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WHMM str WlÄnff un6 vmgegencl Amtsblatt Auf Ein 46 Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff 1912 Ein Doppelleben Kriminal-Erzählung aus der Gegenwart von Hans hqan. blühte Stelle mit der Flüssigkeit ein. j fiüü Nach einer Viertelstunde wird das Haar schaumig gerührt und mit Ist die Besserung eingetreten, genügt lverven 280 Gramm Mehl und einer kleinen es. das Mittel wöchentlich zweimal an ¬ zuwenden. WM und die Kopfhaut mit einem Tuche ge trocknet. Die Waschungen sind anfäng lich fünfmal wöchentlich oorzunehmen. Mr die König!. Umtshauptmsnnschalt Weihen, für das König!. Nmlsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Lönigl. Forstrentamt zu Tharandt. Ullrttei Sackwerk. Salzstengel. 100 Gramm Butter Hue glatt«, fluten. glatten Fluten schwamm der Abend stern, grünlich Gold umdämmerte die beim Rätselraten ins Dunkle zu führen. Die Bedeutungen von Haus sind sehr vieldeutige, woraus bei allen Worten wohl zu merken ist. Hier ist das Bienen haus das Wohnhaus, das Herrscher haus das Ober- und Unterhaus, das Abgeordnetenhaus usw. zu unterscheiden. Wird der Gegenstand nicht erraten, so ist ein Pfand zu geben, und ein andrer muß dann hinausgehen. Der Sterngucker. Die Namen der Sternbilder werden so verteilt, daß aus jeden Mitspielenden eins kommt. Der Sterngucker steht in der Mitte des Sternenkreises, macht aus seinen beiden Händen ein Sehrohr und sucht sich einen Stern. Plötzlich ruft er: ich sehe den - - Trifft er richtig, so muß er seinen Platz an den abtreten, welchen er erraten, wenn nicht, so heißt es: .Schnuppe! schnuppe! schnuppe!" und es werden ihm mit dem Plumvsack von dem vermeintlichen Sternbildträger so viele Schläge aufgezählt, wie das Wort Buchstaben enthält, demnach bei „Löwe" vier, bei „großer Bär" neun usw. Ist dreimal gewählt, so werden die Namen anders verteilt. Sei beginnendem S»ai-kcb«>und wende man ein Waichwasjer an, das etwa zwei Prozent doppelkohlensaures Natron enthält. Eine empfehlenswerte Mischung besteht aus 4 Gramm Natron, 170 Gramm destilliertem Wasser. 15 Gramm Glnzerin und 15 Gramm Lawendelspiritus. Ein Eßlöffel dieses Haarwassers wird aus der Kopfhaut ver rieben Dichtes und langes Haar scheitelt man und reibt dann die ent- bi-Mittags l l Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt viert,liähriich 1,40 Mk. frei kl» Hau-, obgeholi von der Expedition 1.30 Mk . durch die Post und (8. Fortsetzung.) Er rief einen Jungen, der dort herumbummelt, an und gab ihm zwei Groschen mit dem Auftrag, in den Tanzsaal hineinzugehen und am Buffett nach dem „langen Hein" zu fragen. Wenn er da wäre, möchte er sofort mal rüber in das Bellische Affentheater kommen, da er warte ihn eilt guter Bekannter. Dieser Hein hatte einst bessere Tage gesehen, war dann zum Verbrecher hinabgesunken, ohne aber selbst dabei seine Rechnung zu finden. Er war intelligent, aber äußerst unzuverlässig, das hatte der Kommissar, als sich Heinrich Badewitz ihm vor einigen Jahren als Vigilant zur Ver fügung gestellt hatte, mehrfach in recht unangenehmer Weise erfahren. Er hatte deswegen auch nicht gern mit ihm zu tun und verwendete ihn nur dann, wenn er seine Dienste wirklich nötig brauchte. Das war jetzt der Fall. Der Kommissar saß noch gar nicht lange in dem von Leinwandwänden eingeschlossenen, oben aber von der blauen Himmelsdecke überdachten Zirkus und lächelte über die auf Pudeln und Möpsen umherreitenden Affen, als die Leinwand abermals zurückgeschlagen wurde und der lange Sein hereintrat. Mit freudigem Gesicht schritt er auf den Kommissar zu und sagte: „Nee, das is zu nett, Herr Kommissar, daß Sie wieder mal au mich denken. Ich