Schlachtviehverstcherung. 6., Gesuch des Vereins „Deutsche Volksschule in Witteschau" um Unter stützung. 7., Einlegung von Wasserleitungsrohren in die Parkstraße. 8., Gesuch der Fleischerinnnng um Abände rung der Verkaufszeit an Sonn- und Festtagen. — Theater. Das mit außerordentlichem Erfolg in voriger Woche bereits aufgeführte Schauspiel „Alt Heidel berg" kommt auf vielseitiges Verlangen Donnerstag, den 19. Nov., nochmals zur Aufführung. Das treffliche Spiel und die reizenden Handlungen unterstützt durch das Orchester unserer Stadtkapelle dürfte Veranlassung genug zu zahl reichen Besuch sein. — Freilag abend kommt die Novität „Im weißen Röß'l" und als Fortsetzung dieses Lustspiels „Als ich wtederkam" zur Aufführung. Diese zwei Stücke dürften der Direktion Zahn ein volles Haus bringen. Wer sich einmal recht herzlich amüsieren uno lachen will, versäume diesen Abend nicht. — Zur Verhütung des Einfrierens der Wasser leitungen wird in der „Techniker-Zeitung" folgendes Verfahren empfohlen: Man bedeckt die dem Froste aus gesetzte Rohrleitung mit einer dünnen, gleichmäßigen Schicht von Stroh, Sägespänen oder Gerberlohe. Hierauf gibt man eine Schicht saustgroßer Stücke ungelöschten Kalkes und darauf wieder eine dickere Lage irgend eines schlechten Wärmeleiters. Die ersterwähnte Schicht hat hauptsächlich Len Zweck, die metallische Rohrleitung vor der Berührung mit dem ungelöschten Kalk und damit vor einer etwaigen chemischen Einwirkung zu schützen. Eine derartige Packung schützt den betreffenden Rohrstrang den ganzen Winter bindurch vor der Gefahr des Erfrierens und dem meist hierdurch bedingten Bersten. Dasselbe Verfahren läßt sich auch auwenden, sobald es sich um das Auftauen einer Rohrteilstrccke handelt, wenn man sich aus irgend welchen Gründen nicht einer freien Flamme be dienen will oder kann. Man b aucht nur den Rohrstrang mit ungelöschtem Kalk zu umgeben und diesen mit Wasser zu benetzen. Die dann frei werdende Wärmemenge ge nügt, um das Auftauen des Wassers in der Rohrleitung zu bewirken. — Röhrsdorf bei Wilsdruff. Im hiesigen Gast hof zum Elbgericht findet kommenden Sonnabend, den 21. November, abends 8 Uhr eine Versammlung vom Bunde der Landwirte statt, in welcher Herr August Matthes einen Vortrag über das Thema: „Die Erhaltung des Mittelstandes — eine Notwendigkeit für das deutsche Reich" halten wird. Hierzu sind alle Landwirte, Handwerker, Gewerbetreibende, überhaupt alle königstreuen Männer tingeladen. — Mohorn. Gestern nachmittags 4 Uhr als am Kirmessonntag war es dem Wohltätigkeitsverein „Verband Mohorn und Umg." vergönnt, wieder ein Werk der Liebe in seiner Wirksamkeit zu veröffentlichen. Dem vom Brandunglück durch Blitzstrahl hart betroffenen Maurer Oswald Zieger in Erlicht zu Niederschöna gehörig, wurden unter einer vom Herzen kommenden zu Herzen gehenden Ansprache durch den Herrn Verbands-Vorsitzenden 45 Mark in bar ausgezahlt. Hierbei sei bemerkt, daß der artige Wohl- und Ltebestaten noch reichlicher im Segen geschehen können, wenn immermehr Zuneigung diesem Vereine gezollt werden wird, wenn immer reichlichere Liebesspendeu dem Vereine willfertig unterbreitet werden, wenn auch im neuen Jahre noch weit mehr Fechtkarten von allcn Seiten abgenommen. — Ober Hermsdorf. Durch rohe Bubenhand ist der an der Kreuzung der Oberhermsdorf-Tharandter und Kleinopitz-Braunsdorfer Straße stehende, einige Zentnerschwere Wegweiser (Steinblock mit eisernem Kreuz) vollständig ausgehoben und umgelegt worden. Verschwiegen heit seines Namens und extra 25 Mk. Belohnung hat die Gemeinde Oberhermsdorf demjenigen zugesichert, welcher die Täter so zur Anzeige bringt, daß sie gerichtlich be langt werden können. — Sächs. Landtag. Mitteilungen aus dem ordentlichen Etat. Zu dem Mindererlrägnis der „Leipziger Zeitung" in Höhe von 22000 Mark be merken