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KWMWWWW Tageblatt . I» «uriu» outzudt» »«rbssenlllcht: Di« Bebannimachungm d«r Siadiräk« « idu >Md SchwarzeabUW ! «d d« Amtsgericht« zu Aue ua» SohaaegeorMsiadt, . . 1 78. Iahrg Nr. 98. Dienstag, den 28. April 1S2S. »»»sch,»«»«», 0«h^g Rr. IE. «»,. »M». ». M. Verlag S. M. Vürlaer» «ae, Srzgek. »INI»«»». E«, *»El4lm««u«)««, «ch——««». Sch»«»««»««««. «Xa»«>weM< «INK«««» «—n«««—' «st ,» <S-mIII«n-m»^«> «» I«), <n»wLrI» 2« sür dt« »um» br^I, P.I» ««UEVlI« ««, -u«SrX ,0». I«r u« 90 »» KM «mN. Tol«l,Ij<N, 1«, mMlrt, »« SoiLsXmU». Paul von Kmdenbmg Reichspräsident. Fast WO VW Glimmen mehr als Marx. Geringe Zunahme -er Kommunisten Rege Wahlbeteiligung. Sachsen hat vorzüglich abgeschnitle«. - AS VW WlWW. Berti«, 27. April, 11 Uhr vormittag». Es wurden 3V 345 540 gültige Stimmen abgegeben. Davon entfiele» auf: Hinbenbnrg: 14 638 39g Stimmen, Marz: 13 752 640 Stimmen, Thälmann 1 931 591 Stimmen. Zersplittert find 21910 Stimmen. Der gute Ansang. Das deutsche Volk hat am gestrigen Sonntag den Gene- ralfeldmarschall Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt. Nachdem er schon zweimal Deutschland gerettet hat — im Krieg vor dem Einfall der Feinde, zu Beginn der Revolution vor der Herrschaft falscher Propheten — ist er im hohen Alter dem Rufe eines großen Teils der Nation gefolgt, um im siebenten Jahre des deutschen Unsegens das Staatsschiff aus Seenot zu retten. Diese Tat der Selbstlosigkeit und Opferwilligkeit ist zu den größten Ge- schehnissen der deutschen Geschichte zu zählen und wird ewig in den Anna len des Reichs ein getragen bleiben. Hindenburgs Opfer ist von Erfolg gekrönt worden. Ein Greis zwar, aber rüstiger an Körper und Geist als mancher, der im sog. besten Mannesalter steht, steht er vor uns, beseelt von dem heiligen Willen, den Rest seines Lebens für den Menst am Daterlande hinzugeben. Das Bismarcksche Gelöbnis: in patriks ssrvisnäo oonsawor — zu deutsch: bis 1»m letzten Atemzuge soll meine Kraft dem Laterlande gehören — hat durch Hindenburg von neuem «inen Inhalt erhalten. Jeder einzelne Deutsche, dem tas Wohl des Vaterlandes über die Partei geht, muß dem großen Führer nachstreben. Sonst ist sein Opfer umsonst ge wesen. Die Bedeutung des Wahlsieges vom 26. April kann kurz in folgenden Sätzen zusammengefaßt werden: Zum ersten Male nach der Revolution haben die Angehörigen der kreise, die in der Revolution von 1918 ein Verbrechen am Daterlande sehen, sich in einem Willen zu einer Tat vcr- -inigt. Sie haben damit begonnen, gemeinsam die Schmach !>es Novembers 1918 äbzuwaschen und eine vorläufige Lösung der bangen Frage, die seit Jähren die Herzen der freunde des Vaterlandes bedrückte, herbeigeführt: Kann das Reich aus den Händen der Anstifter und Nachläufer der Um- wälzung gerettet werden? Wir wissen, daß wir erst a m A n fa n g ei ne s d o rne n- 'ollen Weges stehen. Die Hauptaufgabe der nächsten Zu- mnft muß sein, die Irrenden und Verirrten der vaterlän- Aschen Sache zuzuführen und vor allem das Gros der Ar beiterschaft dem nationalen Gedanken wiederzugewinnen. Millionen Arbeiter haben den Weg zu Hindenburg gefunden, ks gilt nun, das leichtfertige Wort, das der sozialistische ieichstagsprüsident Löbeam Tage der Ueberführung Eberts zu Dr. Wirth sprach: „Die deutsche Arbeiterschaft nimmt Abschied vom Staate", in das Gegenteil zu lehren. Hindenburg hat in seinen Kundgebungen von An- fang an betont, daß er nicht einer Partei dienen will, sondern dem ganzen Volke. Seine ganze Vergangenheit ist Bürg« dafür, daß er es ernst mit diesem Worte meint. Es liegt nun an dem deutschen Volke, in seiner Gesamtheit diesen, unpar- kuschest Führer zu folgen. Kein böser Wille, keine verletzte