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' - Nittmeis au Ve« W Ks»-si, J«-«strir, Dslksavteychsst. Nerres aus aller We!S Land» vubanN Urfen, n mit 8<L ?e. » K Hellmut Wochen Kind, vormal Der gr stellens wurde 110000 Brcrndei Streit,. Ns SM Malchin . . . . . . rvor. Wir geraten somit immer tie ¬ fer in die Schulden. Unsere Mark ist bi» auf «inen winzigen Bruck» teil de« Ftied«»»«erte» gegenüber dem Dollar gesunken. Di« Preis« Wollspi« Materia klonen? wucken lichkeitei der 17ji G^elksch beide» . Er pfl» Au« im - elett Vele logie a jahrelai Er erkl len dar »ig Fäl vier al, anderer Da« Elend Europa». ' London, 24. Nov. Wie ans Washington gemeldet wird, hat die Erklärung Llemenceaus, daß Deutschland «inen neuen Krieg vor bereite, einen Protest sturm amerikanischer politischer und parla mentarischer Führer hervorgerufen. Sie erklären, daß, wenn Deutsch- land einen Krieg vorbereite, Frankreich die Verantwortung dafür trage. Senator Borah erklärte, kein lebender Mann sei mehr ver antwortlich für das augenblickliche Elend in Deutschland und Europa als Clemenceau, denn er trage mehr als ein anderer Mann die Verantwortung für die zerstörenden Wirkungen des Versailler Vertrages. Senator Hitchcock erklärte, cs sei wahr, daß Deutschland, die Türckei und Rußland allmählich zu- sammonrückn. Frankreich treibe sie jedoch durch seine Haltung zur Bereinigung und er fordert TIemencsau auf, die Reparationsfrage gang offen bargukegen und die Anwesenheit vonschwargenTrup- pen am Rhst n, dir nicht gerechtfertigt fei und werden könne, zu erklären. .—... . , —, — Beschlagnahm« der deutschen Ans- ianbivetwög«», d« klein«- dauLchen S«o- und Vtnnetthand«!»- Flotte, «abu^h Dentschlmcks SristungiWiakeit auf» tftfft« geschwächt wird. Diese sichtbar« Ueberlastumg Deurschland», (diese unaufdringlich« gahlungepflicht und die damit verknüpfte Poli tik ultimativer Drohungen haben den Glauben der S«lt an di« polt- ätsche und wirtschaftlich« Zukunft Deutschland» auf» schwerst« «rschüt- tert. Der Glauben an die Leistungen d«r deutsch«» Industrie ist da» »er grhcklich gesunken. Berlin, 24. Nov. Der Ministerwechsel im Reichswirtschaftsmini, sterium vollzog sich nach längeren Ansprachen des scheidenden Mini- siers Robert Schmidt und des neuen Ministers Dr. Becker. Dr. Becker erklärte, er werde bei seinen Mitarbeitern nicht auf partei politische Gesinnung, sondern auf Arbeitswillen und Arbeitsleistung sehen. Er hübe sich zu dem schwierigen Amte nicht gedrängt, habe aber geglaubt, sich m dieser Zeit der Not der schweren Verantwortung nicht entziehen zu sollen. Berlin, 24. Nov. Wie verlautet, beabsichtigt die Reichsregierung den Vrüsidenien des Reichsrechnungshofes, den früheren preußischen Minister Saemisch, zum „Spardiktator" zu ernennen. In der Stellung als „Spardiktator" soll er keiner Behörde unterstellt sein, also für seine neuen Aufgaben die notwendige Selbständigkeit haben. HüM n Pst, auf»«>lustslSbrg» KU g««U« kn k«ftn Ligen Ko Micke «ff vle Mver geprvm wichtiger landwirtschaftlicher und indtlstrieN« Gebiete im Vst«» mm Brvolkerung i« rheinischen Gebiete g«richtet. West«» »Nb Norden, auf di« Beschlagnahm« -er deutschen Au»- Wir dank«» unser«» Landsleuten für ihre Treu« am» ganzem — Gestrandet. Der deutsche Dampfer „Standard", unterwegs von Hamburg nach Kronstadt, ist Do-mwrsta« Mischen Porkkain und Helisingfors gestrandet. Di« neun Mann stark« Besatzung wuvde