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»loliesn VI«»»«»« 8ckav»sotecdlo« mler 274S' nballen knrc «Kon nac 2» Pn g»I««»VIis» Nalhusius verurleitt. Frauzöfifch« „Justiz-. SM«, 20. November. Das französische Militärgericht hat -eneral von Nathusius des „Diebstahls" von Küchen gerät und eines Tafelsevvices im Werte von 500 Franken mit ö:1 Stimmen schuldig gesprochen. Unter Verwerfung mil- »ernder Umstände wurde der General zu einer Defängnis- traf« v sn einem Jahr verurteilt. Die Nevisionsfrist Lust drei Tage. Die beiden anderen dem Gerichtshof gestellten Prägen über den „Diebstahl" von Pelzen, Kleidungsstücken, Lepplchen und Seidenwaren wurden mit 4 - 3 Stimmen ver- «int. Zschorlo die Erzgebir aktige Schau Werbevorstei Thoatergeme gerer Zeit i der näheren folge besteh« bühne Zscho im Erzgebirj Mitglieder r sten und den Bühnenwetb wird. Die D rischen Leitr zu hoffen, dc bewirkt wer! können. Uer LI« im neavr- XV«nn irgew armut,8I«io Veräauunvi battet ät, üt äill ä« vir * Srhöi sterium fanl nisationen Er h ö h u n heutigen De Erundgehäl Hundert, in Wohnungsg der Gesamti der- und Fr erhöht. Die beamten, de in dem gleiä * Lei, Reichswehrs nach dem L kannten Mc lich hinter i halten. Sv „Halt" zu u starken Hoh fast Ohnmäc zu Boden, stairdes fern einen Schutz vie folgt: 1 gippold, M Steuerasststk Langenchuri 6. Albert W Wahlschnüffelei. Berlin, 20. November. Wie der „Tag" mitteilt, wurde heute nachmittag neuerlich eine Haussuchunginden Räu- men der Hauptgeschäftsstelle der Deutschnationalen Volkspartei vorgenommen und ein Wahlplakat beschlag- nahmt. Sosa, ! sozialen Bl unter große siegenden L neu erschien Kundgebun! wies, daß t sondern mc dürfte wohl München v« hatte sich 3 usw. Vortrc machte die ranen von ' der einen g Ludendorff über die Ziele der Völkischen. Berlin, 20. Nov. Zum ersten Male seit längerer Zeit hat General Ludendorff gelegentlich einer Holdengedächt- nisfeier der Nationalsozialisten öffentlich das Wort ergriffen. Er gedachte zunächst des Frontgeistes, der das deutsche Volk zu gewaltigen Leistungen angesport habe. Diese Leistungen seien aber zunichte geworden infolge der Tätigkeit von Schwarz-Rot-Gelb, das Deutschlands Niederlage ge wollt habe, um sich selbst zur Herrschaft zu bringen. Schon unter dem unseligen Bethmann-Hollweg habe Schwavz-Rot- Gelb in Deutschland verhängnisvoll gearbeitet. Vor dem Weltkriege habe es verhindert, Laß die im deutschen Volke steckende Menschenkvast voll ausgenutzt wurde, daß die Rüstung des Reiches in dem notwendigen Rohmen ausgebaut wurde. Heute wollten die Schwarz-Rot-Gelben ihre Herrschaft und die des Reichspräsidenten verewigen, wenn es nicht gelänge, am 7. Dezember ihre Macht zu brechen. Die National- sozialistische Freiheitspartei unterscheide sich von den anderen politischen Parteien dadurch, daß sie Neues schaffen wolle. Sie wolle die Dolksgeme nschaft, in der alle Deutschen gleich arbeiten und gleich bewertet werden sollen, in der es weder den Dünkel und den Hochmut der Besitzenden und Gebildeten, noch das Mißtrauen der Entrechteten und Enterbten geben würde. Der deutsche Arbeiter solle befreit werden, wie einst Freiherr vom Stein den deutschen Bauei befreit habe. Ludendorff schloß seine Ausführungen, indem er die Versammelten aufrief zum Kampfe gegen Schwarz-Rot- Gelb, gegen den Pazifismus als das Machtmittel jüdischen Denkens, gegen die Präsidentschaft