Führereitelkeit darf Raum gewinnen in den Seelen der Deut- schen. Der Kampf aller gegen alle muß der Vergangenheit r gehören, alle Volksgenossen müssen sich in dem Zeichen ' /gen: Alles für das Vaterland Die amMchen Ergebnisse in Sachsen. Dresden, 27. April. Nach dem soeben von der Staats- kanzlei veröffentlichten amtlichen Wahlergebnis find bei der gestrigen ReichsprSsidentenwahl im Freistaat Sachsen inege- samt 2 599 266 gültige Stimmen abgegeben worden. Im Einzelnen ist das Ergebnis in den drei sächsischen Wahlkreisen folgendes; Wahlkreis Dresden-Bautzen. Hindenburg: 511653 (403 420 beim 1. Wahlgang) Marx: 416 249 (471 726 „ „ ) Thalmann: 65155 ( 36 636 „ „ ) zersplittert 440, zusammen-993 497 gültig« Stimmen. Wahlkreis Leipzig. Hindenburg: 831143 (278 937 beim 1. Wahlgang) Marx: 276 628 (326 476 „ „ ) Thälmann: 82 226 ( 67 663 „ „ ) zersplittert 928, zusammen 691426 gültige Stimmen. Wahlkreis Chemnitz-Zwickau. Hindenburg: 490 277 (377 145 beim 1. Wahlgang) dRarx: 284 597 (336 874 „ „ ) Thälmann: 138 625 ( 99 864 „ „ ) zersplittert 820, zusammen 913 344 gültige Stimmen. * Das Gesamtergebnis in Sach se n ist also ein höchst er freuliches. Der Reichs block hat die absolute Mehr heit erhalten. Die Scharte, die dem Reichsblock im Westen Deutschlands zugefügt worden ist, ist zum guten Teil im sog. „roten Königreich" ausgewetzt worden. Ein glückverheißendes Zeichen für die Zukunft des engeren Vaterlandes! Dresden, 26. April. Schon die ersten Morgenstunden zeigten, daß die Wahlbeteiligung eine regere sein würde als am 29. März. In den Mittagsstunden nahm der Andrang zu den Wahlurnen zu und steigerte sich zusehends weiter. Der Wahlakt selbst vollzog sich bisher in vollkommener Ruheund Ordnung. Auch aus dem Land« sind kein« Zwischenfälle gemeldet. Leipzig, 26. April, 5 Uhr nachmittags. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, ist der Wahlsonntag ohne ernste Zwischenfälle verlaufen. Infolge des regnerischen Wetters setzte das Wahl geschäft schleppend ein. Erst, in den Mittagsstunden wurde es etwas stärker, während in den späten Nachmittagsstunden der Andrang zu den Wahllokalen an, stärksten war. In Wahl- kreisen mit vorwiegend bürgerlicher Wählerschaft war die Be teiligung im allgenwinen stärker als bei der letzten Wahl, wäh- rend in anderen Stadtteilen, die sonst überwiegend sozialistisch gewählt hatten, eine gewisse Wahlmüdigkeit fsstzuMlen ist. Der Kampfisthart gewesen. Er hat — hoffentlich das letzte Mal — die Zerrissenheit der Nation in häßlicher Weise offenbart. Er hat aber auch gezeigt, daß der Weg z ur Vo lks- gemeinschaft nicht hoffnungslos verschüttet ist. Der Hin- denburggeist von 1925 soll der Wegweiser in «ine bessere deutsche Zukunft sein, die Person des neuen Führers ein Dor - bild für all« Deutschen. An den Siegern ist es, die Bahn' völlig frei zu machen. Daß es gelingen möge, dazu «in aus dem Herzen kommendes: Glückauf! Der Wahltag im Reiche. Berlin, 26. April. Seit dem frühen Morgen regnet «' hier ununterbrochen. Trotzdem fahren die Propogandawagen, besetzt mit den Iung-mannschaften der vaterländischen Ver bände und des Reichsbanners ununterbrochen durch di« Straßen Berlins. Kaum ein Haus, von dem nicht «ine oder mehrere Fahnen herunterflattern. Kaum ein anderer Wahl kampf wurde in Berlin wohl so erbittert um zwei Weltan schauungen'und ihre Symbole ausgetragen, wie der gegen wärtige. Das Wetter beeinflußte naturgemäß das Wahl» geschäht bis in den isiachmittag hinein. Die Beteiligung wav nicht so stark, wie man nach den lebhaften, teilweise erbitterten Vorbereitungen hätte erwarten dürfen, doch ist anzunehmen, daß die prozentuale Beteiligung 10 Prozent höher sein wird, als in dem ersten Wahlgang. - In den