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Der Kampf um die Zeppeimmerfr. Lov-o«, 17. Oktober. DK „Tiines" meiden «ms Washing- ««r Der Sbaatssekretür der MiBnv hat sich zur Abnahme nach Lobehurst begeben. E« wurde eine öiffmtliche Mitteilung an die P«^e ausgegeben, wonach die Regierung den Zeppelintyp für dl» mnevttantsche Luftschiffahrt etngustihren erwäge. Lia Teil der Reuyorkvr Zeitungen rechnet mit neuen Aufträgen air die Friedrichshafener Werft, die verhindern^ müssen, daß die Zeppelinwerft in Friedrichshafen ausiGrund des. Versailler Vertrages geschlossen wird. Luch Frankreich will Zeppeline bestelle»? Pari», 17. Oktober. „Journal" schreibt Wer das Schicksal der gevpelimoerft, die KontrvMommWonen würden Mar die Durchführung des Versailler Vertrages verlangen, doch könne die deutsche Regierung in der Angelegenheit sich an die alli ierten Mächte wenden, die dann im Obersten Kriegsrat, der seine Ansichten in letzter Zett offenbar etwas geändert habe, entscheiden würden. Richtig sei, daß etnefranzösische Ge sellschaft Patente der Zeppelingesellschast erworben habe, um Handels- und Verkehrslinien einzurichten. Diese französische Gesellschaft habe vorgeschlagen, daß Deutschland auf Reparationskonto Zeppe lin e d a u e. Hierdurch würde stch das Bestehen der Werft etwa Mn zwei Jahre verlängern. , * Berlin, 17. Oktober. Der Reichspräsident hat von Gr. Eckener aus Washington folgendes Danktelegramm er- halten: Für die warmen Bvgvüßungsworte, welche Sie an mich und die Besatzung zu richten die Güte hatten, sage ich herzlichsten Dank. Ich teile mit Ihnen die Hoffnung, daß die erfolgreiche Fahrt des „Z. R. 3" dazu beitragen möge, den Gedanken eines friedlichen ZusamrmonarLeitens der Völler zu. fördern. ' Stuttgart, 17. Oktober. Der Senat der Technischen Hoch schule hat Dr. Eckener den Titel Dr. ing. h. e. verliehen. Reuyork, 17. Oktober. Die nächste Fahrt des Zeppelin wird vovaussichtlich erst in drei Monaten stattfinden. Dr. Eckener wirb nach der Ilebergabe des Luftschiffes noch eine Reise durch A m e r ik a antveten und dann nach Deutschland zurück- kehren. , Die Verfehlungen Loeb». Weimar, 17. Oktober. Heute kam im thüringischen Land- Hg der Fall Loeb zur Sprache. Nach Angriffen des Sozialisten Hartmann antwortete der Finanzminister Dr. von Klüchtzner in dreistündiger, sehr geschickter Rede und wies ein wandfrei nach, daß die fristlose EntlassungLoebs durch die Staatsregierung vollauf berechtigt gewesen war. Es steht fest, daß Loeb dem Minister die Unwahrheit gesagt hat, als er behauptete, es seien erhebliche Auslandskredite in Thüringen im Umlauf. Das tst nicht der Fall gewesen. Es ist ferner durch zweifache Revision einwandfrei erwiesen, daß Loeb V er fehlungen begangen hat, für die sich bereits die Staatsan waltschaft lebhaft interessiert. Der Minister führte ungefähr 80 Fälle an, in denen die Staatsbank und damit das Land Thüringen in allerschwerster Weise geschädigt wurden. Aus der Fülle des Materials sei heute nur ein Fall, genannt. Am 4., Juli 1923 hatte Staatsbankprasident Loeb bei einem Juwelier 3 Perlennadelnfür die Staatsbank gekauft, und zwar für 140 Millionen Mark, die damals einen Goldwert von 3600 Mark hatten. Zwei von diesen Nadeln wurden verschenkt. Eine behielt Loeb selbst und ließ sie am 1. August 1923 mit einem Wert von 30 Millionen Mark, die damals einen Goldwert von sage und schreibe 85 Pfennigen hatten, auf sein Konto ver buchen. Er hat also die Perlennadel, die der Staatsbank rund 1000 Goldmark kostete, für 85 Pfg. erworben. Den Verlust von 1000 Mark trägt das Land Thüringen. Ebenso sind durch Zurückdatierungen usw. Verluste entstanden, die in einzelnen Fällen weit über 10 000 Goldmark ausmachen. D Weimar, 17. Oktober. Zum