die Erläuterungen, daß es zurückzuführen ist auf die Verminderung der Einnahme an Einrückuugszebühren. Letzterer hat seinen Grund in der Verminderung der amt- lichen Veröffentlichungen und den ungünstigen wirtschaft lichen Verhältnissen im allgemeinen. Bei dem Kapitel „Porzellanmanufaktur" wird ausgeführt: „ImHin blick darauf, daß die rückläufige Bewegung in der Industrie im allgemeinen und im besonderen in der keramischen In dustrie noch nicht zum Stillstand gekommen ist, vaß sich dieselbe vielmehr in den Etatjahren 1904/05 wahrscheinlich noch verstärkt fortsetzen wird, ist die Einstellung der Summen für Einnahmen nur nach dem Durchschnittser gebnisse der Jahre 1901 und 1902 erfolgt, weil diese Ergebnisse schon mehr unter dem Einflüsse der weichenden Tendenz gestanden haben, als diejenigen im Jahre der Pariser Weltausstellung. Insbesondere konnte für die Finanzperiode 1904/05 im Hinblick darauf, daß sich der Absatz teils durch den fortgesetzt wachsenden Wettbewerb der Privatindustrie, teils durch den veränderten Geschmack infolge der neuerenKunstrichtungen immer schwieriger gestattet, der Wert der Gesamtproduktion nur noch zu 1536 000 Mk. (Voretat: 1597 000 Mk ; Ergebnis 1900 bis 1902: 1597 402 Mk.) veranschlagt werden." Bei der Staats lotterte hat sich die Erwartung durch Einführung der Netto-Auszahlung der Gewinne den Absatz der Lose der Königl. Sächs. Landeslotterie zu fördern, leider nicht bestätigt, vielmehr nach dem überein stimmenden Urteile der hierbei unmittelbar beteiligten Kollekteure herausgestellt, daß die Auswerfung von Netto- gewinnen im Spielplane (insbesondere wegen der hiermit verbundenen Verminderung der Zahl der sogenannten Mittelgewinne) nachteilig auf den Losabsatz einwirkt. Dieser Umstand, der um so mehr ins Gewicht fällt, als die Konkurrenz außersächsischer Lotterien innerhalb des Königreichs Sachsen, namentlich infolge der aufdringlichen Reklame einer dieser Lotterien, immer schärfer geworden ist, hat dazu genötigt, bereits von 1903 ab zu dem Grund sätze der Brutto-Auszahlung der Gewinne znrückznkehren. der in Sachsen bis 1901 bestanden hat und von allen anderen deutschen Staatslotterien festgehalten worden ist. Infolgedessen sind die Gewinne nicht, wie im Voretat, mit der im Plane ausgeworfenen Summe, sondern mit dem nach Abzug der Anteile der Lotteriekasse und der Kollekteure verbleibenden Betrage zu beziffern. Ein neues Kapitel ist das 10.: „Braunkohlenwerk zu Leipnitz". Die Er läuterungen besagen hierzu: Teils in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, teils im Jahre 1900 wurde durch Bohrungen festgestellt, daß sich unter dem fiskalischen Timmlitzwalde bei Leisnig, zwischen den Ortschaften Lrivnitz, Böhlen, Seidewitz und Tanndorf, ein umfang reiches, abbauwürdiges Braunkohlenlager befindet Am Süd ende, nahe dem Dorfe Seidewitz und der Staatsbahnhalte stelle Tanndorf, wird dieses Lager seit längeren Jahren durch Privatunternehmer abgebaut. Der Staat bezieht hierfür einen Arzins, der den in Jahresraten zu zahlenden Kaufpreis für das veräußerte Abbaurecht darstellt. Am Nordende des Lagers aber, bei Leipnitz, sind die Vorbe reitungen des Abbaues im Jahre 1900 vom Staalsfiskus selbst begonnen und in den darauffolgenden Jahren fort gesetzt worden. Nach den Kohlenaufschlüfsen und den Er fahrungen bei dem fiskalischen Versuchsunternehmen zu Leipnitz empfiehlt sich für die Weiterentwicklung dieses Werkes wie für die Ausbeutung des ganzen Kohlenlagers im Timmlitzwalde vor allem die Beseitigung des den Kohlen- absatz drückenden gegenseitigen Wettbewerbes der beiden auf diesem Lager bauenden Werke. Nach Beendigung des jetzt seitens eines Privatunternehmens stattfindenden Ab- baues am Südende des Lagers wird daher schon zu diesem Zwecke auch hier der Abbau auf Staatsrechnung fortzusetzen sein. Das