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DoMmmd v»«a««»^» M»«« b» dorch DWA.ix «»ima« bm»»^ . «ikgahl»»»». »Ich« mni-baN. -M^meschaftsmae» l«r »m, Atz»!». Schm»«, Md Nr. 182. «sssm^—se-s-s-s» Sonnabend, den 6. August 1927. so. Iahrg, Amtliche Anzeigen. Am 11. August 1S27, vvrm. 10 Uhr, findet im Schöffen saal des Amtsgerichts Schneeberg eine einfache, kurze Der- fassungsfeier statt. Hierzu werden alle Behörden, die Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-Verbände, Innungen, die Be- amten- und Angestellten-Verbände sowie die Bürger Schnee bergs eingeladen. Es wird weiter gebeten, an diesem Tage die Gebäude zu flaggen. Schneeberg, den 2. August 1927. Das Amtsgericht. — Der Rat der Stadt. M. SeMlmmnMMe mi MMel» nach der Polizeiverordnung vom 7.-September 1926 sind, so weit'noch nicht geschehen, nunmehr spätestens innerhalb acht Tagen anzubringen. Säumige Grundstücksbesitzer werden hier mit lHtmalig zur Vermeidung von Weiterungen auf ihre Ver pflichtung hingewiesen. Gtadtrat Ane, Einwohnermeldeamt, 4. August 1927. Die „Politische Wochenschrift" schreibt: Die sogenannten Rückwirkungen von Locarno nehmen immer eigentümlichere Formen an. Die anfängliche Zurückhaltung der Gegenseite, als es darum ging, nun auch ihrerseits die übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, hat in letzter Zeit einer erhöhten Aktivität Platz gemacht, freilich nicht in Richtung auf eine Verwirklichung der ver sprochenen Rückwirkungen, sondern vielmehr zu dem Zwecke, sich um die Vertragserfüllung herumzudrücken. Diesem Zwecke diente Ler Vorstoß des belgischen Kriegsministers, ihm diente gleichermaßen die in der letzten Woche laut gewordene Kritik -er englischen Presse, Lie seit einiger Zeit wieder mit auf fallender Heftigkeit der Pariser sekundiert, .von angeblich un vorschriftsmäßiger Aufmontierung einiger deutscher Küsten geschütze auf beweglichen Geschützunterbauten. Auch Frankreich ist nicht faul. In Paris hat man gerade noch zur rechten Zeit entdeckt, Laß das Schutzpolizei gesetz, das die Botschafterkonferenz von Deutschland ver langt, noch nicht vom Reichstag verabschiedet worden ist. Also könne auch nicht die Rede davon sein, Deutschland die Generalquittung für die Abrüstung zu erteilen. Außerdem seien noch lange nicht alle Kasernenbauten vom Staat ver äußert worden . . . und was der Vorwände mehr sind. Daß man Deutschland im vorigen Jahre für Lie Abwicklung dieser selbstverständlich nicht von heut auf morgen zu erledigenden Restpunkte ausdrücklich eine Frist von fünf Jahren gewährt hatte — allerdings ohne zu sagen, daß diese Frist gewährung die Rheinlandräumung verhindern könne —, stört die Botschafterkonferenz gar nicht, aus diesem vermeintlichen Geschenk von damals Deutschland jetzt einen Strick zu drehen. Man sieht: k»ir ist bei politischen Verhandlungen mit Deutschland ein unbekannter Begriff geworden. Dies der Tatbestand: seit zwei Jahren wartet Deutschland auf die ihm versprochenen „Rückwirkungen" des Locarno-Ver trages, der — Las ist -och schließlich nicht zu leugnen — von Deutschland nur unter großen Opfern überhaupt unterzeichnet wurde. Inzwischen wurde Deutschland (immer im guten Glauben an die Ehrlichkeit seiner Vertragsgegner) Mitglie des Völkerbundes, es unterschrieb das Genfer Investigations protokoll, willigte in die Bildung eines an sich unzulässigen Bahnschutzes im Saargebiet ein, stimmte, ohne Lazu verpflich tet zu sein, einer Interalliierten