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das Ja ankreuzen und mußt auch Dein Kreuz auf den Reichs- tagswahlvorschlag machen. Also zweimal ankreuzen, einmal den grünen und einmal den weißen Zettel! Lieber „VLlkerfrieden durch den Stimmzettel" (Appell an das Weltgewissen am 12. November) sprach gestern Abend in einer Wahlkundgebung im „Löwen" Pg. Reichsredner Kurt Gruber, Mitarbeiter des Staatskommissais Erich Kunz. Nachdem eingangs die zahlreich erschienenen Volksgenossen be grüßt wurden, wies Propagandawart Pg. Krippenstapel noch mals auf die Rundfunkrede des Führers am Freitag mittag 1 Uhr hin, die jeder anhören muß, da sie gewissermaßen den Höhepunkt der Wahlpropaganda darstellt. Hierauf ergriff Pg. Gruber, der aus einer Wahlkundgebung der Iutespinnerei in Meißen kam, das Wort- Er geißelte zunächst das Verhalten der ehemaligen Machthaber und Führer des deutschen Volkes und stellte ihnen die jetzige Regierung mit ihren Führern gegen über, deren Maßnahmen ein festes Durchgreifen und ein ent schlossenes Auftreten gegenüber dem Völkerbund zeigen. Wenn auch die umliegenden Staaten in wirtschaftlicher Hinsicht viel fach Heffer dostehen, wird doch das deutsche Volk nicht ruhen und rasten, bis es sich seinen Platz unter den Völkern wieder erobert hat. Davon zeugen die Maßnahmen, die getroffen wurden, um den Bauernstand und Handwerkerstand zu heben und die gewaltige Arbeitsfront zu bilden, ferner das gewaltige Arbeitsbeschaffungsprogramm und das große Winterhilfswerk. Welche riesige Arbeit zu leisten war, um dies alles zu bewäl tigen und welche Eiterbeulen der Korruption dabei aufzu stechen waren, hat uns die jüngste Vergangenheit gezeigt. Wenn dabei auch von den einzelnen große Opfer verlangt werden, so waren doch diese nicht umsonst wie in früheren Zeiten, sondern dienen letzten Endes zum Aufbau und zur An kurbelung der Wirtschaft, die nun ihres liberalistischen Cha- - rakters entkleidet ist. Die vornehmste Aufgabe der Wirtschaft ist in erster Linie die Bedarfsdeckung des Innenmarktes, in Weiter Linie kommt dann erst das Exportgeschäft. Letzten En des haben die Maßnahmen nicht nur auf den Beifall der Gegenwart zu rechnen, sondern müssen auch vor der Zukunft bestehen. Hinsichtlich der Auslandspolitik werden wir nur einen Vertrag unterzeichnen, der uns die volle Gleichberechtigung gibt. Der 12. November nun soll bekunden, daß das gesamte deutsche Volk diese Ansicht billigt und das Vorgehen der Re gierung gutheißt und nicht mehr gewillt ist, den Heloten und Sklaven der anderen zu spielen. Beschämend ist hierbei die Tatsache, daß es die ehemaligen Führer des deutschen Arbei ters sind, die sich erdreisten, von ihrem sicheren Aufenthalts ort im Auslande ihr Vaterland zu verleugnen und in den Schmutz zu ziehen. Wie das deutsche Volk hat auch kein ande res Volk der Erde ein Interesse, volksfremde Gebiete und Volksteile zu unterjochen und sich einzuverleiben. Deshalb ver langen wir und sind es unserer Ehre schuldig, daß das Aus land uns respektiert und sich nicht hier und da Hebelgriffe in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht erlaubt. Ebenso darf aber auch der einzelne Funktionär der Partei nicht überhebend auf seine übrigen Mitmenschen blicken, weil er in der glück lichen Lage war, schon längere Zeit der NSDAP, anzuge hören, vielmehr muß er immer bestrebt sein, alle in die na- tionalsozialistische Volksgemeinschaft mit hineinzuziehen. Alle müssen wir bestrebt sein, eine Volksgemeinschaft zu bilden, auf die auch das kommende Geschlecht der Zukunft stolz sein kann. Mit dem Wahlspruch: „Nichts für mich, sondern alles für das deutsche Volk und sein Vaterland" schloß Pg. Gruber seine zündenden und packenden Ausführungen, die des öfteren von starkem Beifall