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sen den Vorwurf besvEerer Langsamkeit entschieden zurück, zumal für diese Wahl eine besonders strenge Handhabung der gesetzlichen Vorschriften zur Pflicht gemacht morden war. Der Landbund hielt gestern nachmittag im „Adler" einen sehr zahlreich besuchten Sprechtag ab. Der Bezirksvorsitzende Risse-Sora begrüßte insonderheit den Kreisbauernführer Dr. K u n z e - Weistropp und den Landbundvorsitzendcn Zimm ermann-Wölkau. Der letztere nahm zunächst das Wort zu Organisationsfragen und betonte dabei, daß der Land bund als solcher zunächst noch weiterbestehe, aber allmählich in den Bauernstand überführt werde als besten erste Abteilung. In ihr würden alle die Sachen weiterbehandelt, die bisher im Landbunde bearbeitet wurden. Die zweite Abteilung umfaste alle bisher von der Landwirtschaftskammer betreuten Ange legenheiten, die dritte Abteilung das Genostenschaftswesen und die vierte den gesamten Landhandel einschließlich Bäcker und Fleischer, lieber allen stehe im Bezirk Meißen Kreisbauernfüh rer Dr. Kunze. Solange der Landbund nicht eingegliedert sei, bestehe er wie bisher weiter. Kreisbauernführer Dr. Kunze streifte das Ergebnis des letzten Sonntags und gab seiner Freude Ausdruck, daß das Landvolk im Bezirk Wilsdruff die an sie gestellten Erwartungen restlos erfüllt habe. Der Bauer habe aber auch alle Ursache, unserem Volkskanzler dankbar zu sein für das, was er für ihn tut. Er habe die Verbundenheit des Bauern mit der Scholle wieder hergestellt und den Bauern stand zum Adelsstand im neuen Staate erklärt. Zur Gründung des deutschen Bauernadels würden jetzt die ältesten Bauernfamilien, die schon seit Jahrhunderten auf der ange stammten Scholle fitzen, festgestellt. Den gegenwärtigen Be sitzern erwachse die Pflicht, entsprechende Unterlagen für diese Feststellung an den Landbund nach Meißen einzusenden. Der Bauernstand komme nun heraus aus der jahrzehntelangen Mißachtung, das verpflichte aber zu freudiger Mitarbeit für Volk und Staat. Herr Dr. Kunze kam dann in großen Zü gen auf das viel bekrittelte Erbhvfgesetz zu sprechen und stellte die vielen Lichtseiten des auf Jahrhunderte richtungweisenden Gesetzes heraus. Auf Grund von § 40 des Gesetzes sei auch bei dem Amtsgericht Wilsdruff ein Anerbengericht gebildet, als dessen Vorsitzender Amtsgerichtsrat Dr. Schulze bestimmt wurde. Die beiden als richterliche Beisitzer fungierenden Dauern würden noch ernannt. In der folgenden regen Aus sprache teilte Gutsbesitzer Preußer mit, daß Ende des Mo nats im Landwirtschaftlichen Verein ein Vortrag über das Erb hofgesetz von Landwirtschaftsrat Dr. Pinder gehalten werde. Der Landwirtschaftliche Hausfrauenverein hatte für gestern nachmittag zu einer Besprechung über Sühmostberei- tung eingeladen, die einen guten Besuch aufzuweisen hatte. Die Vorsitzende, Frau Gutsbesitzer Lommatzsch-Steinbach, begrüßte eingangs die erschienenen Damen, worauf der Vor sitzende des Bezirks-Obstbauvereins, Herr Lehrer Anders, bei Behandlung obengenannten Themas sich zunächst über den Nährwert des Obstes namentlich im rohen Zustande verbrei tete. Vorteilhaft ist es deshalb, daß das Obst nicht zu Wein, Mus, Gelee usw., sondern