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fettigen, aber einiges kann immerhin getan werden, und der jetzt aufzunehmcnde Kampf gegen die in den Kellern nistenden Mückenwcibchen ist, worauf noch einmal hin- gciviesen werden soll, ein ganz besonders wichtiger Schritt! Es ist schon mancher Badeort, mancher klimatische Kurort in Verruf gekommen und von Sommerfrischlern gemieden worden, weil er als „mit Mücken übersät" galt. Da muß man also Abhilfe schaffen, und man kann Abhilfe schaffen, wenn man nur den guten Willen dazu hat. Also auf in den Kampf! * Die wenigsten Schülerentlassungen seit Kriegsende. In diesem Jahre wirkt sich der Kriegsgeburtenrückgang bei der Schulentlassung am stärksten aus, so daß zu Ostern dieses Jahres die wenigsten Schüler seit Kriegsende von der Volks schule abgehen. Infolge der wirtschaftlichen Lage entstehen aber bei der Unterbringung der Jugendlichen in Lehrstellen trotzdem noch erhebliche Schwierigkeiten. Es ist zu erwarten, daß auch in den folgenden Jahren die Zahl des in den Beruf übergehenden Nachwuchses als Folge des Geburtenrückganges während des Krieges geringer sein wird. Der Zug des Todes rast weiter. Als heute früh der Mor gen dämmerte, da erlöste ein sanfter Tod den Gastwirt Alfred Vogel von seinem schweren Leiden. In weitem Umkreise war der Verstorbene als Besitzer der „Parkschänke" und ob seines aufrechten Wesens u. gesunden Humors bekannt u. geschätzt. Alle die bei ihm einkehrten, empfing er mit fwher Laune und machte ihnen den Aufenthalt in seinen Lokalitäten so angenehm wie möglich. Den zu ihm kommenden Wanderburschen war er immer ein gewiß strenger, aber warmherziger Herbergsvater. Auch als froher Sänger stand er mit in vorderster Linie. Lange Jahre gehörte er dem Freiwilligen Kirchenchor an und über ein Vierteljahrhundert dem „Sängerkranz", in besten Reihen er gern auch die großen deutschen Sängerfeste mitfeierte. Nun ist der liederfrohe Mund still geworden sür immer. Das all seitige Mitleid der Nachbarn und aller, die unseren Vogel Alfred kannten und schätzten, wird der Hinterlastenen Gattin und ihren Kindern ein besonderer Trost sein. Tas Gedächtnis Sn den Verstorbenen wird in unserer Stadt und darüber hin aus nicht so bald verblassen. Er ruhe in Frieden! Der diesjährige Königsball der Schühengesellschaft, der gestern abend im Schützenhaus stattfand, hatte insofern noch besondere Bedeutung, als Schützenkönig Rose die Feier feines 40. Geburtstages damit verband. Der Besuch war er freulicherweise gut. Unter den Ehrengästen bemerkte man Baron v. Schönberg - Nothfchönberg und die Vertreter der diesigen Behörden mit Bürgermeister Dr. Kronfeld an der Spitze. Nachdem alle an den festlich geschmückten Tafeln Platz genommen hatten, nahm Vorstand Kaufmann Berthold das Wort zur Begrüßung. Er schickte ihr Worte der Trauer und des Dankes an die verstorbenen Kameraden Ehren- kcmmandant Theodor Schubert und Johann Kny voraus. Die Anwesenden weihten ihnen Minuten stillen Gedenkens, wäh rend die Musik das Lied vom guten Kameraden spielte. Be sonderer Willkomm wurde den Ehrengästen entboten, den Schützenmajestäten „Hans dem Gütigen" und „Doris der San- gcssreudigen", dem Marschall Schiller und dem Offizierskorps mit dem verdienten Kommandanten Rost an der Spitze. Beson dere Wünsche galten dem Geburtstagskinde. Mit dem Danke dafür verband die Schützcnmajestät ihren königlichen Gruß und die Freude über die zahlreiche Anteilnahme. Baron v. Sch ö n- derg dankte für die Einladung und Begrüßung und hob die Verbundenheit hervor, die zwischen ihm und der Schützenge- lEchaft bestehe und die er nimmer misten möchte. Trotzdem er nur wenig in Wilsdruff anwesend sein könne, so fühle er lich doch m Erinnerung an seine hier verlebten Knabenjahre als aller Wilsdruffer. Alle seine Wünsche faßte er in einem drei- sachcn