sitze gerade auf dem schönsten Proppen!" „Wo ich Sie auch nicht runterholen werde", meinte Oppermann lakonisch. „Das heißt, 'n Märkelchen könnten Sie sich verdienen, wenn Sie drüben noch mal rüber gehen wollen in den Tanzbums und mir sagen wollen, wer die beiden sind, die da eben hineingegangen sind .... Wollen Sie?" — „Ja, aber unter'n Taler ist das nicht zu machen, Herr Kommissar!" sagte der Vigilant, der sofort merkte, wie sehr dem Kommissar daran lag, die Identität dieser beiden Personen zu erforschen. „Na, dann lassen Sie's eben", meinte der Beamte, „ich kann ja schließlich auch selber mal rübergehen." „Damit der ganze Saal sofort 'n Hoch auf den Kriminal kommissar ausbringt", griente der andere. — „Also schön", sagte Oppermann, „ich werde Ihnen zwei Mark geben." „'n Taler, Herr Kommissar, sonst bleibe ich hier und sehe zu, wie die Asten reiten." Etwas unwillig behändigte der Kommissar dem Acht groschenjungen das Dreimarkstück: „Aber fix, Heinrich, oersteh'n Sie, ich hab nich lange Zeit! . . . Daß Sie nicht erst zwischendurch 'n Kontre tanzen!" „Bedaure, Herr Kommissar, das überlasse ich den besser situierten Herrschaften, z. B. den Beamten von der Kriminalpolizei!" Damit war er auch schon wieder fort. Es dauerte doch ziemlich lange, bis er wiederkam. Und als er hinter der Leinewand sichtbar wurde, sah der Kommissar schon an seinem Achselzucken, daß er den Auf trag nicht ausgeführt hatte. „Der Mann heißt Seidenteddi", sagte der Mann mit gedämpfter Stimme. ,,Er macht Kollis (stiehlt Kollis)." Der Kommissar winkte ab: .Wenn Sie mir nichts anderes sagen können, lieber fr«nkkur» frük« und beute. Während Frankfurt a. M. früher als eine Gründung der Franken galt, ist durch Funde der sichere Nachweis ge liefert. daß aus der Stelle des heutigen Frankfurt bereits die Römer festen Fuß gefaßt hatten. Man hat unter der Höll- gasse in einer Tiefe von 5 Meter runde Pfeiler von Hypokausten, Mörtelstücke, einen Amphorahals, ein Stückchen Glas und so weiter gefunden: später legte man einen Abzugskanal römischer Arbeit bloß. Dabei fand man einen Ziegelstein mit dem Stempel der XIIII. Damir war eine ziemlich genaue Zeitbestimmung möglich. Denn die 14. Legion kam um das Jahr 70 n. Cbr. von Britannien nach Deutschland zurück und hatte ihr Stabsquartier in Mainz. Römische Soldaten haben also im ersten nach christlichen Jahrhundert auf der Stelle des heutigen Frankfurt bereits ein Bau werk aufgeführt. Daß hier eine römische Besiedelung stattgefunden, dafür scheint auch ein römischer Sarkophag aus dem dritten Jahrhundert zu sprechen, der vor etlichen Jahren auf der Eschenheimer Landstraße ausgegraben wurde. Kin rveittr Stentor. Homer berichtet bekanntlich von einem griechischen Kämpfer vor Troja, namens Stentor, der eine so gewaltige Stimme hatte, daß er fünfzig andere Männer überschrie: das Sprichwort hat ihm dafür ein Denkmal gesetzt für alle Zeiten. Im medizinischen Museum zu Budapest wird unter anderen anatomischen Merk würdigkeiten in einer Flasche voll Wein geist der Kehlkopf eines ungarischen Husarenhauptmanns aufbewahrt, der ein zweiter Stentor gewesen sein soll. Mtklös war der Name dieses stimm gewaltigen Mannes, den man, wenn er an der Spitze seiner Kompagnie daher gezogen kam, trotz Wagengerassels. Tumultes und Strabenlärms der un garischen Hauptstadt, mehrere Straßen weit kommandieren hörte. Glaubwürdige Ohrenzeugen versichern ferner, daß stets die Fenster geklirrt hätten, wenn er ohne jede Anstrengung im geschlossenenZimmer gesprochen habe, und als er einst in einer Gesellschaft in lautes Gelächter ausbrach, habe sich der Pendel einer stehen gebliebenen Wanduhr durch die dabei ent standene Lufterschütterung