gerettet. — Gesunken. Der italienische Dampfer „Zara" ist bei bewegter See gesunken. Die Mannschaft konnte gerettet werden. — EMlische Schisse unter deutscher Flagge. Daß englisch^ Reederei«! ihre Schiffe unter deutscher Flagge fahren lassen, weil nur dadurch ihr« Rentabilität gl" würdig« Meldung, dis sich in Berlin, 25. Nov. Die „Deutsche Ztg." als Sprecherin für den äußersten rechten Flügel der Deutschnationalen findet in der Er klärung des Kanzlers viel Anerkemmngswertes, nimmt aber Anstoß daran, daß er die Erfiillungspolitrk, allerdings mit der Ein schränkung: „soweit es unsere Kraft erlaubt", fortsetzen wolle. — Im Gegensatz dazu sagt die „Deutsche Tagesztg": Soweit das Programm der neuen Regierung auf der Note an die Reparations- kommisston basiert, wird man ihm zustimmen, vorbehaltlich der Art der praktischer Durchführung. Daß man für diese selbst neue und bes- sere Voraussetzungen geschaffen hat, das ist aus dem Programm Dr. Cunos, wenigstens soweit der ernsie Wille in Frage kommt, zu ent nehmen. — Der „Vorwärts" enthält sich einer sachlichen Beur teilung der Erklärung. Er nennt sie eine gut? Geheimratsarbeit, bei der alles auf Kugeligem läuft und es daher keine Reibung und Stöße gibt; infolgedessen entstehe auch keine Wärme. Das Blatt unterstreicht nochmals die Worts Dreitscheids, daß in Deutschland ohne oder gegen dis. Arbeiter nicht mehr regiert werden könne. — Die „Rote Fahne" faßt ihr Urteil in die Worte zusammen: Gegen das Etinnes-Programm steht das Programm des kämpfenden Prole tariats. , Aue, 2S. Nov. Mittwoch, den SS. Nov., abends 8 Uhr, finden im Bürgevgarten Vorführungen auf dem Gebiet künstlerischer Gymnastik und künstlerisch«: Tänze durch Jutta Holz und ihr« Schülerinnen statt. Schneeberg, 25. Nov. An diesem Sonntage abend 149 Uhr wird in der Gastwirtsämst zur Post ein Hauptmann-Abend veran staltet. Studiendirektor Dr. Mrose wird übe. die Weltanschau ung Gerhart Hauptmanns sprechen und Studienrat Schönher r «ü» den Werken des Dichters vorlesen. Mle für die deutsche Dichtung der Gegenwart interessierten Kreise unserer Stadt seien auf diese Veran staltung bingewiesen. Loßnitz, 25. Nov. „Um der Ehre Willen", ein Dolksstück aus dem Leben, bringt der Turnverein (D.T.) in seiner öffentlichen Abendunterhaltung am Totensonntag im „Deutschen Haus" zur Ausführung. Beginn abends 148 Uhr. Den Verhältnissen ent sprechend sind die Eintrittspreise so niedrig bemessen, daß nur ein vollbesetztes Haus Ausgleich für die Unkosten bringt. Da Freunden und Gönnern des Turnvereins einige genußreiche ^Stunden bevor- stechen, wird um zahlreichen Besuch gebeten. Saal ist gut geherzt. Grünhai«, 25. Nov. Am Totensonntag nachmittag 4 Uhr findet «in Kirchenkonzert statt. Ausftihrende sind: Konzertsängerin Pöhler-Aue, Cellosolist Mack-Chemnitz, Organist Pöhlcr-Aue, Rektor Straube und die Kantorei mit dem freiwilligen Kirchenchor. stollunae «in« Kis Die Bar «offen i -lirder x Braunschweig, 24. Nov. In der Nacht zum Freitag ist es im Anschluß an eine große Kommunistenversammlung zu schweren Aus- schreitungen gekommen, an denen sich einige Hundert Aufrührer be- teiligten. Die Polizei konnte etwa 4V Personen verhaften. Sie fchlug die übrigen mit blanker Waffe auseinander. Dabei wurden mehrere Personen verletzt. Verschiedentlich wurden Fensterscheiben zertrümmert. Bei den Verhafteten sand man einen Verbandskasten, weiße Vcrbandobinden und entwendete