Hoch auf die Schützengesellschaft zusammen. Bürger meister Dr. Kronfeld feierte besonders den Schützenkönig Und den tatkräftigen Vorstand Berthold, während Hauptmann Kuhr den Damen ein Hoch brachte. Der nationalen Eini gung und des greisen Reichspräsidenten Hindenburg gedachte Weiter der Schützenkönig. Seinen Worten folgte der allgemeine Gesang des Deutschlandliedes. Die Tafel, die inzwischen ihr Ende erreichte, machte den Schützenhauswirtsleuten alle Ehre. Sie wurde durch dezente Musik der Stadt. Orchesterschule und von einem Tafellied gewürzt. Fräulein Doris Rost erfreute mit wunderbarem Gesänge des bekannten Liedes „Das Herz am Rhein" und dann boten sangeskundige Damen und Herren eine dem Schützenkönig von Hauptmann Kuhr gewidmete zeitge mäße „Oberebte", die ob ihres köstlichen Inhalts und der net ten Wiedergabe einen Beifallssturm hervorrief. Die so ent fachte fröhliche Stimmung hielt während des Tanzes bis zum Ende vor. Die Ersten und die Letzten, die nach Hause gingen, waren sich einig in der Befriedigung über den schön verlaufenen Königsball. Milchwirtschaftliche Fragen wurden am Donnerstag nach mittag in einer im Tanzeck der „Sonne" zu Meißen abgehal tenen Versammlung behandelt. Einladung dazu war vom Milcherzeugerverein Meißen ergangen, besten Vorsitzender, Eutspächter Fehrmann (Rottewitz) die Versammlung leitete und einleitend nach Begrüßung des Referenten und der Ver treter des Milchhändlervereins über ihre Veranlassung berich tete. Die heraufbeschworene Gefahr für die ruhige Entwick lung des Milchmarktes hat die zunächst betroffenen Ortsgrup pen veranlaßt, den Milcherzeugerverein zu ersuchen, bei der Landwirtschastskammer den Schutz des 8 38 des Reichsmilch» gesehes zu beantragen. Dieser Paragraph schreibt den Zu sammenschluß sämtlicher Milcherzeuger vor und gibt der da mit gebildeten Vereinigung u. a. das Recht, jeden Milch handel, z. B. auch die Verliterung vom Hofe, zu verbieten, wenn der Milcherzeuger die gemeinsam getroffenen Abmachun gen nicht innehä'lt. Wie der bestellte Referent, Landwirtschafts rat Lauer von der Landwirtschaftskammer, darauf berichtete, sind Bestrebungen auf Gründung solcher Vereinigungen auch in anderen Bezirken des Landes im Gange, z. B. in Leipzig und Plauen, wo durch Schleuderkonkurrenz milchwirtschaftliche Betriebe vom Zusammenbruch bedwht werden. Die Landwirt schastskammer billigt dieses Vorgehen, ebenso das Wirtschafts ministerium, das die Vereinigungen mit seiner Autorität unter stützt. In einer Bauernversammlung im Vogtlands haben von 800 Bauern nur 11 gegen die Vereinigung gestimmt. Der Redner weist auf die Wichtigkeit des Milchmarktes für die Landwirtschaft hin — bei einem Pfennig mehr oder weniger bandelt es sich sür die sächsische Landwirtschaft um jährlich 0.2 Millionen Mark — und macht nähere Mitteilungen über die Einrichtung und Befugnisse dieser Vereinigungen — Vor stand, Preiskommission, Mitgliederversammlung —, die selbst verständlich das Reckt haben, bei ihren Beschlüssen den Er fordernisten des jeweiligen Bezirks Rechnung zu tragen, dabei die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten und das jetzt noch viel- facy vorlommende „Spazierenfahren" der Milch beseitigen sollen. Ls werde deshalb auch eine gewisse Kontingentierung nötig werden, welche die gegenwärtigen Verhältnisse zur Grundlage haben sollen. Line Annäherung des Preises der Werks- und der Trinkmilch müsse dabei ebenfalls angestrebt werden. In dieser Beziehung fcheint jetzt nicht alles „in Rich tigkeit" zu gehen; es läßt sich schwer nachprüfen, ob nicht die dem Erzeuger von der Molkerei niedrig bezahlte Werkmilch in der Stadt als Trinkmilch verkauft wird. Der Redner ist überzeugt, daß eine solche Organisation ihre Aufgabe werde lösen können. Die Zeit müsse vorbei sei, wo jeder einzelne ohne Rücksicht auf