Präsidenten der Thüringischen Staatsbank ist Geheimer Finanzrat Staatsfinanzrat Professor Dr. I o st, Mitglied des Direktoriums der Preußischen Zentral- genossenschaftskasse in Berlin, ernannt worden. Verschärfung der italienischen Krisis. Paris, 17. Oktober. Der „Platin" meldet aus Rom eine bedenkliche Verschärfung der italienischen Krise. Die faschistischen Milizovganisationen in Neapel und Palermo, den beiden Hochburgen des Faschismus,' haben ihre Auflösung beschlossen. Die Tagung der Faschistenvevbände wurde von den Kriegsteilnehmern gesprengt, die sich inzwischen auch äußerlich vom Faschismus gelöst und einen Bund repu blikanischer Kviegssoldaten in Rom gegründet yaben. Rom, 17. Okt. In Bologna ist der Versuch gemacht worden, durch Nevolverschüsse die Ausfahrt derStra tz e nb a h n aus den Bahnhöfen zu verhindern. Frankreich liefert Waffen an die Rebellen. London, 17. Oktober. Reuter meldet aus Peking: Der Dampfer der französischen Schiffahrtsgesellschaft Messageries Maritimes „Chantilly" ist am 28. September in Hongkong mit 18 Brequet-Doppeldeckern eingetroffen, die an eine französische Firina in Nintschwang gesandt waren. Den Passagieren für Schanghai wurdLmitgeteilt, daß sich die „Chantilly" direkt nach Nintschwang begeben und erst nachher nach Schanghai zurück- !ehren werde. Die „Chantilly" begab sich jedoch nach Dalny und lieferte die Flugzeuge ab, die hierauf mit der Bahn nach Mukden weitergeleitet wurden. Die Flugzeuge, die vom letzten Erkundungstyp sind, befanden sich in der Obhut eines fran zösischen Fliegers, der erklärte, baß sie „Verkehrsflugzeuge" seien. Der „Times" zufolge zeigte jedoch die Ausrüstung der Flugzeuge, daß sie m i l i t ä r i 's ch e n Z w e ck e n dienen. Zahl reiche Kisten enthielten Maschinengewehre. Sowohl Frankreich als auch Japan haben ihre Neutralität im chinesischen Kampfe verkündet. Es ist jedoch Tatsache,' daß jeder Pastdampser, der Marseille verläßt, militärische Aus- rüstungen zur Lieferung an Tschangtsolin mit Zustimmung so- wohl der französischen als auch der japanischen Negierung führt. Peking, 17. Oktober. (Amtlich.) Die Streitkräfte Tschang-Tso-Lins sind über die große Mauer hinaus zurück ged rängt worden. VerN», 17. Oktober. Die Zahl -er Arbeitslosen in Grobberlin ist vom 1.—10. Oktober um 3200 zurückgeoanaen. Schneeberg, 18. Oktober. Die Vollshochschulkurse be ginnen bereit» Montag, den 20. Oktober. j Aue, 18. Okt. Modenschau in Raths Kaffee" Haus. Gestern abend hörte ich eine Dame sagen, daßRaths Kaffee mit eines der schönsten in Sachsen sei. Mag sein;, ich weiß es nicht, denn ich kenne die Kaffeehäuser Sachsens zu wenig. Sicher aber ist, daß es der Besitzer von Raths Kaffee, Hr. Gold staub, versteht, seinen Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Man fühlt sich sofort heimisch in den gediegen und geschmackvoll ausgestatteten Räumen.! Wohlige, weiche Sessel und Sofas laden förmlich zum Plaudern ein; Speisen und Getränke tragen selbst dem verwöhntesten Gaumen Rechnung; die musikalischen Darbietungen der Haus- kapelle sind erstklassig. Zu der gestrigen Modeschau, die von den Firmen MaxRosenthal und dem Pelzhaudzum * Herr Arzt als Revolutionsmacher. In einer sozialisti schen Beamtenversammlung in Dresden erklärte der Vor sitzende der sächsischen SPD., Abg. Arzt, u. a. folgendes: „Die einzige Aufgabe der sozialistischen Beamten ist, das Herr schaftsinstrument, den Staat, von innen zu unter wühlen und zu untergraben und die Revolution vorzubereiten. Zeigner war der erste und einzige, der diese Beamtenpolitik getrieben hat. Dadurch hat er das Bürgertum auf den Plan gerufen, und das eben ist die dia lektisch-sozialistische Methode, auf die es uns ankommt, im Gegensatz zu der normativ-bürgerlichen: die Betonung des Klassenkampfes und der sozialistischen Macht. Es ist jetzt eine Ehre (!) von der gegenwärtigen Regierung relegiert zu werden." An einer andern Stelle seiner Rede er klärte Arzt, der bekanntlich vom Amt als Bezirksschulrat suspendiert worden ist, folgendes: „Nach den Schriften, die ich nach 1919 gelesen habe, muß ich feststellen, daß Rosa Luxem- bürg und Karl Liebknecht die einzigen wahren Revolutionäre sind." — Angesichts der Aeußerungen Arzts, die einem Kom munisten alle Ehre gemacht hatten und die dey tiefen, unüber, brückbaren Abgrund zeigen, der zwischen Leuten seiner Geistesverfassung und den staatstreuen Elementen des Volkes klafft, muß man doch fragen: Kann der Staat eine derartige Kampfesweise eines Teiles seiner Beamten dulden? O Aue, 18. Oktober. Ein Motorradfahrer, der unberechtigter, »veise das Motorrad seines Arbeitgebers benutzte und damit in der Stadt herumgondelte, natürlich ohne Führerschein, wurde zur Anzeige gebracht; ebenso ein Betrunkener aus Lauter, der tn -er Wettinerkrake einen Menschenauflauf verursachte. vorgerichtet worden; sie wirkten vornehm, großstädtisch. Der Andrang zu der Schau erinnerte lebhaft an die Lebensmittel- kämpfe der Kriegszeit. Schon tags vorher waren alle Plätze ans^erkauft. Sehr viele, die nicht im Besitze einer Eintritts karte waren, mußten gestern wieder umkehren. Selbstverständ lich stellte unsere Damenwelt die überwiegende Zahl der Be sucher. Alle kamen voll auf ihre Rechnung. Wurde doch in über vier Stunden angenehmen Aufenthalts bei vortrefflicher " Zwickau. Auf dem Dertrauensschacht durchsuchtes mehrere Arbeiter einen alten Bruch, in dem sich höchstwahr, scheinlich Kohlenoxydgase gebildet hatten. Während der Tätig keit muß dann da» Gas yerausgeströmt sein. Fünf Arbeiter erlitten schwere Gasvergiftungen; zwei sind gestorben. " Leipzig. Als die Frau Pommer in Connewitz von De- sorgungen hennkam, fand sie ihren 21jährigen Sohn in der Küche mit dem Gasschlauch im Munde vor. Das Motto, das den jungen, allgemein geachteten Menschen in den Tod getrke- den hat, ist völlig unbekannt. Auf einem Zettel war zu lesen: „Das Spiel ist aus, der Vorhang fällt." Löbau. Don einem leider unbekannt entkommenen Automobil wurde in Großhennersdorf ein halbgelähmter 49 Jahre alter Pflegling der dortigen staatlichen Landessiechen. anstatt, als er auf seinem Selbstfahrer sich auf der nach Herrn hut führenden Lindenallee befand, tödlich überfahren. I Konzerre, Theater, Vergnügung««. Aue, 18. Oktober. „Wer wird alte Musik nicht lobens Doch wird sie jeder spielen? — Nein! Wir wollen weniger ge» lobet Und umso mehr gespielet sein! So könnte man variier ven, wenn man Erich Fischers Hauskomödien durchspielt, durchsingt und erlebt. Erinnerungen an die Zeit der großen Melodielinie, an die Tage der Wiener Klassiker und auch an die liebenswürdigen Lieder und Ensemblesätze der beliebtesten Singspielmeister werden wach. Und in diesem so traulich anmutsnden Rahmen spielen sich kleine Szenen, Er- -lebnisse, Konflikte, Spannungen und dramatische Lösungen ab, deren Anmut und Munterkeit man so leicht nicht wieder vergißt." So schreibt Prof. Dr. Georg Schünemann, der Direktor der Staatl. Akad. Hochschule für Musik in Berlin. Mit diesen Worten ist alles gesagt, was man über die gestrige Aufführung der musikalischen Komödien „Johann der muntere Seifensieder", „Das alte Lied" und „Ein Roman in der Wasch küche" sagen könnte. Die Aufführung wirkte wie ein Trunk fri schen Ouellwassers nach einem üppigen Gelage und der muntere Frohsinn, der sich mrs der Bühne abspielte, ergriff auch die Zuschauer. Lebhafter, anhaltender Beifall belohnte die kleine Künstlevschar und deren genialen Leiter für die wirklich ge nußreichen