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48L60 Prozent tmmetallische Bestandteile V1M1 Prozent metallische Bestandteil« Stickeleisen GeoRi) Phosphorulatle^n (Fe Pyosphoreise» (Fe, P) Siticilun (Fe.Sl) Schweseleifen (Fe St Kohlenstoffrssen «upser Trollit Aamanit Broncit Shromeisener» Der gefundene Gehalt an Phosphor gehört dem Meleorelsen Nicht selbst an. sondern vielmehr dem merklich schwerer löslichen Schreibersit, der, wie man während der Behandlung mit Saure wechrnimmt, das Eisen in ganz dünnen dicht neben einander liegen den und einander parallelen Lamellen durchsetzt. An angeschliffenen urd polierten Flachen ließ die Aetzung mit verdünnter Salpeter säure auch die für Meteorersen charakteristischen Figuren hervortreten, die man nach ihrem ersten Beobachter die Widmannstntten'schcn Figuren zu nennen pflegt und erkennen lassen, daß die ganze Eiseu- maffe eigeMlich einem einzigen Krystallindivid entspricht, welches aus eoncentrischen Schalen mehrerer Eisensorten vielleicht etwas ver schiedenen Nickelgchaltes zusammengesetzt ist. Von den beiden durch den Haupischnitt erhaltenen Mschnitten befindet sich das größere von IIS Pfund in der mineralogischen Lammlung der Bergakademie, di« Segmente des kleineren wurden teil» verschenkt, teils verkauft. So erhielt unter anderen Breithaupt selbst von der st. Sächsischen Regierung ein Segment von 18 Pfund, bas Wiener Hofmineraliencabinet, welche» di« gegen 200 Thaler betragenden Kosten des Hauptschnities getragen ein solches von - Bfwid und die mineralogischen Museen von Dresden, Berlin und Petersburg solche von je 1 Pfund zum Geschenk, sowie je «in Givs- Modell des Meteoriten in natürlicher Größe. 11 Pfund wurden der Freiberger stönigl. Mineralieu-Riederlag« überlassen, die 86 Hand stücke hieraus sägen ließ und dieselben zu« Verkauf — das Loth zu zwei Thalern — auf den Markt brachte. Der Wert de» der Bergakademie gehörigen Hauptstückes würde sich hiernach auf ungefähr 6000 Thaler beziffern. Unter allen be kannten Eisenmeteoriten besitzt es die gröhtbekannte Schnittfläche, und di« nächstgrößte, di« des Ellbogener unter dem Namen des „ver- wmtfchenen Burggrafen' bekannten, im Wiener Hofmineralien- «abinet befindlichen, ist schon um vieles kleiner, nämlich nur etwa «in Fünftel derselben. klebrigen» ist die «ine Hälfte des Hauptschnities poliert, die ander« wurde nach der Politur geätzt und zeigt deshalb die oben erwarten Figuren, di« auch iu -er Abbildung sichtbar sind: auffallend bleibt das Auftreten von vier matte» und vier glänzenden Straten. Roch mag auf die groß« Aehnlichkeit hiugmoiesen werden, welche unser Rittersgriiner Meteorit in seiner mineralogischen Zusammen- sctzung mit denjenigen Meteoriten zeigt, di« sich zum Teil schon seit ZÄrzehnten in den Sammlungen zu Wien und Gotha mit den An gabe» „von Steinbach im Erzgebirge', ,^x>u Breitenbach in Böhmen' oder auch nur schlechthin „aus Sachsen' befinden. Die drei Ort« Rittersgrün, Steinbach und Breitenbach liege» nur höchstens eine Meile voneinander, so daß di« Vermutung gerechtfertigt erscheint, jene drei Meteoriten mochten einem und demselben Falle ai^ehören und vielleicht sind ave drei Funde auf einen .Eisenregen' znrückzu- führen, der zu Pfingsten des Zähre» 1164 „im Meißnischen' statt- gefunden hat, wie der Meißner Superintendent Sarctorius (-f 1600) bericht«»; wir finden nämlich in den „Res Misntcae' seines Zeit- genossen, des