Volltext Seite (XML)
Februar. Uyr tn der Vander»- und Gtwriveschur«. Außerdem finden noch we terhin statt die geolMischen AusflU« und Arbeitsge- melnfchastcn an jedem 1. und 3. Monatssonnabend unter Führung vo» K. Knopf. Wiederbeginn Sonnabend, 19. Januar, 4 Uhr in der Nealfchmle. Für Bestreitung der Unkosten word.n geringe freiwillige Boiträge erhoben, Lie an jedem ein-,«inen Abend kassiert werden. Dee Sondcrreranstaltuu^en w:.L:n von Fall zu Fall bkaunlgegebm. Donnerstag 24. Januar findet in der Sleals^ule ein Hausmusikabcnd statt. ErlüuieruLe Ausflihrungen zu obigen Kursen werden in Len Lereinskastcn auer,Hängt, Lie sich am Markt, in der Vorstands, am Bahnhof, in Eachfcnfcid, Neuwelt und WilLenau befinden. . * * VÄsnitz i. E. Bei Ausführung einer Reparatur wurde ans Lem Dotteshilsefchacht der 19 Jahve alte Schlaffer Härtel Lurch elek- Irischen Strom getötet. " Markneukirchen. Die 2lMr'ae Dutsbositzerstochier Martha Weller in Wernitzgrün geriet beim Bedienen der Dreschmaschine mit dein rechten Fuge In die Transmission. Bevor sie befreit w.rLen konnte, war das Brin zermalmt und mußte abgenommen wrvden. " Leipzig. Der EcmeindrvorstanL von Wachsu, Jansen, hat mit seiner Frau einen Solbstmouboersuch unternommen, indem er den Kashahn in seiner Wohnung öffnete. Inzwischen ist er an Len Fol gen ter Gasvergiftung gestorben. Der Zustand der Frau Jansen ist noch besorgniserr gend. Fu Lem Vorfall selbst wird mitgetcilt, Laß Ler dem linken Flügel der USP. angehörcnde GemeinLevorstand be reits im September die Abrechnung Ler Gemeinde vorlogen sollte. Im Gcmrinderat stellte sich heraus, Laß nur die AnegaLenssit« zu prüfen mös/ich war, für Lie EInnahmen'eiie fehlte Icdes gsorLnste Kassenbuch. Ter Vorstand erklärte in öffentlicher Sitzung, er kö ne Las nicht, er müsse erst einen Kursus in Buchführung nehmen. Die Abrechnung unterließ er. Es war nun Beschwerde an die Amts- hanptmannschaft gegangen, daß eine solche Abrechnung endlich vor- gelogt wenden müsse, und Laß auch die Auslagen Lor Wählerlisten nicht erfolgt seien. Sein« persönliche Unfähigkeit hat den Mann in den Tod getrieben. " Freiberg. Nieksryebrannt ist in Voigt-^orf Las der Ge meind: gehörige Flachsbrechbaus samt großen Flachsvorräten. Ein Arbeiter hatte sich ein Pfeifchen an stecken wollen, beim EntzürLm des Streichholzes sprauc, die Kuppe ab unL setzte tas Flachsstroh in Flammen. Die beschäftigten 30 Brecher und Brecherinnen konnten nur mit knapper Not Lein Feuerrote en'gchen. Den meisten brann ten scl«n Lie KlaL r, und sie erlitten Brandwunden, Lie in einem Falle lebensgefährlich sind. " Mit'wr'da. Ein Schlittmzcspann des Landwirts Kertzsch wurde kurz vor Ler Station Marlersdorf bei Ler Ueberführung der Dohn über die CH mnitztalstraße von der Lokomoiive des Verso neu- zuges ersaßt unL umoeworsen, wobei eine der Insassen d:s Schlittens, ein« Fran Römer aus Mittweida, neben OLerschenlelbruch und Ge hirnerschütterung auch noch innere Verletzungen ünvongelra^M hat. "* Fittan. Nachdem sich nunmehr die gewaltigen Stürme gelegt haben, welche tage- und nächtelang über Ler Lausitz sich austobteu, lassen sich erst dessen Wirkungen ganz übersehen. Eigenartig