zu Süßmost verarbeitet wird. Hier zu sind nicht nur die Aepfel, sondern auch die Birnen geeig net, namentlich wenn diese mit sauren Aepfeln oder Rhabar ber vermengt oder dem Zentner Birnen 10 Pfund Eberefchen- beeren zugegeben werden. Von den Beeren eignen sich beson ders die Johannisbeeren und zwar in einer Mischung von 75 Pfund roten und 25 Pfund schwarzen Beeren pro Zentner- Es finden aber auch die anderen Beerensorten Verwendung zur Süßmostbereitung. Zu dieser ist in erster Linie gründliche Vorbereitung und peinliche Sauberkeit nötig. Die Flaschen und Gesäße mästen einwandfrei sauber und die Korken keim frei sein. Zur Aufbewahrung des Mostes eignen sich auch Fässer und vor allen Dingen auch die Mostmaxkannen. Aus führlich behandelte der Vortragende sodann den Arbettsgang bei der Süßmostbereitung, das Presten, Filtrieren, Sterilisie ren und das Verlocken. Nach Beantwortung der an den Vor tragenden gerichteten Fragen führte dieser die seitens des Be zirks-Obstbauvereins neu beschafften Geräte zur Sühmostberei- tung vor, machte mit ihrem Gebrauch vertraut und gab noch wichtige Fingerzeige bei deren Handhabung. Mit dem Wun sche, daß in Zukunft die Süßmostbereitung immer weitere Verbreitung, findet, schloß der Vortrag, dem die Anwesenden mit Intereste gefolgt waren. Die Vorsitzende dankte dem Vor tragenden und bat um rege Benutzung der Apparate. Krastposl-Sonderwagen. In der Nacht vom 19 zum 20- November 1933 verkehrt anläßlich der Kirmesfeier in Mohorn ein Spätwagen auf der Kraftpvstlinie Mohorn—Wilsdruff nach folgendem Fahrplan: Ab Mohorn, Gasthof Pflug 0.35 Ahr, ab Mohorn, Gasthof 0.36, ab Mohorn, Abzweig nach Grund 0.38, ab Tännichtmühle 0.41, ab Herzogswalde Erbge- richt 0.44, ab Herzogswalde, Abzweig Helbigsdorf 0.48, ab Grumbach Gasthof 0.52, ab Wilsdruff Lindenschlößchen 0 56, ab Wilsdruff Bahnhof 0.58, ab Wilsdruff Post 0.59, an Wilsdruff Markt 1 Uhr.. „Die Tankschlacht" von Lambrai" im Rundfunk. Am 20. 11. 1933 bringt der Mitteldeutsche Rundfunk seinen Hörern in der Stunde des Soldaten einen Vortrag über „Die Tank schlacht von Lambrai". Vor nunmehr 16 Jahren holte der Engländer an diesem Tage zu einem entscheidenden Schlage aus, mn endlich dem Kriegsjahre 1917 anstelle des bisher er folglosen Feldzuges einen günstigen Abschluß zu geben. Ein neues im Weltkriege geschaffenes Kampfmittel, der Tank, oder auch Kampfwagen genannt, gab der Schlacht ihr eigenes Ge präge, man nennt sie daher „Tankschlacht". Der Tank war in dieser Schlacht zweifellos der Hauptträger des Angriffes! Heute nach 16 Jahren erklären auf der Abrüstungskonferenz die „Siegerstaaten" plötzlich, deren Heere keinerlei Rüstungs beschränkungen unterliegen, der Kampfwagen sei nur eine „Verteidigungswaffe". Die Gründe dafür sind mehr als durch sichtig! Deutschland hat keine Kampfwagen! Das schmachvolle Diktat von Versailles hat uns das Vorhandensein und die Herstellung dieser „Angriffswaffe" verboten. Der Vortrag wird nun dem Hörer die damaligen Ereignisse vor Augen füh ren und dabei wird jeder Hörer selbst die Ueberzeugung ge winnen, daß der Kampfwagen entgegen der Feststellungen der Abrüstungskonferenz schwerlich als eine Verteidigungwaffe an zu sprechen ist. Der Vortrag findet am 20. 