Eberts, gegen Las System Severing in Preußen. IV» von kmlgekenö« briocko rar ä mekrer« dlomU ReustiU Partei eröfs kampf mit e spricht der Spitzenkand heraus ein Inserat im LM«, 20. November. Die Verhandlung gegen Ge neral v. Nathusius fand in der Zitadelle von Lille statt, ks wird uns darüber berichtet: Uhr eröffnete der Vorsitzende die Sitzung. General von kathusius wird vorgeführt. An seiner Seite nimmt ein Gen- Xtrmevie-Hauptmann Platz. Nathusius erklärte, daß er 69 Zahve alt sei und in Kassel wohne. Die Anklage beruht auf Feststellungen der Dienstboten des Fabrikanten Motte aus noubaix, in dessen Haus der General einquartiert war. Motte war abwesend und hat noch dem Waffenstillstände, als er nach Roubaix zurückkehrte, ein Verzeichnis aller derjenigen Gegenstände ausgenommen, die in seinem Hause fehlten. Nathusius erklärte, daß er unschuldig sei und die meisten Gegenstände, die abhanden gekommen sein sollen, nicht einmal gesehen habe. Das Tafelservice des Hauses Motte sei von der Kommandantur requiriert worden. Der Requisitionsschein sei von der Kommandantur ausgestellt worden. Dem Packen des Gepäcks seiner Truppe habe Nathusius nicht beigewohnt. Er erklärt, daß er keine Ahnung von all Len aufgeführten Gegenständen habe, die abhanden gekommen sein sollen. Er habe aus Frankreich nichts nach Hause gebracht. In einer Man sarde habe er einmal zerschlagene Gegenstände gesehen, und bei dieser Gelegenheit seinen Untergebenen anbefohlen, nichts aus dem Hause zu entfernen. Das Verhör dauerte kaum 15 Minuten. Der Zeuge Motte erklärt, er habe sein Haus unter Bewachung einer Frau zurückgelassen. Nach dem Waffen stillstand sei er zurückgekehrt. Durch einen Verwandten bei der Besatzungsarmee habe er 1919 eine Haussuchung in der Kob lenzer Wohnung des Generals v. Nathusius beantragt, die in Anwesenheit eines seiner Vertrauensleute vorgenommen wor den sei, aber nichts Belastendes ergeben habe. Vielleicht habe der General die Sachen in Berlin in Sicherheit gebracht. Der Verteidiger Rechtsanwalt Nicolai richtet hierauf «inigi- Fragen an den Zeugen, i>er zugeben muß, daß er seine An schuldigungen auf Grund von Gerüchten, die ihm vom Hörensagen mitgeteilt wurden, erhoben habe. Er wird schwer in Verlegenheit gesetzt, als der Verteidiger ihn fragt, weshalb er nicht selbst zu der Haussuchung nach Koblenz gefahren sei, und wie er dazu komme, zu behaupten, daß die fehlenden Gegenstände nach Berlin transportiert worden seien. Nathu- sius wohne ja gar nicht in Berlin. Es kommt zu einem Zwischenfall, in dem der Verteidiger sich darüber be- schwert, haß der Vorsitzende Zeichen von Ungeduld mache. Der Vorsitzende leugnet das ab und der Verteidiger erklärt, daß er doch die Wahrheit feststellen müsse. Dramatisch gestaltet sich das Verhör des Chauffeurs bei Motte. Bar, der in Koblenz der Haussuchung beigewohnt hat. Bar erklärte, daß er feststellen müsse, daß General v. Nathusius unschuldig sei. Ein Protokoll, das der französische Major Roussel abgefaßt hatte, ist verschwunden. Der Verteidiger betont, daß die Tatsache des verschwundenen Protokolls sehr merkwürdig ist. Der Zeuge Gärtner Charles Riquier kennt den General überhaupt nicht. Gr weiß von der Angelegenheit nur, was seine Frau Der Wahlvorschlag der Nationalsozialisti- schen Freiheitsbewegung (vereinigte Völkische Liste) für den 30. Wahlkreis (Chemnitz-Zwickau-Plauen) lautet ihm erzählt