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* «aMWl« von zu 80 «tuteupfeuulg«» sind im Umlauf. Sie sind aus weichem Metall, mit einer dünnen Schicht Messing überzogen, das sich mit dem Messer leicht entfernen läßt, der Klang weicht von den echten auffallend ab, die Getreidehalme sind ein wenig breiter, da» Münz zeichen ist -4, die Jahreszahl 1S23. Eine andere Fälschung zeigt eine rohe Wiedergabe der Buchstaben der Umschrift, eine unvollkommene Darstellung der Eichenblätter, die „0" steht zu tief, die Axhrenstiele gehen nicht an die Aehren heran, sondern bilden in ihren Enden Knoten. * Invalide», und -interbliebe»e»verficher»«g. Die Landesversicherungsanstalt beabsichtigt, von kommender Woche ab in hiesiger Gegend Beitragskontrolle ausüben zu lassen. Arbeitgebern, die mit der Markenverwendung im Rückstände sind, wird angeraten, diese zur Vermeidung von Bestrafung schleunigst nachzuholen. Die Quittungskarten, Lohnbücher usw. sind zur Prüfung bereit zu halten. * Der Iugeudbuud im Sewerkschaftsbund der Angestellten hält vom 18. bis 21. Juli seinen dritten Reichsjugendtag in Stralsund ab. G LSßnitz, 12. Juli. Oeffentliche Stadtverordnetensitzung vom 10. Juli. Anwesend 17 Stadtverordnete. Der stellv. Dor- steher Fabrikdirektor Heeg führt den an Stelle des Lagerhalters Paul Kuhnert in das Kollegium eintretenden Kupferschmied Stopp mit den besten Wünschen ein. Zum Stadtverordneten- Vorsteher wird Stadtv. Hertzsch gewählt, der den Vorsitz übernimmt, für das Vertrauen dankt und verspricht, daß er sein Amt so ausüben werde, wie es sein Vorgänger getan hat. Kenntnis wird genommen von einem Schreiben der Mitglieder des Aufsichtsrats des Konsumvereins und Produktionsgenos- senschaft in Lößnitz vom 8. d. M.. Darin wird die Stellung, nähme des Stadtverordneten Kurt Friedrich zur Wahl des Bürgermeisters gekennzeichnet. Eine Einladung des Vereins Naturtheater für nächsten Sonnabend gelangt zur Kenntnis. Die im Entwürfe vorliegenden Ausführungsvorschriften zu Punkt 9 des Grtsgrundgesetzes für Lößnitz über die Zusammen setzung der Ausschüsse werden unter Berücksichtigung der vom vorläufigen Verfassungsausschusse beschlossenen Aenderungen und Ergänzungen angenommen. In die einzelnen Ausschüsse werden gewählt: Bau- und Betriebsausschuß: Dr. Hoffmann, Heeg, Arno Friedrich, Trapp, Hertzsch und Heerwald. Finanz, ausschuß: Heeg, Dr. Hoffmann, Hertzsch, Trübenbach. Rechts und Perfassungsausschuß: Dr. Hoffmann, Sauerbrunn, Heer wald, John, Einenkel, Roder. Personal- oder Beamtenaus schutz: Uhlmann, Sauerbrunn, Arno Friedrich, Roder, Heer- wald, Nötzel. Fürsorgeausschuß: Trübenbach, Äschner, Nötzel, Otto, Rover, Kurt Friedrich, Max Einenkel als Vertreter der Rentner und Max Fankhänel als Vertreter der Kriegsbeschädig ten. Feuerlöschausschuß: Uhlmann, John, Trapp, Branddirek tor Döllstädt, Hauptmann Paul Thierfelder, Brandmeister Erich Müller und Oberführer der Pflichtfeuerwehr Böhme. Ge- werbeschulausschuß: Löschner, Stopp, Arnold, Fabrikant Kro- lopp als Vertreter der Kaufmannschaft. Volksbücherei- und Heimatmuseumsausschuß: Löschner, Arno Friedrich, Stopp, Amtsgerichtsrat Dr. Schmid, Geschäftsführer Launer und Fabrikarbeiter Max Auerswald als Vertreter der Einwohner- schäft. Spar- und Girokassenausschuß: Nötzel, Müller, Arnold