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ab. Vorsitzender Irmer-Roitzsch eröffnete mit begrü- »M» Worten die Versammlung und dankte für das zahlreiche Minen. Dann nahm das Wort Schriftführer Koch zum Mesbericht. Aus ihm war zu entnehmen, daß der Verein 36 Mv« und 31 passive Mitglieder zählt. In 47 Singestunden wa- durchschnittlich 30 Sänger und Sängerinnen zugegen. Der Verein verfügt über einen Schatz von 113 Vortragsliedern. Die "schlichen Feste wurden durch Gesang in der Kirche verschönt, Eeburtstagsständchen gesungen und Mutter Schubert das V Lied übers Grab gebracht. Am 27. Februar wurde das Mungsfest gefeiert, am 21. Mai eine Partie nach Pillnitz- ^nxmühle unternommen, anstelle der üblichen Herbstpartie Bunter Abend und am 15. Dezember eine Weihnachtsfeier ^ranstaltet, die ob ihres Wvhlgelingens noch lange in Erinne- Mg bleiben wird. — Es folgte der Kassenbericht von A. Ulmann, der einen sehr günstigen Stand der Kassenbe- aufzeichnete. Bei den anstehenden Wahlen wurden die Ausscheidenden einstimmig wiedergewählt, lieber das Stif- ^Vfcst soll der Gesamtvorstand beschließen, auch über die Mhjahrspartie soll später beraten werden. Beschossen wird, «alb eine Singestunde in Steinbach und in Rennersdorf zu hal- Nach Erledigung kleiner Angelegenheiten nahm der Bor- Wnbe Gelegenheit, dem Liedermeister und dessen Gemahlin "rzlich zu danken für die im verflossenen Jahre im Interesse Vereins aufgewandte Mühe. Im Schlußwort wurde Akti en, Passiven und besonders dem Gesamtvvrstand gedankt und Wünsche für das 10. Vereinsjahr zusammengefaßt in dem 'Kotto: „Ohne Sang und ohne Klang, was wär unser Leben!" Burkhardswalde. Kirchlicher Jahresbericht. In m die Dörfer Burkhardswalde, Schmiedewalde, Groitzsch mit Perne und Munzig umfassenden 1004 Seelen zählenden Kirch- Seineinde Burkhardswalde wurden im Jahre 1932 12 Kinder ^boren, 6 Knaben und 6 Mädchen, 9 ehelich und 3 unehelich ^832, wo der größte Teil von Schmiedewalde noch nach ^Mkenstein eingepfarrt war, waren es 40 Kinder, 1882 36), ^auft wurden 13 Kinder, konfirmiert 11 Kinder, getraut ^chen 14 Paare (1832 7, 1882 13), beerdigt wurden 10 (»Ionen. Abendmahlsgäste (angemeldete) wurden 362 ge- Ult, nämlich 150 männliche und 212 weibliche Personen, ^gen 1931 (mit 345) 17 mehr. Die Landeskollekten ergaben ^9 RM-, die Ortskollekten 144 RM. (56 RM. weniger als M, 165 RM. weniger als 1930), die Haussammlungen für M Gustav-Adolf-Verein und die Heidenmission erbrachten °b,15 RM. und 40L2 RM. Gestiftet wurden vom Frauen- krein 75 RM. für 1 Beleuchtungskörper in der erstmalig mit Mr elektrischen Lichtanlage ausgestatteten Kirche, ferner wur- für die Tilgung der Orgelrestschuld weitere 1860 RM. lm Mre 1932 gespendet. Weder erfolgte eine Unterlassung der Uch oder Trauung, noch ein Kirchenaustritt. Die finanzielle der Kirchgemoindekasse bleibt infolge fortschreitenden Eleuerrückganges trotz mehrfach vvrgenommener Kürzungen der Uggaben gespannt, so daß auch im Jahre 1932 von dem kaum Uchiebbaren Verputzen und Ausfugen der Stützpfeiler an der ^rche Abstand genommen werden mußte. Burkhardswalde. Frauen verein. In der Hauptver- Mmlung des 1930 vom Ortspfarrer gegründeten Frauenver- M g<ib der Kurator einen Bericht über das Jahr 1932. Der Mein zählt danach gegenwärtig 53 Mitglieder aus den Dör- kn Burkhardswalde, Groitzsch und Munzig. Da die Frauen Ueitsloser Männer vom Mitgliedsbeitrag befreit sind, ergab U aus den Mitgliederbeiträgen im Jahre 1932 eine Einnahme M 158,80 RM., sie ergab nebst Zinsen in Höhe von 9,55 M. und dem Kassenbestand bei Jahresanfang in Höhe von M48 RM. 484,83 RM. als Gesamteinnahme. Nach Abzug «tt neun Posten umfassenden Ausgabe in Höhe von insge- Mt 218.05 RM. verbleibt am 31. 