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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 123. 29. Mai 1922. 1.50 Mark bet 50 bis 100 Gramm, 3 Mark bei 100 bis 250 Gramm, 4 Mark bei Drucksachen bis 500 Gramm, und 5 Mark bei 500 Gramm bis 1 Kilogramm. Für Ansichtskarten, auf deren Vorderseite Grüße oder ähnliche Hvslichkeitsformeln mit höchstens fünf Worten nicdergcschricben sind, wird das Porto von 40 auf 50 Pf. erhöht; für das Geschäftspapier bis 250 Gramm von 2 Mark auf 3 Mark, bis 500 Gramm auf 4 Mark, bis 1 Kilogramm auf 5 Mark; für Warenproben bis 250 Gramm wird das Porto ebenfalls von 2 auf 3 Mark erhöht, für solche bis 500 Gramm von 3 Mark auf 4 Mark. Für sogenannte Mischsendungen, die aus zusammengepackten Drucksachen, Geschäftspapieren und Warenproben bestehen, wird bis zu 250 Gramm künftig statt 2 Mark 3 Mark er hoben, bis 500 Gramm statt 3 Mark 4 Mark, bis 1 Kilogramm statt 4 Mark 5 Mark Die Gebühr für das Päckchen bis 1 Kilogramm wird von 4 Mark auf 6 Mark erhöht. Für Pakete werden fünf Gewichtsstufen gebildet statt der bisherigen 4. In der Nahzone beträgt für P a k e t e bis 5 Kilo gramm künftig das Porto statt 6 Mark 7 Mark, bis 7^ Kilogramm statt 10 Mark 12 Mark, bis 10 Kilogramm statt 12 Mark 15 Mark, bis 15 Kilogramm wie bisher 20 Mark, und bis 20 Kilogramm 25 Mark. Für Pakete in der Fernzone sollen erhoben werden bis 5 Kilogramm — die bisherigen Sätze stehen in Klammern — 14 (9) Mark, bis 7)6 Kilogramm 20 (18) Mark, bis 10 Kilogramm 30 (18) Mark, bis 15 Kilogramm 40 (30) Mark, bis 20 Kilogramm 50 (40) Mark. Das Porto für Zeitungspakete bis 5 Kilogramm bleibt in der Nahzone un verändert auf 3 Mark bemessen. Von der Neuordnung der Auslandpost gebühren ist zu erwähnen, daß Briefe bis zu 20 Gramm künftig statt 4 Mark nach der Regierungsvorlage 8 Mark Porto tragen sollten und für jede weitere 20 Gramm 4 Mark. Die Reichsratausschüsse haben die Er höhung auf 6 Mark beschränkt. Postkarten nach dem Auslande sollen künftig statt 2.40 Mark 5 Mark kosten. Drucksachen unterliegen für je 50 Gramm einer Gebühr von 1.50 Mark (bisher 80 Ps.). Die P o st s ch c ck g c b tt h r e n werden derart bemessen, daß für jede Auszahlung von der Zahlstelle eines Postscheckamts durch Über weisung auf die Neichsbank und für jede in den Abrechnungsstellen der Neichsbank beglichene Auszahlung */s v. T. des im Scheck angegebenen Betrags, für jede Barauszahlung durch die Zahlstelle eines Postscheck amts sowie für die Übersendung eines Schecks durch das Postscheckamt an eine Postanstalt und die weitere Behandlung des Schecks bei dieser 1 v. T. des Betrags erhoben werden. Die T e l e g r a p h c n g e b ü h r wird beim gewöhnlichen Tele gramm auf alle Entfernungen auf 1.50 Mark für jedes Wort bemessen, mindestens kostet ein Ferntclcgramm 15 Mark. Im Ortsverkehr sollen 1 Mark für jedes Wort erhoben werden, Mindestgcbühr 10 Mark. Bei Pressetelegrammen wird die Hälfte dieser Gebühren erhoben. Die s N o h r p o st k a r t e soll künftig innerhalb des Geltungsbereichs der ' Ortsbriesgebühr von Groß-Berlin 4 Mark, der Nohrpostbries 5 Mark kosten. Liegt der Aufgabeort oder Bestimmungsort außerhalb des ge nannten Geltungsbereichs, so werden für die Nohrpostkarte 5 Mark und für den Nohrpostbries 7 Mark erhoben. Die Fernsprechgebühren werden um 160 v. H. erhöht. Die neuen Erhöhungen sollen mit Ausnahme der neuen Zeitungs tarife sämtlich am 1. Juli in Kraft treten. Neue Zeitungs- gcbühren treten erst am 1. Oktober d. I. in Kraft, jedoch werden für Zeitungen mit halb- und ganzjähriger Bezugszeit die bestehenden Ver träge bis zum 31. Dezember d. I. noch nach den alten Gebühren erledigt. Der Berichterstatter der Ausschüsse des Neichsrats, braunschweigi scher Gesandter Boden, betonte, daß die Postverwaltung nach Annahme der neuen Beamtcnbcsoldungen mit einem Fehlbetrag von 9 Milliarden rechne, der durch die Erhöhungen der Tarife gedeckt werden müßte, so bedenklich auch dieser Weg in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht sei. Die Neichsratsausschüsse hätten aber keinen anderen Weg gesehen zur Deckung des Fehlbetrags und daher die Vorlagen mit den oben erwähnten Änderungen angenommen. — Die Vollversammlung schloß sich ohne weitere Erörterung den Ausschußbeschlllssen an. Ein Werbewerk für Deutschlands Außenhandel. — Um den deut schen Exporteuren die Möglichkeit zu verschaffen, in Brasilien, vor allem auf der im Herbst d. I. in Rio de Janeiro stattfindenden Welt ausstellung, Art und Wert ihrer Erzeugnisse zu zeigen, gibt