Kontrolle Ler Zerstörung der Ostfestungen »u, kurz, es tat in der Hoffnung auf jene'mysti schen „Rückwirkungen" alles, was man irgendwie auch nur mit einem Schein des Rechtes jemals hätte fordern können. In der Wilhelmstraße schwelgte man indessen in Optimis - mus, verschrieb sich einem politischen Couüismus: es geht uns immer besser, Lie Rückwirkungen machen sich schon bemerkbar, sind schon da . . . das Rheinland wir geräumt. . . Man fuhr geschäftig immer wieder nach Genf, nach Thoiry, nach Oslo, war überall dabei und beteuerte allen, die es hören wollten, aber auch denen, Lie es nicht hören wollten, immer wieder „die Ehrlichkeit Deutschlands" und seinen „unerschüt- terlichen Glauben an die Rechtlichkeit der Dertragsgegner". Und alle die Gläubigen Laheim saßen in erwartungsvoller Spannung, um den ersten Erfolg, Lie ersten sich etwa schüch- tern ankündigenden „Rückwirkungen" schleunigst aufgreisen und mit Siegermiene durch Lie Straßen tragen zü können. Seit einigen Lagen ist es nun auf einmal auffallend still im Lager jener Berufsoptimisten geworden. Der oftmals schwer erträglichen, weil so unsagbar würdelosen Geschäftigkeit ist eine an Lethargie grenzende Passivität gefolgt, die beinahe wie beginnende Einsicht aussehen könnte . . . wenn man nicht diese Hoffnung schon längst aufgegeben hätte. Und dabei liegt Loch das in Lieser Stunde Notwendige so klar auf der Land. Es ist ein nüchternes Exempel: Wir haben auf Grund Sonnabend, den 6. August, vormittags 9 Uhr, sollen in Schwarzenberg 1 Posten Konserven, Zigarren, Spirituosen m a. nu meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Kaffee Paul Poetzsch. (Q1331/27 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schwarzenberg. Aue. Ziegenzählung. In den nächsten Tagen findet eine amtliche Zählung der in Aue gehaltenen zuchtfähigen Ziegen nach dem Stande vom 10. August 1927 wegen Festsetzung der Umlagebeiträge für die Ziegenbockhaltung statt. Strafbar sind diejenigen Personm, die dem Zählungs- beamten gegenüber wissentlich unrichtige Angaben machen. Aue, am 3. August 1927. Der Rat der Stadt. — Polizeiamt. Zur würdigen Begehung des Verfassungstages, 11. August 1927, findet vormittags 10 Uhr im Stadtverordnetensitzungs» saale eine schlichte Feier statt, zu der alle Kreise der Ein-" wohnerschast hiermit eingeladen werden. Die städtischen Dienst stellen bleiben an diesem Tage geschlossen. Lößnitz, am 4. August 1927. Der Rat der Stadt. Paris, 4. Aug. Die Presse veröffentlicht in großer Auf- machung ein Schreiben Briands vom 22. Juli an den Völkerbund, nach dem die BollMchten der Botschafter- konferenz, soweit'sie die Kontrolle der deutsche« Ab rüstung betreffen, dem Völkerbund übertrage«» werden sollen. Die Veröffentlichung wird von den Zeitungen durch'fol- gende, anscheinend halboffiziöse Bemerkung eingeleitet: „Die neue von Deutschland eröffnete Kampagne, (I) durch die es vermeiden will, daß die Alliierten oder der Völker bund zu einer Nachprüfung der Entwaffnung des Deutschen Reiches schreiten, insbesondere soweit dies die Küstenbe festigungen Deutschlands betrifft, erscheint unangebracht. Die kürzlichen Enthüllungen über den Umweg, auf dem Deutschland seine Armee zu vermehren beabsichtige, beweisen, daß eine Kontrolle durchausnotwendig ist. Selbst verständlich ist es der Völkerbund, dem jetzt diese Kontrolle zu fällt". „Matin" erinnert daran, daß die Botschafterkonferenz Nicht in der Lage sei, Deutschland die