12. 1932 ein Kassenbestand Un 236,78 RM. Es wurden folgende Mitglieder in ihren Ämtern bestätigt: Frau Pfarrer Görnitz als Vorsitzende, ?^u Kantor Spindler als Schriftführerin, Frau Schil ler als deren Stellvertreterin, Frau Reichelt als Kas- Merin, Frau Helene Zimmermann als deren Stellver- Mrin, Frau Zietzsch als Verwalterin der Reisekasse, als gliche Vorsteherin für Burkhardswalde Frau Schiller, '"r Troitzsch Frau Hentzschel, für Munzig Frau Freu- ^l. Nachdem der Kurator der Kassiererin für die sorgfältige Verwaltung der Geldgeschäfte gedankt hatte, verlas Frau Kontor Spindler die Niederschriften über die 1932 ver- walteten Vereinsabende, wodurch den Mitgliedern noch ein mal die Erlebnisse des Vereins im verflossenen Jahre in an- ^Nehmer Meise in Erinnerung gerufen wurden. Auch dafür dankte der Kurator. Zu erwähnen ist, daß der Verein eine An- Krankenpflegemittel angeschafft hat, die von Gemeinde- ^«dern unentgeltlich bei Frau Schiller zum Gebrauche fliehen werden können, und daß ein größerer Beitrag als spende zu 1 Beleuchtungskörper in der Kirche in dankens werter Weise bewilligt wurde. Die Stiftungsfeier soll im Febr. W der üblichen schlichten Weise gemeinsam mit den Männern Langen werden. Kirchennnchricbtcn Wilsdruff. Donnerstag 8 Uhr Bibelstunde. PereinSkalendei „Sängerlranz". 25. Ian 8 Uhr Jahreshauptversammlung. , Landw. Verein, Schwemekontrollring, Landw. Haus- uauenverein. 26. Ian. 4 Uhr Adler gemeinsam« Versammlung, h, Reitverein Oberwartha. 28. Januar „Adler" 3 u. 7 Uhr 4eiler°Fllmabend. . Erund- und Hausbesitzerverein. 28. Januar 8 Uhr „Ton- Mle" Jahreshauptversammlung. Verein junger Landwirte. 30. Januar Besichtigung. Turnverein D. T. Grumbach. 28. Januar Hauptver- w-nmlung. - Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 30. Januar ^dr „Löwen" Hauptversammlung. Verein für Natur- und Heimatkunde. 31. Januar 8 Uhr "^en" Jahreshauptversammlung. Verein ehem. Landw. Schülerinnen. 31. Januar 4 Uhr -Adler" Vortrag. Wetterbericht. 2- Vorhersage der Sächsi chen Landeswetterwarte für den ' - Januar: Zeitweise auffrischende Winde aus östlicher Rich- ug. Veränderliche, etwas zurückgehende Bewölkung. Tempe- mrabnahme, keine nennenswerten Schneefälle. Zur Eöffnun« der Ausstell««g „Westfront 1914/15" In Meisten sich gestern vormittag ein Kreis von geladenen Gästen im > Muungsraume an der Lorcnzgasse eingefunden, an die Herr , ledrjch Klinkicht begrüßende Worte richtete, darauf Zweck Ausstellung eingehend: Wir dürfen den Maßstab verlieren für das, was damals geleistet ist aus einem Zuge der Gemeinschaft heraus, der uns Die M der Siedler, NeuSaumieter und VaugenOusWen. Sächsischer Landtag. (98. Sitzung.) Dresden. 