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Turnen, Sport und Spiet Ii^enL-dluswahlspicle statt. Ungethüm. MrWvr^- Amtliche BekünntmachunArn des Emres Erzgebirge im VMDD. Nachstehende Vereine sind trotz micLerholter Aufforderung mit Ler EinfeuLimg Ler Gau topfsteuer im Rückstände. Die Verdoppelung derselben tritt am Montag, Lem 30.11. 25, wie folgt in Kraft: Sturm- Dererfs^ (54.—), Teutonia-Bockau (27.50), BEI. Eibenstock (41.50 und Rest 2.25 Mk. von 1. Rate), Lößnitz (33.50), SEl. Schwarzenberg (1SL0), Tanne-Thalheim (107.—). Da Auerharmner noch ohne Platz ist, roird Lie 2. Rate ebenfalls wie Lie erste bis auf weiteres gesUmdct. Ficker. Kreisel. ttonen sind möglich, so Las Umspringen usw. Aber die vorliegenden genügen für unsere Zwecke vollständig, und wer sie ehrlich durch- arbeitet, wird in der Praxis, auf den Brettern, merken, welche Er leichterung er dadurch hat. Skigymnastik. c:ni niet sich ken Lin „Die Weitze Kunst- heißt der deutsche Skilehrfilm, der in diesen Tagen in den Carvkü- theader Lichtspielen in Arn gezeigt wird und in sportlichen Kreisen großen Beifall finden wird. Vereinigt er doch allerbestes sliläufe- rischcs Können — die Hauptdarsteller sind di« bekannten Läufer Hannes Schneider und Hans Schneeberger — mit einer geradezu raffinierten Kunst Ler Aufnahme Lurch Sepp Allgeier. Die Vor gänger des neuen Films sind: „Das Wunder des Schneeschuhs- und „Die Fuchsjagd durchs Engadin", die in der ganzen Welt großen Erfolg hatten. In der „Weißen Kunst" sind Zeitlupenaufnahmen in großer Zahl verwendet worden, welch: die langsame Beobachtung der raschen Bewegungen ermöglichen, und über deren Tatsache und Art der Ausführung wohl nur Lie ollerwenrgstcn Skiläufer richtige Vorstellungen haben. Nun wurden aber diese überaus lehrreichen Ssxsn. Tpmgörgen und Breitensträter nach Amerika? Di« großen Erfolge unserer deutschen Boxer Domgörgen und Dreitcnsträter sind nicht ohne Wirkung auf die Stimmung des Aus landes geblieben. So verlautet jetzt, daß Tex Rickard mit Domgörgen in Unterhandlung steht, den neuen Mittelgewichtsmeister nach Amerika zu verpflichten. Ebenfalls soll Breitensträier nach seinem Kampfe gegen Paolino und seinem Titelkampf gegen Diener sich auf eine Amerikareise vorbereiten. Für den deutschen Boxsport bedeuten Liese Aussichten einen großen Erfolg. Paddock und Murchison rehabilitiert. Die in Pittsburg statt-gesunden« Jahresversammlung per Amcri- konischen Amateur-Athletic-Union beschäftigte sich u. a. mit der Ange legenheit Paddock-Murchison, die sich wegen übermäßiger Forderungen ;ür Reise- und Aufenthaltsspesen zu verantworten hatten. Nach ein gehender Untersuchung der Angelegenheit erklärte die Vcrsammlimg die beiden hervorragenden Sprinter für unschuldig. Weiterhin beschäf tigte sich die Jahresversammlung der A. A. A. U. mit Lem Programm der nationalen und internationalen Veranstaltungen 1926. Die beiden bekannten Leichtathleten Scholz (Sprinter) und Hahn (Langstrecken läufer) erhielten die Erlaubnis, im nächsten Sommer eine Reise nach Australien zu nmchcn. Man beschloß ferner, für eine Reihe bevor stehender Veranstaltungen europäische Leichtathleten cinzuladen, und zwar Len Crcfcldcr Hubert Houben, den Holländer Paulen, den Nor weger Charles Hoff, den Sckmxiden Edwin Md«, sowie den Engländer G. N. Goodwin. Der deutsche Kurzstreckenläufer hat bekanntlich die Einladung angenommen und wird Anfang Januar die Uebcrsahrt nach Amerika antreten Gltoder wieder in Schmmsg zu kriegen. Das ist