Stunden, die sie dem Publikum bereitet hatten. Unterhaltungsmusik soviel Schönes und Neues von graziösen Mannequins gezeigt an Straßen- und Gesellschaftskleidern, Casaques, Mänteln und Pelzjacken, Damenhüten und anderen der Dame unentbehrlichen Kleinigkeiten, daß alle Anwesenden des Lobes voll waren. Einzelne Toiletten besonders hervorzu- heben, hieße die Gesamtwirkung abschwächen. Jedem Geschmack wurde Rechnung getragen, vom einfachsten Straßenkleid bis zur elegantesten Abendtoilette, von der schlichten Sportjacke bis zu dem für gewöhnliche Sterbliche unerreichbaren Nerz- und Hcrmelmmantel. Die beiden genannten Firmen haben mit die ser Vorführung eine Leistungsfähigkeit bewiesen, die jedem Großstadtgeschäst Ehre machen würde. Wie wir hören, wird die Schau heute, Sonnabend, abend, wiederholt werden. Aue, 18. Oktober. Der Vereinigung vaterländischer Ver bände zu Aue und Umgebung ist es gelungen, für Dienstag, den 21. Oktober die Kapelle des Reichswehr-Inf.-Regt. Nr. 11 in Freiberg nach Aue zu einem Militärkonzert zu ver- pflichten. Das Konzert findet abends 8 Uhr im Bürgergarten statt. Anschließend ist ein Tänzchen. Mittags 12 Uhr spielt die Kapelle Platzmusik auf dem Markt. Alles nähere ist aus dem heutigen Inserat zu ersehen. Schwarzenberg, 18. Oktober. Als erste Wintervorstellung der Volksbühnengomeinde ging am 15. Oktober das Lustspiel von Bach und Arnold „Der keusche Lebemann" in Szene. Es war eine leichte Kost, die uns geboten wurde. Ueber den literarischen Wert des Stückes braucht man nicht zu streiten. Bewundernswert bleibt allerdings die Tatsache, daß auf engsten Naum eine Ueberfülle von Verwickelungen und witzigen Situ ationen zusammengadrängt ist. Trotzdem an dem Tage „dreier- lei los war" in Schwarzenberg, war der Besuch nicht schlecht. Mcht alle Besucher mögen auf ihre Kosten glommen sein, in dessen wollte uns die sehr witzige Satyrs, die sowohl dein modernen Mann, wie der modernen Frau einen gehörigen Denkzettel gibt, einige Stunden ausgelassener Freude ver schaffen. Die Nollen des Fabrikanten Seibold und seines k'oil- habers Stieglitz lagen in den Händen von Kurt Wieddufeld und Heinz Welke; man darf mit ihren Leistungen zufriedenem. Nur möchten sie jederzeit bedenken, daß Ler Bühnenkünstler niemals zum Komiker werden darf! Cläre Henke-Meier und Marianne Durst führten ihre Rollen als Frau und Fräulein. Seibold gut durch. Gerhard Hovion trat als der Lebemann Fellner mit dem nötigen Schneid auf. Wenn Arthur Urbanski Die Angaben der vier sozialistischen Minister über den Oberregierungsrat Günther in ihrer Broschüre haben die deutschnationale Landtagsfraktion veranlaßt, folgende zwei An fragen an die Regierung zu richten: 1. In der Broschüre „Die angefeindete Beamtenpolitik der Regierung Heldt" ist auf Seite 15 dargelegt, daß der noch sehr junge Oberregierungsrat Gün ther unter dem Ministerialdirektor Dr. Lempe, der Chef der Personalabteilung war, „auf eigene Faust drei höhere Beamte entfernte". Sind diese Beamten wieder eingestellt und ent schädigt worden? 3. In der Broschüre „Die angefeindete Be amtenpolitik" ist auf Seite 11 zu lesen: „Eines Tages wurden ein paar Hundert Mann Polizei mobilisiert und nach Zwickau dirigiert, um dort Unruhen zu bekämpfen. Die Zwickauer Be hörden wußten nichts von Unruhen. Dem Genossen Günther war eben eine Verwechslung passiert." Wer hat die Kosten die ses Transportes, Tagegelder usw. bezahlt? Ist Oberregie rungsrat Günther hierfür haftbar gemacht worden? Berlin, 17. Oktober. Dom Deutschen DerkehrsLun- wird -em „Vorwärts" mttaetettt, daß er die Lohntarife Nr die Arbeiter -er Deutschen Retchsvost, für -ie der Reichs- «asserbauvevwaltuna und für die Reichsbetriebs- und -Ver- waltung-orbeiter zum 31 Oktober