plötzlich in Bewegung gesetzt. -- (Nachdruck verboten.) Mann, das weiß ich ... . Aber das Mädchen, das Mädchen!" Der Vigilant zuckte die Achseln. „Die war nicht mehr da, Herr Kommissar, ich habe den ganzen Tanzsaal umgekehrt, es kennt sie auch keiner!" — „Und trotzdem muß ich es wissen", meinte Oppermann. „Sie kriegen zwanzig Mark, Heinrich, wenn Sie mir bis heute abend neun Uhr, oder nein, sagen wir bis um halb neun, so lange bin ich in meiner Wohnung, wenn Sie mir bis dahin sagen können, wer das Mädchen gewesen ist." Die Augen des langen Hein leuchteten. Er wußte ja jetzt schon, wer sie war. Er war diesmal klüger gewesen als der Kommissar und hatte sich gesagt, daß, wenn er gleich mit ihrem Namen, an dem dem Kommissar über haupt nur lag, wieder herauskam, daß dann der Taler sein ganzes Erbe sein würde. So aber nannte er vor läufig nur den Namen des Mannes und sparte sich das Mädel für später auf, wenn der Kommissar noch giepriger auf deren Namen sein würde. Und seine Berechnungen hatten ihn, wie sich herausstellte, nicht getäuscht. „Also, bis halb neune muß ich bei Ihnen sein, Herr Kommissar?" fragte er. Der Beamte nickte: „Ja, und jetzt machen Sie so schnell wie möglich, daß Sie wieder rüberkommen, damit nicht die, die das Mädel etwa gesehen haben, nachher auch weg sind." Sobald der lange Hein drüben im Tanzsalon war, suchte er sich zuerst Seidenteddi und ponierte ihm ein paar Glas Bier. Dabei verwickelte er ihn in eine Unter haltung und kam schließlich auch auf das schwarzhaarige Mädchen zu sprechen, die, wie er hereits wußte, Guschi Eggers hieß. Seidenteddi, der keinen überragenden Geist besaß, kaute an seinem Priem, spuckte aus und sagte: „Das is ne dolle Deern, die Guschi! Früher is se Kellnerin west, aber's nu geht sie all jeden Abend auf St. Pauli. Bödelreimersch (ein bekannter Sittenpolizist in H.) is schon mächtig achter sö her." „Hm", meinte der Vigilant, „du hast doch aber vorhin gesagt, sie arbeitet?" „Ja, wenn't grade wat zu daun givt. Bi die Wollmüs un so." Der Vigilant schwieg einige Augenblicke, um dem andern Zeit zu lassen, seine Gedanken zu sammeln, und in der Hoffnung, daß er vielleicht von selbst auf das kommen würde, was Heinrich Badewitz wissen wollte. Der Kolli- dieb fing damit bald an. „Ja, ne dolle Deern ist dat! Mit mi hat se och'n Ding drehen wollen ... Ick schall ihr een oerpleten helpen . . ." „So", meinte der Vigilant, „wen denn?" Dabei tat er möglichst gleichgültig. „Ach, eenen von de Greifers!" — „So, so", machte der lange Hein, „was hat sie denn mit dem?" „Na, weet du denn davon gor nichts? . . . Dat is doch die, dä ihr Brüdjam der Zitterwirt west is, up ollen Kaffeetaffe Milch zu einem Teig an gemacht. Nachdem dieser gut verarbeitet, macht man Stengel in Länge und Dicke eine Bleistiftes, welche man mit Ei be streicht, mit Kümmel und Salz ein wenig bestreut und auf einem mit Butter be strichenen und wieder abgeriebenen Blech schön braun backt. Mandel-Brezeln. 250 Gramm süße, nebst etlichen bitteren Mandeln werden gebrüht, mit einem Ei fein ge stoßen und mit 250 Gramm Zucker, 250 Gramm Butter, 250 Gramm Mehl und der abgeriebenen Schale von einer Zitrone zu einem Teig vermischt, den man einige Stunden kalt stellt, bis er etwas steif geworden ist: hieraus formt man ihn zu Brezeln, legt dieselben auf ein mit Mehl bestäubtes Blech, bestreicht sie mit Ei, überstreut sie mit Zucker und bäckt sie bei gelinder Hitze. kückgest-Verkrümmungen. Bel Mädchen kann man die Er- scheinung viel häufiger beobachten, als bei Knaben, weil das schnelle Wachstum und die damit Hand in Hand gehende Schwäche der Muskeln die Verbildung der Wirbelsäule beschleunigt. Unter stützt wird