11. 1933 17.30 Uhr im Mitteldeutschen Rundfunk statt. Betricbsciuschränkungen und -stillegungen. Die Zahl der beim sächsischen Arbeits- und Wohlfahrtsministerium im Oktober eingegangenen Betriebs-Stillegungsanzeigen ist gegenüber dem Vormonat um 11, gegenüber Oktober 1932 um 41 auf 109 zurückgegangen. Die im Juli an zeigenden Betriebe haben von ihren insgesamt 16 000 Ar beitern und 2038 Angestellten insgesamt 2844 Arbeiter und 18 Angestellte entlassen. Drei Betriebe entließen sämtliche l94) Arbeitnehmer, 60 nur einen Teil des Personals, wäh rend in 47 Fallen die beabsichtigten Entlassungen nicht Molgtey und in fünf Fällen die Stilleaunasverordnuna keineMM.wNdttttg fänd.^— D i e Zahl der beschä tigten Arbeitnehmer beträgt nach den Ergeb nissen der K r a n k e n k a s s e n st a t i st i k gegen den Vormonat 18 786, gegen den August 1932: 96 321 mehr und hat Ende August 1 296 697 erreicht. Die Sächsische Landeslotterie im Rundfunk. Die Zie hung der 1. Klasse der 204. Lotterie beginnt bereits am 20. November 1933. Um allen Spielern nochmals Gele genheit zu geben, näheres über den Plan, das Ziehungs verfahren usw. zu hören, wird der Vorstand der Lotterie direktion am Freitag, 17. November, 17.50 Uhr, im Mittel deutschen Rundfunk einen Vortrag halten über „Die Säch sische Landeslotterie und ihr neuer Spielplan". Auflösung des Programmbeirats bei der Mirag. Der im Verwaltungsblatt vom 28. Juli 1933 veröffentlichte Programmbeirat bei der Mitteldeutschen Rundfunk G.m.b.H. ist laut Mitteilung der Sächsischen Staatskanzlei im Hinblick auf die Neuorganisation des Rundfunks auf gelöst worden. Karneval 1934. Der Verband der Deutschen Karneval- und Festartikelfabrikanten hat die Regierung gebeten, im Hinblick auf die Notlage der beteiligten Industriezweige alle Einschränkungen karnevalistischer Veranstaltungen aufzuheben. Das sächsische Wirtschaftsministerium hat diesen Antrag unterstützt und das Ministerium des Innern hat die Ministerialverordnung vom 11. Februar 1931, nach der die Genehmigung zur Veranstaltung von Karne- valümzügen auf öffentlichen Straßen und Plätzen ver sagt werden sollte, aufgehoben. Grumbach B a u mö i ebst a hl. In der Zeit vom 5. bis 11. November sind einem hiesigen Einwohner zwei etwa fünfjährige Pflaumenbäume von einem Wiesengrundstück un weit des Braunsdorfer Weges gestohlen worden- Wer etwa An gaben hierzu machen kann, wolle dieselben umgehend beim Gen- darmeriepvsten Wilsdruff machen, damit der oder die Täter ihrer Bestrafung entgegengeführt werden können. Verschwie genheit wird zugesichert. Limbach. Kirmeskonzert. Am Kirchweihmvntag gab die Iung-Stahlhelm-Kapelle der Musikschule Wilsdruff im hiesigen Gasthofe ein Konzert. Den jungen Leuten, von denen wohl einige zum ersten Male mitwirkten, ist volle Anerkennung ob ihrer Leistungen zu geben; die wenigen Unebenheiten, die kaum ausgefallen fein dürften, werden sich bei künftigen Dar bietungen leicht beheben lasten. Unter den Musikern befand sich auch ein Limbacher Jugendlicher. Das Programm war gut ge wählt. schade nur, daß der Besuch zu wünschen übrig ließ. Mohorn. Stiftung. In feierlicher Weise, Gesang der Kinder und Ansprache Kantor Mühlmanns