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Der Talismann, dcn er in Gestalt von einigen getrockneten Blüten' auf seinen Herzen trug, machte alle Lockungen machtlos über ihn. Sich aufrichtend, suchte sein Auge die matte Dämmerung zu durchdringen, aber wie es schien vergebens. Endlich sah er eine zierliche Frauengestalt drüben zwischen den schweren Gardinen am Fenster lehnen. Hatte sie ihn nicht eintreten hören? Arnold wartete einige Augenblicke, als aber die Sinnende sich immer noch nicht seiner erinnerte, wagte er einige Schritte vorwärts zu gehen und zu sagen: „Gnädiges Fräulein, —" Mit einem Ruck fuhr die Angeredete herum. „Arnold! Arnold!" rief sie jubelnd und flog dem vor Ueberraschung Sprachlosen, um den Hals. „Hilla," flüsterte Arnold, als könne er es noch nicht fasten, daß er die reizende Geliebte in den Armen halte. „Hilla, welcher Zufall bringt Dich gerade heute hierher?" „Arnold, ach Arnold! Ist es nicht reizend, zu hübsch, daß wir uns heute schon wieder sehen?" „Aber Kind, so erkläre mir doch —" „Das ist bald geschehen," sagte H lla, sich fest in des Geliebten Arm drückend. „Denke Dir, ich erhielt gestern Vormittag von Hildegard eine Depesche mit der Weisung, sofort hierher abzureisen, da sie dringend meiner bedürfe. Mein Schreck im ersten Augenblick war nicht klein! Du kannst es mir getrost glauben, denn — nun Du weißt ja, daß wir durch unsere Ver lobung, über die der Großvater ein solch bitterböses Gesicht macht, eigentlich an Hildegard, der Guten, sün digten. Glücklicher Weise hatte ich einige Tage vorher mein Herz entlastet, indem ich ihr der Wahrheit gemäß Alles berichtete und so durfte ich annehmen, daß es nicht Rechenschaft war, was sie von mir so unerwartet fordern würde. Ich kam an und wurde von der Freundin mit Hellem Jubel begrüßt. Weiter, mein Arnold, geht meine Wissenschaft nicht, denn seit einer Stunde warte ich hier auf Hildegard sowohl, als auch auf Erlösung aus meiner Einsamkeit überhaupt. Nach denklich sein, ist nicht meine Sache, das weißt Du, und nun gar mit der Sehnsucht nach Dir im Herzen — ach Schatz, die Zeit wurde mir endlos lang!" (Fortsetzung folgt.) Humoristisches. Naiver Bescheid. Oskar (zu seinem Bruder Fritz): „War um heißen denn die Stiefel, die unser Chambregarnist, der Student, trägt, eigentlich Kanonen?" — Fritz: „Weil er sie nachts beim Ausziehen immer an die Thür feuert." Vorbestraft. A.: „Zehn Mark müßt Ihr bezahlen, weil Ihr nachts auf der Straße gebrummt hattet?" — B.: „Ich sogar zwanzig!" — A.: „Weshalb Du mehr?" — B.: „Weilichschon früher mal gebrummt hatte!" Durchschaut. Weinwirt (zu einem Studenten, der seine Zeche schuldig bleiben will: „Bei mir wird prinzipiell nicht gepumpt." — Student: „An Ihrem Wein schmeckt man das aber nicht!" Die reifere Äugend. Lehrer: „Fräulein Erna, giebt es außer unserem Mond noch andere Monde?" — Erna: „O ja — den Honigmond. Konsequent. Der Berliner Börsianer Pankeles ist so flau ge stimmt, daß er die Linden niemals mehr hinauf, sondern nur noch herunter geht! Auch ein „Wohlthäter der Menschheit." Bei der durch ihre Gutherzigkeit bekannten Frau v. S. läßt sich ein elegant gekleideter Herr melden, der folgendes Anliegen vorträgt: „Es handelt sich um eine sehr unglückliche Familie, gnädige Fran. Der Vater ist schwach und alt, die Mutter krank, und süns Kinder in zartem Alter schreien nach Brod. Die Aermsten liegen sicher mit ihren paar Habseligkeiten auf der Straße, falls sich nicht Jemand findet, der dreißig Mark rückständige Miete für die Frau bezahlt." Frau v. S. holt auf der Stelle das Geld. „Nun aber," äußert sie, „möchte ich auch wissen, wer Sie sind, mein Herr, der Sie sich so uneigennützig der Armen annehmen?" „Ich bin der Hauswirt, gnädige Frau!" Aus einem Studentenörref. . . . Und nun seid wieder bis zum nächsten Ersten herzlich gegrüßt von Eurem Hans. Der Zug des Kerzens. A.: „Jst's wahr, Dein Onkel hat Dich enterbt undWnterläßt sein ganzes Vermögen einer entfernten Verwandten?" — B.: „Stimmt vollkommen: glücklicherweise werde ich mich aber in dieses Mädchen verlieben." Die kluge Käthe. „Papa, sind die Schwalben die Frauen von den Sperlingen?" — „Nein, mein Kind." — „Aber sie verreisen doch alle Jahr!" Gemütlich. Gefängnisdirektor: „Was werden Sie anfangen, wenn Sie diesen Abend entlassen werden, Huber?" — Sträfling: „Hm, geben Sie mir mal einen guten Rat; wo ist hier irgendwo was los?" Begreiflich. „Wie finden Sie die Stimme von Fräulein Roller?" — „Unzureichend für den großen Saal." — „Na ja, sie ist ja auch nur Kammersängerin!" Das Ganze. Studiosus A.: „Du, Dein Rock sitzt schlecht, da müssen die Knöpfe versetzt werden." — Studiosus B.: „Weißt Du, da versetze ich schon lieber den ganzen Rock." We«ier-Mikd Wo ist der Pächter? >4 Nachdruck aus dem Inhalte dieses Blattes verboten. Gesetz vom 11. April 1870. RcdaUion, Druck und Verlag von P. Angerstein, Wernigerode.