al» Mitglieder und Heerwald, Uhlmann, Kurt Friedrich als Stellvertreter, Stadtrat Gottschald und Kaufmann Oskar Demmler aus der Einwohnerschaft als Mitglieder und Pro kurist Albert Schwarz und Lagerhalter Hermann Müller als Stellvertreter. Schulausschuß: Hertzsch, Frau Otto, Sauer- brunn, Uhlmann, Arno Friedrich, Roder. Die Eltern- und Lehrervertreter amtieren noch bis zum Ablauf ihrer gesetzlichen Wahlzeit. Ein Fortbildungsschulausschuß soll gebildet werden, sobald die rechtlichen Verhältnisse Uber dessen Zusammensetzung geklärt sind. Wohnungsausschuß: Fabrikant Bruno Friedel als ordentlicher Vertreter der Vermieter, Fabrikant Paul Goldhahn als sein Stellvertreter, Johann Schäfer als ordentlicher Ver treter der Mieter und Bruno Mothes als sein Stellvertreter. Ueberdies die Stadtverordneten Müller, Nötzel und Arno Friedrich als Mitglieder und die Stadtverordneten Trübenbach, John, Kurt Friedrich als Stellvertreter. Zwei Gesuche um Gewerbeschulgelderlaß auf das laufende Schuljahr von zwei bei der Stadtgemeinde beschäftigten Lehrlingen werden geneh- migt. Die Vergnügungssteuer für das Kino und für öffent- liche Tanzvergnügen wird nach dem Vorschläge der Stadt- Hauptbuchhalterei festgesetzt. Die Ausübung der Nahrungs mittelkontrolle soll bis 31. Dezember 1924 unter den bisher üb lichen Bedingungen dem bisherigen Chemiker Weber in Dresden übertragen werden. Für das Stadtbad wird die Festsetzung der Badezeiten, die Regelung des Eintrittspreises an Sonntagen, die Aufstellung von Bänken um das Bad sowie im Luftbad, die Anpflanzung von Laubbäumen und die kostenfreie Be nützung durch die beiden Schwimmvereine an den festgesetzten Tagen beschlossen. Eine größere Anzahl von Gesuchen um Er mäßigung der Pacht- und Laaszinsen findet nach dem Vor- schlage des Bau- und Betriebsausschusses Berücksichtigung. Ge regelt werden ferner die Verkaufsbedingungen für städtisches Areal an zwei Dauwerber. Beschlossen wird der Abbruch des Brunnen» am Steinweg und die ander«eite Vergebung eines Schrebergartens. Für die Freimachung einer Wohnung bewil ligt man eine Prämie von SO Mark. Die Frtedensmieten im städtischen Hausgrundstück am Steinweg werden festgesetzt. Die Fischpachtung in der Obermulde und im Schwarzwasser wird anderweit verpachtet. Verpachtet werden ferner städtische Grundstücke unter gewissen Bedingungen. Die Ruhelohnbei träge der Gemeindearbeiter auf das 1. Kalendervierteljahr 1924 sollen erlassen werden. Vergebung finden die Malerarbeite« an und in städtischen Gebäuden unter Nachbewilltgung der in Frage kommenden Ueberschreitung der haushaltplanmäßigen Mittel. Der Ankauf von 18 Schulbänken ohne Lehne und von drei sänken mit Lehne wird beschlossen. Die Kirschennutzung im Jahre 1924 wird nach de «Vorschläge des Dau- und Be triebsausschusses verpachtet. Der Pachtpreis für die städtischen Schrebergärten wird auf 8 Mark jährlich außer Wasserzins her abgesetzt. Einige Verbesserungen am städtischen Grundstück am Steinweg werden beschlossen. Ein Gesuch um Pflasterung des> engen Straßenteils der Stollberger Straße soll an das Straßen- und Wasserbauamt in Schwarzenberg befürwortend weiter- gegeben werden. Der Pachtzins für die Kantine im Stadtbade findet Festsetzung. Zu vorliegenden Gesuchen um Gewährung von