konnten in Gegen wart ihrer Eltern 12 fleißige, würdige und bedürftige Schul- Sachsen und Nachbarschaft. Dippoldiswalde. Räuber in einem Bauerngut in Reinberg. Wer kann etwas angeben? Die Kriminalabteilung Freiberg teilt mit: Am Montag, nachmit tags gegen 444 Uhr, wurde in Reinberg bei Dippoldiswalde ein 18 Jahre altes Dienstmädchen, das in einem Gute allein anwesend war, von zwei unbekannten jungen Männern, die sich annehmbar in diebischer Absicht in das Gut eingeschlichen hatten, in der Wohnstube überrascht. Die Täter verhinderten das Dienstmädchen sogleich am Schreien, indem sie ihm das Kopftuch Herunterristen und in den Mund steckten. Daraufhin schleppten sie das Mädchen über den umschlossenen Hof in die Scheune, woselbst sie es mit einem im Gute vorgefundenen Lederzügel festesten und an einer Presse festlchnallten. Das im Mund gesteckte Tuch befestigten sie noch außerdem mit einer Schnur. Anschließend haben die Unbekannten in der Wohn stube die Schränke durchwühlt und annehmbar nach Geld ge sucht. Dabei scheinen sie aber gestört worden zu sein, denn sie haben die vorhandenen kleinen Geldbeträge zurückgelassen und auch sonst nichts entwendet. Das gefesselte Dienstmädchen wurde erst nachmittags gegen 446 Uhr von dem vom Felde zurückkehrenden Gutspersonal aufgefunden. Besondere Ver letzungen hat es bei dem Vorgang nicht erlitten. Die beiden Räuber werden beschrieben: 1. Etwa 20—21 Jahre alt, zirka 1.70 Meter groß, schlank, schmales blasses Gesicht, bartlos, scharfer Blick, dunkelblauer Iackettanzug, braune Schnürhalb schuhe und Mütze. 2. Gleiches Alter, etwa 165 Meter groß, kräftigere Statur, volles gesundfarbiges Gesicht, bartlos, bräunliche Knickerbockerhose, desgleichen Jackett und Strümpfe, schwarze Schnürhalbschuhe und blaue Mütze. Beide haben ört liche Mundart gehabt. Dresden. Amtsunterschlagung in Freital. Der 52jährige ehemalige Kassierer des Arbeitsamtes Freital Fritz Schubert mußte sich wegen Amtsunterschlagung vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden verantwor ten. Der Angeklagte, der bis 1930 ein Gehalt von 430 Mark einschließlich Kinderzulage bezog, halte von Ende 1931 bis zu seiner Entlastung im Juni 1933 dem Arbeitsamt 1270 Mark Gelder, die aus Rückzahlungen zuviel gezahlter Gelder an Er werbslose stammten, unterschlagen- Er hatte zur Verdeckung seiner llnterschleife keine Einnahmensbelege angefertigt und die Beträge in den Sollkarteien nicht eingetragen. Schubert war geständig. Er gab an, durch Arbeitsüberlastung Defizits in der Kaste gehabt zu haben, die er mit dem unterschlagenen Gelds gedeckt haben will. Der Staatsanwalt forderte unter Vermei dung mildernder Umstände Zuchthaus. Die Strafkammer bil ligte dem Angeklagten mildernde Umstände zu, da er sich bis her tadellos führte, im Felde gewesen sei und sich mit fünf Kindern in ungünstiger Wirtschaftslage befunden haben möge. Schubert erhielt zehn Monate Gefängnis auferlegt. Dresden, von Detten im Stab des Ober sten SA.-Führers. Gruppenführer Georg v. Detten wurde unter Versetzung in den Stab des Obersten SA.