Biergläser. Unter denen, die die Schutzpolizei angegriffen haben, befindet sich auch ein Reichs» wehrunterofsizi«r. No«, 24. Nov. Der ehemalig« Ministerpräsident und Minister -e» Aurwärtigen, Sonniao, ist gestorben, Wir dank«» unser«» Landsleuten für ihr« L»u« au» ganzem Her«». Ihr Lo» noch dem Krieg «ahnt mit aller Eindringlichkeit an die Sorg« um beutsche» Land am Rhein zu tiefster Einmütigkeit der Gesinnung. Jetzt ist keine Zeit zu DerfaffuugsstreittMten. Der kommrnd« Dinter wi« Rot und Verbitterung in unserem Volk« steigern. Wir werden all«» anwenden, st« zu lindern. Alle müssen sich für die E rhaltun, von Ruhe und Ordnung einfetzen. Reichswehr und Retchrmarin« haben ein Recht auf Für sorge und Achtung, ebenso wie unser Beamtentum. Di« Erhaltung «lner unpart«tffch«n Rechtsprechuna ist erste» Ge bot. Di» Regierung wird au» Ueberzeugung die Rechte der Länder, wie sie bestehen, wahren, ihre verfassungsmäßige Mitarbeit an den Angelegenheiten de» Reiches pflegen und Wünsche nach freier Ent scheidung nach Möglichkeit erfüllen. Die» ist der Geist, in dem wir die Arbeit beginnen. Ich suche Zu- Kimmung und Mitarbeit hierfür, als Pflicht gegenüber der Not des Vaterlandes. Wir wollen arbeiten an dxr Einheit unseres Volke» und Heimgang unserer Abgeschiedenen klingt mit d«m Siegeswort de» Lebensfürsten: „ö<i wunden!" ' Bereinigte ServiergerStefabrikeu A.-G. Schwakenberg. Auf Anfrage bei den Vereinigten Serviergerätefabriken A.-G. Schwarzen berg, welchen Einfluß das von ihr erworbene materialsparende Ver fahren unter Berücksichtigung der ständig steigenden Materiachrcise bis jetzt auf das Unternehmen «hatte, teilt die Verwaltung mit, daß der Direktor der Höheren deutschen Fachschule für Aktallbearbeitung Aue i. Sa. festgestellt hab«, daß Li« mittlere Größe des Haupt- fabrikationsgegenstandes der Gesellschaft bei der bisherigen Lr- zeugungsart reichlich 40 v. H. mehr Material benötigte als bei der Herstellungsart nach dem von der Gesellschaft erworbenen Ver- fahren. Durch diese Materialersparnis, schreibt di« Divektion der Gesellschaft, habe Lie bei nahezu allen- Desellsä-aften 'der metallver- arbeitenden Industrie erforderlich gewesene Kapitalerhöhunu bis jetzt zurückgestellt werden können, so daß behauptet werden rönne, daß die praktisch« Durchführung Les materialsparenden Verfahrens gesetzten Hoffnungen weit übertroffen seien. jhre Kraft Lem friedlichen Zusammenleben mit den Döl- kern widmen. Mir persönlich wtrb es «in« Frrude srin, die «er- jtraurnevollin Beziehungen, die ich mit Wirtschaftsführern des Aus- lande» gewonnen habe, nun unmittelbar für den Boden des Rricke» fruchtbar zu machen. Da, Entschädigungsverfahren für die Au»- landsdeutschen muß auf eine möglichst geschäftliche Basis gesiel t- ver einfacht und beschleunigt werden. Wir wollen eine herzlich», schlichte deutsche Politik treiben und Sie ganz« Welt bauen in Einigkeit und Arbeit. Wir wissen wohl, baß Deutschland Deutschland bl«ib«n wird und keines seiner Länder dem -erzen und -em Geist« vock von Deutlckland abaetrrtzy werd«» kop», gbex »ft in ihn 32iäbvü FlN verübte der A us ländisch deutsche zu Hau Kriegs! Bl-ücke: Elend ihren i kehrt d land, r Jimena marksch. Notlage und der Tüchtigkeit seiner Leistungen. Was uns auch heschieden sein mag, unsere Arbeit wird nicht vergebens sein. Deutschland kann be drückt und bedroht werden, aber es kann nicht untergehen, wenn es sich nicht