Bauhilfedarlehen aus der Mietzinssteuer und um Ueber- lassung eines Bauplatzes zur Errichtung eines Zweifamilien wohnhauses wird den Beschlüssen des Dau- und Betriebsaus- schuffes beigetreten. Für die Freiwillige Feuerwehr sollen die notwendigen Ausrüstungsgegenstände nach dem Vorschläge des Feuerlöschausschusses beschafft werden. Wegen der Instand setzung der Irrenzellen im Krankenhause Oriedrich-Hospital wird den Beschlüssen des Krankenhausausschusses veigetreten. Für den Beirat des Ortsamts für Kriegerfürsorge wird als Vertreter der Unternehmer Fabrikant Paul Auerswald und als dessen Stellvertreter Buchüruckereibesitzsr Max Krolopp be stimmt. Es folgt nichtöffentliche Sitzung. - MWW V. riWMM'M krel« NSdmlire. Vorrü-IIcd» Kur-Inricdruo-ea. Io<UvlÄ»«ll« S». k-nMuox. Se-II»cd- oe-MNu-sune. Serie Eetl-cde PH««, ke- dinwune von Nerven- unö eilen Orxsnleiöe», Xorpulene, I»»-«. Icelt, Mcvt, kkeuw», rucI-erl-ienU-elt, kr-uenlel<l°-, Ulimunee». zue-eMSgen eie. Ldkirtunxs- un6 StoNveckrelkuren. äu-WMI Prospekt. r«1.2150. ckeleret: Vr. I-oodoU. Turnen- Sport und Spiet. Skänölae Beilage -es ErLgrbirgischen Bolbssreundes. Die deutsche Jugendturnbewegung. Die Juaendturnbewegung ist eia «och verhältnismäßig junges Reis im Eichenwald dev Deutschen Turnerschast. Wohl ist das Turnen in seinen Uranfängen „Jugendbewegung" gewesen, als es von Fr. L. Jahn erdacht und mit werbender Kraft in di« deutsche Jugend hinausgetragen wurde. Es war mehr als eine «in körperliche Betätigung, wer ein rechter Turner sein wollte, mußte in sich das Streben nach sittlichen Werten tragen, er mußte vaterländischen Bestrebungen dienen und einer Verinnerlichung des Turngedankens nachstreben. ' Es ist bekannt, -aß die fast ein Dierteljahrhändert dauernde Turnsperre dem frisch aufleimenden Turnerleben die Ausbreitung». Möglichkeiten beschnitten hat. Es hat Jahrzehnte gedauert, dis die turnerische Bewegung die Verluste ausgleichen konnte, die ihrer Ent wicklung durch die Turnsperre zugefügt worden sind. Als dann in den Svrr und 60er Jahren allüberall in deutschen Landen die Turnvereine entstanden, wurde vornehmlich dos Männer- turnen gepflegt, erst später wurde das Jugendturnen entwickelt und ausgebildet. Als dann nicht zuletzt unter dem Einfluß des Sports der turnerische Wettkampf besonders in den Vordergrund trat, wurde auch das Jugendturnen teilweise in Wettkampfbahnen geleitet, Lie das Hauptziel des Betriebes in den Iuqendabteilungen der Turn vereine zu sein schienen. Der materialistische Gedanke der Leistung und des Erfolges trat in den Vordergrund. Darüber gingen erziehe rische Wert« verloren. Manches, was der Entwicklung und Ausbil dung bedurft hätte, konnte nicht ans Licht gelangen und mußte un beachtet sein Dasein fristen. Der gewaltige technische Umschwung, der im letzten Jahrzehnt in der Deutsch:» Turnerschaft Platz gegriffen hat, hat auch die tur nerische Jugendbewegung nicht unberührt gelassen. Im Zusammen hänge mit den großen Jugendströmungen unserer Zeit wurde eure eigene Jugendbewegung in der Deutschen Turnerschaft von Dr. Neuen dorff in Nlühlhoim a. Ruhr ins Leben gerufen, die durch den Deut schen Turntag in Kassel bestätigt wurde. Seitdem pulst reiches Jugendleben in der Deutschen Turnerschast. In allen Vereinen, Kreisen und