24. Januar. Der Landtag beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung zu erst mit der Not der Siedler. Die Sozialdemokraten hatten einen Antrag eingebracht, weitere Mittel für Miet- und Zinszuschüsse den Bezirkssürsorge- verbänden und bedrängten gemeinnützigen Baugenossenschaf ten zur Verfügung zu stellen, aus die sozialen Kreditinstitute in dem Sinne einzuwirken, daß Verwattungskostenbeiträge für Wohnbaukredite nicht mehr erhoben werden, ferner zu veranlassen, daß der Tilgungssatz bei Mietzinssteuermitteln her abgesetzt und in besonderen Fällen ausgesetzt wird. Tann ver langt der Antrag Senkung der Zinsverpslichtungen für Siedler, Mietbeihilsen für die in Neubauwohnungen untergebrachten Unterstützungsempfänger und Mittel zum Ausgleich der in früheren Jahren vorgcnommenen Vorgriffe und emgcganaenen Zinsverbilligungen. Zum gleichen Gegenstand hatten auch die Kommunisten einen Antrag gestellt, durch den die Randsiedler aus acht Jahre von Pacht und Zinszahlungen befreit werden sollen. Für die deutschnationale Fraktion begründete Abg. Dr. Weber einen Antrag, wonach die Regierung dem Landtag einen Vorschlag unterbreiten soll, wie sie die Neubaukrisis selbst und ihre Auswirkungen aus Baugenossenschaften aller Art sowie private Bauherren zu lösen gedenkt. Tie Anträge der Linksparteien lehnte der Redner ab, da sie lediglich auf eine Verewigung der Mietzinssteuer hinausliefen Erst wenn die Pläne der Negierung zur Sanierung des Wohnungsbaues vorliegen, könne man zu dem Problem selbst Stellung nehmen. Innenminister Richter bat, die Anträge dem zuständigen Ausschuß zu überweisen. Der Regierung, so führte der Minister aus, ist die Notlage des Neuhausbesitzes und der Siedler sehr wohl bekannt. Auch die Regierung ist der Überzeugung, daß Abhilfe dringend not- tut. Eine wirkliche durchgreifende und dauernde Hilse erscheint nur möglich durch eine Nachfinanzierung durch das Reich, da das Land leider finanziell außerstande ist, von sich aus die Mittel hierfür auszubringen. In diesem Sinne ist die Regierung wiederholt bei der Reichsregierung vorstellig ge worden. Inzwischen hat die sächsische Regierung in dem sehr beschränkten Rahmen der ihr gegebenen Möglichkeiten versucht, der Notlage des Neuhausbesitzes und der Siedlerschaft Rech nung zu tragen. So ist zunächst einmal die Befreiung von der Grundsteuer auf zwei weitere Jahre ausgedehnt worden. Die Tilgungsraten der Baudarlehen aus der Mietzinssteuer sind, soweit sie vom Staat ausgegeben worden sind, aus 1 Prozent belassen worden. Den Gemeinden ist eine entsprechende Rege lung empfohlen worden. Ein allgemeiner Verzicht aus die Rück flüsse ist mit Rücksicht auf die beim Wohnungsbaustock bestehen den Verpflichtungen zur Tilgung früher ausgenommener Woh nungsbauanleihen nicht möglich. In besonderen Notfällen -st ober die Tilgung der Mietzins« euerdarlehen ganz ausgesetzt worden, und zwar in der Regel auf zwei Jahre. Es handelt sich bei den aus staatlichen Mitteln gegebenen Darlehen um 545 000 M, das ist mehr als ein Drittel der Rückflüsse. Tas Ministerium des Innern hat den unter seiner Aufsicht stehenden Kredit instituten, insbesondere den Sparkassen, empfohlen, kür Woh nungsbaukredite Verwattungskostenbeiträge möglichst nicht zu erheben. Bei drohender Zwangsversteigerung hat die Regierung Sanierungsverhandlungcn einleilen lassen. und in besonders dringenden Fällen auch Sanierungsdarlehen gewährt oder Zinszuschüsse geleistet. Für diese Zwecke sind bisher 1 300 000 Mark ausgewendet worden. Ilm den erwerbs losen Mietern