selbst aufgibt. Die Rede de» Reichskanzlers wurde mit lebhaftem Beifall be gleitet. Störungsversuche des kommunistischen Abgeordneten Koenen fanden keinen Widerhall. Am Schluß seiner Rede erscholl starker Beifall in der Mitte des Haufes, der sich auch auf den Tribünen fort- pflanzte. Nach der Sanzlerred« wurde die Sitzung auf zwei Stunden vertagt. > Abg. Breitscheidt (BSP.), der als erster Debatteredner das Wort ergreift, kritisiert den nuen Reichskanzler und einige der Mi nister. Lr billigt, daß der Kanzler die Reparationsnote zur Grund lage seiner Politik machen will. Dem Minister Becker gegenüber kündigt er schärfste Opoosition an. Abg. Marx (Ztr.): Die Zeit ist so ernst, daß wir sagen können: Der Feind steht vor den Toren. Mit diesem kleinlichen Par teigezänk muß es ein Ende haben. (Stiirnnscher Beifall.) Gerade die Sozialdemokratie, bi« durch ihr Ausscheiden das Aus- eincmderfallen der Koalition verursacht hat, hat am wenigsten Grund, hier Vorwürfe zu erhöben. Der Reparationskommlssion wollten wir gewappnet gegenübertreten, gewappnet mit einem Programm, das nicht nur bei der Koalition ein« Mehrheit finde. Herr Dreitscheid war einverstanden mit unserem Programm. (Stürm. Hört! Hört!) bei den bürgerlichen Parteien.) Aber, was am Montag noch richtig war, wird am Dienstag als falsch hingestellt und als ein Sieg des Kapita lismus. Wir wahren uns sehr energisch gegen das Schlagwort, als sei dieses Kabinett das der Arbeitsgemeinschaft. Das Zentrum steht dem Kabinett vollständig frei gegenüber. 2kbg. Hergt (Dntl.) erklärt, die Deutschnattonckle Fraktion müsse sich ihre Entscheidung von Fall zu Fall vorbehalten und, wenn es sein müsse, auch weiterhin in der Opposition verharren. Die Bil dung der neuen Negierung eröffne Möglichkeiten einer Besserung un serer politischen Verhältnisse. Ob das ein Wendepunkt in der deut- fchen Geschichte werde, hänge von Ler Regierung ab. Abg. Schiffer (Dem.): Di« Demokraten werden Lom Kanzler ihr Vertrauen aussprechen, sich aber Li« Freiheit der Ent schließung von Fall zu Fall Vorbehalten. Sie werden alles ver- nveiLen, um Schwierigkeiten zu machen. Der Ernst der Stunde mache Li« Zusammenfassung aller Kräfte notwendig. Inzwischen ist folgendes Vertrauensvotum Dr. Petersen (Dem.) ein- gegangen: „Der Reichstag hat die Erklärung der Reichsregierung zur Kenntnis genommen und billigt, daß sie Lie Note vom 13. Nov. zur Grundlage ihrer Politik machen will." Abg. Koenen (Komm.) wirst dem Reichstage vor, er vevan- st-alte nur ein wenig Theater. Da sei Ler in Perlin tagende Be triebsrätekongreß ein ganz anderes Parlament. — Um 149 Uhr spricht Ler Abg. Koenen «och weiter. deutscher Flagge fahren lassen, weil . , gesichert werden kann, ist «tne merk, würdige Meldung, die sich in der englischen Schlffahrts-Zeitschikst „Fairplaq" findet. Tatsächlich läßt etn« Reederei an d«r englischen Nordostkllste, die kürzlich von der R«gi«ung 8 Schiffe kaufte, diese unter deutscher Flagge segeln. — Grubendrand. Am Donnerstag Nachmittag ist auf Echacht- anlage Shamrock l und II in Herne ein Grubenbrand ausge brochen bei dem ein Steiger und neun Bergleute zu Tode gekommen sind. Weitere Leute sind nicht in Gefahr. Die Ursache war Kurz schluß. Infolgedessen geriet die Holzz.mmerunq in Brand; dieser pflanzte fick wegen Ler lebhaften Wetterzüge schnell fort. Die Ver unglückten find an Len Brandgasen erstickt, bevor ihnen Rettung ge bracht