erwünschte Quit tung für seine Abrüstung auszustellen, bevor nicht in allen strittigen Fragen (wie Küstenbefestigungen und Polizeistatut) endgültige Klarheit geschaffen sei. Die Nachprüfungen müßten nunmehr gemäß dem Brief Briands durch die zuständige Kom mission des Völkerbundes durchgeführt werden. * Wettere Enttarvung Briands. Die Orchies-Hetze. Paris, 4. Aug. Zu Len neuen französischen Deröffent- lichungen über Lie Vorgänge inOrchies liegt heute eine po litisch schwerwiegende Meldung im Pariser „Journal" vor, wo^ nach die Veröffentlichungen nicht durch den französi- schen Ministerpräsidenten PoinearS, sondern Lurch den Minister des AeußernBriand veranlaßt und durchgeführt wurden. jenes Handelsgeschäftes von Locarno bereits eine Reihe von L conto Zahlungen geleistet, haben sogar, als schlechte Kauf leute, sorglos und arglos über bezahlt. Aber der Lieferant von Locarno liefert nicht. Im Gegenteil. Er wird noch un- verschämt. Fordert immer neue K conto Zahlungen. Nimmt als Schuldner Gläubigerallttren an . . . Da sollte man nicht sagen können, ja müssen: Dedaure, Lieser Kaufvertag ist für mich so lange null und nichtig, als ihr mit euern Lieferungen im Rückstand seid? Der Traum, mit Optimismus Politik machen, den Ver- tragsgrgner gewissermaßen rumkriegen zu können, muß nun endlich ausgeträumt sein. Aber auch für nur händeringende Passivität ist jetzt keine Zeit. Vielmehr ist Klarheit von nöten. Entweder LLHeinlandräumung oder Verzicht auf den Locarnoverftag;, emme-er Schluß mit der Sanktionspolitik oder Verzichtnuf Deutschlands Mitarbeit in Genf. Beides verträgt sick nicht miteinander. Schleunigst hier Klarheit zu schaffen, scheint uns Li« dringendste Forderung des Augen blicks zu sein, wenn nicht auch der letzte Rest deutschen An- sehrns unl« deutscher Würde vor di« Hunde gehen wll Der Landesverrat Försters. Glatte-Fälschung. Berlin, 4. Aug. Halbamtlich wird gemeldet: Die in Wiesbaden erscheinende Zeitung „Die Mensch, heit" hat am 29. Juni über angebliche Besprechun gen, die zwischen Angehörigen des Reichswehrministeriums, insbesondere dem Rittmeister Freihevrn von Freyberg-Allmen- dingen, und verabschiedeten Offizieren ' unter Führung des Majors a. D. von Stephani im Flugverbandhaus in Berlin stattgefunden haben sollen, Mitteilungen veröffentlicht, die sich auf keinerlei Belege stützten und sich nach Form und Inhalt ohne weiteres als freie Erfindung kennzeichnen. Da indes Lie französische Presse, und zwar zum Teil in sen sationeller Aufmachung, diese Veröffentlichung der „Mensch heit" nicht nur abgedruckt, sondern zum Anlaß der seltsamsten politischen Betrachtungen genommen hat, erscheint es an- gezeigt, auf Grund der an den beteiligten Amtsstellen, ein gezogenen Erkundigungen festzustellen, daß der Rittmeister (jetzt Major) Freiherr von Breyberg-Allmendingen aneiner derartigen Zusammenkunft niemals teil- genommen und sich auch an anderer Stelle über die an. geführten Themen nicht geäußert hat und daß ihm der Major a. D. von Stephani überhaupt nicht bekannt ist. Diese Fest stellung genügt, um den sogenannten „Derhandlungsbericht" der „Menschheit" als das zu kennzeichnen, was er ist, nämlich eine glatte Fälschung. Es erübrigt sich deshalb, auf die Einzelheiten des Berichtes einzugehen. Es sei lediglich daran erinnert, daß in Uebereinstimmung mit den der Bot schafterkonferenz bekannten deutschen Bestimmungen keinerlei Beziehungen zwischen Reichswehr und Stahlhelm oder ähn