Gauen bricht sich der Iugendturngedanke Bahn, lieber- all werden Jugendgruppen gegründet. Der Turnbetrieb findet eine starke Ergänzung durch Wandern, Volkstänze, Tieabende (Heim abende) an denen die Jugendlichen aus sich heraus gegenseitig An- regung geben und Gemütswerte vermitteln. Dies sind die Haupt- Merkmale des neuen Jugcndturnertums, das selbstverständlich auch das Geräteturnen, den Turnsport und die Turnspiele nicht außer acht läßt, sic aber nur als gleichberechtigt im Aufgabentreis des Iugendlebens ansieht, nicht als übergeordnet. Wir haben also in der neuen Turnjugendbewegung eine Abkehr non übermäßiger Betonung des rein Körperlichen zu sehen, ein Stre ben nach Vergeistigung und Verinnerlichung. Es soll auf das Gemüt Einfluß gewonnen und abseits von Politik und Parteigetriebe den Jugendlichen eine Möglichkeit gegenseitigen Sichkennenlernens ge schaffen werden. Damit werden auch schon bei der Jugend Klaffen- Gegensätze ausgeglichen, und vaterländischer Geist wird geweckt. Die äußeren Ausdrucksformen und Höhepunkte dieser Jugendbewegung sind die sogenannten Jugendtreffen, die namentlich zur Zeit der Sonnenwende oder zu Pfingsten zur Durchführung gelangen. Fast jeder Gau, fast jeder der 18 deutschen Turnkreise veranstaltet Jugendtreffen, bei denen Weihestunden mit Ansvrachen, gemeinschast- ichem Gesang, besonderen Vorführungen stattfinden. Eine Feuer rede wird beim Abbrennen eines Feuers gehalten. Es werden zwang lose Spiele und Wettkämpfe veranstaltet. Volkstänze werden vovge- jührt und Gesangswettstreite kommen zum Austrag. Das erste deutsche Turner-Jugendtreffen fand im Jahre 1922 in Weimar statt. An ihm nahmen über Zehntausend Zugenüturner und Jugeadturnerinnen teil. Das zweite Jugendtreffen wird in diesem Jahre am 2. und 3. August in Marburg stattfinüen. Man rechnet bei diesem mit einer Beteiligung von mindestens der doppel ten Zahl von Jugendturnern und Turnerinnen aus allen Teilen Deutschlands und der abgetrennten Gebiete. Wie das erste Jugendtreffen wird auch diese Veranstaltung der tirrnerischen Jugendbewegung neue Anregungen geben und mit dazu beitragen, daß die deutsche Turnerjugendbewegung zu einem wichtigen Baustein bei der Mederaufrichtung deutscher Dolkskraft werde. » SchneÄerg, 10. Juli. Der Turnverein beging am 28. und 29. Juni in würdiger Weise sein 75jähriges Fahnenjubiläum. Lingeleitrt wurde die Veranstaltung am Sonnabend abend 8 Uhr durch einen Kommers im Saale -er „Goldenen Sonne", fortgesetzt am Sonntag nachmittag durch «in Vereinswetturnen und Bezirkswett- turnen für Frauen; am Sonntag nachmittag durch «in Schauturnen und beendet am Sonntag abend durch ein geselliges Beisammensein !m Dereinszimmer der Turnhalle. Den Glanzpunkt der Festlichkeit bildete der Kommer« mit seinem abwechslungsreichen Programm. Nach einem von Ler Turnerin Frl. Windisch musterhaft vorgetragenen Prolog, der auf die Bedeutung der Veranstaltung hinwies, wechselten in rascher Folge turnerisch« Vorführungen, Gesänge und Ansprachen. Den Eichenkranz als Siegerpreis verdiente jede Darbietung, so vor trefflich war alles. Die Jugendturner führten ziemlich schwere Frei übungen mit solcher Exaktheit vor, daß jede Bewegung mch Stellung das Turnerauge erfreuen mußte. Die Turnerinnen zeigten mit ihren Keulen