- Führers zum Chef der Abteilung 6 ernannt. Dresden. Die Uhr im Briefkasten. In einem Briefkasten in der Nähe des Hauptbahnhofs wurden eine silberne Herrenarmbanduhr, ein Füllsederhalter und an dere Kleinigkeiten gefunden. Vermutlich hat sich ein Dieb auf diese Weise gestohlener Sachen entledigt. Nicdera». Pom Tnnnel-Abbruch. Die Ab bruchsarbeiten am Eisenbahntunnel bei Oberau sind so weit fortgeschritten, daß die Erd- und Felsenmassen bis etwa vier Meter über dem Tunnelgewölbe abgetragen worden sind. Vorläufig kann mit dieser Arbeit nicht fort gefahren werden, da sonst die auf dem Abbruchsgeländc befindlichen schweren Baggermaschinen das Tunnelgelände gefährden. Wenn das Wetter keinen Strich durch die Rech nung macht, würden alle geplanten Arbeiten bereits im kommenden Juni beendet sein. kinker aus her Stiftung des verstorbenen Wohltäters Heyds mit Kleidungsstücken nützlichster Art bedacht werden. Das Zinsvermächtnis betrug in diesem Jahre rund 135 Mark. Grund. Goldene Hochzeit. Schuhmacher Mar För- ster und Frau konnten vor einigen Tagen des Fest der golde nen Hochzeit feiern. Vor Jahren zogen sie von Amerika nach hier; jetzt haben sie ihren Wirkungsort verlasten, um in Dres den angenehme Ruhejahre zu verbringen. Niederwartha. Rücksichtsloser Radfahrer. Es gibt noch immer Radfahrer, die sich ohne Ueberlegung der Fol gen über alle Verkehrsvorschriften hinwegsetzen, damit sich selbst und ihre Mitmenschen größten Gefahren aussetzend. So versuchte vor kurzem abends bei Dunkelheit ein aus Richtung Cossebaude kommender Radfahrer mit unbeleuchtetem Fahr rad durch Bogenfahren die Steigung der Straße nach der Wilhelmsburg hinauf zu überwinden. Ein denselben Weg neh* mendes, besetztes Auto bekam den Radfahrer wegen der Kur ve erst im letzten Augenblick in das Scheinwerferlichtfeld. Nur die Geistesgegenwart und Fahrsicherheit des Wagenführers be wahrte den Radfahrer vor dem Ueberfahrenwerden. Anderer* seits gerieten aber die Insassen des Autos in schwerste Gefahr, weil durch das plötzliche Herumreißen des Wagens derselbe! beinahe umgestürzt wäre. Dieser Fall beweist, daß Sicherheits- Vorschriften allein nichts nützen, wenn nicht deren Uebertretun« gen empfindlich bestraft werden. Niederwartha. Unsere Friedrich-August-Straße hatte sich im Laufe der Jahre zu einer der herrlichsten Kirschbaumalleen entwickelt. Leider waren aber eine Reihe der etwa 30jährigen Bäume teils dem Speicherwerkbau, teils der großen Trocken* heit vergangener Jahre zum Opfer gefallen. In dankenswerte« Weise hat man jetzt die entstandenen Lücken durch Neuanpflan* Zungen wieder ausgefüllt. Vereinskalender. DHV. 16. November „Stadt Dresden" Vortrag. „Liedertafel". 16. November 8 Uhr im „Löwen" außer* ordentliche Haupwersammlung. „Sängerkranz". 18. Nov. 8 Uhr im Löwen Stiftungsfest Stahlhelm B. d. F. 20. 11. 8 Uhr Lindenschlößchen. Iunglandbund Wilsdruff u. Umg. 21. November 447 Uhr !m „Adler" Vortragsversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 17. November: Bei zeitweise auffrischenden Winden aus Süd« bis Südost weiterhin wechselnde Bewölkung. Vielfach Nebel, keine nennenswerten Niederschläge, Temperaturverhältniste nicht weitgehend geändert. Pirna. Kein Abbruch des Stahlwerkes Entgegen beunruhigenden Nachrichten, daß das vor meh^ reren Jahren in den Besitz der Sächsischen Gußstahlwerke Döhlen