Yak. Trist sehr unsicher unv ankwörkek ausweichend. Das Publikum dringt immer zahlreicher in den Sitzungssaal. Hier und da wird gegen den Verteidiger demonstriert. Dieser bleibt fest und erklärt, er habe nichts Anderes zu tun, als di« Wahrheit zu suchen. Als nächste Zeugin wir- die Frau des Gärtners Riquier vernommen, die di« Behausung Mottes während des Krieges als Pförtnerin verwaltet hat. Sie er- klärte, daß st«, als General von Nathusius das Haus ihrer Herrschaft bezogen habe, habe ausziehen müssen. Nach der Ab reise des Generals seien alle Schränke geöffnet gewesen. Die in Frage kommenden Gegenstände, die bei ihrem Auszuge noch vorhanden gewesen waren, seien nach der Abreise des Generals nicht mehr dagewesen. Tatsachen über den Inhalt des Gepäcks des Generals, das nach Koblenz transportiert worden sei, kann die Zeugin nicht anführen. Sie beruft sich oft auf Aus sagen eines Verwandten, der gestorben ist. Auch diese Zeugin kann, wie alle anderen Zeugen, nichts darüber aus sag e n, ob der General die fehlenden Gegenstände mitgenom- men hat. Der Zeuge Kaufm. Bourgeois will gesehen haben, Laß in der Küche durch den Burschen des Generals Geräte einge packt worden seien. Der Zeuge Polizist Fieves will eine Kiste gesehen haben, im im Juli 1918 die Adresse des Generals nach Koblenz getragen hat. Der Verteidiger stellt fest, Laß alle Zeugen ausgeisagt haben, daß nach -er Abreise des Generals v. Nathusius das Fehlen L«r Gegenstände festgeMt wurde. Die Anklage falle in sich zusammen. Es werden hierauf Lie drei Entlastungs zeugen vernommen, die den General von Nathusius von Loth ringen her kennen. Sie stellen ihm das beste Zeugnis aus; unter ihnen befindet sich ein katholischer Priester aus Dieben- Hofen. Damit ist die Beweisaufnahme beendet. Rechtsanwalt Nicolai erklärt, das Kriegsgericht in Lille habe General von Nathusius in Abwesenheit verurteilt, weil er bestimmt angeführte Gegenstände gestohlen haben sollte. Kein Zeuge häbe aber bestätigen können, daß er ge sehen habe, daß das geschehen sei. Alle Zeugen hätten für die Verteidigung und gegen Lie Anklage ausgesagt. Die Haupt belastungszeugin Requier habe nichts Bestimmtes ausgssagt. Kein deutscher Zeuge hätte geladen werden können, weil die Verhandlung zu rasch angesetzt worden sei. Weshalb habe nmn Len General in die Unmöglichkeit versetzt, seine Ver teidigung schriftlich vorzubereiten. Nicolai warnt dann vor den politischen Folgen, die die Affäre Nathusius in Deutschland haben könnte und schließt mit folgenden Worten: Möge das Urteil so ausfallen, Laß es nicht zum Gegenstand der Wahlpvopaganda gemacht werden kann. Der Gericht shof zog sich um ^7 Uhr zur Beratung zurück. Um 7H0 Uhr kehrte das Gericht von 'seiner Beratung zurück und verkündete Las Urteil. Wirken dadurch, -aß ich Funken in anderen zur Flamme ent fachte. Und dieser selkstgewonnene neue Reichtum war nicht nur für mich, sondern auch für mein künftiges Heim, für den, der mich liebte. Aber dann stockte ich vor der Frage: Wird ein Mann, dem die Frau seine Welt bedeutet, verstehen, daß man anderen Gutes tun möchte, die danach verlangen? Wird er vertrauen können, daß das eine nichts mit den: anderen zu schaffen hat? Soll ich ihm alles 'sagen oder soll ich verschweigen, was Loch bald zu Ende sein wird? Und weil ich keinen Ausweg aus meinen Gedanken wußt^ fuhr ich heim. Helle Freude empfing mich. Jeden Tag suchte