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Helm ankangk, so kann ich nur saften: Die Führer der nationalsozialistischen und der dcutschnationalen Partei und auch des Stahlhelm haben am 30. Januar dem Reichspräsidenten in die Hand ver sprochen, daß sie in Einigkeit und Geschlossenheit und ohne Parteihaß an die Lösung der Fragen Herangehen würden. Oberreichsanwalt Dr. Werner weist darauf hin, Torgler habe erklärt, daß die Faschisten mit geistigen Waffen bekämpft werden sollten. Ist Ihnen bekannt, so fragt der Oberreichsanwali, daß diese Parole in der kom munistischen Partei ganz anders verstanden worden ist? D r. G o e b b e l s: Es ist ja von gar keinem Belang, was Herr Torgler sich bei dieser Parole privat gedacht hat. Ausschlaggebend ist, welche Folgen diese Parole tatsächlich gehabt hat, und das waren Mord und Totschlag gegenüber den National sozialisten, ein Jndividnalterror, wie er schlimmer nichts gedacht werden konnte. Mir selbst ist einmal ein Fall passiert, und Zwar am Görlitzer Bahnhof. Nach der Aufforderung eines kommunistischen Funktionärs bei einer Demonstration „Schlagtdie Faschisten!" legte einer der Kommu nisten seine Revolver aus mich an und drückte ab, und nur der Geistesgegenwart meines Chauffeurs habe ich es zu verdanken, wenn ich damals nicht getroffen worden bin. Ich bin in der Lage, Hunderte von SA. -Leuten zu benennen, die Wochen- und monatelang durch die Straßen gehetzt wurden und ihre Wohnungen nicht betreten konnten, alles in Auswirkung der Parole „Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!" Hierauf meldet sich der Angeklagte Dimitroff, um einige Fragen an den Zeugen zu stellen. Die Fragen Dimitroffs sind rein propagandistischer Natur, so daß der Vorsitzende den Angeklagten darauf aufmerksam macht, er könne solche Fragen nicht zulassen. D r. Goebbels legt aber Wert darauf, auch dann die Fragen zu beantworten, wenn sie bei weitester Aus legung irgendwie mit dem Prozeß in Verbindung zu bringen sind Dimitroff stellt weitere Fragen, die der Vorsitzende nur auf ausdrücklichen Wunsch von Dr. Goebbels zuläßt, in ziemlich provokatorischer Form, so daß Dr. Goebbels darauf hinweist, daß es zwecklos sei, ihn durch provokatorische Fragen etwa aus der Ruhe bringen zu wollen. Ich beantworte diese Fragen nicht deshalb, weil ich glaube, daß sie mit dem Prozeß irgend etwas zu tun hätten, sondern ich will damit zum Ausdruck bringen, daß ich die Fragen des Angeklagten Dimitroff nicht zu fürchten habe. Ich habe schon anderen Leuten Rede und Antwort gestanden als einem kleinen kommunistischen Agitator. tBravorufe im Zuhörerraum.) Als hierauf Dimitroff, der sich auch durch die erneuten Ermahnungen nicht belehren läßt, wiederum eine provokatorische Frage stellt, antwortet ihm Dr. Goebbels schließlich mit dem Wort Schopenhauers: „Jeder Mensch verdient, daß man ihn ansieht, aber verdient nicht, daß man mit ihm redet!" Es folgt dann eine eingehende Befragung des Ministers durch den Angeklagten Torgler, der sich auch in allen diesen Fragen wieder als den reinen Bieder mann hinzustellen bemüht. Zunächst wirft Torgler die Frage ans, ob es unter den damaligen Umständen nicht doch Selbstmord für die Kommunistische Partei gewesen wäre, eine Tat wie die Reichstagsbrandstiftung zu begehen. Er meint dann, daß zu einer solchen Volksrevolution damals alle Voraussetzungen gefehlt hätten, weil nicht genügend Massen hinter der Partei gestanden hätten. Dr. Goebbels