war Las strichweise Auftreten des Sturmes. Während er in Seifhenners dorf derart tobte, daß die Leute in ständiger Furcht, das Dach würde abgehoben, nachts nicht zur Nutze kommen konnten, ist er im Nachbar ort MarneLorf kaum bemerkt worLen. Die Landstraße zwischen bei den Orten ist alle 20 Schritt durch mächtige Schneewehen für den Fährverkehr einfach gesperrt. Ein 60-?8..Auto war nicht imstande, von einer Wetze zur anderen z» kommen und mußte die Fahrt ab- breclen. Die ungeheuerliche Gewalt des Sturmes siebt man noch deutlicher auf dem Wege von Seifhennersdorf durch die „Scistu" nach Leutersdorf oder aar über den Wiudmühlberg nach Neugers dorf. Don den nach Mellen zu liegenden Abhängen hat er die meter hohe Schneeschicht vollständig weggcbla'cn. All diese ungeheuren Echnoemaflcn sind auf der Höhe des Windmühlbergs anfgetürmt. Cs ist geradezu eine Sehenswürdigkeit und wird von vielen Photogra phen aufeenommen. Buchstäblich haushohe Wände sind aufgetürmt, andere hängen fast wie eingcmauert an den Wänden des StRnbruchs herab. Aehnlicle Wände zeigen sich auf der Bahnstrecke. Sielieu- weise fährt Lie Bahn durch Schnee nschnitte. dl: bis 3 M: er tief sind. Der Sturm war so toll, daß jegliche Meuschemirbeit vergeblich war. Obwohl noch nachts ein H-er von Arbeitern eingestellt wurde, waren wenige Minuten nach dem Ausschauf:ln die Gleise wieder verwebt. Infolge der Nässe des Schnees waren Kleider und Werk zeuge im Augenblick vereist. Es ist vorgekommen, daß eine Maschine, Lie Hnen steckengeblicbsnen Personenzug herausrieben sollte, vor dem Fuge eingeweht wurde und daß eine dritte Maschine, welche diese Maschine holen sollte, wiederum in einiger Entfernung von ihr siel- ken blieb, auch eine von der anderen Seite der eingesetzte vierte Lo komotive blieb stecken. Ein derartiger Fall hat sich, fo lange die Strecke Dresden-Fittau besteht, noch nicht zugetragen. Man mußte sämtliche Maschinen und den Fug sieben lassen. Erst am anderen Tage, als der Sturm nachgelassen hatte, konnten sie einzeln geholt werden, allerdings erst nach schwierigen, langwierigen Ausschause- lungsarbeiten. Auch auf der Strecke Oderwitz—Fittau sind zwei Füge im Schnee stecken gebüeben. Hier waren dis Magen bis über Lie Fenster eingeschneit. Auch hier konnte erst am anderen Tage Hilfe gebracht werden. Der Verkehr von und nach Dresden war auf allen drei Strecken (auch über Löbau) aanzlich unterbunden. Das Tauwctter hat die Schneevertzältnisss wesentlich gebesiert. Auch auf anderen Strecken in der Lausitz sind Füge stecken geblieben, so bei Dur- kau auf der Linie Bischofswerda—Kamenz. * Achtung. SchnceschMänscr! Die hohe Schne lag« lockt setzt alltäglich ein Heer von Schneeschuhläufern ins Gebirge. Die Aus übung dieses schönen Sportes und Los Tummeln in Schnee und Lonne sei sedem von Kerzen gegönnt. Forst- und Iägcrsleu e stehen Lem Schneschuhsport besonders freundlich gee« nüber, La sie selbst oft in Lie La-c kommen, bei Ausübung 'Hees Dienstes von ihm mit Nutzen Gebrauch zu mackon. Ilnersreulich für sie ist aber das Ein- drin^n mancher allzu eifriger Läufer in die fünfen Bestände und das Befahren von Schonungen, von Lenen oft kaum