außerdem der Vorgang durch unzweckmäßige Sitzgelegenheiten beim Erledigen der Schularbeiten, beengende Kleider und einen Mangel an gesund- beitsförderlichei Bewegung. Aus den angeführten Gründen, die zur Ver- "krümmung der Wirbelsäule führen, geht hervor, daß zur Verminderung dieses Übels eine nach strengen Gesundheits regeln bestimmte Lebensweise inne gehalten und eine allgemeine Kräftigung des Körpers angestrebt werden muß. Auch auf die Schulmappe muß acht ge geben werden. Erstens darf sie nicht zu schwer sein, und dann soll sie nicht ein seitig getragen werden. Am besten ist die Rückenmappe, oder wenn diese nicht mehr am Platze, das abwechselnde rechts und links tragen. 'Stock Li« meiste Nahrung, Laber ist es geraten, die Rose abzuschneiden, sobald sie ihre schöne Form erreicht hat. zumal sie sich in frischem Waffee länger hält als am Stock. Der Rosenstock aber ent- wickelt, wenn fleißig die erblühten Rosen abgeschnitten werden, eine Menge neuer Knospen. Einen Gegenstand erraten. Aus der Gesellschaft entfernt sich einer, der ausgelost wird: unterdes suchen die andern einen Gegenstand, der möglichst eine vielseitige Bedeutung bat. und diesen soll der Ausgeloste an den Eigenschaften, die man ihm angibt. er raten. Zum Beispiel: Man hat das Wort.Haus" gewählt und die Angaben lauten: Es hat viele Abteilungen: es vereinigt Menschen aus den verschiedensten Ständen: eS ist nicht für Tiere ein gerichtet usw. Man sucht dabei aus Irr wege zu führen und durch die ver schiedenen Bedeutungen deS Wortes die Aufmerksamkeit auf neues zu leiten, wie Fluren; Die Türme Lübecks spiegelten sich fern, Und leise zog der Nachen, drin wir fuhren. Die Luft war kühl. Gesang und Scherz zerrann Gemach in traulich flüsterndes Gekose. Ein weißer Mädchenarm griff dann und wann Ins feuchte Blau nach einer Wasserrose. Nachdenklich saß die lieblichste der Schar. Ein sechzehnjährig blühend Kind, am Steuer: Den wilden Efeukranz im lock'gen Haar. Fast glich sie jener, die mir einst so teuer Und plötzlich stand es vor der Seele mir. Mein ganzes Glück, mein ganzes Leid von weiland Und tiefe Sehnsucht fiel mich an nach dir, Du meiner Jugend fernverscholl'nes Eiland! Emanuel v Geibel. Giftigkeit der Primeln. Jeder kennt das unangenehme Ge fühl, das die Berührung mit Brennesseln Hervorrust. Dieses entsteht dadurch, daß die Spitzen der Brennhaare abbrechen, und aus der so entstandenen Öffnung eine giftige Substanz ausfließt. Die Wirkung ist ein heftiges, aber doch un gefährliches Jucken. Ein ähnlicher Vor gang ergibt sich bei der schönen und billigen chinesischen Primel, die in etwa 20 Varietäten „gehandelt" wird. Die Aussonderungen ihrer Haare reizen die Haut ungemein und rufen unter Um- ständen die schwerste Entzündung her vor. Auch die deutsche Feldprimel oder Schlüsselblume ist nicht durchaus harm los: auch sie reizt die Haut vieler Leute, wenn ihre Giftkraft auch glücklicherweise viel schwächer ist als die ihrer ost asiatischen Schwester. Bemerkenswert ist, daß Primeln, die in feuchter Luft ge zogen werden, weit weniger gefährlich >ind als die in trockener Luft wachsenden. Diese Beobachtung, die übrigens auch bei anderen Giftpflanzen, Tollkirsche, Fingerhut usw. zutrifft, sollte bei der Zucht beachtet werden. Jedenfalls aber ist Vorsicht immer am Platz. Adgrkcbnittrn« Koken. Viele Gartenbesitzer sind der irrigen Meinung, daß man die Rosenstöcke schone, wenn man die Blumen am Stock ver blühen lasse. Indes gerade zur Zeit des AbblühenS entzieht die Blume ihrem Jnferkivn-vreis 15 Psq dro Mnsaespoltene KorPuSzeile. Außerhalb des AmtSgerichtsbezkks Wilsdruff 20 Psg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mlt 50 Prozent Ausschlag.