unterbrochen wurden. Der Versammlungs leiter dankte dem Redner für seine auf die Wahl hinwei sende Rede sowie allen Volksgenossen für zahlreichen Besuch der Kundgebungen und die gezeigte Opferwilligkeit. Mit dem Gesang der ersten Strophe des Horst-Wessel-Liedes und einem „Sieg-Heil!" auf den Führer wurde die Kundgebung ge schloffen. Die „Lindenschlößchen-Lichtspiele" öffnen morgen Freitag zum ersten Male wieder ihre Pforten und bringen als ersten Film das große nationale Tonfilmwerk „Der Lhoralvvn Leuthen" zur Vorführung. Es liegt ganz im Sinne des neuen Deutschland, wenn auch in den Lichtspieltheatern die großen Momente der deutschen Geschichte im Film wieder lebendig gemacht werden. Und dieser Film, der eine der größ ten Augenblicke aus dem Leben Friedrichs des Großen schil derte, ist lebendig im besten Sinne des Wortes. Es ist ein wuchtiges Werk, packend bis zum erschütternden und aufwüh lenden Schluß, ein Filmwerk, daß Otto Gebühr Gelegenheit gibt, seinen Fridericus Rex-Gestalten eine neue und zugleich die beste ihm je gelungene hinzuzufügen. Auch die — geschicht- lick nicht zutreffende — Verknüpfung des Ausganges der Schlacht und des mächtig emporschwellenden Lhoralgesanges mit der Ueberrumpelung der österreichischen Offiziere durch den Alten Fritz im Schlöffe Lissa ist eine wirkungsvolle Idee und sichert dem Film einen effektvollen Abschluß, der zu neuen Be geisterungsstürmen hinreißt. Eine Unmenge schöner Bilder und Stimmungen sind dem Regisseur Carl Fröhlich gelungen. Ol ga Tschechowa, Elga Brink, Schlettow, Frank, Jansen seien nur als einige aus der großen Zahl der mitwirkenden erstklas sigen Kräfte genannt, die alle dazu beigetragen haben, dieses seltene Werk zu dem zu machen, was es geworden ist: Ein deutscher Film sür das neue Deutschland! Zuschüsse aus Reichsmitleln zu Eebäudeinstandsetzungen usw. Allen, die Zuschüsse aus Reichsmitteln erhalten, ist drin gend zu empfehlen, die hierüber ausgestellten Vorbescheide ge nau zu beachten und sich vor Vergebung der Arbeiten zu verge wissern, daß der Gewerbebetrieb, der die Arbeiten ausführen soll, polizeilich gemeldet und in die Handwerkerrolle oder das Handelsregister eingetragen ist. Nur für Arbeiten, die diese Voraussetzungen erfüllen, dürfen Reichszuschüsse gezahlt wer den. Es ist deshalb damit Zu rechnen, daß bewilligte Zuschüße nachträglich zurückgezogen werden müssen, wenn die Abrech nung ergibt, daß die Arbeiten nicht von Gewerbebetrieben der genannten Art ausgeführt worden sind. Gewerbebetrieben, die nicht in die Handwerksrolle oder das Handelsregister einge- traaon sind, wird empfohlen, das bisherr Versäumte schleunigst nacknuholen. Der Luchertag in Sachsen. Die sächsische Kirchenregierung teilt amtlich mit: Am zweiten Advent, dem 10. Dezember, dem Taae der Verbrennung der Bannbulle, wird in Sachsen der Luchertag gefeiert. An diesem Tage werden im ganzen Sach senlande die ursprünglich für den 10. November, den 450. Ge burtstag Martin Luthers, vorgesehenen Feiern stattfinden. In der Landeshauptstadt wird die Einweisung des Landesbischofs durch den Reichsbischof Müller stattfinden. Der Dresdner Feier wird dadurch naturgemäß eine hohe Bedeutung zukom- men. Humal zu ihr alle Behörden und Verbände eingeladen werden. Deswegen finden aber trotzdem überall im Lande die ursprünglich für den 10. November vorgesehenen Lutherfeiern am 10. Dezember statt. M ruft Deutschland!" sprach RMmWer Seldte in Dresden Dresden, 8. November. Am Mittwoch weilte Reichs arbeitsminister Franz Seldte in Dresden. Bei seiner Ankunft am Hauptbahnhof wurde er vom zweiten Landesführer, Hptm- a. D. Hauffe, empfangen. Auf dem Adolf-Hitler-Platz nahm er dann einen Vorbeimarsch ab und wurde von einer großen Menschenmenge lebhaft begrüßt. Am Abend fand in einem 30000 Personen fastenden Zellbau eine Riesenversammlunz statt. U. a. bemerkte man Prinz Ernst Heinrich, Vertreter der Regierung, der Staats- und Stadtbehörden, des Polizeipräsi diums der NSDAP. Auch von Wilsdruff u. der nächsten Umg. war eine Anzahl Kam. des Stahlhelms mit Fahne anwesend. Nach feierlicher Einbringung der Stahlhelmfahnen und einer NSDAP.