sichtbar Lie kipfeltriebe aus d m Schnee herausra--en. Die Sportler überleben sich nicht, daß Lie zor'en Pflanzen und Triebe durch Lie starken Fröste in einen Erstarrnnasznstand versetz! sind und beim l'rbcr^abrcn bez. Berühren m t dem Schneeschuh wie Elas abbreHm. Berlet-un-nn an Len jungen Dipscltrieben verursachen ein- Derkrüpveluna der jungen Pflanzen, die während der ganzen Machslumzeit, also fast ein Iahr- huichert hindurch, den Mucks der Pf io ine und Les lünsi-qen Baumes mindestens stark Lceiuträch'igen, wenn diele nickt vor'eisig üderbguvt kbsterben. Dielen Schaden, der sich durch E'nssHt der Sckn eickuh- sportlcr rnrme'dcn läßt, hätte de'- Mn'd urd damit auch die A'be' me'ntzeit de-- Volkes ?.u tragen. Die S aotssorllverevallung kann des halb auch Sckneeschuhläufern aegcnüber keine Ausnahme von den ge setzlichen Bestimmungen g statten und hat ihre Beamten ung-w'ssen. Las Verbot d:s Betretens non Schonungen, die als solche csfeusich-'- lich rder mit einer E'nfriedigung versehen sind, auch im Winter un- L-dinat aufrcchtzuerhaltcn unL UebortreiunL«» zur Anzeige zu dringen. ,, W'n'erspor'^ercln Becken. Donnerstag abend 3 Uhr Ver sammlung im „Maldfchlößchen". Sleuersraqen. IleberiiLhme der Einkommensisucr-Erhebung von der H'lfskasse der Stadt Aue aus die ^inanzkaffe. Zufolge Anordnung des LanLcs- sinanzamte; Leipzig findet Lie Erhebung Ler R.ich:einkomm«nstencr für Lie In Aue wohnhaften Steuerpflichtigen vcm 1. Februar o. I. ab nicht mohr Lurch das Stad steucr^mt. sondern Lurch' Lie F nanzkasse Äu« statt. Von diesem Zeitpunkt ab sind auch alle etwa nach nicht beglichenen Ncstbcträge an Einkommensteuer und Nhem-Ruhr-Ab- qabe an die Finanzkaste Aue, Fimmer Nr. 6. zn en richt n. Bei Fabluns-rn, die im kicberweisungswcge bcw rkt weiden, ist Lie Angabe der betreffenden Steuerart sowie St. ße unL Hausnuutmer Ler tzt«uuMchtigcn unbcdinat er^rdc.rli^ Die Gemeindewahlen. Schwarzenberg. Insgesamt wuvden abg^rben für bk« bükger- gerllchcn Listen 290, für die Listen Ler BSP. und KPD. 2871 gül tige Stimmen. Gewühlt sind 14 Bürgerliche, 10 Kommunisten unü 3 LozialLemokraten. Wiedergewählt, wurLen von Lea Bürgerlichen: Burkhardt, Grimm, Hellig, Herrmann, Just, Käding. Pttz, Rauch- fuß und Werner; von den Sozialisten Rivdel und Nqler; oon Len Kommunisten Daum, Borger, Geovgi, Kraus«, Lauckner. Pinke» und Schleck. Neugewählt von bürgerlicher Seite Fischer, Lessig, Lieber» Arn, Paul und Zwicker; von den Kommunisten Grund und Irmisch und Frau Rennau. Oüerschlema. Das genaue Wahlergebnis ist folgend»; Sozialdem. -123 St. (S Sitze), Mietervelein 114 Et. (2 Sitze), Hau»befitz«r 273 St. (4 Sitze), Bürgervereiu 266 St. (3 Sitze), Freie bürgerl. Vereini gung V8 St. (1 Sitz). 1430 Wahlberechtigte, 1174 Wähler. Oberpfmmenstlel. 6 Bürgerlich«, 1 Neutraler. 2 Sozialdemo kraten. Sofa. 2 Kommunisten, 4 Sozialdemokraten, 5 Bürgerlich« (bis her 1 Kommunist, 6 Sozialdemokraten, k Bürgerlick)«). B«it«nbruun. Kommunisten 087 Stimmen (5 Sitze), Bürger- lich: 414 Stimmen (4 Sitze). Markersbach. In Ler Gemeinde Markersbach mit Unt«r- schribe haben 76 Prozent gewählt. Cs flnL gewühlt vovden: 5 Bürgerliche, 2 VSPD. und 2 Kommunisten. Eibeilstock. Bürgerlich: 10 Sitz«; Sozialüemokrattn 8 Sitze; Kom munisten 6 Sitze. Hartenstein. 