Viktor, mein Verlobter, neue Wege in die Berge, um mir Lie Schönheit seiner Heimat zu zeigen. Und niemals fand ich ein Wort, Las mein frühzeitiges Kommen erklären konnte. Da kam ein Brief von Ursel, und bald darauf wieder einer. „Er verlangt so sehr nach Ihnen. Sein Wille ruft nach künstle rischer Tat. Kommen Sie bald ..." Da erzählte ich Viktor, daß in dem kleinen Seebade ein Mensch ist, der mich braucht und auf mich wartet. Und ich habe nie erfahren, was bei meinen Worten in seiner Seele vorging. Er geleitete mich zur Bahn. Der Ursel hatte ich ein Telegramm geschickt, daß ich komm«. Sie erwartete mich am Bahnhof und führt« mich zu einen: Sterbenden. Nicht, daß es sein letzter Tag war. Aber es war nicht mehr der übermütige Klaus, der durch den Dünensand lief. Die Schwingen waren ihm gelähmt. Gr durfte nicht mehr auf- stehen. Aber noch immer war er ohne Wissen und voller Ent würfe und Pläne, und sein« Augen hatten einen heißen Glanz- Da wußte ich, -aß es meine Pflicht war, hier zu bleiben, als stilles Licht, so lange, bis das Oel versiegt war. Und auf einen Brief Viktors — daß das Haus bestellt sei, er aber warten werde, bis ich von selbst komm« — wußte ich keine Antwort al« Li«: „Laß mich die Erste sein, die Lem Klaus Blumen aus das Grab trägt." Dann dauerte es noch sechs Wochen. Traurige Wochen, aber voller starker Stunden. Die Blätter, die in dieser Zeit von der Hand des Kranken entstanden, habe ch selbst ver öffentlicht. Sein Sarg war fast bedeckt mit weißen Chrysan themen, di« ich gekauft hatte. Als ich zu Viktor fuhr, erzählte man mir, daß er seit Tagen verschollen sei. Später fand man ihn in einer Gletscher spalte, halb vom Schnee zugedeckt. Ich fand keinen Brief an mich. Und ich habe nie gefragt, warum er ohne Führer ge- gangen ist. Ich brauchte nicht zu fragen." Barbara Dach schwieg. Und unsere Gedanken gingen scheu und bang über das Meer, al« könnten sie Menschen begegnen, denen wir wohe taten, als wir gut sein wollten — Und es mochte dazu keiner mehr etwas sogen ... Eintönig strichen ein paar Rufe der Matrosen über uns hinweg, ich mich überrascht aufrichtete, -hatte er so bittende Augen, Laß ich ihn gewähren ließ. Hernach, als ich gar nicht mehr daran dachte, kam er leise näher, und neben ihm ging ein junges, blondes Mädchen, und sie baten um Verzeihung und nannten ihre Namen. Es war der Maler Klaus Wölfe und seine Schwester Ursel, Menschen, in deren Augen noch ein Schimmer von Kindheit lag und denen man gerne die Hand gab. Und wir saßen lange zusammen bis gegen Abend. Seitdem fanden wir uns oft auf den Dünen. Und manch mal kam Klaus allein mit seinem Skizzenbuch. Und dann war immer «ine versteckte Erregtheit in seiner Stimme, wenn er von seinen Plänen sprach und seinen Ideen. Und einmal, als er lange still neben mir gesessen hatte, sagte er, ohne mich an- zusehen: „Ich glaube, ich könnte das Größte schaffen, — wenn Sie immer um mich wären." Ich erschrak etwas, und behutsam fragte ich: „Kann man nicht auch aus der Erinnerung Schönes schaffen?" „Ja," sagte er, „wenn Las, woran wir uns erinnern, die höchste Steigerung unseres Empfindens war." Und lebhafter fuhr er fort: ,Zch weiß, wer Sie sind. Ich Habs mich erkundigt, obwohl ich schon fühlte, -aß Absonderliches in Ihnen ist. Ich bin bisher meinen Weg allein gegangen; was ich schuf, geht nicht über Len Alltag hinaus. Nun sind Sie gekommen,'Lie andere