Südwerk und das Nordwerk sind daun zu einem Ganzen zu vereinigen. Infolgedessen werden sie sich weiter hin gegenseitig nicht mehr hemmen, sondern unterstützen. — Der Entwurf eines Gesetzes über die Landes trauer trifft folgende Bestimmungen: Beim Ableben des Königs, der Königin, einer verwitweten Königin und des Kronprinzen, wenn er das 21. Lebensjahr zurückgelegt hat, findet eine Laudestrauer nach den folgenden Bestim mungen statt. Die Glocken der Kirchen werden mittags von 12 bis 1Uhr beim Ableben des Königs zwei Wochen, sonst eine Woche lang, und außerdem, wenn die Beisetzung erst später erfolgt, am Tage der Beisetzung geläutet. Oeffentliche Musik, sowie öffentliche Lustbarkeiten und Schauspielvorstellungen sind sofort nach dem Bekanntwerden des Todes bis zum Ablauf des dritten auf den Sterbe tag folgenden Tages und außerdem, wenn die Beisetzung erst später erfolgt, am Tage der Beisetzung einzustellen. (Früher 3 bez. 1 Woche.) Wer den Bestimmungen des Gesetzes zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe von 15 bis 150 M. bestraft. Beim Tode des Königs haben die in Sachsen aufgenommenen christlichen Konfessionen an einem von dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richts festzusetzenden Tage einen öffentlichen Trauergottes dienst abzuhalten. Beim Ableben des deutschen Kaisers finden die in diesem Gesetze für das Ableben des Königs getroffenen Bestimmungen entsprechende Anwendung. — Bekanntlich erhalten die Abgeordneten der Ständeversammlung nach Z 120 der Verfassungsur kunde Tage- und Reisegelder. Die Tagegelder betragen gegenwärtig für die außerhalb Dresden Wohnenden 12 Mk., für die in Dresden Wohnenden 6 Mk. Von Interesse Dürfte sein, was in der Zeit vor der Gewährung der Verfassung den alten Ständen, die sich in Vertreter der Prälaten, Grafen, Ritter und Städte gliederten, als Aus lösung vergütet wurde. Letztere wurde nach Pferden und Nachtlagern berechnet. Jedem Stand waren eine Anzahl Pferde zugestanden und soviel Gulden erhielt er auch täglich Entschädigung. Nach demselben Verhältnis wurden auch die Reisekosten hin und zurück berechnet; für ein Pferd erfolgte auf jedes Nachtlager 14 Groschen Vergütung. — Das Kultusministerium hat angeordnet, daß deS Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers in allen Volks- und Fortbildungsschulen des Landes, soweit dies nicht schon bisher geschehen ist, gedacht werde. — Dresden, 14 November. Dem Landtage find heute zwei weitere königliche Dekrete zugegangen und zwar 1. der bereits vor längerer Zeit angctündigte Entwurf eines Gesetzes, die Beteiligung au aßersächstschen Lotterien betreffend, verbietet das Spielen in außersächsischen Lotterien, die nicht mit Genehmigung der Ministerien des Innern und der Finanzen im Königreich Sachsen zugelassen sind, bei Geldstrafe bis 600 Mk. Außerdem wird bestraft, wer solche Lose anbietet, feilhält, verkauft, verschenkt oder sonst vertreibt; auch Mittelpersonen verfallen in Geldstrafe. Rückfälle werden besonders streng bestraft. Strafbar ist weiter auch die Veröffentlichung der Gewinnresultate der bezeichneten Lotterien durch Aushängen, Auslegen oder Abdrucken in sächsischen Zeitungen (Gelostrafe bis 50 Mk.) Gleich zu achten sind solche Lotterieausspielungeu, welche außerhalb Sachsens öffentlich veranstaltet und hier nicht ministeriell genehmigt sind Das neue Gesetz soll das Gesetz vom 4. Dezember 1834 gegen die Teilnahme am Lotto und den Vertrieb auswärtiger Lotterielose ablösen und beseitigt insbesondere eine Lücke desselben. Die von Nichtsachsen im sächsischen Staatsgebiete begangenen Zu widerhandlungen sind nämlich bis jetzt nur strafbar, wenn der Täter bei der Begehung in Sachsen war. Nach den nunmehr vorgesehenen Bestimmungen verfällt aber auch ein außerhalb Sachsens wohnender Kollekteur in Strafe, wenn er, sei es auf Bestellung, sei es ohne solche, Lose einer nicht zugelassenen Lotterie nach Sachsen sendet. 