4 demokratisch«, 4 bürgerlich«, 4 sozialistische, 1 kommunistischer Vertreter (bisher 7 bürgerliche, ö linke Vertreter). Wildenfels. 4 bürgerliche, 3 sozialistische, 2 kommunistische Der- treter (5 bürgerliche, 4 link«). Zschocke«. 0 bürgerl, 1 soz, 4 komm. Vertreter (5 bürgerl., 6 linke). Wildbcch. 8 bürgerl., 4 so,. Vertreter (4 bürgerl, S linke). Weißbach. 7 bürgerl, 2 soz, 2 komm. Vertreter (8 bürgerl., 8 linke). Thierfeld. 4 bürgerl, 3 soz. Vertreter (3 bürgerl, S linke). Kärteuslorf. 8 bürgerl., 2 foz, 2 komm. Vertreter (4 bürgerl, 5 linke). - Miefenburg. 6 bürgerl, 2 sog., 1 komm, Vertreter (6 bürgerl-, 3 linke). ' Schöna«. 4 bürgerl, 3 so,. Vertreter (3 bürgerl, S linke). Silberstraße. 4 bürgerl, 3 soz. Vertreter (3 büvgerl, 3 link:). Milkau. 8 büvgerl, 8 soz., 6 komm. Dertr. (3 bürgerl, 13 link). Cainsdorf. 4 bürgerl, 0 soz, 3 komm. Vertreter (2 bürgerlich«, 10 linke). Oberhaßlau. Bürgerl. V (0), Linksp. 4 (3). OLcrhohndorf. Bürgerl. 8 (2), Linkp. 0 (6). > . - . ... - Lockwa. 6 bürgerliche, 4 soz, 3 komm. Vertreter (7 LürgerNi«, 7 linke). Planitz. 9 Bürgerliche, 16 Linke. Stenn. Bürgerl. 7 (4), Linksp. 6 (8). Crosse» (Mulde). 8 bürgerl, S soz, Vertreter (6 bürgerliche, 7 links). Mosel. Düra-rl. 8 (0), Linksp. 8 (6). Mülsc» St. Jacob. Bürgerl. 1030, Linke 1079 Stimmen. Mülsen St. Micheln. Komm. 2 Sitze, Der. Soz. Partei 3 Sitze, Landwirte 1 Sitz, Hausbesitzer 2 Sitze, Christlich« 3 Sitze. OLorcrinitz. 8 bürgerl, 3 soz, 2 komm. Vertreter (8 bürgerl, 7 linke). Därenwalde. Bürgerl. 10 (9), Linkep. 8 (8). Stangengrüo. Bürgerl. 10 (8), Linksp. 3 (8). Chemnitz, Die bürgerliche Mehrheit ist in Chemnitz dadurch ver loren gegangen, Laß von Len vier bürgerlich:» Listen nur 2 verbun den waren. So kam es denn- wie es oft gemH warnend prophezeit worden ist: der weitaus größere Restbetrag -er bürgerlichen Stim men siel unter Len Tisch. Und trotzdem die bürgerlichen Stimmen in der Mehrheit sind, ist Lie Fahl Ler linkoparieilicl-rn Slablvcrord- ncten um einen größer. Glauchau. Der. Bürgerlich)« Partei 1152, Hausbesitz r 1883 Bürgerliche wirisch. Bereinigung 2334, Kommunisten 2008, Beamt« (bürgerliche) 1251, Soz'alLcmokratcn 3010. Meerane. Bürgerliche 14 Sitze. Unabhängige 1 Sitz, Sozialde- mokraten 0 Sitze, Kommunisten 7 Sitze. Crinnna. Bürgerliche 13 S. (bisher 13), Soz. 4 (7) S, Komm. 4 (1) Sitze. Nechlitz. Bürgerliche 1900 St, Sozialdemokraten 944 St, Kom- numisien 560 Stimmen. Döbel». (Kreishauptm. Leipzig). Büvgerliche 3983 (2691), Hausbesitzer 1183 (1383), Beamt: — (1390), Sozialdemokrateu 3880 (2912), Unabhängige — (633), Kommunisten 2874 (1420). Großenhain. Erwählt wurden 12 Bürgerliche, ö SoziasLsmokra > den, 4 Kommunisten. - - Nadeb:ul. Bürgerl. 14, Linksp. 9. KöxschenbrcLa. Bürgerl. 1S, Linkop. L Weinböhla. Bürgerl. 12, Linkep. 7. Pirna. Bürger!. 18, Linksp. 17. Königswartha. Bürgerl. 8, Linksp. S. ' . Kamenz. Dürgerl. 12 (11), Linksp. 9 (10). Ncugerodorf. Bürgerl. 12 (9), Linksp. 13 (18) Neusalza-Spremberg. Bürgerl. 8, Linksp. 7. Soland a. d. Sprc:. Bürger!. 11, Linksp. 10. Schirgiswalde. Bürger!. 