Rectors Fabricius die Stelle: circa sesium Pentewstes 116» in magno typhone pluiff« ferro adnotavit Sarctoris. Freiberg, im März 1876. A. W. Wir sehen, Weißbach erzAK die Fundgeschichte nicht nur anders als Prasse, sondern auch etwas «^weichend von unserm Mitbürger Reißmann, dem Sohn des Finders. Weißbach irrt gewiß in Bezug auf die Feitangabe. Und moderne Wissenschafter würbe» wohl setzt auch dis Beschaffenheit des Steürs anders beschreiben und deuten. Eine Svezialschrift ist auch von dem berühmten Chemiker Professor Clemens Winkler in Freiberg in den Nova Acta der KA. Leop.-Carol. Deutschen Akad«nie -er Naturforscher 1878 erschienen: „Die Untersuchung des Eisenmeteorits von SUttersgrün', die aber eben lewer wenig jünger ist als die Schrift von Weißbach. Kohlenstoff ist danach nur in Spuren darin g«oesen. Dabei ist aber zu beachten, daß es auch sehr schwer ist, bei derartigen Analysen den Kohlenstoff-Gehalt rich tig festzustellen. Winklers Gesamtergebnis ist: - 60M6 Ni).P.) - 0,140 - 0274 - 0,169 - VMS — Spur - 0,018 - 72U - 8^27 - 32L08 - 0323 100/» Besonders bemerkenswert erscheinen noch folgende beiden Aeustevungen Winklers: „Vergegenwärtigt man sich endlich, daß die Meteorite häufig Gaseinschlüsse, Reste einer ehemali ge» Atmosphäre, mit sich führen, daß manche derselben sich durch einen Gehalt an Kohlenstoff, sa selbst an vnumlnvseh vielleicht organisiert gewesener Substanz auszeichnen, so kann es nicht ausbleiben, daß das Studium jener wunderbaren „Sendling: des Himmels" eine Flut voll Gedanken rege macht, die, mag man sie auch teilweise in das Gebiet der Phan tasie verweisen, denn doch ihre Berechtigung haben, indem sie unseren Anschauungskreis erweitern und unser Begriffs vermögen dem Maßstab näher bringen, mit dem der Kosmos sich einzig messen läßt, dem Maßstab unausdenkbarer Groß« artigkeit." „Einer der schönsten und interessantesten Me teorite, zudem derjenige mit der größten Schnittfläche, ist der Eisenmeteorit von Nittersgrün im sächsischen Erzgebirge." Unser Zeitgenosse Reißmann erzählt, wie oben bemerkt recht anschaulich, das Aeußere habe ausgesehen wie mit War zen bedeckt. Weißbach spricht von einer „bräunlichen Rinde.* Daraus, daß 14 Stahlblätter mit 2 Zentner Schmirgel zum Zerschneiden nötig waren, ist aber zu schließen, daß die Zusammensetzung ein Eisenerz-Konglomerat von Diamant- Carborundum-Korund war. Hat doch der französische Gelehrt» Moissan 1897 gefunden, daß man sogar künstliche Diamant«« Herstellen kann, indem man den Fall eines Eisenmeteorite» nachahmt — nämlich eine kohlenstoffhaltige, glühende Eisen- kugel plötzlich abkühlt (das Meteor glüht beim Durchsausen der Lust infolge der Reibung in ihr und wird dann beim Einschlag in die Erde plötzlich zum äußerlichen Erkalten gebracht). Durch den gewaltigen Druck, den dann das sich schnell zusammen ziehende Lleußere und Innere ausübt, wird aus dem de» Eisen beigemengten Kohlenstoff Diamant erzeugt. Wie be kannt, ist ja Diamant nichts als Kohlenstoff in einer ander« Form. Stücke des Rittersgrüner Eisenmeteorlten befinden sich k» den großen mineralogischen Sammlungen und Museen de» ganzen Erde. So auch in Newyovk. Dort leben Söhn« un- seres Dorfgenossen Reißmann. Sie schrieben ihren Eltern^ daß sie den von ihrem Großvater gefundenen Stein gesehen haben und ihn öfters betrachten. Er sähe (im Schnitt) au» wie eine Schnittfläche Blutwurst. (Unstreitig muß man auch den