gekündigt hat. Berlin, 17. Okt. Der von den französischen Desatzungs- truppen desertierte Algerier Ali Buset, der am 18. Mai -. I. in Berlin eine Prostituierte wegen eine» Betrags von 1H0 Mark erwürgt hatte, wurde wegen Totschlag» -u sechs Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt. Bremen, 17. Oktober. In -er heutigen Sitzung der bremischen Bürgerschaft wurde das von der Sozialdemokratie elngebrachte Mißtrauensvotum gegen den Senat wegen seiner Zustimmung zur Schudzollvorlage mit 69 gegen 40 Stimmen angenommen. Dafür stimmten geschlossen die Sozial demokraten, die Kommunisten, ferner der größte Teil der Völ- kischen, ein Teil der Nattonalen, die drei Hausbesitzervertreter und zwei Deutsche Volkspartetler. Mainz, 17. Oktober. Das hiesige französische Militär- volizeigericht verurteilte in den letzten Tagen 80 Personen aus dem unbesetzten Gebiet, deren Ausweise nicht in Ordnung ge funden worden waren, zu Geldstrafen bis zu 50 Mark, um» 13 weitere Personen, die keine Ausweise hatten, zu 3 bis 20 Tagen Gefängnis. Budapest, 17. Oktober. Der Oberstadchauptmann hat die Entscheidung getroffen, daß Schulz-Förster nicht nach dem Zuchthaus gebracht, sondern von Kriminalbeamten morgen an die Grenze geführt und dort seinem Schicksal übevlassen wird. Genf, 17. Oktober. Die Regierungen von Brasilien und Chile haben soeben das von der letzten VAkevbundsver- Sammlung ausgearbeitete Protokoll für diefriedliche Rege lung internationaler Streitfälle unterzeichnet. Bis jetzt, haben 12 Staaten das Protokoll unterschrieben. Rom, 17. Oktober. „Tribuna" erfährt, baß die Gerüchte von der Verlobung des italienischen Kronprinzen mit der Prinzessin Maria Jose von Belgien und des Herzogs von Brabant mit der Prinzessin Mafalda von Savoyen in Hoflreffen bestätigt werden. Madrid, 17. Oktober. „Heraldo" erklärt, -aß eine Volks- abstimmung mit Sicherheit eine große Mehrheit für die Auf- gäbe des Marokko-Feldzuges ergeben würde, weil die Nation der endlosen Blut- und Geldopfer satt sei. — ABC. verlangt den sofortigen Friedens schluß mit Marokko und die Bildung einer Zivilregierung unter Primo de Rivera, der Wahlen ausschreiben und den verfassungsmäßigen Zustand Her stellen solle. London, 17. Oktober. Reuter meldet aus Kairo, daß der Vorsitzende des Ältestenrates von Dschidda in einem Auf ruf alle Mohammedaner auffordert, zugunsten des Frie dens im Hedschas einzutreten. London, 17. Oktober. Me Reuter berichtet, bereiten die Städte Alexandria und Kairo für den zuvückkehvendeu Zaglul Pascha einen großartigen Empfang vor. OerMche Angelegenheiten. ? * Die fatale Ministerbroschüre. Der Zwickauer Ortsverein, »Löwen veranstaltet worden war, waren die Lokalitäten neu der S. P. D. nahm in einer Delegiertenversammlung folgende Entschließungen zur Vorlage auf dem Landesparteitag an: Der Landesparteitag stellt fest, daß die von feiten der sozialistischen Minister in Sachsen herausgegebene Broschüre die Partei und die Sache der Demokratisierung der Verwaltung aufs schwerste geschädigt bat. Er verurteilt die fortdauernden Veröffent- lichungen, die der Reaktion billiges Agitationsmaterial gegeben haben und verlangt von den Parteiinstanzen, alle geeigneten Schritte gegen diese Schädigungen der Partei zu unternehmen. Zum Fall Zeigner spricht der Landesparteitag dem Genossen Heldt die schärfste Mißbilligung aus für die Abweisung der in» Auftrag der sächsischen Parteigenossenschaft bei ihm unternom menen Schritte zur Begnadigung des Genossen Dr. Zeigner. Er fordert von den Parteigenossen in der Regierung, die schleunige Begnadigung Zeigners durchzusetzen und beauftragt die Frak- tion, falls dies nicht geschieht, die Begnadigung Zeigners durch Beschluß des Landtages von der Regierung zu erzwingen.