das Meß- amt für die Mu st ermessen in Leipzig einen vornehm aus gestatteten Katalog in portugiesischer Sprache heraus, in dem allen jenen Firmen, die an der Ausfuhr nach Brasilien überhaupt interessiert sind, Gelegenheit gegeben wird, in Wort und Bild auf ihre Erzeugnisse hin zuweisen. Johannes Nehmkc-Gesellschaft (Vereinigung für grundwissenschaft- liche Philosophie). — In Sofia hat sich unter der Leitung des dorti gen Universitätsprofessors Michaltschew eine bulgarische Landesgruppe der Johannes Rehmke-Gesellschast gebildet, die bereits 100 Mitglieder zählt. Zeitschriften-Verbot im besetzten rheinischen Gebiete. — Die In teralliierte N Heinlandkommission hat auf Grund des Artikels 13 der Verordnung 3 in der Fassung der Verordnung 97 die in München erscheinenden »Süddeutschen Monatshefte« vom 25. Mai 1922 ab für die Dauer von drei Monaten im besetzten rheinischen Gebiet verboten, da die Artikel in der Nummer vom März 1922 geeignet seien, die Würde der Besatzungstruppen zu ver letzen. övretzsaal. Das »»frankierte Postkartcnsorniular kostet jetzt 10 Pst — Die Preise für verkäufliche ungestempelte Vordrucke Hot die Reichspost soeben bei cinsachen Karten auf 10 Pst für das Stück erhöht. Es gilt dies sür Postkarten, Paketkarten, Postauftragskarten zur Annahmeeinholung und Postanweisungen, auch sür das Ausland. Doppelkartcn zur Gcld- cinzirhung, Postprotestauftragskarten, Nachnahmcpakctkarten und Nach nahmekarten mit anhängender Postanweisung sowie Zustcllungsurkunden kosten A> Ps. Künftig werden auch die Vordrucke zu Postkarten mit Frcimarkenstempel den Ausdruck »Papicrpreiszuschlag 1v Ps.<- erhalten. Die Vorräte zu 5 Pst werden aber nicht mngczcichnet. An alle, die es angehtI Es gab eine Zeit, da lieferten die Verleger der Modejournalc Ihre jeweils im Frühjahr oder Herbst erscheinenden Albe» nur dem Buchhandel. Die Firma Ullstein L Co. machte meines Wissens den Anfang und richtete die Schnittmustcrverkaussstellen in Manufaktur warengeschäften ein, auch in kleineren Städten, und liest dann ihre Modealben dort auch verkaufen. Das Beispiel fand Beifall, und heute sehen wir in fast jedem, oft nur kleinem Modewarengeschäft die Alben der verschiedensten Verleger ausliegen, Favorit, Ullstein, Neueste deutsche Mode usw. Weshalb man auch hier wieder einmal dem Sortimenter das Wasser abgräbt, verstehe ich allerdings nicht. Ich selbst habe in der Zeit, wo diese Konkurernz noch nicht vorhanden war, in unserer Stadt von noch nicht 18 vüv Einwohnern von vorstehend genannten Alben Postpakete bezogen, und heute laufe ich Gefahr, bei Bezug von nur 6 Exemplaren Ladenhüter zu erhalten. Richtig ist es meines Erachtens nicht, einem Beruf, der wirklich um seine Existenz zu kämpsen hat, Verdlenstmöglichkciten zu nehmen und sie einem anderen Berufe, der, wie man sagt, »obenauf» ist, zuzufllhreu. Rendsburg. Ernst Reichel. Die Mode-Alben des Verlags Ullstein sind erst aus den Mobcn- Kata logen entstanden, die ursprünglich nur zu Vorlagezwccken den Schnittmuster-Verkaufsstellen gegeben wurden und unverkäuflich waren. Aus vielfachen Wunsch sind diese Kataloge erst später unter dem Namen »Mode-Album» auch in den Handel gebracht worden, und zwar in erster Linie mit Rücksicht auf den Buchhandel. Man kann nun nicht gut hieraus dem Verlag einen Strick drehen und bas Ver langen stellen, daß er seine Verkauf-Kataloge, alias Alben den Stellen, die die Priorität hatten, nicht mehr liefern solle. Der Buchhandel sollte lieber anerkennen, daß er mit diesen neu geschaffenen Mode-Alben § einen ausgezeichneten neuen Artikel bekommen hat, mit dem er erfah rungsgemäß vorzüglich arbeiten kann. Berlin. Verlag Ullstein, Abt. Zeltschriften-Vertrieb. i An die Herren Verleger! EL ist Im Lause d. I. zehnmal und öfters vorgekommen, daß ich! — in Trierl — Kreuzbandscndungen mit den vorgeschricbenen Aus- snhrbewilligungsscheinen auf Adressen und Faktur erhielt. Obwohl Trier im besetzten Gebiet liegt, so gehören wir Gott sei Tank noch! zu», Deutschen Reiche und hoffen auch weiterhin trotz aller Los- lösungsbestrcbungen deutsche Rheinländer zu bleiben. Ich möchte Siel deshalb ersuchen, in Zukunft aus die Versendung solcher Kreuzbänder! mehr Sorgfalt zu verwenden. Trier. Fr. Lintz'fche Buch- u. Kn n st Handlung. Venmtwor«. Redakteur: R t « » r d » l d e r tt.'- Verton, Der Rdrle» »eret» der Deutschen Buchhändler M«"mia. Deutsche-Bnchhnndl.'rbnn» Druck: S! ° mm ee s - - m - » u. LamtNch tu L-imm. — Adresse der AednlNo» und Srp-dttwu, L-wna. «-ilchtSw-a A> (BuchhäudlerhauSt.