verweist auf den Satz eines Schrift stellers, wonach es in allen Revolutionen einen Augenblick gibt, in dem die Macht auf der Straße liegt. Einen solchen Augenblick herbeizuführen, habe die Kommu nistische Partei gesucht. Sie habe sich mit der Hoffnung getragen, daß in einem solchen Augenblick ein paar beherzte Männer sich die Macht nehmen würden. Ich halte die kommunistischen Führer nicht für klug, sondern für kurz sichtig und buche auf dieses Konto auch die Reichstags brandstiftung. Im übrigen hat Herr Torgler den Bar- riladenaufstand von 1931 selbst von der Tri- büne des Reichstags verherrlicht. Ich erinnere mich sehr Wahl, daß Torgler damals in zynischer Weise vor der Öffentlichkeit erklärt hat, daß das ein Signal zum Auf stand des Proletariats sein müsse. Erneute Hinweise Torglers, daß nach der Reichstaaswabl vom Sev- M U U UM Mit« Roman von Chlotilde von Stegmann-Stein. SL Fortsetzung Nachdruck verboten Hubert sah den jungen Amerikaner erstaunt und etwas befremdet an. Aber schon fuhr Allan hastig fort: „Mißverstehen Sie mich nicht, es ist nur —" etwas von Qual kam in seine Augen — „also, ich sehe schon, ich muß Ihnen mehr sagen, damit Sie begreifen. Ich habe Beate Diesterweg geliebt, aber sie wies mich ab. Damit hätte ich mich abfinden müssen. Aber sie wies mich in so kränken der Weise ab, wie es gar nicht zu ihrem sonstigen Wesen paßt. Es muß da irgendein Mißverständnis sein, das ich aufklären muß, wenn ich zur Ruhe kommen soll. Es war gerade, als ob ein fremder Mensch aus ihr spräche. Solche Worte, wie sie sie gegen mich brauchte, hätte ich aus ihrem Munde für unmöglich gehalten." Hubert stutzte: „Als ob ein fremder Mensch aus ihr spräche," hatte Allan gesagt. „Wollen Sie mir anvertrauen, Allan, was Beate da mals zu Ihnen gesagt hat? Fassen Sie es bitte nicht als Neugierde auf, ich habe meine bestimmten Gründe, so zu fragen. Wissen Sie es noch genau?" Allan lachte bitter auf: „Bis an mein Lebensende werde ich diese Worte hören. Sie sagte: Ich wünsche keine privaten Begegnungen mehr mit dem Sekretär von Herrn Mersbrügge. Ich hoffe, Sie werden wenigstens so viel Feingefühl haben, um mich nicht zu zwingen, noch deutlicher zu werden." „Und das haben Sie sich gefallen lassen? Warum haben Sie sie nicht gezwungen, noch deutlicher zu werden?" fragte Hubert erregt. „Ich war so verzweifelt und so tief getroffen, daß ich einfach den Kopf verloren habe." „Und dann?" fragte Hubert weiter. „Und dann verlobte ich mich mit Marietta." -temver UM Sie Parole der Gewalt als absolut falsch ver worfen worden sei, haben die Erwiderung Dr. Goeb bels zur Folge, daß das vielleicht in derTheorie so gewesen sein mag, daß aber die Praxis ganz anders ausgesehen hat. Jeden Abend, so ruft der Minister dem Angeklagten zu, ist ein SA.-Mann Ihrem Terror zum Opfer gefallen! Es ist doch so gewesen, dass wir einfach das Freiwild der Straße waren! Ihre Leute fielen über uns her! Das braune Hemd schon war ein Grund, uns niedcrzulnallcn und niedcrzufiechen! Torgler: Ich habe immer versucht, die Parole: „Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!" von den Arbei tern so zu begründen, das; darunter eine geistigeAus - einandersetzung zu verstehen war. (Gelächter im Saal.) Dr. Goebbels: Es ist bedauerlich, daß die kom munistische Anhängerschaft den Angeklagten Torgler so schlecht verstanden hat. Mit diesen Darstellungen werden aber nicht die 490 Opfer unserer Bewegung aus den