Nachmittagsstunden kam es in Berlin mehrfach zu Zusammenstößen, die aber dank des Eingreifens der am! Wahltage erheblich verstärkten Schutzpolizei leinen größerem Umfang annahmen. An verschiedenen Stellen geraten die Insassen von Propaganda-Autos der Schwarz-weiß-rot- und Schwarz-rot-gold-Richiung in eine Schlägerei. Verwundet« sind dem Polizeipräsidium nicht namhaft gemacht worden. Die aus Nord- und Mitteldeutschland einlausenden Nach- richten sprachen durchweg von unfreundlichem, regnerischem Wetter, das das Wahlgeschäft bis in die Nachmittagsstunden lvesentlich beeinträchtigte. Die Straßen Königsbergs zeigten im allgemeinen das gewohnte Bild. Zahlreich« Häuser sind geflaggt. Bremen und Hamburg melden Pracht- volles Frühlingswetter, das schon in aller Frühe di« »teilen Ausflügler an die Wahlurne führte. Das Straßenbtld Ham- bnrgs zeigte ein äußerst lebhaftes Gepräge. Man rechnet in Hamburg mit einer Wahlbeteiligung bis zu 90 Prozent. Breslau meldet, daß dort und in Schlesien der Dauerregen' die feste -Absicht, am Tage der Endentscheidung nicht zu fehlen, kaum beeinträchtigte. Gleiwitz berichtet von schönstem Frühlingswetter. Wie gestern, so kam es auch heute iw Gleiwitz und Ratibor zu kleineren Zwischenfällen. In- Magdeburg, der Zentralstelle des Reichsbanners, war die - Werbetätigkeit besonders stark, die Wahlbeteiligung äußerst rege. Hannover, die Stadt Hindenburgs, zeigte reichen ^laggenschmuck. In den meisten öffentlichen Lokalen hängt xrs umkränzte Bild des Reichsblock-Kandidaten. Berlin, 26. April. Die Wahlbeteiligung während des zweiten Wahlganges in Groß-Berlin dürfte etwa 85 Prozent betragen, das sind rund 12 Prozent mehr als, am 29. März. Besonders zahlreich haben sich diesmal die grauen beteiligt. Im Gegensatz zu den Reichstagswohlen im Dezember vorigen Jahres, wo gerade bei Len Frauen ein« gewisse Wahlmüdigkeit festgestellt werden konnte. , Berlin, 26. April. Ein Schutzpolizeibeamt«^ wurde, als er ein« Zusammenstoß zwischen Reichsbannerleute» und Kommumsten verhindern wollte, von Kommunisten durts einen Stockhieb mißhandelt. Er ist leicht verletzt. De: Täter ist verhaftet worden. — Ein Zusammenstoß ereia, nete sich ferner in der Erasmusstraße, wo Reichsblockleute mu Kommumsten sich mit Steinen und Flächen bewarfen. Awu Passanten wurden am Kopfe leicht verletzt. Die Täter komttetz nicht festgestellt werden. — Ferner kam «s in der Friesenstraß« zu einer Schlägerei zwischen Frontbannerleuten uni Reichsblockleuten. Drei Personen des Reichsblocks wurde« leicht verletzt. Mer Personen des Frontbanners wurden al« Täter festgestellt. — Am Abend wurden am Kurfürstendama zwei Schutzpolizeibeamte, die in eine Schlägerq zwischen Roichsbannerleuten und Reichsblockleuten eingreiftp wollten^ von den Reichsbannerleuten umzingelt und m i ß han,< delt; sie konnten sich jedoch durch Gebrauch ihrer Gummi! s knüppel befreien und vier Reichsbannerleute festnehmen, di« ihnen jedoch wieder vom Reichsbanner entrissen wurdkn. Ein« Ler Beamten wurde durch Stockhieb« an Kops und Arm leicht verletzt. , Berlin, 26. April. In der Lindenftraße wurde ein Hand lungsgehilfe von Reichsbannerleutvn schwer mißyan- Lelt; Polizetbeamte mußten ihn au» feiner bedrängten Lage befreien. Eine weitere Schlägerei trug sich am «Me- alliance Platz zu, bei der «in BaiEbsamter durch ««Heere' Reichsbannerleute durch Stockschläge mißhandelt und am Kopfe verletzt wurde. Heute früh überfielen zwei Ar-- Leiter einen Schlächtermeister und schlugen ihn zu Boden. Al» Polizeibeamte herbeieilden, ergriffen die TA« «e Flucht. All» - die Flüchten nach mehvmottgem Anruf nicht strhenbltib«« aaben die Polizisten - w ei GL ü sseab, di« jedoch ntchttt» M. Die Tater konnten wöeßltch «Mtsten werden/