werden konnte. Das Feuer 'st sofort bekämpft worden und zum größten Teil bereics gelöscht. Die bergbehördliche Unterfuchung ist im Dang-. — St»« ' m« Btkgweick»-Katastr«>h«. Reuter teilt mit, daß ein» Grubenkatastrophe infolge einer Schlagweftterentzündung in einer Kohlengrube tz» tzer Näh« po« Besseriep in Alabama em-ftreten ist, j Die» ist da» Deutschland de» beginnenden Win- tzers 1922/28, für dessen Regierung da» neue Kabinett mun die Verantwortung übernimmt. Im Vordergrund unserer Verantwor tung und Sorge steht die Reparationspflicht, die Stellung der Regie rung hierzu ist klar und einfach. Die Regierung betrachtet es al« ihre Pflicht, ohne jegliche Scheu alle» beizutragen, was ein gerechtes Urteil über die Schuibfrage herbeiführen kann. Aber ebenso betrachtet sie es als notwendig, nach diesem verlorenen Krieg zur Abtragung -er Deutschland auferlegten Pflichten, insbesondere am Werke be» Wiederaufbaues der zerstörten Gebiete in Frankreich zu arbeiten, was nach Deckung der deutschen Reichs bedürfnisse möglich ist. Solche Begründung und Begünsti gung entspricht selbst dem Vertrag von Versailles. Sie entspricht der kn den Wirtschaftsleben begründeten Notwendigkeit, baß der Dauer von seinem Acker erst selbst leben muß mit Familie, Gesinde und Ge- spann, daß er die Mittel haben muß, den Acker zu bestellen und zu verbessern und dann erst vom Ertrage seiner Wirtschaft den Gläubiger bezahlen kann. DiePolitikder neuenRegierungistdie Politik der fielbsterhaltung der Nation, der Stärkung der deutschen Wirtschaft und der bestmöglichen Erstattung aus den Überschüssen, die sich nach Deckung des dringenden deutschen Bedarfes ergeben. Kein Gläubiger, dem die Rep arationsfrage eine Wirt» schaftsfrage ist, kann dieser Politik entgegentre- t « n. Die Einsicht von der Notwendigkeit einer leidenschaftslosen un- nüchternen Behandlungsweise wird sich auch in den Reihen unserer früheren Gegner immer mehr Bahn machen, insbesondere wird in den Bereinigten Staaten, ohne deren Unterstützung eine Lösung mir nicht denkbarerscheint, die Lösung vom weltwirtschaftlichen Standpunkt Verständnis finden. Die bis herige Regierung hat kurz vor ihrem Rücktritt einen bedeutsamen Schritt nach vorwärts getan durch di« letzte Note an die Reparations- koinmiflion. Die neue Regierung tritt ohne Ein- schränkung auf den Boden dieser Note und ist fest ent- ffchlossen, da» in ihr enthaltene Programm in vollem Umfänge zu vertreten und zur Durchführung zu bringen. Es muß sofort eine vorläufige Aktion zur Hebung und Festigung derMark eingeleitet und hierfür von der Reichs- bank ein Betrag von 5 00 Millionen Goldmark z«r Verfügung gestellt werben. Wir scheuen die damit verbundenen Ge- lfahren nicht, denn wer wollte nicht Lie akkute Gesunüungskrisis der schleichenden Verfallskrisis vorziehen? Wir müssen aber auch mit pllem Ernst alle Voraussetzungen der Art aufnehmen, insbesondere muß Deutschland aufbreibisvierIahrevonallenBar- und Sachleistungen aus dem Versailler Vertrag Befreit werden, wobei nur die Sachlieferungen für den Wie deraufbau insoweit ausgenommen sein wollen, als sie ohne Vermeh- ,rung der schwebenden Schuld bestritten werden können. Wir brauchen vor der Stützungsaktton einen ausländischen Bankkredit von 500 Millionen Goldmark. Die Gleichberechtigung im Handelsverkehr müssen wir wieder erhalten. Für uns gilt es nun, jeden Augenblick zu nützen, umdieWirt - schäft zu größeren