die Zahlung ihrer Mieten zu erleichtern, ge währen die Bezirksfüriorgeverbände Zufchüsse. Zur Erleichte rung dieser Maßnahme ist vom Wohnungsbaustock bisher ein Betrag von 1,5 Millionen Mark aufgewendet worden. Die Abdeckung der Vorgriffe aus die Mietzinssteuer «etwa 21 Mil lionen Mark) und der zugejagien Miet- und Zinszuschusse «etwa 2,7 Millionen Marl jährlich- ist ein besonderes schwie riges Problem. Die Regierung widmet seiner Lösung ernsteste Ausmerksamkeu, obwohl sie rechtzeitig und wiederholt vor dcm System des Vorgriffes in jeder Form gewarnt hat. Die Ab deckung wird vielleicht nur im Rahmen der gemeindlichen Um schuldung zu erreichen sein. Nach einer kurzen Aussprache wurden die Anträge den Ausschüssen überwiesen. — Ein nationalsozialistischer Antrag betras die Verhinderung der Stillegung der Meitzner Jutespinncrei. Finanzminister Hedrich führte hierzu aus, daß die Ver handlungen in den sächsischen Ministerien sowie im Rerchs- wirtschasisministerium mit den Beteiligten den Erfolg gehabt haben, daß die für Ende Dezember 1932 beschlossene endg iltige Stillegung des Werles Meißen nicht durchgesühn worden ist. Das Unternehmen wird, und zwar mir der gleichen Beleg- schastszifser wie bisher, weiiergesührl. Die vom Aussichtsrat zunächst vorgesehene Befristung der Wetterführung bis zum 31. Januar 1933 ist fallen gelassen worden. Sollte sich dauernde Aufrechterhaltung auf dem Verhandlungswege nicht ourchsetzen lassen, so habe die sächsische Regierung bereits im Dezember vorigen Jahres an das Reichswirtschaftsministerium den Antrag gestellt, gesetzliche Matznahmen zu ergreifen, die den Fortbestand der Meitzner Jutespinnerei sicherstellcn. Ein sozialdemokratischer Antrag weist darauf hin, daß in den letzten Jahren im Freistaat Sachsen durch autzersächsische Konzerne und Truste eine grotze Anzahl technisch und kaufmännisch hochstehender und gut fundierter Betriebe ans Kvnkurrcnzgesichtspunkten zum Erliegen gebracht worden sind. Der Antrag verlangt von der sächsischen Regie rung, die Reichsregierung zu veranlassen, dem Reichstag ernen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den ein Kartellregister, ein Kartellamt und eine weitgehende staatliche Kontrolle aller Kar telle ermöglicht wird. Bei der weittragenden Bedeutung dieses Antrages lehnte die Regierung zunächst alle Erklärungen hierzu ab. Die DVP. brachte einen Abänderungsarttrag zu dem na tionalsozialistischen Antrag ein, durch den die Regierung er sucht werden soll, mit allen Mitteln die Stillegung der Jute spinnerei Meißen zu verhindern. Soweit wurde dieser Antrag der Volkspartei gegen die Stimmen der Nationalsozialisten an genommen. Der zweite Teil des Abänderungsantrages, alle Kräfte cinzusetzen, um ähnliche Schädigungen der sächsischen Wirtschast durch Konzerne oder Kartelle in Zukunst zu ver hüten, wurde abgelehnt, dagegen der nationalsozialistische An trag angenommen Abgelehnt wurde der sozialdemokratische Antrag in seinem wesentlichen Teil, angenommen wurde nur der Teil des Antrages, der verlangt, daß die sächsische Re gierung im Falle der Jutespinnerei Meißen von der Möglich keit der Kartellnotverordnung Gebrauch machen soll. Ein nationalsozialistischer Antrag wendet sich gegen die Stillegung der sächsischen Hütten- und Blaufarbenwcrle, Werk Mnldcnhütten. Der Anttag