Eindruck des farbige» Bildes, wenn man anschaulich rede» will, so beschreiben.) Unsere Rittersgrüner Reißmanns er zählen: „Unnere Kinner sänne den Staa", als wenn sie ih» ständig vor sich hätten. Sicher ist es ihnen das Stück Heimat« boden, das sie in dem Stern sehen und aufsuchen. Ein schöne» Zeichen von Heimatliobe gebürtiger Erzgebirgerl Und el» rührender Gedanke der zuhause gebliebenen Eltens baß dl- Kinder drüben auch ein Stück Heimat vor sich haben. ip usmllme lnklirmeii. Gesammelt von Schuldirektor Uhlig, Lauter. Atle Dinge sind möglich dem, der da glaubet. Also auch wird Freude sein vor den Engeln Gottes übeu einen Sünder, der Buße tut. W Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorget für euch, Auf Adlersflügeln getragen übers brausende Meer der Zeit. Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und oo« großer Güte. Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn alle Zeit. . Besicht dem Herrn dein« Wege und hoffe auf Ihn, « wird's wohl inachen. Bei dem Herrn ist viel Vergebung! Bete und arbeite! Bis hierher hat der Herr geholfen! Bleibe stamm und halte dich recht Verantwortlicher Redakteur: Friedrich Aenrner in Aue. Druck und Berlaa von L N. Gärtner in Au« u»d Schneeberg, »eUsSe an kn-eM-VL« V»Uttlre»ar ck«r§.ia»«p »vier kttwve« S« Lve viich Hstb * ivrs. » r jL lanerrackm. lauter 1 Vater» «Merv. Ihr thront auf striler Höh', Ihr grüßt vom tiefen Tal, Umschließt des LamGmann's weite Scholl«, Die Städtchen und die Dörfer all', Ihr führet euren grünen Reigen Um lüiÄlich stille Einsamkeit; Iku fleiß'gen Räderwerkes Treiben Schlingt «wiggrün sich euer Kleid. * Still schlagen eure Wagen Im weiten, grünen gelt. Still rauschen sie der Heimatliebe Daheim und in der fremden Wslt. Durch euer dunkles Nadelgrun Zieh'» Tage aus vsrgang'ner Zeit, Zieht ferner Sehnsucht heiß' Verlangen Nach ihrer Heimat grün Gcschmeid'. Treu haltet ihr umschlungen In heimatlichem Band Gin emsig Volk gckbivg'scher Sitten, Gebirg'scher Kraft mä> flinber Hand. Ihm ist die Heimat, ihm der Glaube, Ihm ist die Hoffmnig beff'rer Zeit, Ihm rauschen mahneich eure Schwinge« Das Wort von Treu und Einigkeit, > » I«l<vara «Lockt, kollw» LoguU Votchtüaser d«r vorletzt« Rektor der früheren Schneckberger Lateinschule. Ein Lebensbild. Unter den 43 Rettoven, welche der alten Lateinschule in den 350 Jahren ihres Bestehens vorstanden, war August Voigtländer einer der merkwürdigsten und hervorragend- sten Männer Schneebergs. Geboren am 10. Januar 1800 in Grünhain, wo sein Vater Rektor der Stadtschule war, sorgten di« Eltern schon in den frühesten Iahven für die körperliche und geistige Bildung ihres Sohnes. Die Wißbegird« erwachte auch in ihm so frühzeitig, daß er es vom 4. Jahre ab als sein größtes Vergnügen empfand, unter den Zöglingen seines Vaters weilen und an dem Unterrichte terlnehmen zu dürft«, den sein Alter gestattete. Als dann im Iochve 1808 sein Vater di« Stell« des Diakonus in Schneeberg übernahm, war es des Vaters eifrigstes Bestreben, dem erwachenden Talente seines Sohnes die möglichst beste Leitung und Richtung zu geben. Mit der häuslichen Erziehung verband sich nun bald der öffentliche Unterricht. Ms zum 7. Iochve besuchte der hoffnungsvolle Knabe die Lehrstunden des würdigen Knaben schullehrers Clauß, worauf er im Icchre 1807 Zögling der lateinischen Schule wurde. Hier genoß er zunächst den Unter richt -es Ouartus Gräbner und des