die Berüfsgenosten handeln könne. Nach länge- rer Aussprache, in der auch die Butterfrage ventiliert wurde, beschließt man einstimmig - die Annahme des gestellten An trages, freiwillig den H 38 des R.M.G. als Grundlage des Zusammenschlusses zu fordern, der nunmehr an die Landwirt schaftskammer geht und von dieser an das Ministerium weiter geleitet wird. Der Vorsitzende des Milchhändlervereins, Herr Richter, begrüßte besonders, daß die Vereinigung auf frei williger Grundlage gegründet werden soll, da dies dem Zwangszusammenschluß vvrzuziehen sei und betonte, daß es den Milchhändlern vor allem um Ordnung auf dem Milch markte zu tun sei. An zweiter Stelle bot dann der Milchprü fungsbeamte der Kreishauptmannschaft Dresden, Herr Grüner, einen außerordentlich instruktiven Dortrag über die Milch kontrolle. Stimmlisten für die Reichstagswahl. Die Stimmliste» und Stimmkarteien für die Reichstagswahl sind in der Zeit vom 19. bis 26. Februar auszulegen. Die Gemeinde, behörden werden angewiesen, die dazu erforderlichen Ar beiten schleunigst vorzunehmen. Röhrsdorf. Ehrenvolle Berufung. Am vergan genen Sonntag wurde unser Pfarrer Küchler nach voraus gegangener Gastpredigt und Verzicht der Gastpredigt anderer Kandidaten vom Vorstand der St. Annenkirche in Annaberg im Erzgebirge einstimmig zum zweiten Pfarrer daselbst ge wählt. Er wird Anfang April unseren Ort verlassen. — Sein Weggang löst hier, wo er seit September 1925 amtiert, und in Sora, das er ebenfalls betreut, schmerzliches Bedauern aus, ist er doch nicht nur ein hochgeschätzter Kanzelredner und Seel sorger, sondern auch ein gern gehörter Festredner und Vor tragender, der sich immer gern den hiesigen Vereinen zur Ver fügung stellte. Der Jungfrauen- sowie auch der seit 1931 er neut ins Leben gerufene Frauenverein mit einer Mitgliedec- zahl von über hundert Frauen sind unter seiner Leitung neu auf gebläht. Wenn nun Pfarrer Küchler diesem Rufe folgt, so wissen wir aber auch, daß ihm dieser größere Wirkungskreis trotz unseres größten Bedauerns dennoch sehr zu gönnen ist. * Taubenheim. Der Radfahrerverein von Tau benheim und Umgebung veranstaltete am Sonntag im hiesigen Gasthofe einen öffentlichen Theaterabend mit Ball. Jung und alt eilte trotz des unbeständigen Wetters herbei, um einmal die Sorgen des Alltags für einige Stunden zu vergeßen. Der Ver anstalter versprach ja diesmal etwas Besonderes zu bieten. Es gelangte zur Aufführung „Das Köhlerskind vom Wildbach grund", ein Volksstück in drei Akten. Die Rollen waren gut an den Mann gebracht, und jeder Spieler vom Baron bis zur Zigeunerin bemühte sich, die gestellten Anforderungen gut aus zuführen, was ihnen auch, wie der starke Beifall bewies, glän zend gelungen ist. Ernste und heitere Szenen wechselten mitein ander und, und als der Vorhang endgültig fiel, schien der Bei fall kein Ende zu nehmen. Der Vorsitzende ergriff hierauf das Wort und sprach den so zahlreich Erschienenen den innigsten Dank des Vereins aus. Und nun lud die Musik zu fröhlichem Tanz ein, so daß am Schluß wohl alle Besucher zufrieden den Heimweg antreten konnten mit dem Bewußtsein, einen schönen Abend verlebt zu haben. Burkhardswalde. Am Sonnabend beging der hiesige Mili tärverein sein 58jähr. Stiftungsfest, verbunden mit Schlacht fest. Der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Pietzsch, begrüßte die trotz des schlechten Wetters zahlreich Erschienenen. Nach Beendigung der Tafel stieg der Einakter „Der militärische Schwiegersohn" von Hans Feld. Das Spiel der Beteiligten war sehr gut, obwohl „Lieschen" noch in der letzten Minute eingesprungen war. Im Anschluß an dies durchweg heitere Stück gelangte das ernste Melodrama „Der letzte Mann" zum Vortrage. Das Melodram zeigte den heldenhaften Untergang des Kreuzers „Leipzig" in der Seeschlacht bei den Falklands inseln am 