-Fahnenabordnung begrüßte der Zweite Lan desführer den Reichsarbeitsminister mit markigen und kernigen Worten. Darauf führte Reichsarbeitsminister Seldte etwa fol gendes aus: Als der Plan aufgestellt wurde, nach dem ich für das Nein der Regierung in Genf und für das Ja des Volkes zur Politik dieser Regierung in Deutschland sprechen und werben wollte, da habe ich mir zunächst zwei wichtige Grenzmarken .Deutsch lands herausgesucht und sprach in Koblenz, Düsseldorf und in der alten Kaiserstadt Aachen. Heute in Dresden gilt, als erstes mein Gruß den Volksgenossen, die hier im Südosten des Reiches auch eine deutsche Grenzmark zu halten haben. In dieser Zeit zieht wie in längst vergangenen Jahren wieder ein großer deut scher Führer selbst durch das Land und wirbt um Gefolgschaft, aber er braucht sich nicht mehr an Herzöge und Stammesführer als Mittelspersonen zu wenden, sondern er wendet sich mit allen seinen Herzögen und Führern unmittelbar an das deutsche Volk. In der Nachkriegszeit fehlte ein großer Führer, der sei nem Volke voranschritt. Nach fünfzehn Jahren, da wir vor einer großen Entscheidung stehen, findet diese Stunde eine er wachte Nation und eine wirkliche Führung, die jetzt an der Spitze steht, scheute nicht vor Entschluß und Tat zurück; denn sie stammt aus der härtesten Probe des Frvntsoldatentums und des Kampfes. Dieses Frontsoldatentum ist der gemeinsame Urgrund, aus dem die Person und Bewegung Adolf Hitlers heraus kommt, und aus der der Stahlhelm entstand. Die vierzehn vergangenen Jahre eines zusammengebrvchenen Systems mußte die neue Staatsführung wieder gutmachen. Sie mußte weiter ein großes starkes Programm der Arbeit und Politik ausstellen und in Schwung setzen. Wenn jeder gute Deutsche sein eigenes Leben auf das des ganzen Volkes einstellt und sich zur Mit arbeit am Ganzen verpflichtet fühlt, kann es auf die Dauer nicht fehlen. Für jeden heißt es: Dich ruft Deutschland. . Dreierlei müssen wir künftig vom deutschen Menschen verlan gen: Kenntnis der Geschichte, Mitarbeit im Beruf und Staat, das Interesse für die deutschen Ziele. Eine ertragreiche Wirt schaft, ein Leben her Arbeit, das sich zu leben lohnt, ist nur möglich als ein Leben in Frieden und Freiheit; darum stellte die Negierung die Forderung an die Welt: Gebt uns Freiheit und Frieden, Ehre und Gleichberechtigung. Adolf Hitler und seine Regierung haben kein Geheimprvgramm. Welche Regie rung könnte ihre Ziele offener bekennen als die deutsche, die das ganze Volk zum Volksentscheid aufruft über die Frage, könnt Ihr Euer Ja sagen in dieser Politik für Ehre und Frei heit, Frieden und Gleichberechtigung. Wenn das Genfer Nein ein Gewicht für die anderen haben soll, dann muß es ein star kes, einiges Volk aussprechen. Heber 2ft« Millionen Arbeits lose haben den rettenden Boden wieder unter sich. Es geht un verdrossen so weiter. Auf diesem Arbeitsfeld ergibt treue Arbeit und Hingabe in Dorf und Stadt wieder Lohn und Bwt und Kraft und die Muskeln, Herzen und Pläne. Allem voran stellt die Regierung den großen Arbeitsbeschaffungsplan und über nahm es, des Unglückes wieder Herr zu werden. Aus glühen der Vaterlandsliebe und reinem Gewissen erwächst ihr die Kraft und die Gewißheit, recht für das deutsche Volk zu handeln, er wächst ihr auch die Kraft, das deutsche Volk zu befragen. Die Ausführungen wurden mit stürmischem Beifall ausge