Grä bern herausgeholt! Die Kommunistische Partei hat die Parole bis zum Zeitpu,ikt ihrer Vernichtung durchgesührt, und ich bin auch berechtigt, zu sagen, daß das mit Wissen und Wollen der Führung geschehen ist. Kaum hat sich Torgler gesetzt, als Dimitroff be reits wieder mit einer Frage kommt. Der Vorsitzende entzieht dann Dimitroff, der weitere provokatorische Fragen stellen will, das Wort. Da mit ist die Zeugenvernehmung des Reichsprogaganda ministers Dr. Goebbels abgeschlossen. Dr. Goebbels erklärt noch: Ich habe mich bemüht, mit minutiösester Genauigkeit die Anschuldigungen des Braun buches zu widerlegen. Ich stelle mit Bedauern fest — und das tut die ganze deutsche Ncichsregierung —, daß diese Lügen immer noch im Auslände kursieren. Ich muß jetzt von der Loyalität der Auslandspresse erwarten, daß sie jetzt auch meinen Widerlegungen Raum gibt. Es geht nicht an, daß die Regierung eines fleißigen und anstän digen Volkes weiter in der bisherigen Weise von der ganzen Welt diskriminiert wird. (Bravorufe im Hörerraum.) In der Nachmfttagssttzung des Reichstagsbrand- stisterprozesses wird zunächst eine amtliche Mit teilung des bulgarischen Justizministe- riums vom 12. Oktober 1933 über die bereits bekannten Vorstrafen des Angeklagten Dimitroff verlesen. Zwei der Urteile sind durch die bulgarische Amnestie außer Kraft gesetzt. Das dritte Urteil gegen Dimitroff, auf fünf zehn Jahre Zuchthaus lautend, ist nicht aufgehoben. Dimitroff erklärt hierzu, daß er bei einem günstigen Aus gang dieses Prozesses bereit sei, nach Bulgarien zurück zukehren oder sich dorthin bringen zu lassen, um über seine ganze Tätigkeit in Bulgarien vor dem Gericht Rechenschaft abzulegen. Sodann werden sieben Kellner und der Geschäftsführer des Restaurants „Bayernhos", in dem die bulgarischen Kommunisten bekanntlich ver kehrten, vernommen. Dabei erfolgt eine Gegenüber stellung der Angeklagten, vor allem van der Lübbes, mit einigen dieser Zeugen. Mehrere von ihnen behaupten, Lubbe im Restaurant nicht gesehen zu haben oder sich mit Bestimmtheit nicht daran zu erinnern. Dimitroff stellt von sich aus eine Reihe von Fragen an die Zeugen und ruft dabei u. a. erregt aus, indem er auf van der Lubbe zeigt: „Ich bin kein einziges Mal mit dieser Kreatur zusammengewesen." Der Vorsitzende rügt diese Bemerkung. Dann wird die Verhandlung auf Donnerstag, vor mittags 10 Uhr, vertagt. Kuba wieder in heilem Aufruhr. Wilde Gefechte in der Hauptstadt. In Kuba ist eine neue Revolution ausgebrochen. Das Fliegerkorps meuterte und besetzte vie Kavallerie kaserne San Ambrosio. Ein heftiges Feucrgefecht zwischen dem Präsidentenpalais und dem Polizeihauptquartier forderte mehrere Tote. Das Präsidentenpalais' ist von Soldaten des „Obersten" Batista mit Maschinengewehren stark besetzt. Die Revolutionäre sandeten dem Präsidenten und Batista die Aufforderung, sofort zurückzutreten. Verschiedene Truppenteile in Havanna sind zu den Aufständischen übergegangen. Des Bolles Ehre ist auch deine Ehre! Dr. Ley an die deutsche Arbeiterschaft. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley. erläßt einen zündenden Aufruf an die deutsche Ar» veiterschaft, in dem es u. a. heißt: „Die deutsche Regierung hat, unter Bekundung ihres unverbrüchlichen Friedenswillens, die Abrüstungskon ferenz verlassen und ist aus dem Völkerbund ausgetreten^ Das Ehrgefühl eines ganzen Volkes hat sich damit gegen eine jahrelange, planmäßige Herabsetzung durch die anderen leidenschaftlich aufgebäumt. Ohne Ehre seid ihr Fronknechte! Ohne Ehre sini» wir Sklaven! Der Tag der Arbeit am 1. Mai hat euch mit dem Aufbruch des ganzen deutschen Volkes dieEhre als Männer der Arbeit wiedergegeben. Der Tagg der Volksabstimmung am 12. November soll uns von den Völkern her und vordenVölkerndie Ehre wiedergeben, die wir als Volk verloren hatten. Mit Ehre seid ihr an eurem Arbeitsplatz, am Schraubstock, am Amboß, hinter dem Pfluge und vor dem Hochofen Meister eures Lebens. Mit Ehre sind wir als Volk die Herren unseres Ge schicks: Die Ehre unseres Volkes ist stärker als alle Ge- walk und alle Waffen der Gegner. Darum ist die Nation nichtswürdig, die nicht alles an ihre Ehre setzt. Halten wir unerschütterlich an unserer Ehre sest, dann können wir jedem Gegner die Stirn bieten, mist daß er sich an seine Ehre erinnert. Darum stimmen wir mit unserer Ehre am 12. November für die Selbstbehauptung unseres Volkes. Deutsche Arbeiter! Des Volkes Ehre ist deine EhreN Das Grad von Frau Karin Göring geschändet. Das Grab von Frau Karin Göring auf dem Kirchhof von Lovö bei Stockholm wurde von Buben- Hand geschändet. Die Gattin des Ministerpräsidenten Göring ist bekanntlich schwedischer Herkunft. Die Kränze und Blumen und insbesondere ein aus Efeu bestehendes Hakenkreuz wurden vom Grabe weggcrifse«. Aus dem Grabe wurde ein Schreiben gesunden, das einen Protest gegen den Nationalsozialismus dar- stellen soll. Der deutsche Geschäftsträger, Legationsrat Meynen, hat im schwedischen Außenministerium den Vorfall zur Sprache gebracht. Von zuständiger Stelle wurde eins gründliche Untersuchung des Vorfalls und bei Habhaftwerdung der Täter strenge Bestrafung ver sprochen. — Wie verlautet, hat sich Ministerprä sident Göring entschlossen, den Sarg seiner Gattin von Schweden nach Deutschland überführen z» lassen. MltdjMik-Vrogemnm. Freitag, 10. November. Wellenlängen: Leipzig 389,6; Dresden 313! 6.30: Reichssendung ans München: Klänge zum Tag. H 9.00: Dietrich-Eckardt-Feierstunde. * 10.10: Ernstes Konzert * 12.00: Reichssendung aus München: „Der historische Zug von, 9. November 1923". 4- 18.15: Tagesnachr. (I) u. Taaesprogr H 13.30: Schallplatten. * 14.15: Tagesnachr. ,11). 4- 14.30: Kunst, bericht vom Tage. 4- 14.40: Bastelstnnde für die Jugend 4i 15.10: Hörfolge. 4- 1S.30: Parole des Tages. 4° 15.35: Wirt, schaftsnachrichten. 4- 16.00. Konzert des Leipziger Sinfonie, orchesters. 4- 17.30: Vortrag. 4- 17.50: Was die Leipziger Opel bringt. (Schallplatten.) 4- 18.40: Parole des Tages. 4- 18.45, Wirsschaftsnachrichten. — Anschl.: Kurzbericht vom Tage. 41 19.00: Stunde der Nation. ..Novembertage 1923." Hörspiel * 20 00-1.00: Ringsendungen. * 23.00: Aus Leipzig: Brahms: Klavierguartett L-Moll. Werk 60. Deutschlandsender 1635. 9.00: Schulfunk. Volkslicdsingcn des Schulfunks. 4- 9.401 K. Richter: „Die Martinsgans.- 4- 10.10: Schulfunk: Bei den schwäbischen Bauern in Kaukasien. 4- 10.50: Alte Original- komvositionen für Gitarre Solo. — Neuere Kinderlieder. 4, 15.00: Jungmävchcnstunde. 4- 15.45: Schone deutsche Mären: „Von Agilulf und Theudelind." 4° 17.00: Wettstreit Kanarischer Meistersinger. (Hörbericht aus einer Kanarienvogelausstelluug.) 4- 18.05: Ernste Gesänge von Hugo Wolf. 4- 18.25: Christen verfolgung im 20. Jahrhundert 4- 18.00: Stunde der Nation. Orchestcrkonzert. 