Leistungen zu führen. Wir erwar- tcn die Steigerung der Leistungen von allen Beteiligten; wir haben unproduktive Kreise im Staat, Volkswirtschaft und Privatwirtschaft. Ihr Abbau' ist nicht nur Produzenten-, sondern auch Konsumenten politik. Die Bekämpfung des Wuchers bleibt eine dringliche Auf gabe. Wir haben mächtige Vereinigungen von Industrie und Handel Hu Verbänden und Kartellen. s Den Verarbeitern und Verbrauchern ungerechtfertigte Lasten auf- Aucrlegen, soll durch den Gegenwert und durch die Tätigkeit der Reichsregierung nicht verstärkt werden. Für das Handwerk soll die Möglichkeit verbesserter Organisationen gesichert werden. Di« Neu- iregelung der Arbeitszeit, und zwar unter Festhaltung des Acht stundentages als Normalarbeitstag und unter gu- Ilassung gesetzlich begrenzter Ausnahmen auf tarif- lichem oder behördlichem Wege ist eine Wirtschaftsnotwendigkeit. Eine Anspannung der Kräfte ist angesichts der schwierigen Ernährungslage besonders dringlich für unsere Landwirtschaft. An die Landwirt» schcH. muß ich die Mahnung richten, die Ablieferung Ler fälligen jGctreide-Umlagr möglichst zu beschleunigen. Die Rcichsregierung wird ebenfalls alle Kräfte einsetzen. Bei der Preisfestsetzung wird sie Len veränderten Wirtschastsverhältnissen Rechnung tragen. Der Ab- bau de» Restes der Zwangswirtschaft wird um so mehr und um so «her und leichter durchzuführen sein und die Maßnahmen der Regie rung zur Stabilisierung der Mark werden dann Erfolg haben. In der Fürsorge für die Kriegsbeschädigten, die Sozialrentner und den Mit telstand glaubt sich die Regierung der Zustimmung aller Parteien kicher zu sein. Infolge der Not des Reiches werden die Mittel be» »rcnzt sein. Es ist deshalb Pflicht, mit den Mitteln bes Staates pauszuhalten. Der Staat kann nicht alle» Notwendige leisten. Ich gufe daher alle auf, nach besten Kräften ihren in Not geratenen Volks» genossen zu helfen. Besonders muß der Not der deutschen Kriegs beschädigten gesteuert werden. Auf dem Gebiete des Wohnungswesen« müssen alle Wege gegangen werden, um wenigstens ein beschränkte» Bauprogramm durchzusühren. Für di« deutschen Geistesacheiter wird Oerlttche AngelegenheUen. Toteujoulltag führt unser« Gedanken mit leiser Hand a» die Gtätt«», «o unsere Toten schlafen. S» wir- manchem Alten, Kranken und Armen, Vereinsamten und von de» Dtenfch« Verlasse ne» grrade angesichts d« Notlage unsere» Vocke» fast wie Neid an- kommen: „Die ruhen gut!" Aber ei« besinnliche» Gemüt sucht di» Lebendigen nicht bei den Toten, sonder» blickt «por zur Hemmt der Seelen bei Jesu ick Lickt. „Ataa auch die Lick« w«tn«n, «kämmt «in Lag b«s H«rrn". In sttll«r Anoochtsstund« chält di« v«rwaist« Serie so gern verschwiegen« Zwiesprache mit den Verklärten, wa» sie wähl' den Hinterlassenen zu sagen haben zu Hoffnung, und Trost. Wenn da« Herz recht still geworden ist, gehorsam und ekgeben unter den großen Gotteswillen, bann hört es doch die alte trnute Stimme, die ewig« Heilandsstimme: „E«i getrost, ick bin es!" Und in den einsamen Räch- ten, auf den verwaisten Plätzen hört die Seele seinen Zuruf: „Ich bin bei euch, ich bin mit dir". Und über dem chrwür-iaen Lridenskamps ' »«denen klingt da» Lick der Erlösten msfürsten: „Ich hab« die Welt über« ' Der Ankauf van Sald für La» Reich durch die Neich-bank und Post erfolgt in- Ler Woche vom 27. November bi» 8. Dezember un verändert zum Preise von 20000 Mark für ein