lichen Verbanden bestehen. Auch wird an zuständiger Stelle mit aller Entschiedenheit betont, daß die Behauptungen der „Menschheit" über Pläne oder Vorbereitungen des Reichs wehrministeriums völlig aus der Luft gegriffen, seien. Es wird ferner -arauf hingewiesen, daß angenommen werden müsse, daß dieses Material von französischer Seite zur Verfügung gestelt worden sei, mit dem Zweck, Propaganda gegen Deutschland zu treiben. Verdächtig sei u. a., daß z. B. der „Temps" zugebe, daß ihm dieses Material bekannt gewesen sei, da es ihm vor einiger Zeit „auf Len Tisch geflogen" sei. Die Ausführungen der fran zösischen Presse in dieser Angelegercheit haben in Berliner diplomatischen Kreisen einen äußerst peinlichen Ein druck hervorgerufen. Me „Deutsche diplomatische Korr." schreibt: Am auffallendsten ist an der Polemik, die in der französischen Presse mit Hilfe Lieser Veröffentlichung entfesselt worden ist, die Tatsache ihres Zeitpunktes und ihrer Gleichzeitigkeit. Der „Temps" jedenfalls hat seine Veröffentlichung nicht aus der „Menschheit", sondern „aus vertrauenswürdiger privater Quelle" so rechtzeitig in die Hände gespielt bekommen, daß er fast gleichzeitig mit der Her ausgabe des deutschen Artikels diesen bereits behandeln konnte. Dr gute Freund, -er dem „Temps" hierzu die Mög lichkeit bot, dürste der gleiche sein, der auch die „Menschheit" selbst mit diesem sensationellen Material versehen hat, und der di^französische Presse von links bis rechts darauf aufmerk sam nmchte. Wenn von einzelnen französischen Blättern aus dieser Veröffentlichung kurzerhand als Tatsache übernommen wird, daß die an der Regierung beteiligte. Deutschnationale Dolkspartei von solchen Plänen unterrichtet sei und mit ihnen übereinstimme, und daß solche Beweggründe für ihrs Beteiligung an der Neichsregierung, für Kompromisse, die sis geschlossen habe, maßgebend gewesen seien, so können wir dem gegenüber feststellen, daß alle maßgebenden Instanzen dieses Partei dieses angebliche Projekt als Hirngespinst bezeichnen und auf das feierlichste erklären, daß ihnen bisher nis irgend etwas dav'on bekannt gewesen sei. Dies« Hineinziehung der Reichspolitik in die pressepolemische Aus schlachtung einer in sich unglaubwürdigen, tendenziösen und in offenbar tendenziöser Absicht der fremden Presse zugeführten Veröffentlichung legt vielleicht eher den Verdacht nahe, daß die bewußt gegen die Derständi gungspolitik ar beitenden Teile der Auslands-, vor allem der französischen Presse, an solchen Konstruktionen ein Interesse hpben, um mit deren Hilfe den französischen Leser nicht zu beruhigenden Schlußfolgerungen aus der Tatsache der maßvollen Außen politik des Reiches gelangen zu lassen, Pie sie unter Mit- Wirkung der Deutschn. Dolkspartei unverändert fortgeführt worden ist. Es hieße, diesem sogenannten „Dokument" zuviel Ehre antun, wollte man deutscherseits so im Detail darauf eingehen, wie das bedauerlicher- und überflüssigerweise In Paris und anderswo geschehen ist. Zu dem von der „Menschheit" und nach ihr von der „West am Montag" kolportierten Bericht Über eine angebliche „Ge- heimsitzung" im Flugverbandhaus in Berlin teilt dieRelchs - Pressestelle des Stahlhelme mit, daß dem in dem Bericht genannten Landesverbandsführer Major a. D von Stephani -er Vorgang gänzlich unbekannt ist. Wir brauchen Klarheit! Auch Briand für Verewigung -er Kontrolle. Die Wirkungen -er „Enthüllungen" Försters. Der Dötkerbun- soll kontrollieren.