verlangt, daß die Stillegung nicht vorgenommen und dem Werk aus staatlichen Mitteln ein Kredit gegeben werde, mit dessen Hilfe es möglich sei. den Betriebsverlust von etwa 24 000 Mark abzudecken. Finanzminister Dr. Hedrich bat, diesen Antrag dem Aus schuß zur Beratung zu überweisen und die Ausschußverhand lungen zurückzustellen, da die Regierung mit dem Reiche wegen einer Unterstützung zur Fortführung des vollen Be triebes in Verhandlung stehe Freilich stehe keinesfalls ein jähr licher Zuschuß von 24 000 Mark in Frage, sondern ein solcher von etwa 400 000 Mark und eine Erhöhung des Kredites um rund 400 000 Marl. Der Antrag ging an den Haushaltausschuß B. Zu dem sozialdemokratischen Antrag wegen der Kündigung des Forstarbenerlohntarifs gab Finanznnnister Dr. Hedrich Aufschluß über die durch die Siaaissorstverwaltungen gezahl ten Löhne, mit denen Sachsen an der Spitze aller deutschen Länder stehe, dadurch aber sei Sachsen aus dem Holzmarkt unterboten worden. Es bleibe der Staatsforstverwattung gar nichts anderes übrig, als ihre Tarife denen der angrenzenden Länder anzupassen. In namentlicher Abstimmung wurde der Antrag auf Rück gängigmachung der Kündigung des Forstarbeiterlohntarlses angenommen, ebenso ein kommunistischer Antrag, der verlangt, daß die früher gewährten Werkzeugzulage und Wegcgcbühren wieder gezahtt werden. Der Rest der Tagesordnung soll am Donnerstag, begin nend 1 Uhr mittags, aufgearbeitet werden. nicht verloren gehen darf. Wohl ist die Not unserer Tage groß, aber sie ist doch weit geringer als die Not jener Zeit, von der dieses Modell zu uns spricht. Das Modell soll uns Kraft und Vertrauen zurückgeben, es soll uns zurufen: „Wir haben es da mals geschafft und werden es auch wieder schaffen!" Besonders die Jugend muß sich das einprägen, die so leicht geneigt ist. die Ursache ihrer Not im Mitmenschen zu suchen. Dann nahm der Verfasser des Modells, Herr Hänel, das Wort zu einer ausführlichen Erklärung, in die er allge meine Bemerkungen einflocht über die Wichtigkeit jenes Front abschnittes, über die Notwendigkeit des starken Menscheneia- satzes an jener Stelle, die leider von so schweren Verlusten be gleitet war, und über die rücksichtslose Kampfesart des Geg ners, des zähen englischen Berufssoldaten, der in oft mehr als 15jähriger Dienstzeit sich die Schliche eines dem deutschen Soldaten und zumal dem nur flüchtig ausgebildeten jungen Soldaten unbekannten Indianerkampfes angeeignet hatte. Tük- kisch wie diese Kampfesart war ja auch die flandrische Flur, der durch wochenlonge Regengüsse aufgeweichte flandrische Lehm. Auch an das erinnert der Redner, was unsere Frauen und Mädchen in den Kriegsjahren vollbracht haben an schwe rem Dienst und in ebenso schwerem Entbehren. Die eindringlichen Ausführungen des Redners schlossen mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß der Geist jener Tage wieder erstarken und, wo er verloren ging, wieder erstehen möchte. Keiner, der den Krieg kennt, wird ihn jemals zurück- wünschen. Immer aber wird er wünschen, daß wir eine starke Wehr besitzen zum Schutze gegen den Krieg, zur Verhütung von Verwüstungen, wie sie das Modell schon in den Anfängen der Vernichtung zeigt. Nach dem mit Beifall bedankten Vortrag sprach Bau meister Rühle, der ehemalige Pionieroffizier, der in der Nähe jenes