11, Linksp. 2. Seifhennersdorf. Bürger!. 12, Linkep. 9. . Ebersbach. Bürgerl. 13, Linke 12. E!ba». Bürgerl. 12, Liuk-p. 9. , r' Osiritz. Dürgerl. 9, Linkop. 4. NiarkcraSach, 18, Januar. Ein Dahlumschlag enth'ekt ^osgen-den poc!Iscb:n Erguß: Demokraten, Nationale, Volkeparici und Sozial-:, Unobhänoig«, Sozialisten ur.L dazu noch Kommunisten, giebts der Par ein 'ne ganze Kcrd, Laß Ich kaum noch klug draus werd; wähl Ich diee od:r jene, besser machen kanns doch kseue, Larimr Ihr gu cn Leut, leg: ick. am Mohitag heut, in Li« Urnr tiefen Fettel mL Laun pfeif ich auf ten Beitel. - - - Die EnNSuschlen. Den Ausfall Ler sächsischen DemeinLtwablen Hs- zeichnrt Ler „Vorwärts"' al, „eins» bvLaurrllchen Mißerfolg der Sozialdemokratie". D e Mahlen hüt en für Li« So zialdemokratische Partei ein« schwer» Enttäuschung gebracht. Die Hauptschuld an diesem Ausgange sucht ter „Vorwärts" auf den A u s n a h m c z u st a nL zu wälzen. Auch habe d«r Parteistreit in Ler sächsischen Sozialdemokratie die Stimmung der Wähl:« beein flußt. Tas Ergeb» s der GomeinLowahlen würde auch Ler Partei- tnasmchrhcit zeig n, daß die Auflösung Le» Landtag» in Leser Zeit ein sehr gewagtes Experiment gewesen wäre. Sie hätte wahrscheinlich eine Schwächung der Sozialdemokratie er geben und Lamit die dauernde Ausschaltung au» Ler Regierung L«s Landes. Menn Li, Parteigenossen in Sackfen die ti scren Ursachen Les Mißerfolges erforsch en. so würden sie zu Ler Ueberzeugung kom men daß es in e n:m parlamentarisch regierten Lande für eine Par tei nick»» Schlimmere» geben könne, als «in Schwanken tu ihrer ge» ja.,» u voliriicheu Haltung Li» ^fespzlg«« V»tr»»«st«ng7 MreWf; «K, ckcktpA Atdtiterbtwgung hat im Verlauf ihrer fast 7OMrigen Geschichte s«i»' mancherlei Niederlagen erlitten, aber «» wäre verkrhrt, tamit de» Ausfall Ler GemeinLera.'»wählen beMnige» zu wollen. Di« Gm meinL.rat»wahlen bestätigen, daß di« Reaktion nicht nur in Deutsche land, sondern auch im Au,lande auf dem Marsch« ist. Da» Bürger» tum hat «in«n unumstritt«nen Sieg rrrung«n, und zwar In Lem tra- Lit'onell«n LavLr Ler -eutjchen Arbeiterbewegung. Daß die link»« extreme Einstellung unserer Parteigenossen sie vor ein«» außerordentlich starken Abfluß sozialdemokratischer WM:r an diss Kommunistische Partei nicht zu retten vermocht«, zogen Li« Wähle« in Zwickau, Chemnitz, Plauen und auch Dresden. Was der Sozial demokratischen Partei nottut, ist eine völlige Umstellung ihre« Taktik, Lie ab«r völlig freibleiben muß von irgendwelchen Beeln» flusintgen seitens der Kommunistischen Partei. Dir Leutsch^ Sozialdemokratie steht vor folgenschweren Entscheidung«». DI« „DresLner Volkszeitung" verll«rt sich in ihre« Betrachtung über den sozialdemokratischen Mißerfolg in wüsten De«! schimpfungen gegenüber Ler bürgerlich:» Wahlagitation. In^ besonder« macht si« aber für Lie Wahlniederlag: dl« Koali ionspoll- tik der eigenen Partei' im Reiche, das Ermächt'gungkgefetz und schließlich Lie Borgäns« in Ler sächsischen Landtagsfraktion veranb» wörtlich. Das alles h:be den Kommunistrn ihr« -reit ai^elegt« Wühlarbeit gegen Li« Soz'alLemokrati« erleichtert. Di« »Chemnitz«! Volks stimme schreibt kleinlaut:^ Ueberschaut man Las Schlachtfeld, so mnß man mit rückhaltloser Of fenheit zugeben, daß die sozialdemokratischen Parteien zurückgr« warfen wovd«n sind. Ist auch der Sieg der Bourgeoisie nicht l» dem Mabe cing-etreten, wie sie es durch ihren militärischen Vorberri» tungsfrlLzwg und Lie wirtschaftlichen Peitschenhieb« erwartrt«, so muß doch L:e Tatsache, daß wir auf weiteren Strecken unsere Front zurucknehmen mußten, laut werden, damit wir wirLer die Kraft zu neuen Kämpfen in verbesserter Stellung gewinnen. Wir müsse» di« Massen wieder hinter uns bringen, indem wir in scharsste Oppo sition g^en die wirtschaftlich« und politisch« Diktatur der Bourgeoi sie treten. E» hat keinen Zweck, sich auch nur einen Augenblick darü ber zu täuschrn, daz di« Lrbenegrundlage unserer Partei, nömlich bev Rückhalt im Volk« selbst, unterwühlt unLzcrrissenist. Di« Wahlen zeigen, daß man diekommunistische Bewegung an ders einschätzeu muß, wie das bisher von jenen geschehen ist, Lie gs» glaubt haben, sie ignoriren zu können. I ? Neues aus aller Well. — Dk. Schwen'ngt, P. Der Geheim: McüMnalrat Professor Dr.' Schwrulager, Ler Loibarzt Disniarcks, -ist im Mier von 73 Jahren i» AUinchrn gesioöbrn. ' i — Diagnetischr Siürmr. Amerikanische Astronomen haben an« östlichen Rand d:r Sonne «Inen großen Sonnenfleck entdeckt, Lesse» Durchmesser mehr als zweimal so groß wie der Erdumfang sein soll-' Die Astronomen erklären, Laß man in einigen Tagen magnetisch« Stürme zu erwarten habe. — Aushebung eines großen Hchlernefle». Der Kriminalpolizei ist cs gelungen, ein Hehlcrnest größeren Umfanges in Essen auszu«' HKen, Las Ler Ingen.eur Karl Weber eingerichtet hatte. Weber be trieb dort eine Automobilwerkstätt« und kaufte massenweise gestohl«« ues Gut aller Art, namentlich FahrrLLer, Motorräder und Zubehör «ruf. Er steht auch in -ringendem Verdacht, selbst an den Diebstähle»' -beteiligt zu sün. Eine groß: Anzahl Einbruchsdiebstählr, Li« in» Laufe Ler letzten Monate in Essener Geschäften verübt wurden, Ha an Hand Ler aufgrfundmren Sachen bereits aufgeklärt werden können. Eine ungeheure Fülle wertvollen Diebcrguies ist mit Lastkraftwagen forigeichafft worden. Der Wert der teschlagnahmten U-reoes'-eut« geht in Lie ungezählten Billiarden. Weber wurde verhaftet. — Verhaftung beim Sekt. In einem vornehmen Weinlokal i» Berlin bestellten zum Silvesterabend zwei Herren von elegantem Auf treten «inen Tisch mit 16 Plötzen. Nach und nach besetzten ihn siebe» Herren und acht jung« Damen. Der ein« leere Stuhl -«wies, daß noch rin Gast fehlen mußte. Man ließ den Leckt kalt stellen, rührte ih» aber noch nicl)t an, da man den fehlenden Gast immer noch erwartet«. Endlich jedoch gab man das Watten auf'und die Siloesterfsicr be gann. M« war im besten Gange und Lie Stimmung schon gehoben, als zwei Herren unauffällig an den Tisch herantraten und die Ge sellschaft zu einer anderen Veranstaltung einzuladen schienen. Ma»' bezahlt« die Fsche und brach gemeinsam auf. Die Fahrt ging nach' dem Al-xanLerplah ins Polizeipräsidium. Di« Sistierten wäre» Einbrecher. Der Hauvtführer Äoppermann war leider zu der Fei«r uicht erschienen, und so entging er vorläufig der