Kantor» Thoma». Al» ihn dann sein« Kenntnisse zur Versetzung in die S. Klaffe fähig machten, waren di« Lehrer Tertius Schulz und Wiedemann um sein geistiges Wohl besorgt. Rach dem am 6. April 1813 erfolgten Tode des hochverdienten Rektors Schaarschmidt, der sich ebenfalls um die Bildung des jungen Voigtländer sHv verdient geinacht hat, Bornemann dar Rektorat übernahm, da ward seinem geistigen Streben «in« entschieden« Richtung ge geben; er wurde von der Weisheit jenes gelehrten Philologe» so gefesselt, daß auch er dem philologischen Studium sich za widmen den festen Entschluß faßte. Reben seinem Vater, der dem Jüngling teils durch eigenen Unterricht, teils durch fleißig, Winke und Ermahnungen zu einem äußert strebsamen Men schen erzog, hatten die Konrektoren Haas und Klopfer eine» hervorragenden Anteil an der Bildung August Voigtländer«. Er »nachte nun auch in Sprachen und Wissenschaft«, so ge waltige Fortschritte, daß er schon im Jahre 1816 — also mit 16 Jahren — mit dem glänzendste« Zeugnis ausgerüstet da» Lyzeum verlassen und die Universität Leipzig bezichen konnte. Ohne der vielen ausgezeichneten Gelehrt» zu gedenken, deren Vorträge er dort besucht« und mit denen er auch außerdem in enger Verbindung stand, sollen hier nur Mei genannt werden, welche als Philologen sich die größten Verdienste um ihn erwarben, Beck und Hermann. Schon nach kurz« Zeit hielt Beck den jungen Studenten für würdig, ihn in sei» pyilologisches Seminar aufzunehmen und Hermann glättet» ihm den Zutritt in seiile griechische SeMschaft. Dunh solch« vortreffliche Männer gebildet und im Umgang mit nur ge- bildeten und edlen Freunden drang « imnur tiefer ein in da» Gebiet der Sprachen und Wissenschaften. Im letzten Icchre seiner Studienzeit war es ihm vergönnt, durch Vermittlung de« Rektors und Professors Rost, als Hilfslchrer an d« Thomas- schule zu Leipzig sein« Lehrfähigkeit entwickeln zu können. Rach einer Studienzeit von 3)- Jahren erhielt er als 19Njähriger das ehrenvolle Angebot, als Professor der lateinischen Sprache nach Aarau in der Schweiz zu gehen; diesen Antrag lehnte er jedoch ab. Gleichzeitig wurde ihm die akademische Würde eines Doktors der Philosophie und Magisters der freie» Küilste erteilt. Im Jahre 1820 erhielt er den Ruf als Adjunkt nach Schulpforta, zugleich ad« auch den zum Rektor am Lyzeum zu Schneeberg, welch' letzteren ihn die Röhe sein« Verwandten vorzichen ließ. Als LOjähviger Rektor stand « der Anstalt mit der Kraft und Gelehrsamkeit eines im Amte «grauten Meisters vor und wußte sie noch einmal zu Hoh« Blüte zu bringen. Durch mchrere Schriften hat « sich «den- falls schon frühzeitig den Ran«n eines Gelehrten i« echte» Sinne des Wortes erworben. Außer mehreren lateinischen und griechischen Gedichten, welche er schon als Schüler verfaßte, erschien von ihm: 1816: über das »ooUomn 11. Partie.", «ovo« « di« erste Abteilung dem Domherrn D. Keil, der ihn Seufall« mit besonderer Aufmerksamkeit behandelte, zum Geburtslage widmet«, und nrit der zweiten das hiesige Lyzeum al» Schüler 1820: beim Antritt seine» Amtes: „vbssrvMioim» I» Xovopbovtw blomörabilia Part. II." 1822: „Einige Nachrichten von dem Lyzeum zu Schnee berg". 1823: „Vbsvrvationoo kl» loei» qaidnscka» Xsuopdoati» platonis et Vivorvni» ' 1824: „Beschreibung der am 23. JE 1823 in Schum»«, gefeierten Schul-Jubelfchrs/ Auch lieferte « t» demselben Sichre eine neue Ausgabe mm ^Lucian» Tottngespeckchmt*.