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ÄWUUEütV»» ^M»i»<-»t» MHitM^tt,,KLitüÄ*»L' - «ar N»s »»« Partei«. » Bs« BScherKM. Br«tt*»hos, 4. Olt. Rn Stell« Le» «aziehenden Bergdirektor« Kein« ist von der Kiriygemietndevevtratulng der Kirchsvhrt Bttiteudrmm Postfekretür Meyer al« S. AirchgemeinL«v«treter für Miseren Ort «rufen worden. