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nvLeneü br. L. oksnsn he. i*vi rüg fe. ore, andlung^. F- r nwa^/ Ha. , : und Z»' Bahnhof rmiete«' Il»k lft I»er, irilla. , besonderi geniert- in 3 Std5 nde. Der ;s erteilt! »er Saal erricht -» au, 'traße l- i.m»»"" kluos- »l. prki>»^ sll»oli»n w.t. - Vie „Dttendoifer Zeitung" erschtint Dienstag, Donners, tag und Sonnabend abends. Bezugspreis^ vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen ,,20 Mark. Druck und Annahme von Inseraten bi, »armtttag <« Uh«. Inserat» werdrn »tt w Pf Ist« dir Spaltzeil« berechn» kabellarischn^Satz nach drsonderem Laris Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Leid und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Verlag von Hermann Rühl« in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla Nr. 139. Sonntag den 18. November 1906. 5. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Gttrndorf-Dkrilla, den »7. November ^os. —* Für Bäckereibetriebe tritt mit Anfang de» Jahre« 1907 eine neue ministerielle Ver ordnung in Kraft, die eingehende Bestimmungen enthält über die sanitären Verhältnisse in der artigen Betrieben. Die wesentlichen Be stimmungen lauten: Dir ArbeitSräume müssen mindesten« drei Meter hoch und mit Fenstern versehen sein, di« an Zahl und Größe ge nügen, um für alle Teile der Arbeitsräume Luft und Licht in ausreichendem Maße zu gewähren. Die Räume müssen mit dichtem und festen Fußboden versehen sein, der das Eindringen von Erdfeuchtigkeit verhindert Der Fußboden selbst darf nicht tiefer als ein halb Meter unter dem ihn umgebenden Erd boden liegen. Für je einen Arbeiter muß ein Luftraum von mindestens 15 odm vorhanden sein; da» Wechseln der Kleider und das Waschen in dem Bockräumen ist verboten. Es muß den Arbeitern ein anderer, genügend erwärmter Raum für diese Zwecke zur Ver fügung stehen. Die Mehlvorräte find in trockenen, vor Verunreinigung geschützten Räumen'aufzubewahren. Das zum Bestreichen der Backwaren verwendete Wasser muß täglich erneuert werden, Daö Lagern der Backwaren auf dem bloßen Boden ist unstatthaft. Das Sitzen und Liegen auf den zur Herstellung und Lagerung der Backwaren bestimmten Ge genständen ist verboten, ebenso das Rauchen, Schnupfen, und Kauen von Tabak in den Backräumen. Personen mit ansteckenden und ekelerregenden Krankheiten dürfen nicht be schäftigt werden. Bezüglich der Beschaffenheit der Backräume sind unter gewißen Be dingungen Ausnahmen zulässig Dresden. Eine am Donnerstag Mittag hier abgehaltener gemeinsamer Gemeindetag für die Gemeinden der Amtshauptmannschasten Dresden-A. und DreSden-N. beschloß unter andern für den Wegfall der Bestimmungen, betreffend die Befreiung der Festbesoldeten mit einem Fünftel ihres Einkommens von den Gemeindelasten, einzutreten, vorausgesetzt, daß die so gewonnenen Mittel nicht der Kasse der Wohnsitzgemeinde Mießen, sondern Verwendung finden zum Bezirksausgleich, ferner wurde be schloßen, KaßemevisionSverbände zu bilden und die Königlichen Amtshauptmannschasten zu bitten, denjenigen Gemeinden, die sich einem solchen Gemeindeverbande nicht anschließen wollen, zu empfehlen, sich dann wenigstens berufsmäßigen Rechnungprüfer und R-visoren zu bedienen. Schließlich beschloß man, der Königlichen Generaldirektion der StaatSeisenbahn die Bitte vorzulegen, bei den Eisrnbahnbauten den einheimischen vor fremdländischen und den verheirateten vor den unverheirateten den Vorzug geben zu wollen. Bezüglich der Fleischnot beschloß der Gemeindetag, »rneut eine Petition an das Ministerium de« Innern zu richten und die dringende Bitte auszusprechen, den Vertretern der sächsischen Regierung be auftragen zu wollen, daß er im Bundesrat schleunigst aus Milderung der Fleischnot und Herabsetzung der Fleischpreise hinwirke, gleich viel durch welche Maßnahmen man dieses zu erreichen glaubt. — In der Erbauung der Jnterimübrückc die während der Zeil des Umbaues der alten AugustuSbrücke den Verkehr vermitteln soll, wird eine wesentliche Abänderung eintreten. Bisher hatte man die Absicht, zwei den Bau abschnitten angepaßte Einzel-Jnterimsbrücken zu erbauen, um di« wesentlichsten Teile des einen Brückenteil dann beim zweiten Brücken teile zu verwenden. Mit Rücksicht auf die Lage des Eisenmarktes hat das Liesbauamt Nun eine neue Planung für den JnterimS- brückenbau ausgestellt. Danach soll der Neu städter Teil wesentlich kürzer gefaßt und nur in Hol- hergestellt werden, der im übrigen ver bleibende Brückenteil dagegen nur Eisen- onstruttion auf hölzernen Unterbau erhalten, dieser soll aber von Anfang an über den Strom in einem Zuge bis zum Theaterplatz geführt, mit dem Neustädter Teil verbunden und dadurch schließlich eine das ganze Strom- >ett überschreitende Brücke unterhalb der alten Brücke gewonnen werden. Dadurch entsteht >er Vorteil, daß die alte AugustuSbrücke ohne Interbrechung abgebrochen werden und der Neubau erstehen kann. Die Jnterimsbrücke oll, da jetzt vier Straßenbahnlienten mit 13 Wagenzügen in zehn Minuten über die alte Brücke verkehren, zweigleisig eingerichtet werden, ferner für den Personen- und endlich >en Fußgängerverkehr benutzt werden. Die grctte der Brücke ist nunmehr auf 11,3 Meter »erechnet, die Mehrkosten sind auf 135000 M ».rechnet, sodaß der Gesamtaufwand sich auf 313 000 M. stellen würde. Mügeln. Bei dem vormittags 10 Uhr 8 Minuten von Geising—Altenberg nach Mügeln verkehrenden Personenzuge wurde vorgestern in Burkhardtswalde—Maxen in einem Abteil 2. Klaße sin jüngerer Mann mit einem Schuß in der Brust, aber noch lebend angetroffen. Der Unglückliche, der aus Copitz bei Pirna stammt, wurde dem Johanniter- Krankenhause in Heidenau zugesührt. Graupa. Mittwoch mittag begab sich eine aus Heidenau stammende Frau von etwa 39 Jahren nach Graupa. Unterwegs ver folgte sie ein etwa 23jähriger Mensch. Er überfiel sie an einer einsamen Stelle und raubte ihr die Tasche mit 12 M. Inhalt. Bis jetzt Hal man von den Diebe noch keine Spur. Rottwerndorf. Durch ganz eigenartige Machinationen hat das Gemeinderats- und Kirchenvorstands-Mitgtied Kutter in Rottwern dorf die Aufmerksamkeit der Amtshauptmann- schast Pirna auf sich gezogen. In Rottwern dorf sollte im Frühjahr 1905 eine Wasser leitung gebaut werden. Der frühere Schneider meister und jetzige Materialwarenhändler Kutter in Rottwerndorf, der zugleich Gemeinde. Vertreter und Kirchenvorstands-Mitglied war, bot nun sein möglichstes aus, daß die Waßer- leitungSarbeiten dem Ingenieur Dachsel in Dresden übertragen wurden. Wie man später herausbekam, bestand zwischen den ge nannten beiden eine Abmachung, die im wesentlichen besagte: Wenn Dachsel die Wasserleitungs-Arbeiten zum Preise von 76 000 M. übertragen bekomme, sollte Kutter 3000 M. also gewissermaßen eine Ver mittlungsgebühr, von Dachsel erhalten, bei einem Abschluße zu 72000 M. aber noch 2000 M. Die Bemühungen Kutters hatten denn auch schließlich den Erfolg, daß Dachsel die Arbeiten und Kutter seine „Vermittlungs gebühr" (zunächst eine Abschlagszahlung von 1500 M ) erhielt. Die Gemeindeverwaltung aber, die von Herrn Kutters „Verdiensten" bei dem WaßerleitungSprojekt keine Ahnung hatte, übertrug ihm auch noch die Beauf sichtigung des Baues und überwies ihm dgzu ein Fahrrad. Die bei der Beaufsichtigung des WaßerlettungSbaueS aufgewendete Zeit er hielt er reichlich vergütet. Daß man dadurch unbewußt den Bock zum Gärtner macht«, ist jetzt klar geworden. DaS feine Geschäf zwischen Dachsel nnd Kutter wurde nämlich ruchbar. Ein Zufall brachte «S zur Kenntnis der Amtshauptmannschast Pirna. Nun war es natürlich mit dem Ehrenposten Kutters aus. Die Amtshauptmannschast legte ihm auch noch eine Strafe in Höhe von 1500 M. auf, einen Betrag, der genau dem entsprach, den Herr Kutter von Dachsel zunächst erhalten hatte. Außerdem gab die AmtShauplmann- schaft den Fall durch Rundschreiben an die Gemeinderäte ihres Bezirks bekannt, um ähn lichen Pflichtverletzungen vorzubeugen. Bautzen. Die gestern abend stattgefundene Stadtverordnetensitzung wurde zweimal erheblich gestört, da nnerhalb einer Stunde, kurz nach leben und um acht Uhr übendes zweimal Feuer in der Stadt durch die Glocken ver kündet wurde. Tausende von Menscben trömten herzu und e» mußte zur Absperrung Militär geholt werden. Durch den ersten Brand ist das große Grundstück Töpferstraße Nr. 18, Hinterhaus und Hauptgebäude, völlig vernichtet worden. Der zweite Brand kam in einer Lackiererwerkstatt au«, konnte aber bald unterdrückt werden, ohne großen Schaden ver ursacht zu haben. Eibau. Gin« betrübende Nachricht erhielt »er Fabrikant Julius Hüttig in Eibau von einem 22 jährigen Sohne, den er vor etwa ünf Wochen auf eine Geschäftstour schickte. In wenigen Worten teilte der junge Mann seinen Eltern mit, daß er sich entschloßen habe, in die französische Fremdenlegion einzutreten. Die Koffer hatte er vorher von Dresden aus zurückgeschickt. Der Fall ist um so bedauer licher, als - err Hüttig sen. schon seit längerer Zeit kränklich ist und sein einziger Sohn auS- ersehen war, das väterliche Geschäft zu über nehmen. Zittau. Ein Schadenfeuer entstand am am Donnerstag abend gegen 10 Uhr in dem in der Nähe des Bahnhofes gelegenen Restaurants „Alte Weintraube", welches direkt an das Hotel „Goldene Weintraube" an grenzt. Der Brand war auf dem Boden in einer Dienstmädchenkammer ausgekommen und erstreckte sich alsbald auf den ganzen Dachstuhl der vollständig vernicklet wurde, Die zweite Etage wurde ebenfalls stark beschädigt, wie das ganze Gebäude durch die Löscharbeitcn über haupt sehr gelitten hat. Riesa. Bei dem Bestreben, zwei mit einem leeren Wagen vom hiesigen Güterbahn hofe nach Riesa zu durchgehende Pferde auf zuhalten, welche am Donaerstaq nachmittag gegen 6 Uhr bei dem um diese Zeit herrschen den starken Straßenverkehr leicht großes Unheil hätten anrichten können, kamen zwei im Hafen hobel- und Sägewerk beschäftigte Arbeiter aus Neuweida, bezw. aus Nickritz selbst zu Schaden. Es gelang ihnen zwar, die scheuen Tiere auf zuhalten, doch erlitt der eine einen Beinbruch, während der andere bedeutende Verletzungen am Kopfe davontrug. — Bei Ausübung seines Berufe« ist auf dem Rittergute Kreinitz der Dachdeckermeister Marschner aus Strehla schwer verunglückt. Er stürzte vom Dache eines Seitengebäudes auf den gepflasterten Hof und erlitt eine Gehirnerschütterung und schwere innere Ver letzungen. Collm bei Oschatz. Eine seltene Jagd beute machte der königliche Förster Schneider in Collm, indem er einen Uhu erlegte. Da derselbe bloß am Flügel getroffen war, hält er ihn in Gefangenschaft, um ihn später auf der „Krähenhütte" benutzen zu können. Der Collmberg ist der Lieblingsaufenthalt von kleinen Eulen, da sie dort in dem 300 jährigen hohlen Eichen und Buchen einen vorzüglichen Bruiplatz und Schlupfwinkel haben. Naundorf. Das Ergebnis des schon jahrelang sich hinziehenden Konkurses des Bau meisters Seiferth in Naundorf ist betrübend. Zu berücksichtigen sind bei der Schlußverteilung 3847 M. 38 Psg. bevorrechtigte und 214201 M. 69 Pfg. nicht bevorrechtigte Forderungen. Vorhanden sind nur 2 831 M- 26 Pfg. von denen noch die Kosten des Konkursverfahrens abgehen. Seiferth wurde seinerzeit flüchtig. Nach Jahresfrist wurde sein Tod aus Französisch-Afrika gemeldet. Es gibt Leute, die dieser Kunde damals und auch heute noch keinen Glauben schenken wollen. Groitzsch. Die Lohnbewegung der Schuh fabrikarbeiter in Groitzsch, Pegau und Lucka nimmt nun doch schärfere Formen an. Die Fabrikanten haben zu den Forderungen der Arbeiter erklärt, einer verhältnißmäßigen Lohn erhöhung nicht abgeneigt zu sein, die ver ¬ langte Arbeitszeitverkürzung aber ablehnen zu müßen. Die Arbeiter haben die Forderung der Freigabe de» I. Mai fallen gelaßen, all« übrigen Forderungen aber aufrecht erhalten. In einer öffentlichen Versammlung beschloßen >ie Arbeiter mit 408 gegen 74 Stimmen ommenden Sonnabend die gemeinsame Kün- »igung einzureichen. Hoffentlich führen beider» eilige Verhandlungen noch zur Vermeidung »es für beide Teile folgenschweren Streiks. Markranstädt. Auf dem Leipziger Braun» ohlenwerken verunglückte der Zimmermann Gimpel dadurch, daß ihm bei der Arbeit an der Betriebasäge der Daumen der rechten Hand gespalten wurde, weshalb sich seine leberführung nach dem städtischen Kranke-n >ause notwendig machte. Marienberg. Differenzen zwischen Rat«- und Stadtverordnetenkollegium sind ausgebrochen. Der Rat hat ohne vorherige Einholung eine» Gutachtens der Stadtverordneten für den Stadtbezirk die Polizeistunde eingeführt. Die Stadtverordneten haben gegen die Uebrrgehung ihres Kollegiums Einspruch erhoben und be« chloßen, die Entscheidung der König!. Krei»- ;auptmannschaft anzurufen. Reichenau. Der katholische Fabrik besitzer W. Brendler, der bereits vor mehreren Jahren für die katholischen Kinder seiner Gemeinde ein Kinderheim gestiftet hatte, hat nunmehr auch dem evangelischen Teile derselben ein solches Kinderheim zum Geschenk gemacht, daß der Leitung einer Diakonißin de» Dresdner Mutterhauses unterstellt ist. E» um» faßt eine Kinderschule, für 160 Kinder 'be rechnet, einen Kinderhort, der 30—50 Kinder aufnehmen kann, und eine Waisenabteilung, die für 12 Kinder Raum bietet. Alle drei Anstalten sind von einander räumlich getrennt. An der Schule wirkt eine Kleinkinderlehrerin. Das HauS ist in zweckmäßiger Weise gebaut und in freigebigster Weis« ausgestattet. Ueber die ganze Anstalt ist ein VerwaltungSrat ge setzt, dem der Stifter angehört. Die Anstalt findet rege Benutzung. Pausa. Etwa 30 Hektoliter Bier find in der Nacht zum Dienstag der Unionbraurrei W. Göpfert u. Co. in Pausa in den Bach ge laufen. In Verdacht, den Spund «im» großen Behälters herauSgeschlagen zu haben, kam ein von der Brauerei entlaßener Brau gehilfe Namens Paschold. Er wurde auch verhaftet. Oberwiesenthal. Auf dem Fichtelberg ist neuer Schnee gefallen, der heute durchschnittlich 10 Zentimenter hoch liegt- In unserer Stadt wurde eine Schneehöhe von 5 Zentimetern ge meßen. Gleichzeitig sei festgestellt, daß eine dieser Tage durch die Zeitungen gegangene Meldung, der Schnee liege im benachbarten Tellerhausen bereits 75 Zentimeter hoch, auf Uebertreibung beruht. Bad Elster. Vom Schöffengericht zu Adorf sind vor einigen Wochen, wie berichtet, die Privata Edelmann gesch. Lemke gen. v. Lomkowska und deren Tochter, die Konzert sängerin Edelmann gen. Lemke v- Lamkowaka, beide aus Dresden, zu einer Geldstrafe von je 20 M. oder fünf Tagen Hast verurteilt worden, weil man für erwiesen hielt, daß di« Frauen, die sich seinerzeit in Bad Elster zur Kur aufhielten, ohne Grund da» Gerücht ver breitet hatten, e» sei auf sie ein Ueberfall auS- geführt worden. Das Gerücht hatte damals unter den Kurgästen große Aufregung hervor- gerufen. Die beiden Frauen, die zum Kur gebrauch von Bad Elster noch eine Beihilfe aus Staatsmitteln erhielten, hatten gegen die schöffengerichtliche Entscheidung Berufung ein gelegt; ein gleiches war durch den Amtsanwalt geschehen. In der Verhandlung vor dem Plauener Landgericht wurden die Angeklagten freigesprochen, da nach der Beweisaufnahme die Angabe, daß ein Vorgang, dem die Frauen als einen Ueberfall betrachtet hätten, sich er eignet habe, nicht zu widerlegen gewesen sei.