dann keine Kräf tigung, sondern eine Anstrengung. Hand in Hand muß hier die Skigymnostik gehen. Sie hat den großen Vorzug, Laß sie ohne Skier ausgellbt werden kann und daher täglich in der Wolprung zu wiederholen ist. Am gesimdesten ist sie, wenn man sie gleich nach dem Aufstshen vornimmt — und man wird nach kurzer Zsit schon den Degen solch einer Gymnastik spüren. Beveit fern heißt beim Schncefflychlauf alles: die Skier liegen, wie ich mich Lurch eine Rundfrage überzeugte, bereit — aber der Körper wird sträflich vernachlässigt. Di« Hebungen entsprechen zumeist den Bewegungen auf Lem Schneeschuh, nur einige wenige sind zur allgemeiiwn KLrperbcwcg- lickLeit herangezogen. Das Wippen auf den Zehenspitzen (breitbeinig und mit geschlossenen Füßen) Stump Zeugen, sowie kleine und tiefe Hocke, Knwbeugen und Rumpfdreihen sind Uelnmgen mehr vorberei tender Natur und wohl jedermann geläufig. Die zweite Gruppe enthält Lie spezifischen Ski-Hebungen. Mit geschloffenen Füßen und breitbeinig kanten, abwechselnd innen, außen, links und rechts. Fußwendon mit Hüftdrehung zum Zwecke des Steininbogens, dabei kanten des vorgesetzten Fußes. Klein« Hocke mit Fersen heben und senken (Schußfahrt); tiese Hocke mit Hochspruna auf Ler Stell« (Absprung am Hügel). Fuß hochschlagcn (wagerecht) als Hebung zum Wenden. Ausfallstellnng und Wippen. Noch unzählig andere llebungen, in Len verschiedenen Kombina- Dilder nicht auf einem Uebungshange gewöhnlicher Art ausgenom men, sondern Li« Berg- und Sport-Ftlm-Desellschaft hat den schweren geitlupenapparat in Alpinhöhen von über 4000 Meter in die Hoch- rogion der Zcrmatter Berge hinaufgeschleppt. Dort oben nun im Angesicht der herrlichsten Alpenglipsel, um welche die Wolken und Nebel ihr unermüdliches Spiel treiben, vor dem Matterhorn, der Deute Planche und dem Monte Rosa zeigen uns die besten der Ski» läufevgilLe ihre „Weiße Kunst" in allen Phasen von den ersten Schritten in der Ebene bis zum Sprung über Lie große Schanz«! Kein Bergsteiger, Naturfreund oder Sportsmann wird diesen Film, ohne innere Bereicherung sehen! Zu den laut besonderer Anzeige bekanntgcgebcnen öffentlichen Vorführungen seien insbesondere auch die sportlichen Vereine d«r Umgebung von Aue willkommen. Ski-DereinAue. Die Skl-Stiefel. Auf die Güte des Skistiefels ist noch mehr Wert zu legen, als auf Lie der Skier selbst. Wer Skilaufen lernen will, kaufe sich erst einen richt'gcn und guten Stiefel, dann ein Paar Skier zu seinen Stiefeln. Das Haupterfordernis eines guten Stiefels sind Form und Dicke Ler Sohle. Dir Sohle muß aus drei durchgehenden (!), Hand- gcnähten Kernlederstückon von zusammen etwa zwei Zentimeter Stärke bestehen. Eine zu dünn« Sohle verliert ihren Halt in den Lisen- backen oder wird durch eine stramme Bindung zusammcngepreßt. Die vorder«: Sohlen kanten wrrden gerade (nicht gewölbt wie bei Straßen oder Bergstiefeln), einen spitzen Winkel bildend, zrvg«schnitten. Die Sohle bekommt dadurch eine etwas eckige Form, Lie dem Stiefel «men festen Sitz in den Backen der Skier gibt. Um das Zusammen- drücken der Sohlen und damit das allmähliche Lockern Les Stiefels in Lor Bindung zu vermeiden, chraubt man Eisenkrampen an die Sohlenkanten in Höhe Ler Backen, d. h. etwa 1 bis 1)4 Zentimeter hinter der Sticfelspitz«. Der flache Absatz ist an seinem Hinteren Rand gekehlt, um das Rutschen des Bindungsricmens nach oben oder unten zu verhüten. NrndlcLer, von Juchten als zu teuer abge sehen, ist für das Oberleder am geeignetsten. Möglichst wenig Nähte, feste Kappe und Fcrsenstllck, große und starke Ocfen oder Haken zum Schnüren, Lie Zunge bis oben an Len Rand wasserdicht vernäht, der Rand mit einem Filzflreifen zur Abwehr von Wasser und Schnee ab- gcfmtert, gehören zur Ausführung eines guten Skistiefels. Der Stiefel soll nicht zu eng, aber auch nicht zu weit sein. Bei zwei Paar dicken Wollsocken muß man bei festem Halt der Ferse die Zehen noch bewogen können. Enge Stiesel drücken sehr bald und erzeugen kalte Füße (Gefahr des Erfrierens!). Zu groß« Stiefel ergeben schlechte Führung auf Lem Ski( -. h. Fühlung mit dem Ski). Dis Behandlung Ler Skistiefel ist ein eigenes Kapitel. Oel soll Len Stiefel weich und waffevdiclft erhalten. „Viel Hilst viel!" stimmt hier nicht! Zu viel Oel macht das Leder schwammartig weich und durchlässig. Man soll seine Stiefel im Sommer ein- bis zweimal ölen, im Winter aber nur mit Creme oder Wichse putzen und hin und wieder ein wenig mit Tierfctt «nschmieren. Die Söhlen und Sohlennähte darf nmn nie mals ölen, sondern nur mit Leinöl-Firnis (jedoch nicht Las Ober leder!) bc-handeln. Leinöl-Firnis macht Laa Leder wasserdicht unü hart. So gepflegte Stiefel werden annähernd wasserdicht rmd be halten lange ihre gute Form. Derbandsspiele am Sonntag, dem S. Dezember 1V2S. 1. Klasse: 2^5 Uhr: Aue—Zwönitz, Schiedsrichter G. Ebert- Thalhem; 2,1 S: Uhr: Grünhain—DeierfoD, Schie-sr. Much-Zwönitz. 2b-K lasse: 2,1S Uhr: Zwönitz—Aue, SchieLsr. Bernsbach; 1,30 Uhr: Thalheim—Grünlzain, Cch-wdsrichter Au«. 3b-Klasse: 1^10 Uhr: Beierfeld—Thalheim, Schiedsrichter Drünham; 12^0 Uhr: Aue 3—Eibenstock 2, Schieber. Auerhammer. 1. Jugend, A-Dezirk: 1 Uhr: Bockau—Lößnitz, Schiedsrichter Aue; 1 Uhr: Arterhammer—Alde, Schiedsrichter Zschorlau. 2. Jugend: 2 Uhr: Eibenstock—Thalheim, Schieder. Aueckam- mer; 11^0 Uhr: Aue—Bockau, Schiedsrichter Wunderlich-Beierfeld. Ficker. Flemming. Da» Fußballspiel der Schiedsrichter. Am morgigen Sonntag findet nachm. 143 Uhr auf der Walterwiese in Au« ein Fußballspiel der Schiedsrichter Les Gaues Erzgebirge im VMDV. statt. Der Gau ist in zwei Bezirke oiiwetvilt. A-Bczirk: Aue, Auevhammer, Zwönitz, Thalheim; D:Bezirk: Lau'"-, Beierfeld, Bernsbach, Grünhain, Zschorlau. Diese Vereine stellen Ure Schieds richter zum Spiel und soll in Ler ersten Halbzeit das mchterlaubte, in der zweiten Halbzeit das erlaubte Spiel gezeigt werden. Zu L'esom Zwecke hat -er Gauvorstand Spielverbot erlassen, um jedem Fußballspieler Gelegenheit zu geben, sich dieses interessante und lehr reiche Treffen anzusehrn. Nach dem Spiel findet geselliges 3-cisam- menscin mit Tanz im „Muldcntal" statt. Zu beiden Veranstaltungen werden daher alle Gmunitglieder, Freunde und Gönner unseres Spor tes herzlich eingeladen. Vor dem Spiel »er Schiedsrichter finden Plötzlich über Nacht hatte sich Lie Erde mit Schnee bedeckt, und wenn Lieser Schnoesall auch nicht ausroichte, um dis Möglichkeit des Schneeschuhlaufes zu gewährleisten, so zeigt er uns doch deutlich an, daß Sommer- uns Herbstsaison mit ihren Sportarten langsam zu Ende geht. Daher ist für den Sportsinann eine gründliche Um stellung nötig. Endlich kommen wieder die Mntersportartcn zu ihrem Recht. ' Die GIsläufer in Berlin und Umgebung haben es gut: der Sport palast mit seiner Kunsteisbahn sorgt dafür, daß sie trainiert in die Saison gehen, im Reiche dagegen dürft« es noch geraume geil dauern, «he man sich zu Kunsteisbahnen auffchwingt. Am schlechtesten ist je doch der Skiläufer daran, denn selten gibt cs in unsern Vreitvn einen ausdauernden Winter. Und so kommt es, Las der Flachland-Läufer, sofern er nicht Wettläufer ist, höchst mitrainiert seinen Sport auf- nimmt. Ist er dann endlich wieder im Schwung, so ist im allge meinen Lie Herrlichkeit auch schon wieder vorbei. Um diesem Uebel stande «bAuhölfen, betreibt Ler ernstlafte Läufer im.Sommer irgend- eieren Grgänzunas-sport, Ler ihn in Bewegung hält. Die Klubs haben für ihre Mtgliader Waldläufe und leichtathletische Hebungen eingerichtet, jedoch sind nur wenige in Ler glücklichen Lage, daran nehmen, Leun meist mangelt es an Zeit. Auch die Trocken- , benötig«: Zeit; ihre Vorzüge sollen nicht verkleinert werden, aber einmal in der Woche genügt doch nicht, um die verrosteten Glieder wieder in Schwung zu kriegen. Das ist dann keine Kräf- als Limousine und als offenes Fahrzeug, ferner als Klein- Ueferwagen. Der Motor auf diesem Chassis leistet Ungewöhn liches, dennoch ist er in: Verbrauch nicht teurer als ein gutes schweres Motorrad. Dis neuen Karosserien sind noch bequemer als bisher. Und der Preis der Fahrzeuge dieses Ty pes stellt sich auf 3780 Reichsmark für den Zweisitzer, der Viersitzer kostet 4750 Reichsmark, Lie Limousine (viersitzig) 5250 Reichs- inark und der Lieferwagen 4000 Reichsmark. Aber Lie ganz große Bedeutung fällt wohl dem 10/45-PS- Typ zu. Mit diesem Wagen haben die Opelwerke den ent scheidenden Schritt zur Bezwingung des Hauptinvasionswagsns fremder Provenienz getan. Der 10/45-PS-Wagen !)at alle Neuerungen, dis sich wirklich voll und ganz bewährt haben. Er ist ansgesiatlet mit allen Hilfsmitteln, die das hochwertige Fahrzeug zn beanspruchen hat. Er ist von wuchtigem Dau, dennoch geschmeidig; geräuschlos wie die teuersten Amerikaner- Luxusautos; im ganzen Innenbau höchsten deutschen An sprüchen genügend. Bedarf es einer Betonung, daß Lieser Wagen, eine deutsche Qualitätskarosserie sein eigen nennt? Auch die Vierradbremse ist für ihn ebenso selbstverständlich wie elastischste Federung, Stoßdämpfer, Boschlicht-Anlasseranlage, Hardygelenk, Mehrscheibcntrockenknppelung und alle anderen vollendeten Errungenschaften des neuzeitlichen Automob ilbanes. Und wir sehen dieses 10/45-PS-Ehassis in einer brillanten Auslese reizvoller Aufbanten. Als offener und naturgemäß vollständig verschließbarer Fünfsitzer, als Limousine, als Pull man-Limousine, als Stadtkoupee, als Innensteurrwagen, als 6- Lis 7-Sitzcr offen und geschlossen, als große Reise-Limousine. In allen Varianten ein vollblütiges Produkt. Deutsche Hoch- leistung findet am Opelstand sinnfälligsten Ausdruck, denn es ist geglüat, diese Leistung durch vollendetste Produktionsgesial- tung 'im Preiss so nieder zu halten, wie es selbst vor kurzer Zeit noch als utopisch galt. Der Opel-10-PS-Wagen kostet nüm- lich als Fünfsitzer Standardtype mir 8500 Reichsmark. Inbe griffen olle Zugaben, olle „Schikanen". Dieser Preis ist nied riger als der irgendelms auch nur entfernt an den Opelwagen heranr«chcndm Auslandsproduktes. Und als Schnell-Lieferwagen sehen wir das 10-PS-Chassis zum Preise von 6000 Reichsmark mit allen gewünschten Auf bauten bis zu einer Tonne Nutzlast, bei etwa 40 Kilometer Stundenleistung. Bei dieser Leistung und Qualität ist damit der deutsche Opelwagen Len Auslandswagen wieder überlegen — trotz billigerer Preisgestaltung. Der Opelstand ist somit wohl der härteste Kampfplatz für die Auslandssericnwagen. Sas Problem Ser AMeriMrzemm. Zur Aulomobilausstellung 1925 in Berlin. — Eine gleichzeitige Schau der Auslandswage«. — Der fcharfe Konkurrenzkampf. Die Opel-Srrlentyp«n. Von Heinrich Schmitt. Wir stehen vor der Großen Deutschen Autonwbilausstellung M Berlin. Das Jahr 1925 sicht die ausstellenden Kvaftwagen- fabviken In einem harten Kampf; nicht nur im Ringen gegen einander, das ja die Vorbedingung gesunder Markt- und Preis entwicklung ist; sondern in erster Lin!» in einem erbitterten Ringen gegen die ungemein energische und zähe Auslands fabrikation. Was Kenner vor Jähren bereits voraussagten, wird zur Wirklichkeit: Die Entscheidung näht in diesen: Wett streit mit jäher Eile. Jahre hindurch wurde von Technikern und Betrichskaufleutsn, von ollen Grirppen der Krastwagen- erzougung darauf verwies«:, daß nur dis nach neuesten Me- thoden schaffenden Werke auf gesunder Basis rationellster Er zeugung den Kampf gegen den Auslandswagen bestehen können. Sonderbarerweise überhörten die meisten Werke Liese Erkennt- als. Wohl begannen manche Fabriken die Erzeugung am rollenden Band; Umstellungen selbst bedeutenden Ausmaßes fanden statt; wesentliche Fortschritte wurden erzielt. Und den- poch — zum klaren und absolut restlos nach festem Willen geformten vollkommenen Unrbau des Gesamtbetriebes schien cs nirgends auszurcichen. Die Preiskämpfe zur Niederzwingung der billigeren — weil billiger hergestellten — Auslandswagen spielten sich nicht immer in der einzig möglichen gesunden Atmosphäre Ler Herabdrllcknng der Preise durch Verbilligung der Herstellungskosten ab. Vielfach wurde die feste Grundlage angetastet, um Zwischenlösungen zu finden. Immerhin zeigt eine Dorbesichtigung der Berliner Automobilausstellung 1925 ein deutsches Haus Ler Kraftwagenbranche auf voller Höhe gegenüber den Auslandsfabriken. Die Opelwerke in Rüsselsheim an: Main erscheinen auf dieser großen Berliner Automobilschau mit zwei Serien-Präzi- sicmstypen, die als Endprodukt einer seit nahezu fünf Jahren vorsorglich betriebenen restlosen Umstellung auf Lie neuesten und vollendetsten, auf die rationellsten und besten Herstellungs methoden angesprochen werden können. Wir haben die Rüssels- Heimer Werke wiederholt im Laufe dieser Jahre der Umschich tung besucht. Die Umstellung ging mit tiefster Gründlichkeit völliger Neuorientierung und Umorganisation vor sich. Jahre lange Studien in den klassischen Staaten Ler Auto-Zwcckindu- strte gingen voran. Der Opelserienwagen ist das im Rahmen ver gewohnten deutschen Qualität auf den Mindestpreis herab- gedrückte Erzeugnis untadelhafter Nohnmterialverwendung un gewissenhafter Herstellung. Trotz des hohen Grades des Ge botenen vermag der Opelwagen beider Typen nicht nur dem Auslandswogen auf deutschem Gebiet schürfstens entgegenzu- treten; auch als Exportgut bewährte er sich und schlug die Aus- landsfabvkkate in ihrem Ursprungsland«. Er ist durch die mit deutscher Gründlichkeit und minutieusester Genauigkeit bewerk- stilligte Serienerzeugung dem Auslanoswagen gleicher Klasse «n Qualität überlegen und dennoch in: Preise erheblich billiger. Das Haus Opel wird auf den zwei grundlegenden Typen des 4^8teuer-PS-Modells und des 10-Steuer-PS-Modells ein« ganM Reihe von hochinteressanten Fahrzeugen ausstellen, Vationalstolz und Reklame. Der Streit Citroen—Opel. Merkwürdiges Echo in Deutschland. Eine bekannte deutsche Zeitung schreibt u. a.: Die größte französische Automobilfabrik „Citroen", die vornehmlich durch ihre großzügige Reklame bekannt geworden ist, kam, als trotzdem der Umsatz zurllckging, auf eine neue Neklmneidee. Sie verbreitete in Frankreich, daß die größte deutsche Automobilfabrik „Opel" ihre Wagen genau nachgenmcht habe und reichte, um dies glaubhaft zu machen, auch Klage I gegen die Firma Opel ein. Der Firma Citroen ist von dem deutschen Gerichte anfgegeben worden, eine Kaution von 95 000 Mark für GerichtskostLN usw. zu hinterlegen. Die Firma Citroen weiß ganz genau, daß die Aussichten des Prozesses völlig aussichtslos sind, da die Opel-Wagen sich in wesentlichen Tellen von den Citroen-Wagen unterscheiden und -er Citroen-Wagen seinerseits eine getreue Kopie haupt sächlich amerikanischer Automobile ist. In Frankreich hat die Firma Citroen durch die Verbreitung der unwahren Behauptung, die größte deutsche Fabrik sei nicht in der Lage, mit deutschen Konstrukteuren einen neuzeitlichen Wagen herauszubringen, große Begeisterung hecoorgerusen, und es hagelte nur so gegen die „Boches" mit Verleumdungen. Der Zweck war erreicht, die Franzosen kauften in diesen: Be- geisierungsrummel wieder Citroen-Wagen. Es verging jedoch ein Monat nach Len: anderen, ohne daß den Franzosen das erwartete Urteil mitgeteilt werden konnte, weil ja überhaupt noch nicht verhandelt worden war. Da kam ein neuer Reklamctrick: In den französischen Zei tungen erschien unter Berlin, den 17. August, eine Notiz, die lügnerisch behauptete, die Firma Opel sei wegen unberechtigter Nachahmung der Citroen-Wagen zn zweieinhalb Millionen Franc Buße verurteilt worden, und siehe daher vor dem Konkurs. Tatsache ist, baß bisher überhaupt noch nicht zur Sache ver handelt worden ist und nur die ersten Schriftsätze gewechselt sind. Wenn die Firma Citroen trotzdem derartige vollkommen verlogenen Behauptungen in der Welt verbreitet, so beweist dies, wie tief das Niveau ihrer geschäftlichen Moral ist. Wie aber ist nun Las Echo dieses französischen Konkurrenz, kampfes in Deutschland? Wenn man annimmt, daß der Deutsche derartige Verdächtigungen mit Stolz zurückweist und jedernmnn antwortet: „Unsere deutschen Konstrukteure haben nicht notwendig, bei den Franzosen ihre Ideen zu holen", so irrt inan sich. So schenkt man heute den Verleumdungen der Franzosen Glauben, verbreitet diese Märchen weiter und es gibt leider noch eine große Anzahl in Deutschland, die es sogar fertig bringen, von solchen französischen Firmen Wagen zu kaufen und sich nicht schäme», mit denselben durch deutsche Lande zu fahren. Obwohl die obigen Nachrichten nickt in der deuischen Presse verbreitet worden sind, weiß fast jeder Kausliebhaber von diesem angeblichen Urteil, das von Anfang bis Ende erlogen ist, und hegt große Bedenken, einen Opel-Wagen zu kaufen. Da es selbst einer französischen Firma nicht möglich ist, so viele Agen. ten in Deutschland herumfahren zu lassen, um dies« Unwahr- Helten zu verbreiten, so bleibt keine andere Erklärung, als daß auch die deutsche Konkurrenz, der es nicht angenehm ist, daß die Firnra Opel es gewagt hat, dem Beispiel Fords folgend, durch serienweise Herstellung von Motorwagen einen billigen, dabei jedoch sehr leistungsfähigen Motorwagen herauszubringen, di« unwahren Behauptungen der Firma Citroen weiterverbreitet. Tatsache ist, daß die Opel-Wagen eine immer größere Ver- breltung in Deutschland finden, und daß die Firma Opel nicht daran denkt, die Fabrikation ihres kleinen „Laubfrosch" ein zustellen. In Frankreich imtionale Begeisterung, in Deutschland würdeloses Verhalten aus Geschäftsinteresse, rin trauriger Bei- tvaa Zur deutschen Wirtschastspsychologi«l