8. Dezember 1914. Hier ging das Geschwader des Admirals Spee nach tapferer Gegenwehr unter. Endlich konnte das Tanzbein geschwungen werden. In den Pausen wurden die Mitglieder noch durch den Vortrag einzelner heiterer Stücke bestens unterhalten. Das ganze Fest nahm einen recht harmonischen Verlauf. Weisttopp. Jagdliches. Im hiesigen Revier wur den in diesem Winter zehn Füchse zur Strecke gebracht. — Un fall. Die 89jährige älteste Einwohnerin des Ortes kam kürz lich zu Fall und brach ein Bein. Oberwartha. Negativer Ausgang eines Bürgerentscheids. Am Sonntag fand hier der von den Sozialdemokraten bean tragte Bürgerentscheid über die Auflösung des Eemeindever- ordnetenkollegiums statt, zu besten Annahme 128 Ja-Stimmen erforderlich gewesen wären. Don 254 Wählern übten 134 ihr Wahlrecht aus, und zwar stimmten 108 für Auflösung, 20 da gegen, während 6 Stimmen ungültig waren. Braunsdorf. Arbeitslosigkeit. Nach dem Stande des Arbeitsamtes Freital vom 31. Januar 19W wurden ge zahlt: Alu: 15 männliche, 7 weibliche; Kru: 14 männliche, 4 weibliche, insgesamt 40. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbs- losen im Orte beträgt zur Zeit 51, die der Hilfsbedürftigen 8. Sozialrentner 13, Kleinrentner 3. Der Aufwand im Monat Januar betrug 2250.— Mark. Der Gesamtaufwand vom 1. 4. 1932 bis mit 31. 1. 1933 beträgt 19 450.— Mark. An Wan derfürsorge wurde in derselben Zeit an 214 Wanderer 94.— Mark aufgswendet, für Arzt-, Apotheke, Krankenhaus und Wochenfürsorge 558.— Mark sür Hilfsbedürftige. * Bereinskalender. Frauenverein Grumbach. 8. Februar Restaurant Thomaß Versammlung. Militärverein. 11. Februar. „Adler" Versammlung. Freiwillige Feuerwehr. 14. Februar 8 Uhr in der „Ton halle" Dienstversammlung. Sängerortsgruppe. 15. Fehr. 8 Uhr Singstunde und Haupt versammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 8. Febrar: Zeitweise lebhafte Winde nach westlicher Rich tung zu drehend. Vorwiegend stark bewölkt, örtlich Nebel, Temperaturanstieg, zeitweise Niederschläge, BeMMm ein« Waldem- kratWs Mchtnendzeitinls. Dresden. Wie das Presseamt im Polizeipräsidium mitteilt, ist am Montag das Hauptblatt der letzten Nummer der hier erscheinenden sozialdemokratischen Wochenendzeitung für Sachsen, „Der Sonntag", beschlagnahmt worden, weil darin schwere Beleidigungen der Polizei, insbesondere auch durch eine bildliche Darstellung, enthalten sind. AMU ms einen Pulizeibemlen. Dresden. Ein Beamter der 7, Schutzpolizeiwache wollte in der letzten Nacht einen Mann stellen, der über eine Umzäu nung eines Grundstückes in der Poeppelmannstraße gestiegen war. Hierbei wurde er von einem Helfershelfer überfallen. Dieser streute dem Beamten Pfeffer in die Augen und stach ihn in den rechten Oberarm. Obwohl der Beamte sofort von seiner Schußwaffe Gebrauch machte, entkamen die Täter in der Dun kelheit. Da Schmerzensschreie vernommen wurden, besteht die Möglichkeit, daß einer von ihnen Verletzungen davongelragen Hal. NWW Weberei in Leimig. Leisnig. Hier kam es in der vergangenen Nacht zu einer schweren Schießerei zwischen Angehörigen der Linkspar teien und Nationalft>zialisten. Nach einer Versammlung und einem Umzug der Eisernen Front, die ruhig verlaufen waren, entwickelten sich verschiedentlich Schlägereien, die an einer Stelle zu einer schweren Schießerei führten. Dabei wurden sieben Personen verletzt, die sämtlich den Linksparteien ange hören. Ein Reichsbannermann erhielt einen schweren Bauch schuß. Von nationalsozialistischer Seile wird angegeben, daß die Sozialdemokraten und Kommunisten einen Ueberfall aus das Gebäude der Standarte 139 gemacht hätten, vermutlich auf gehetzt durch eine Rede des sozialdemokratischen Landtagsab- geordneten G-riser. Ein Ueberfallkommando säuberte die Stra ßen und stellte die Ruhe wieder her. Ssedfen una Nachbars»»» Dresden. Weiteres