Kampfabschnittes (bei Lille) gekämpft hat, dem Redner und Verfertiger des Modells in warmen Worten seine Anerkennung aus. Es empfiehlt sich, den Besuch in den ersten Tagen zu be werkstelligen, da erfahrungsgemäß der Andrang in den letzten Tagen sehr stark wird. Im übrigen weisen wir nochmals auf die Aufforderung des Bezirks Meißen im Sächsischen Militär vereinsbunde in der gestrigen Nummer hin. * Meißen. Im Kampfe um die Meißner Jute. Das „Meißner Tageblatt", das bereits wiederholt die drohen den Stillegungsbestrebungen beleuchtet hat, widmet dem Kampfe um die Erhaltung der Deutschen Jutespinncrei und -Weberei in Meißen einen Sonderdruck, in dem es heißt: „Im Falle der Meißner Jute sei wohl einwandfrei erwiesen, daß sie lediglich um ihre Selbständigkeit gebracht worden sei, um eine lästige Konkurrenz zu erledigen. Das Meißner Werk müsse nunmehr unbedingt der Willkür des Konzernkapitals und ihrer Sachwalter entzogen und ihr Bestand für die Dauer gesichert werden. In einem offenen Schreiben richtet das genannte Blatt nochmals einen dringenden Appell an den Reichskanzler und den Reichswirtschaftsminister, um durch schleuniges Eingreifen das Schlimmste zu verhüten. Es gelte, schnell und energisch zu handeln, damit die wertvolle Pwduktionsstätte der deutschen Volkswirtschaft, dem Lande Sachsen und der Stadt Meißen nicht verlorengehe. Dresden. Groß feuer. Am Mittwoch morgen kurz vor 1 Uhr entstand in der Fabrik für Kunstmöbel und Bautischlern Hermann Faust auf der Pfotenhauer Straße 73 ein Brand, der sich im Nu zu einem Großfeuer ausdehnte. Die Dresdner Feuerwehr ist daraufhin mit vier Löschzügen ausgerückt. Zu Absperrungszwecken wurde außerdem ein Polizeikommando an die Brandstelle beordert. Chemnitz. S ch o r n st e i n f e g e r abge st ürz 1 Der Schornsteinfeger Katterle stürzte bei der Ausübung seines Berufes von einem vierstöckigen Hause in dei Dresdner Straße ab. Der Tod trat auf der Stelle ein Plauen. Opfer eines Unfalles. Zu der Auf findung des Vertrauens-Apothekers Bauer unter der Eisen bahnbrücke in Jößnitz wird noch mitgeteilt, daß sich keiner lei Anhaltspunkte für ein etwaiges strafbares Verschulden von dritter Seite ergeben haben. Man nimmt an, daß Bauer das Opfer eines Unfalles geworden ist. Colditz. Stadtverordnetenvorsteher leg sein Amt nieder. In der Stadtverordnetensitzunk standen kommunistische Erwerbslosenanträge auf dei Tagesordnung, die die Beschaffung eines Betrages vor 20 000 Mark erforderlich gemacht haben würden. Als eir Kommunist den Vorsteher persönlich schwer beleidigte wurde er aus dem Saal verwiesen. Da er nicht Folg« leistete, wurde die Sitzung auf eine Viertelstunde unter brochen. Nach Wiederbeginn verlangten die Kommnnister laut Geschäftsordnung Abstimmung darüber, ob der Vor sicher richtig gehandelt habe. Wider Erwarten wurde das Vorgehen des Vorstehers mit Hilfe der KPD. «ni NSDAP, mißbilligt. Daraufhin legte der Vorsteher sei« Amt nieder. An seine Stelle trat der stellvertretende Vor steher, der Nationalsozialist Ehemann. Grimma. Gescheiterter Volksentscheid. I» Klinga wurde ein Gemeindeentscheid über die von Deutsch- nvttona'en, SPD. und KPD. beantragte Auflösung des Gemeindeparlamentes durchgeführt. Von 202 Wahlberech ^-ngen io5 zur Abstimmung. 85 stimmten msi ^,a. Infolgedessen scheiterte die Volksbefragung.