übergegangcne und von diesem stillgelegte Pir* naer Stahlwerk nunmehr sogar abgebrochen werden solle, teilt der Stadtrat mit, daß man im Gegenteil ernstlich bei müht sei, das Pirnaer Werk sobald als möglich wenig* stens teilweise wieder in Betrieb zu setzen. Weixdorf. Tödlicher Betriebsunfall. Durch das Reißen eines Treibriemens erlitt in einer Sandgrubj ein junger Arbeiter einen doppelten Schädelbruch, dem ei bald darauf erlag. Cunewalde. Dichter-Ehrun g. Der Gebirgs« verein Cunewalde legte am 30. Todestage des Dichters Wilhelm von Polenz am Ehrenmal des Dichters in dem vorderen Schloßpark einen Kranz nieder. Döbeln. Ein Gruß Hindenburgs. Ein hie« siger Kriegsteilnehmer sandte an den Reichspräsidenten eine Aufnahme, die den Generalfcldmarschall von Hinden burg in seinem Hauptgnartier bei der Verleihung von Kriegsauszeichnungen zeigt. Bald darauf ging das Bild mit der eigenhändigen Unterschrift des Reichspräsidenten ein mit einem Begleitschreiben des Büros des Reichs präsidenten, in dem es heißt, daß sich der Reichspräsident sehr über die Aufnahme gefreut habe. Limbach i. Sa. Verunglückter Greis. Von einem Radfahrer wurde in der Windmühlenstraße ein 80- jähriger Rentner angefahren und zu Boden geschleudert, so daß er schwere Verletzungen erlitt und ins Kranken haus gebracht werden mukte. Limbach. Zu leicht befunden. Eine allgemein« Buttcrkontrolle aus dem Wochenmarkt hatte das Ergebnis, daß 52 Halbpfundstücke Butter ein Mindergewicht bis zv 17 Gramm je Stück hatten. Die Stücke wurden durch Zer schneiden unverkäuflich gemacht. Augustusburg. Das Amtsgericht bleibt^ Das hiesige Amtsgericht wird auch in Zukunft hier ver bleiben. Der Plan einer Verlegung nach Flöha ist somit zunächst hinfällig geworden. Zschopau. Der Tod auf der Straße. Auj der Marienberger Straße wurde der Arbeiter Haase vor einem Autobus tödlich überfahren. Der Verunglückte Has früher seine Mutter und einen Sohn durch Verkehrsunfällt verloren, es ist also, als ob ein schweres Schicksal auj dieser Familie laste. Stollberg. Sieben „Bibelforscher" festge* nommen. Hier und in Brünlos wurden sieben Mitglie* der der in Sachsen verbotenen Vereinigung Ernster Bibel* forscher festgenommen, weil sie den Reichskanzler und di« Neichsregierung schwer beleidigt hatten. Chemnitz. Tod auf den Schienen. Auf dem Bahnkörper in der Nähe des Fischweges wurde ein Mäd chen tot aufgefunden, das sich vom Zuge hat überfahren lassen. In der Toten ist eine 18jährige Verkäuferin von hier festgestellt, worden. Das Motiv dürfte in Schwermut zu suchen.fein. Borna (Bez. Leipzig). Gemeines Buben st üch In Medewitzsch ging die am Geburtstag des Volkskanz lers gepflanzte Hitlereiche ein. Man stellte fest, daß dis Eiche von Bubenhänden an den Wurzeln angehackt woo den war. Zwei Kommunisten wurden festgenommen. Ernennung Studeuttomskls zum GauschulungSleller. D-r Reichsstatthalter in Sachsen, Gauleiter Martin Mutschmann, erläßt folgende Bekanntmachung: Pg. Dr. Thiel hat sein Amt als Gauschutungsleiter niedergelegt. Ich ernenne zu feinem Nachfolger den Pg. Studenttowski (Leipzig), Pg. Dr. Schramek bleibt wie bisher Stellver treter des Gauschulungsleiters. Pg. Dr. Thiel danke ich für seine mühevolle Aufbauarbeit.