Welt, nach der immer unsere versteckte Sehnsucht geht, die uns die Offenbarung gibt, mit der wir verschlossene Türen sprengen. Don Ihnen konrmt di« Kraft, die mich zum Künstler formen kann. Meins Gedanken gestalten ein Werk, vor dem Lie Welt die Hände falten soll ... " Ich erzählte Las am Abend seiner Schwester, und sie hörte mit gesenktem Kopfe zu. Endlich sagte sie: „Sie dürfen ihm nicht böse sein. Denn ich will Ihnen etwas sagen, was er selbst noch nicht weiß und auch nie — ich bitte Sie darum — nie erfahren darf. Gein Herz ist krank. Darum sind wir hier. Der Arzt gab kein« Hoffnung, ober wir anderen Menschen hören -och nie auf zu hoffen. Wenn er noch etwas schaffen kann, — es wäre schön. Für ihn und für uns. Ob er noch Zeit Lazu hat, weiß niemand. Bleiben Sie freund lich zu ihm —" Können Sie verstehen, wie weh es mir tat, als Klaus am nächsten Tage wieder mit Hellen Schwärmevaugen zu mir sprach, und daß ich, ganz ratlos, wie ich ihm etwas Gutes tun könne, schließlich seinen Kopf in -te Hände nahm und ihn küßte? In der Nacht darauf Hobe ich nicht geschlafen. Ich durfte damals nicht mehr selbstgewählte Wege gehen, denn ich war verlobt und ein kleines Haus in den Bergen wartete auf mich. Hier war nun für mich die Möglichkeit — vielleicht kann ich sogar sagen, die Aufgabe — durch nichts, al« daß ich einem Menschen gut war, Segen zu stiften, den letzten, einzigen viel- leicht für einen Todwunden und «inen bleibenden für die Kunst. Ich selbst, durch den lauten Erfolg meiner ersten Schöpfungen «ntsvannt und etwas gelähmt, fand neuen Samen Mr eigenes * Listenverbindung der D. V. P. Die Deutschnationals Volkspartei in Sachsen hat in allen drei sächsischen Wahlkreisen Listenverbindung für ihre Listen beantvagt, so daß die Rest stimmen aus Len sächsischen Wahlkreisen demjenigen Kreis zugute kommen, Ler in Sachsen di« höchste Stimmenzahl für sie D. V. P. erreicht. Wahlbewegung. Wahlaufruf des Deutschnationalen Arveiterbuub««. Der Deutschnationale Arbeiterbund erläßt einen Wahl aufruf, in dem es heißt: Nie wieder Sozialdemo kratie! Wir wollen eine auf dem Boden der christlichen Weltanschauung beruhende Kulturpolitik treiben, -i« lebendigen Kräfte des Christentums müssen ihre Auswirkung in der christlichen Illgenoerziehung ebenso wie in der Politik, in Ler Kunst wie in der Presse finden. Wir wollen die Staatspolitik auf gesmlder Grundlage neu aufbauen. An die Stelle unfähiger und unwüvdiger Beamten sollen sittlich ernste Persönlichkeiten kommen, die für ihren Beruf aufs sorgfältigste vorbereitet sind. Der Geist der Pflicht- erfüllung und Hingabe an den Staat muß wieder zu Ehren kommen. In Ler Sozialpolitik muß mit den Theorien gebrochen werden, die am gistinen Tisch erdacht sind und im praktischen Leben sich nickt bewähren. Wir müssen wieder solide, den praktischen Bedürfnissen angepasste gesetzgeberische Arbeit leisten. Berlin, 20. Nov. Der Reichspräsident empfing heute den Erfinder des Flettner-Ruders und Rotorschiffes, Ingenieur Flcttner, zum Dortrag über dies« Erfindungen und ihre Bedeutung und sprach ihm im Namen des Reiches Dank und Anerkennung für seine Arbeit aus. Berlin, 20. November. Der Hochbahnerstreik ist heute vormittag beendet worden. Die Angestellten usw. haben sich vollzählig zur Arbeit wieder eingefunden. Der Be- trieb wurde auf der ganzen Strecke fahrplanmäßig wieder aus genommen. Dessau, 20. Nov. Der Norddeutsche