nommen. All alle M-lMste-ll«.WMinEer des AmsgerWsiezirker Wilsdruff Wir wollen kommenden Sonntag das Ergebnis der Volksabstimmung und das Ergebnis der Reichstagswahl im Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff durch Extrablatt be kanntmachen, wie wir das auch bei früheren Wahlen ge tan haben. Um es rechtzeitig zusammenstellen zu können, bitten wir die Herren Bürgermeister und Wahlvorsteher des Wilsdruffer Amtsgerichtsbezirkes, das Ergebnis ihrer Gemeinde am Sonntag abend sofort dringend dem „Wilsdruffer Tageblatt", Fernruf Nr. 6, telephonisch mit zuteilen. Und zwar bitten wir um folgende Angaben: a) Volksabstimmung: Ja-Stimmen . ., Nein-Stimmen. . Ungültig .b) Stimmen für die NSDAP..., Ungültig ., Um ein umfassendes Bild geben zu können, bitten wir, in allen Orten die Wahlberechtigten festzustellen und mit an zugeben. Wir danken km Voraus! Wilsdruffer Tageblatt. Mohorn-Grund. Wahlversammlung der NSDAP. Am Dienstag abend fand eine Wahlversammlung im Gasthof zu Grund und darnach im Gasthof zu Mohorn statt. Ortsgruv- penleiter Werner Klaus begrüßte die zahlreiche Einwohner schaft sowie den Redner Pg. Hamm aus Danzig. Der Redner legte in groben Zügen dar, wie die Weltanschauung des Na tionalsozialismus alle Fragen des Lebens von neuen Gesichts punkten aus ansehe und zu lösen suche. Jetzt gilt es aber, auch das Ausland von dem neuen Geist der Ordnung und des Frie dens zu überzeugen, der Deutschland beseelt. Das sei der Sinn des 12. November, und deshalb werde jeder rechte Deutsche an diesem Tage mit „Ja" stimmen. Die Säle waren beide sehr gut besucht und alle Zuhörer folgten ergriffen den Ausfüh rungen des Redners, der erfreulich klar und anschaulich sprach- Lebhafter Beifall dankte ihm für seine Mühe. Niederwartha. Lin weithin sichtbares Transparent ist seit einigen Tagen auf dem Turme des hiesigen Kraftspeicher werkes aufgerichtet. Nach drei Seiten hin ist in mächtigen Buch staben ein eindringliches „Ja" zu lesen. Die nachts von innen erleuchteten Flächen lasten das Mahnwort deutlich erkennen. Diese Werbung ist umso wirksamer, als sie besonders von der verkehrsreichen Durchgangsstraße Cossebaude—Meißen und Niederwartha—Kötzschenbroda sowie von der Bahnlinie m sehen ist. YsxeinsSaSeirdee. Sängerkranz. 9. Nov. 8 llhr „Löwe" Versammlung „Anakreon". 10. November Singstunde. Stahlhelm B. d. F. 20. 11. 8 Uhr Lindenschlößchen. WetteeberLKt. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 10. November: Bei schwachen Winden aus nordöstlichen Rich tungen vorwiegend stark bewölkt. Oertlich Nebel, etwas wär mer, höchstens geringe Niederschläge. KllisSmrnMm Dr. Kunze über Mgen der BauttWlW. Lommatzsch. In einer Landbundversammlung in Lom matzsch sprach u. a. der neue Kreisbauernführer, Dr. Kunze- Weistropp, über grundsätzliche Fragen der neuen Bauernpoli tik. Ausgehend von der Bitte, auch der neuen Führung unein geschränktes Vertrauen zu schenken, kam der Redner auf die letzten Maßnahmen der Regierung zu sprechen. Alle Maß nahmen muffe man vom Gesichtspunkt des Führers aus be trachten, der das Gesamtschicksal im Auge habe. Dazu gehöre auch das Erbhofgesetz. Au? einem Rundschreiben ging hervor, daß für die Zukunft außerordentlich wichtige Aktionen zu er warten seien, die es ermöglichen sollten, daß nicht nur der An erbe, sondern gegebenenfalls übrige Söhne Bauern auf freier Scholle würden. Ebenso würde die Erziehung und Ausstattung der Kinder, die nicht Anerben seien, sichergestellt. Dort, wo nur Töchter seien, rangierten dstse vor die zweite Stelle in der Erbfolge und jeder Bauer habe das Recht, testamentarisch den als Erben zu bestimmen, den »r wünsche. Alle Fragen, die noch geklärt werden müßten, unterlägen dem Anerbengericht, das aus Bauern zusammengesetzt