2. ist den Ständen zugegaugen eine summarische Uebersicht über die Einnahmen und Ausgaben beim DomänenfondS in den Jahren 1901/02. Darnach betrugen die Einnahmen 1901 941358,38 Mk., 1902 1739261,73 Mk.; die Aus- gaben 1901 534519,12 Mk., 1902 2 591678,92 Mk. Mit- hin ergibt sich für 1901 ein Bestand von 406840,71 Mk. für Ende 1903 ein Fehlbetrag von 852417,19 Mk. Dieser Fehlbetrag ist einstweilen den Beständen der Financhaupt- kaffe entnommen worden und wird bis zu seiner Wieder ausgleichung aus den Einnahmen des Domänenfonds unter den Aktiv-Außenständen der Finanzhauptkasse geführt. — Von der ehemaligen Kronprinzessin von Sachsen, welche demnächst Schloß Ronno in Südfrank reich verläßt, wird noch folgendes berichtet: Sie begiebt sich binnen kurzem nach Basel und von dort zum Besuche einer befreundeten Dame nach der Insel Wight. Ihr Töchterchen nimmt sie mit nach der englischen Insel. Während ihres Aufenthaltes auf Schloß Ronno sollen für sie mehr als 3000 Briefe abgegeben worden sein. Die Großherzogin von Toskana befindet sich augenblicklich auf Schloß Ronno bei ihrer Tochter, welche den Urheber der bekannten Ereignisse völlig vergessen haben soll. - Dresden. Der Kronprinz von Sachsen reist am 20. November auf mehrere Tage zur Gemsenjagd nach Tarvis in Käruthen. — Dresden. Für die weitere Ausbildung der Söhne des Kronprinzen tritt Exerzieren hinzu durch den Feldwebel Schneider im Leib-Grenadier-Regiment, Zeichnen durch den Zeichenlehrer Malfer, empfohlen durch Geh. Hofrat Proseffor Graff, und Turnen an einem Tage der Woche, das mit mehreren anderen Knaben durch den Direktor der Turnlehrerbildungsanstalt, Bier, gelehrt wird. — Zwischen der Dresdner Bank und dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein ist auf die Dauer von 30 Jahren eine Interessengemeinschaft vereinbart worden. — Meißen. Töpfer-Bewegung. Eine Aussperrung der Töpfer scheint man seitens der Unternehmer durch führen zu wollen. Am Sonntag wurde sämtlichen Töpfern der Firma Teichert am Neumarkt gekündigt, ein Akt, der die Einleitung der Aussperrung zu sein scheint, da Meißen bekanntlich die hervorragendste Töpferindustrie Deutsch lands hat. - Tharandt. Die hiesige Forstakademie erfordert in der Finanzperiode 1904/1905 einen Zuschuß in Höhe von 78130 Mk. (-j- 380 Mk. gegen den Voretat). — Sonnabend nachm. wurde auf der Eisenbahnstrecke in der Nähe vonDeuben ein Mann von einem Personenzug dßt, zur Seite geschleudert und gelötet. — Coschütz. Am vergangenen Mittwoch gegen'/slO Uhr abends wurde auf der hiesigen Dresdnerstraße vor dem Geschäft des Herrn Produktenhändler Richter ein verunglückter Radfahrer (Soldat) mit eingcschlagener Schädcldccke im bewußtlosen Zustand aufgehoben und von einigen Mann der Freiwilligen Feuerwehr auf ärztliche Anordnung hin mittels Krankenwagens dem Friedrich- städter Krankenhaus zugeführt. Der schwer Verunglückte wurde als der Militärkrankenwärter Otto Andrich rekog nosziert und wohnen seine Eltern im benachbarten Gittersee. Sein Zustand ist ein ganz bedenklicher und dürfte an ein Auskommen wohl kaum zu denken sein. Auf welche Weise sich der Unfall zugetragen hat, ist unaufgeklärt. — Tolkewitz. Bei dem Versuche, einenWagen der gelben Straßenbahnlinie am Wasserwerke Tolkewitz zu besteigen, geriet der Produktenhändler Thomas von hier unter einen in entgegengesetzter Richtung anfahrende!' Wagen derselben Linie. Als man den verstümmelte/ Körper unter dem Wagen hervorzog, war das Leben be' reits entflohen. Den Fahrer soll keine Schuld treffen. — Vom 16. bis mit 20. November werden in den Forsten Eisenberg-Moritzburg die großen Kgl.JaE abgehalten werden. Se. Majestät der König wird währeno der Dauer der Jagden im Königl. Jagdschloß Wohnung