Lloyd Hot Li« auf Grund -es Versailler Vertrages an England abgelieferten Dampfer „Anhalt" und „Dessau" wieder zurück- ke k a u f.t, Die beiden Dampfer werden unter ihrem früheren Namen wieder ist Dienst gestellt. ' - ' ' § Neuyork, 20. November. Gestern sind die letzten Vorberei tungen beendet worden, damit „Z. R. 3" heute Len Flug von Lakehurst nach Washington unternehmen kann. Dort'wird Frau Coolidge das Luftschiff auf den neuen Namen „Los Angelos" taufen. Die Geschichte -er Barbara Dach. Skizze von PaulrichardHen'sel. Es.war eine der seltsamsten Nächte, die ich auf der Ueber- fahrt nach Bombay erlebte. Der Ozean schlief, und Li« Luft war -rücken-, wie angefüllt mit vielen Rätseln, daß man sich nicht von ihr lösen konnte und die Schlafkabine mied, obwohl der Tag müde gemacht hatte. Wir saßen in einer Ecke des Promenadendecks — ein kleiner Kreis, der sich aus gleich gesinnten Menschen zusammengefunden hatte, seitdem die Heimat hinter dem Horizont verschwunden war. Und dass ge rade wir sechs Menschen uns immer wieder obsonderten von der bunten Menge, die Las Schiff bevölkerte, um mit uns allein zu sein, lag wohl daran, Latz jeder mit dem Instinkt erlebten Leides in -em andern einen Riß spürte, etwas, das ihn ver- wandt machte mit der eigenen Seele. Man sprach nicht dar- über und fragte nicht, aber aus unserem Zusammensein in Len Hellen Nächten wuchsen Gespräche auf, Lie den Glanz der In nerlichkeit und des Vertrauens trugen. Und in der Nacht, von -er ich spreche, in der kein Schlaf kommen wollte, weil etwas Unerklärliches unser Blut schneller schlagen ließ, kam es wie von selbst, Laß der eine anfing, von sich zu sprechen. Lin Brief, eine Erinnerung trieb ihn vielleW. Und nach ihm erzählte ein anderer — und viele GedankeHwurden aufgewühlt von Mngen, die wir bewußt im Leben streifen, kaum ihrer achtend, und die uns dann doch plötzlich in einen anderen Weg drängen. Vertrauen hieß Lie Melodie in Len Worten des einen, Lüge in den Worten Les anderen. Und jeder von uns Lachte wohl an den einen oder anderen Tag in der Vergangenheit, da er selbst mit banger Seele vor -er Wahl stand und ... das Falsche wühlte. Lange hingen wir, als die Worte verstummt waren, un seren Gedanken nach, in Lie das einförmige Murmeln der Bug- wellen drang. Da sagte Barbara Dach, die Frau mit den silbernen Locken, von -er niemand mehr wusste, als daß sie vor: kaum gekannter Güt« war: „Ich will Ihnen auch eine Geschichte erzählen, Ihnen allein. Denn nicht immer ist das zum Erzählen, was wir als reichstes Erleben in uns tragen. Und es ist zu viel Scheu in uns, andere an dem teilnehmen zu lassen, was uns selbst fassungslos machte. Aber ich will Ihnen die Geschichte erzählen, um zu zeigen, wie wenig unsere Gedanken vermögen gegen den Schritt des Schicksals — wie selbst unser bestes Wollen kein« Gewißheit gibt, den rechten Weg zu gehen. Damals, als die Zeitungen noch viel von meinen mystischen Spielen und den Vorführungen meiner Tanzgruppe schrieben, packte mich plötzlich der Wunsch, der lauten Oeffentlichkeit zu entfliehen und mich irgendwo zu sammeln, auszuruhen. Kurz entschlossen, wie ich immer war, hatte ich mich bald in einem kleinen Seebad versteckt und trank dankbar die Sonne in mich ein, wenn ich -en Tag in den Dünen verträumte. Umgang hotte ich mit niemandem. Einmal bemerkte ich, «ährend ich ein Buch la», Loß mich «in innaer Mensch Wer als