Kunstübunaen, zu deren Ausführung nur Begnadete fähig sind. Der Alpdruck, der sich bei diesen Uebungen den Gelegenheits turnern — sicher auch den Nichtturnern — auf die Brust legte, konnte nur durch kräftigen Beifall abgeschüttclt werden. Die Freiübungen der Turnerinnen gefielen durch ihre schönem Stellungen, sowie durch die gefälligen, elsenhaften Bewegungen. Hochachtung nötigte das Baroenturiven der Männer ab; denn ein 72jährig«r konnte uns Lurch sein« stramme Haltung belehren, welchen Segen das Turnen bis ins Alter hinein auszuüben vermag. War das Auge durch die turneri schen Vorführungen trunken, so wurde das Ohr durch die klangvollen, ergreifenden Gesänge der „Liedertafel" Lvrauscht, und sie erntete rei- chen, wohlverdienten Beifall. Nach dem Jugendturnen begrüßte der Vorsitzende des Turnvereins, Studienrat Brause, die zahlreich Er schienenen, dankte vor allen denen, die zur Verschönerung des Abends ihre Kräfte in den Dienst des Turnvereins gestellt haben und wies in seiner weiteren eindrucksvollen Ansprache auf die Gründe hin, die den Turnverein trotz der Schwere der Zeit bewogen haben, das Jubi läum zu feiern. Weihevoll waren hierauf die Minuten, in denen Seminaroberlehrer Lorenz, der Ehrenvorsitzende des Turnvereins, die Geschichte der Dereinsfahne, ihre Leidenszeit und ihre Freuden tage im Verein, mitteiltc. Es sei hiervon kürz faxendes erwähnt: „Die Fahne in den Farben schwarz-rot-gold wurde dem Turnverein im Jahre 1848 von dem Mitglied« Stadtrat Wagner, einem für deutsch« Einheit und deutsche Freiheit begeisterten Mann« und einem wahren Freunde der deutschen Turnsache, zum Geschenk gemacht. Wie das Schicksal wahllos die schwarzen und die heiteren Lose ins Men schenleben wirft, so waren auch Ler Fahne frohe und ernste Zeiten in stetem Wechsel beschieden. Die Turnerei wurde bald als staats- gefährlich verdächtigt und der Verein aufgelöst. Die Fahne stand in Gefahr, in Beschlag genommen zu werden. Doch zu rechter Zeit ward sie geborgen und ruhte lange Zeit bei Bürgrrschullehrer Hein rich Werner im Versteck. Im Jahr« 1883 fielen alle Fesseln, und so konnte sie sich wieder neu entfalten. Sie war Begleiterin, wenn Alldeutschland seine Turner zu den Festen zu turnerischer Arbeit und zur Freude vief. Doch sah sie auch des Lebens Ernst; mit Flor ver hüllt, begleitete sie manch lieben Kameraden zur letzten Ruhestatt. Es war ihr nicht vergönnt, den Freunden die letzt« Ehre zu erweisen, die ehrenvoll den Tod fürs Vaterland auf dem Schlachtfeld« gefunden hatten. Nun liegt Deutschland geknechtet und beraubt am Boden, dem Spott der Feinde preisgegeben. Wann wird die Fahne wieder stolz freien, deutschen Brüdern vorangetragen werden dürfen?" Dern Gelübde, immer treu zur Fahne halten zu wollen, folgte ein drei faches „Gut Heil!" auf den Turnverein und das deutsche Vaterland. Einem langjährigen, treuen Mitglied«, Scharwerksmeister Louis Walther, wurde vom Vorsitzenden unter Hervorhebung seiner, dem Vereine einst geleisteten Dienste der Ehrenbrief der D. T. über reicht. Hr Walther dankt« mit bewegten Worten für diese Ehrung. Infolge vorgerückter Zeit sollte das Gruppenstellen ausfallen, damit die tanzlustige Jugend (es waren auch Fünfzig- und Sechzigjährige dabei) zu ihrem Rechte käme. Aber die Jugendturner