D^haftung. Di« Verbrecher pflegten in allen guten Lokalen von Berlin W. ständig zu verkehren, und so erfuhren sie leicht, wann die Wohnung diese« oder jenes Kausmanns vom Kurfürstendamm unbewacht war. Nicht fetten cllien Li« Drrbrecher mit ihrer Beute von der einen Wohnung gleich in eine andere. Der Bande konnten bereits 40 Einbrüche nach- gcwicsrn wrrden. — Die ««sie SchreMss^ch'»« lm Vatikan. Mit L«m neuen Jahr hat die erst« Schreibmaschine im Vatikan Einzug gehalten, um zck Vervislsälirgungszwecken verwendet zu werden. Bisher w-ard«» oll« Schriftstück« auf handschriftlich v.vvieMtig). D'e Maschine ist ein Gejchenk einer brutschen Firma an einen vatikanisch:» Würdenträger.' Offizier« als Mönch«. Der ehemalige Oberleutnant im San-' ncwerschrn Ulanenrcgimeni Prinz Franz Joseph zu Löwrnste'n-Wert- HHm-Fv:ud:nb.<-g. Ler nach dun Kriege als Kleriker bei Len Fran» zlskanrrn eingetreten war, hat Lieser Tage in München die höheren Priesterweihen empfangen. Ein anderer ehemaliger bar,«rischer Ok- fiz'cr, d:r frühere Kommandant der Festung Ingolstadt, Generalleut» nont v. Neichbin-MclLcgg, macht gegenwärtig sein Noviziat bei de» bayerischen Franziskanern. I — Eine erfolgreich« Taucherin. Eine junge amerikanische Film-f künstlerin, -:« im Hafen von Nassau, der Hauptstadt der Bahamas» Inseln, Tanckv:rsuche für eine Filmaufnahme machen mußte, yatt« einen inerlwürdigen Erfolg- Im Wasser entdeckt.' sie cine eiscnb«» kchlagcne Kiste. Diese enthielt c!ma eine Million spanischer Gold» dublonen, die im Jahre 1790 geprägt worden waren. Der Fund wurde in der Kgl. Kanadischen Dank deponiert, bis LI« Frage Lei T«ilung de: Scl-atzes zwischen Ler englischen Regierung und Ler Tau cherin gelöst ist. Letzte Drahtnachrichten BerNn. 14. Januar. Der ehemalige deutsche Botschafter in Ma-' dr!L, Prinz Max von Natibor und Corvey, ista« Sonnabend in Slerz in Obekbay-rn gestorben. Seine erso'orelche Tätigkeit in Madrid während Les Krieges wirL unvergessen bleiben. Berlin, 18. Januar. Der „Vorwärts" meldet, -aß die Beruh!-» ung Ler Währung bereits einen kleinen Rückgang der Ar beitslosigkeit herbelgeführt habe. Während Lie Zahl der Ar beitslos«» und Kurzarbeiter im November rund 73 Prozent aller Gewerkschaften betragen hab«, sei Lies« Zahl im Dezember auf 50 Prozent hrrabgoganzrn. Die Zahl der Dollarbeiter sei gegen- über Lem Vormonat um mehr al» da« Doppelte gestiegen. Köln, 18. Ian. Nach drr „Köln. Ftg." wird der Beschluß d«» vorgestrigen Düsseldorfer Kongress«, »um General streik vo» den kommunistischen und syndikalistischen Betrieb», und Erwerb», losenräten kaum beachtet. ' Pari», 15. Januar. Die Pariser Warenbörse hat infolge de« außeroodrntllchen Hauss« d«s englischen Pfunde» u«h Le» Dollars beschlossen heut« sämtlich: Waren nIchr »u n», ti« ren. Der Durchschnittskur» de» Dollar» betrug an -er heuttglU Börse 22,8, d:r Durchschni:t»kur» des «nglisch«» Pfunde» 96,115. London, 14. Ian. DI« „Morning Post" meldet au» Stockhol«, daß am 22. Januar in Stockholm eine Konferenz der »i«r No Lstaaten, einschließlich Finnland», znfammentritt, u« «in« po'-tislb-mltttärlsch« Annäherung t» Fsr« «in«» Garant!«» «uG EchutzbÜndatil«» M «rörf«» )