Steigen der Elbe. Im Laufe des Montag ist die Elbe in Dresden um etwa 2 Meter gestiegen. Da von der Moldau starker Eisgang und weiteres Ansteigen des Masters gemeldet wird, ist auch für die schiff bare Elbe mit weiterem Wasserzuwachs zu rechnen. Dresden. Ein neuer Lokomotivbahnhof. Der Lokomotivbahnhof Dresden-Friedrichstadt, der schon seit vierzig Jahren in Betrieb ist, soll nunmehr durch einen Neubau an der Hamburger Straße ersetzt werden. Im ersten Bauabschnitt sollen außer neuen Gleisanlagen ein Betriebswerkstättengebäude und ein Anbau für Verwal tungszwecke errichtet werden. Später wird dann der eigent liche Lokomoüvbahnhos gebaut, ein Schuppen für siebzig Maschinen, in einer Länge von 160 Metern. Der ganze Bauplan wird voraussichtlich in drei Jahren durchgeführt werden können, zahlreichen Unternehmungen Arbeit geben und damit zur Verminderung der Erwerbslosigkeit zu seinen; Teile beitragen. Kaufungcn. Nach Monaten tot auf gefun den. Der Landwirt Fiedler von hier wurde seit dem vierten Advent 1932 vermißt. Er war zuletzt in Jerlsau bei Verwandten gewesen und nicht wieder Heimgekehrt. Jetzt wurde nun der Vermißte tot aus der Mulde ge borgen. Es liegt wahrscheinlich Selbstmord vor. Polenz. Hochwasser. Infolge der raschen Schnee- jchmelze und des langanhaltenden starken Regens sührte ocr Polenzbach Hochwasser. Die Feuerwehr mußte hier sie starke Eisdecke sprengen, um den Fluten freien Abfluß zu gewähren. Das Hochwasser überschwemmte Wege, Straßen und Brücken, so daß manche Gehöfte in Polenz von jedem Verkehr abgeschnitten waren. Aus vielen Höfen mußte das Vieh in Sicherheit gebracht werden, da das Wasser in den Ställen teilweise schon bis zu 40 Zentimeter hoch stand. Das Hochwasser erreichte fast den Stand vom Jahre 1926. So schnell wie es kam, ist es aber auch wieder gefallen. Thurm. Merkwürdiger Unfall. Als hier eine Pnmpe ausgebessert werden sollte, wollte ein Mieter mit einigen Axtschlägen nachhelfen. Dabei löste sich die Art vom Stiel und traf den Hausbesitzer so unglücklich am Kopf, daß dieser bewußtlos zusammenbrach. * Sie besondere Rotlage Sachsens. Entschließungen der evangelischen Arbeitervereine Sachsens. In Chemnitz fand eine Vorstandssttzung des Landesverbandes Evangelischer Arbeitervereine statt, in der unter anderem beschlossen wurde, den diesjährigen Sächsischen Evangelischen Arbeitertag am 17. und 18. Juni in Mittweida abzuhalten. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten nahm der Vorstand zur wirtschaftlichen Lage Sachsens zwei Entschließungen an, von denen die eine an die sächsische und die andere an die Reichsregierung weitergegeben wurden. In der an die sächsische Regierung abgesandten Entschließung heißt es unter anderem: „Der Vorstand des sächsischen Landesverbandes Evangelischer Arbeitervereine begrüßt den Erfolg der sächsischen Negie rung, eine wesentlich bessere Beteiligung Sachsens an dem Arbeitsbeschaffungsprogramm des Reiches erzielt zu haben, als sie ursprünglich von Berlin aus vorgesehen war. Angesichts der trostlosen wirtschaftlichen Lage Sachsens muß dennoch zum Ausdruck gebracht werden, daß der erzielte Erfolg bei weitem nicht ansreicht, die großen Notstände in unserem Lande zu beseitigen. Wir bitten dringend, nichts unversucht zu lassen, um die Reichs regierung von der besonderen Notlage Sachsens zu über zeugen und sie zu weiteren Hilfsmaßnahmen zu veran lassen." Die Reichsregierung wird gebeten, Sachsen m der Arbeitsbeschaffung bevorzugt zu behandeln und die ge samte Fürsorge auf schnellstem Wege zu vereinheitlichen und auf das Reich zu übernehmen. Ferner möge die Altersversicherung so gestaltet werden, daß sie den über sechzig Jahre alten Arbeitnehmern eine ausreichende Altersversorgung ermöglicht, damit die dadurch frei werdenden Arbeitsplätze jüngeren Kräften zugewiesen werden könne».