Zwanzigmarkstück, 10 OM Mark für «in Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünze« wecken entsprechende Preis« gezahlt. Der Ankauf von ReichMber- »rünzen durch di« Rrichslxmk und Post erfolgt Lis auf weitere» ebenfalls unverändert zum 460sachen Betrage des Nennwertes. " Vom Telegraph««verkehr. Die Gebühren für Teiegvamm« im innerdeutschen Berkehr sind erhöht worden. E» wecken erhoben für gewöhnliche Telegramme auf all« Entfernungen eine Grundgebühr von 20 Mark, ferner für jedes Wort 10 Mark, für Orts- und Presse- telagramm« die Hälfte Lieser Sätze. Der Mindestsatz von 10 Worten für jedes Telegramm.ist aufgehoben worden. Die Wortgebühr für gewöhnliche Tölegvamme nach Deutschöstcrreich und der Tscheche« slowakei ist auf 41 Mark, nach Ungarn auf 131 Mark festgesetzt worden. ' Fahrplanänderung. Dom 27. November ab verkehrt an Werk tagen der PersoneiMg 1780a, -er jetzt 4.20 vorm. von Aue abfährt, 4.00 vorm. ab Aue, 4,17 ab Bockau, 4.27 ab Blauenthal, 4.33 ab Wolssgrün, 4.40 ab Eibenstock unterer Bahnhof und trifft 4.58 in Schönheiderhammer ein. Der Personenaug 17S1 fährt ab von Schönheiderhammer 5.04 vorm., von Eibenstock unt. Bahnh. 5.34, von Wolfsgrün 5.44, von Blauenthal 5.50, von Bockau S.5S und trifft bereits K.11 vorm. in Aue ein. * Bernsbach, 25. Nov. Einen bedauerlichen Unfall erlitt -er Gc^ schirrführer Köhler auf Ler oberen Dorfstrab« dadurch, -aß sich Kisten, di« er aus Lem Wagen hatte, lockerten und abstürzten, wo- -urch Li« Pferd« scheuten und Köhler mitschleiften. K. erlitt am ganzen Körper schwere Verletzungen. « ' Annaberg. Nachts wurde Ler Gen-arm Berndt aus Gehma, welcher sich mit einem Kameraden auf einem nächtlichen Dienstgang« befand, von einem Unbekannten angoschoffen und Lurch einen Bauch schuß schwer verletzt. Man nimmt an, Laß der Tater ein Aus länder ist. WolkeftMn. Ein auf der Probefahrt befindliches Lastauto Ler Malzwerke in -Scharfenstern wurde am Bahnübergang vom Zug« erfaßt und zertrümmert. Di« Bremsen hatten versagt. Dav Auto durchbrach Lie Schranke und blick auf Lem Bahnkörper stehen. Der Reichskanzler hebt dl« beträchtlich« Mi»h«r»r»t« in Brotgetreide, -e» Rückgang -er Kohlenförderung und den Zwang, von Monat zu Monat steigende Mengen Kohle au» England und der Tschechoslowakei «inzufuhren, hervor. Wir geraten somit immer tie fer in die Schuld«». Unsere Mw ' ' ' " ' schnell«» im g»la»d sprunghaft in di« Höh«. Da» alle» bedeutet «in« «»«heutre Abschwächung der Lebenslage unsere» Volle». Höhne und Gchält«r vnn«n b«i weitem nicht dem Sinken de» Markwert«» ange- mess«» »«-«». Dl« Mark hat ihr« Geltung al» Mittel der Wert- «Haltung und Wertbemessung verloren. Die Folge ist steigende Le- benenot, sowi« ein« außerordentlich gesteigerte Nachfrage nach aus- Äändischm Zahlungsmitteln. Wegfall de« alten Gparfinne», eine wielfach unberechtigte Furcht in gewissen Kreisen, eine für Volkswirt- schäft und Volkefitte gleich schädliche Flucht in den Genußmitt«ln mit mll den unfreundlichen Wirkungen, die im Inland« verbittern, de» ausländlschen Bankier aber irre führen. Bei den fortwirkenden Ur sachen muß der wirtschaftliche Zustand Deutschlands weiter sinken. Wenn ich Sie an di« in Kraft tretende Verdreifachung de» Brotprei ses, an bi, Erhöhung der Kohlenpreise, an bi« mehrfach ckenfalls fest stehenden Tariferhöhungen Ler Eisenbahn erinnere, erkennen Sie au» diesen Beispielen die Zwangsläufigkeit dieser Entwicklung.