wichen nicht eher, bis sie in einer Tanzpause ihr Programm erledigt hatten. Und was sie boten, schloß sich dem vorher Gebotenen würdig an. Der ganze Abend zeigt«, daß jeder bestrebt war, sein Bestes zu bieten, und daß der Zweck der Veranstaltung, für die deutsche Turnfache zu werben, als wohlgelungen bezeichnec werden kann. Am Sonntag vormittag fand das Wetturnen der Vereinsangehörigen, sowie das Wetturnen der Turnerinnen des Schneeberger Bezirks statt. Man konnte hierbei viel Schönes sehen und es ist zu bedauern, daß nur wenige sich den Genuß verschafft haben. Düs Schauturnen am Nach- mittag zeigte bei allen Gruppen gute, -um Teil außerordentlich gute Turnarbrit, obgleich das musikalische Gefühl mit dem turnerischen Können nicht immer harmonierte. Der Abend vereinigte die Mit glieder mit ihren Angehörigen im Dereinszimmer, wobei manches Turnerlied ertönt« und manch heitere« Wort gesprochen wurde. Gut Heil. R. I. Kreim»ll«t»rn«i ft» Löbau. Am 5. und 6. Juli fand in Löbau das erste Turnen de, 14. Kreises der D. T. statt. Mehrkämpfe und Einzelkämpft der Turner und Turnerinnen vereinigten Sachsens beste Volksturner zu friedlichem Wettstreit um den Meistertitel. Die Kämpfe galten in «rst«r Linie als nochmalige Ausscheidung für die deutschen Meisterschaften in Hannover. Der Tv. Schwarzenberg konnte hierzu seinen bewährten Bolksturner Guido Reinhold ent senden, der nach den bisherigen Ausscheidungskämpfen mit als der beste Mann galt. Nach heißem Kampfe siegte er auch hier mit guten Leistungen, trotzdem ihm leine Urberpunkt« nicht an-erechnet werden konnten, da er in einer Uebunysart di« Mindestleistung nicht erreicht hatte. Di« Meisterschaften der Nkchrkämpft und vieler Wurf- unü Sprung-Konkurrenzen errang Leipzig, während Chemnitz die Läufe und Staffeln gewann. Amtlich« Btkannttuachungen des Ganes Erzgebirge im V. M. B. v« Geschäftsstelle: Paul Löser, Auerhammer 9c, bei Aue. Verbandsspiele der Spielserie 1924/25 ft. Runde.) Klasse I. Sonntag, Seil 20. Juli, nachmittags 4 Uhr: Nr. 1. Grünhain — Lauter, Schiedsrichter Klitsch, Beierfeld. . Nr. 2. Lößnitz — Thalheim, Schiedsrichter Löser, Auerhammer. Nr. 3. Aue— Bernsbach, Schiedsrichter Schott, Lauter. i Sonntag, den 27. Juli, nachmittags 4 Uhr: Nr. 4. Lauter — Aue, Schiedsrichter Sumpf, Grünhain. Nr. 5. Thalheim — Grünhain, Schiedsrichter Ungethüm, Aue. Nr. 6. Beierfeld — Lößnitz, Schiedsrichter Flemming, Lauter. , Nr. 7. Bernsbach — Zwonitz, Schiedsrichter Haßlauer, Thalheim, Die weiteren Termine werden am 19. ?. in der G.-D.-Sitzung festgelegt werden. Einladung zur Gau-Vorstauds-Sitzung am 19. Juli 1924, nach mittags 5 Uhr im Kaffee Georgi in Aue. Tagesordnung: 1. Untersuchung im Spiel Elterlein — Bernsbach am 6. 7. 24. Ge laden werden hierzu: Schiedsrichter Seidel, Zwönitz, und ei» Ver treter von Bernsbach 2. Eingänge, Anträge. 