sei. Durch das Erbhofgesetz solle vermieden werden, daß der Boden Ware bleibt. Es solle ein Bauerngeschlecht geschaffen werden, das Hunderte von Jahren auf der Scholle bleibe. Bei den Getreidepreisen, die augenblicklich gezahlt werden, müsse das Führerwort berück sichtigt werden, daß nicht dem Einzelnen, sondern der Gesamt heit geholfen werden solle. Es müsse erstrebt werden, daß der Preis sür die Produkte mit den Erzeugungskosten in Einklang gebracht würde. Das kommende Entschuldungsgesetz werde da für sorgen, daß diese Mauer ganz fest unterbaut werde. Bei den Viehpreisen wäre es nicht möglich, z. B. die Schweine preise sofort auf 70—80 Mark zu erhöhen, auch hier müsse eine Regelung der Erzeugnisse und der Nachfrage getroffen werden. Es gelte in allem zu überlegen: Was ist erreicht und was ist vermieden worden? — Zum Schluß seiner Ausfüh rungen wies Dr. Kunze noch auf die Bedeutung des 12. No vember hin. Sachfe« und Nachbarschaft. Lommatzsch. Das Kind ohne Aufsicht. In Mertitz bei Lommatzsch spielte das dreijährige Kind des Mühlenbesitzers Breitling in der Küche auf einem Stuhl, verlor anscheinend das Gleichgewicht und fiel in einen Eimer mit kochendem Wasser.' Mit schweren Verbrühun gen wurde es in das Krankenhaus gebracht, wo es seinen Verletzungen erlag. Claußnitz. Schweres Verkehrs Unglück. Beim Ueberholen eines Möbeltransportautos kam ein Personenkraftwagen ins Schleudern, drehte sich um seine Achse und blieb vor dem Lastzug stehen. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Zwei Insassen erlitten schwere Verletzungen, zwei andere kamen mit leichten Schnittwun den davon. Eichicht. Vereinigung von Gemeinden. Die Gemeinden Eichicht und Untcreichigt haben sich mit Wirkung vom 1. November 1933 zu einer Gemeinde unter dem Rainen „Eichigt" vereinigt. Colditz. Pflichtvergessener Arbeitgeber. Ein Arbeitgeber, der die vom Arbeitslohn einbehaltenen Beiträge au die Jnvaliden-Versicherung nicht abgeführt hatte, wurde durch die Stadt geführt mit einem großen Schild, das die Aufschrift trug: „Ich bin ein Lump! Ich habe meine Arbeiter um die Jnvalidenversicherungs- beiträge betrogen und das Geld für mich verbraucht!" Für die Geschädigten ist von der NSDAP.-Kreisleitung eine Unterstützungsaktion in die Wege geleitet worden. Amtliche Verordnungen und Verlautbarungen. Besondere Veranstaltungen in Gemeinden. Träger aller größeren Volksveranstaltungen wie Tag der Arbeit, Erntedankfest, öffentliche Gedenkfeiern, Heimat feste usw. sind das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und dessen Einrichtungen in den ein zelnen Ländern. Um zu vermeiden, daß die Gemeinde behörden und die örtlichen Propagandastellen der NSDAP, bei Vorbereitungen von Veranstaltungen in einzelnen Gemeinden nebeneinander oder unabhängig von einander tätig werden, hat das sächsische Ministerium des Innern angeordnet, daß alle derartigen Veranstaltungen in gegenseitigem Einvernehmen beider Stellen — Ge meindebehörden und NSDAP. — vorzubereiten sind. Reichstagswahl und Volksabstimmung. Für den Fall der Behinderung des Kreiswahlleiters im 29. Wahlkreis und seines Stellvertreters ist Oberregie- rnngsrat-Dr. von Schwartz bei der Kreishauptmannschaft Leipzig mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kreis wahlleiters in diesem Wahlkreis beauftragt worden. Neuordnung der Polizei. Im Zuge einer Neuorganisation der Polizei und um eine einheitliche Ausbildung herbeizuftthren, wurde im Ministerium des Innern eine Landespolizeiinspektion ge schaffen. Die Leitung der Landespolizeiinspektion wurde dem Polizeigeneral Wahrbnrg übertragen. Zum Chef der Ordnungspolizei, der die Angelegenheiten der Revier- Polizei, Landgendarmerie und Gemeindepolizei bearbeitet, wurde der Polizeioberst Thieria ernannt.