4- 1930: Adolf Hitler spricht. — Anschließend; Schallplattenkonzert. Oktett von Schubert. Er stand auf, stellte sich mit dem Gesicht zum Fenster und sah stumm hinaus. Hubert saß ganz still. In seinem Gehirn formten sich Gedanken, Ueberlegungen, alles war noch uugreifbar. Aoer immer wieder kehrten die Worte in sein Gedächtnis zurück, die Allan gesagt hatte: „Als ob ein fremder Mensch aus ihr spräche," so war es gewesen. Damit hatte Allan recht. Niemals konnten solche Gedanken aus Beate kommen. Wenn sie Allan nicht geliebt hätte, dann hätte sie ihm das in zartester Weise zu verstehen gegeben. Wo hatte er denn schon einmal diese verächtliche Art, von Allan zu sprechen, erlebt? Wann war es doch ge wesen? Er preßte die Hände auf die Stirn, schloß die Augen. Und nun sah er es vor sich, den Rheindampser, dis fröh liche Geburtstagsgesellschaft. Jetzt hatte er es: seine Kusine Marietta war es gewesen, die so verächtlich von Allan als von Huberts Sekretär gesprochen hatte. Mariettas Worte waren es gewesen, die Beate wieder holt hatte. Aber warum hatte sie sie wiederholt? Und wie kam es, daß Marietta gleich darauf Allans Braut gewor den war? Irgend etwas stimmte da nicht. Er wußte noch nicht, was, aber er wußte, Allan und Beate mußten sich aussprechen. Eher würde der Stachel nicht aus Allans Seele genommen werden. Hütte Hubert nur die Adresse von Beate gehabt. Aber sie hatte seit ihrer Abreise nur einmal kurz vor ihrer Stel lung in der Schweiz geschrieben und gleich dazu bemerkt, daß ihres Bleibens dort nicht lange sein würde. Er stand auf und trat zu Allan. „Hören Sie," sagte er, auch mir erscheint es dringend notwendig, daß Sie diese Sache aufklären. Beat« ist, soviel ich weiß, in Etoit in einer Pension." „Da ist sie eben leider nicht mehr. Ich komme ja gerade aus Etoit." Und Allan erzählte dem Freunde von allem, was sich dort begeben, und daß er Beate einen einzigen Augenblick in einem davonfahrenden Auto gesehen hätte. „Nun gut, dann müssen Cie doch in der Pension von dieser einnehmenden Dame Maurot die Adresse erfahren haben?" Allan zuckte die Achseln. Nein, auch das nicht. Er hätte lediglich erfahren, Beats wäre mit einem Brasilianer und dessen Töchtern abgereist und würde sich vermutlich schon jetzt nach Brasilien einschiffen. „Brasilien ist groß," sagte er verzweifelt, „und wenn ich schon die Adresse dort erfahren würde, wer weiß, ob Miß Diesterwsg dann nicht schon längst anderswo ist. Je denfalls würden Monate vergehen." „Wissen Sie denn wenigstens den Namen dieser brasi lianischen Familie?" „Ja, del Pueblo. Aber sicherlich gibt es viele del Pueb los in Brasilien." Hubert dachte nach. Er hatte doch diesen Namen noch vor ein paar Tagen gelesen und zwar in einem ganz be stimmten Zusammenhang. Plötzlich leuchtete sein Gesicht auf. „Warten Sie noch einen Augenblick, Allan." Er nahm den Telephonhörer ab und sprach zum Büro hinüber: „Besorgen Sie mir die letzten französischen Rennzeitun gen." Dann wandte er sich fröhlich an Allan: „Ich glaube, wir werden bald auf der Spur dieses Herrn del Pueblo sein." Ein paar Minuten später klopfte es, ein junger Mann kam mit einer Verbeugung herein und legte ein paar Zei tungen vor Hubert hin. „Was wollen Sie denn mit den Rennzeitungen?" sagte Allan verwundert. Hubert, schon hinter seiner Zeitung vergraben, mur melte etwas Undeutliches und fuhr fort zu lesen. „Da haben wir es, schauen Sie einmal her, Allan!" Er legte die Zeitungen auf den Tisch und deutete mit dem Finger auf eine Notiz. Allan las verwundert. (Fortsetzung folgt.)