3. Verschiedenes. Wir, laden hiermit die Herren Gau-Vorstandsmitglieder zu dieser Sitzung und ersuchen um vollzähliges und pünktliches Erscheinen. Des wei- teren ersuchen wir den V. f. L., Schneeberg, uns nunmehr die schrift liche Anmeldung des Spielers Max Pechmann im Original beizubrin gen, üamir wir die Angelegenheit regeln können. Strobel. Löser. Gau Westerzgebirge, Kreis VII d. D. S. B. Lauter, 10. Juli. Am vorigen Sonntag hielt der Schwimm- verein im Verein kür Gesundheitspflege in Lauter sein diesjähriges Schwimmftft, verbunden mit Einweihung seiner neuerbauten groß artigen Halle, ab. Nachmittags )43 Uhr begann das Schwimmftft, das einen sehr slotten und interessanten Verlauf nahm. Am Start erschienen die Verein«: Volkstümlicher Schwimm-Verein „Wiking", Chemnitz; Schwimm-Verein Schneeberg 08; Schwimm-Verein im Ver ein für Gesundheitspflege, Lauter; Schwimm-Derein „Neptun", Au«; Schwimm-Verein Schwarzenberg; Schwimm-Abteilung im Verein für Gesundheitspflege, Schönheide. Die Ginzelergebniffe sind folgend«: 1) Lagenstaffel für Jugend, 4 mal 35 m, 1. S.-V. „Wiking", Chem nitz, 1:47L. 2) Lagenstaffel für Herren, 4 mal 35 m, 1. S.-D. „Wiking", Chemnitz, 1: 57.2. 3) Brustschwimmen für Mädchen, 35 m, 1. Anny Hunger, S.-D. Schneeberg 08, 31 Set. 2. Lotte Kunze, S.-D. „Wiking", Chemnitz, 32 Sek. 3. Elsa Preis, E.-V. i. V. f. Ges.-Pfl., Lauter, 37 Sek. .4) Brustschwimmen für Jugend, 70 m: 1. Arthur Schubert, S.-D. „Wiking", Chemnitz, 1:00.4 Min. 2. Harry Schrö der, Chemnitz, 1:00.4 (von ersterem mit knappem Handschlag ge wonnen). 3. Walter Lippert, Schneeberg, 1:09 Min. 5) Brust schwimmen für Herren, 70 m: Herbert Sonnenschein, Chemnitz, 1:00 Min. Kurt Dittrich, Schneeberg, 1:07 Min. Gottfr. Kraus«, Chem nitz, 1:07.2 Min. 6) Knabenschwimmen, beliebig, 34 m: Karl Hunger, Schneeberg, 23.2 Sek. Thomas, Lbemnitz, 31 SÄ. 7) Seite schwimmen für Herren, 70 m: Werner Roßner, Lauter, 1:18 Min. 8) Hühschwimmen für Jugend, 70 m: Joachim Lorenz, Schneeberg, 52 «sek. Harry Schröder, Chemnitz, 55 Sek. 9) Brustschwimmen fllr Damen, 70 in: Frl. Margarethe Humpsch, Chemnitz, 1:16.2 Min. Frl. Hanni Lorenz, Schneeberg, 1:20 Min. 10) Rückenschwimmen für Herren, 70 m: Reinhold Neef, Schneeberg, 1:01.1 Min. Herbett Sonnenschein, Chemnitz 1:04U Min. 11) Seiteschwimmen für Jugend, 70 m: Karl Hunger, Schneeberg. Andres, Chemnitz. 12) Kürspringen für Knaben, drei Sprünge: Rudolf Dittrich, Schneeberg, 16 Punkte. Ernst Hahner, Schneeberg, 11)4 Punkte. Jüngere Klasse: Heinz Schmidt, Lauter, 10)4 Punkte. 13) Kür- springen für Jugend, drei Sprünge: Kurt Uhle, Chemnitz, 16)4 Punkte. Georg Weber, Schneeberg, 15)4 Punkte. Karl Rudolf, Lauter, 12 Punkte. 14) Hühschwimmen fllr Herren, 70 m: W. Wende kamm, Lhemnitz, 51.1 Sek. 15) Kürspringen für Herren, fünf Sprünge: Max Bretschneider, Schneeberg, 32 Punkte. Kurt Dittrich, Schneeberg, 25 Punkte. Paul Oschatz, Schönheide, 21 Punkte. 16) Rückenschwimmen für Jugend, 75 m: Herbert Schreiter, Lhemnitz, 26 Sek. 17) Wasserballspiel: Jugend, Lhmnnitz, --- Jugend, Schnee- berg, 1:0 für Schneeberg. 18) Wasserballspiel: Herren, Chemnitz, — Herr«:, Schneeberg, 1:0 fllr Schneeberg. K. D. R.-D. „RcLlerlust", Lmtter-Nmwelt. Das 55 km Espig^chiek- Godächtirisrennen des R.-B. Radlerlust, Lauter-Neuwelt, (S. R. B.), welches zum Gedächtnis für die beiden gefallenen Mitglieder auf der Strecke Lauter—Scheibenberg—Zwönitz—Lößnitz—Aue—Lauter zum Austrag kam, sah folgende Preisträger: 1. Harri Rohleder, I Std- 56)4 Min.; 2. Willy Seifert, 1 Std. 57 Min.; 3. Fritz Keller, 1 Std. 57)4 Min. Die Abfahrt zum 33. Bundesftst -es S. R. B., an welchem der Verein mit Banner teilnimmt, ersolot an, Sonntag, den- 20. Juli« jrich 3 Ubr vom M«U i» Lautey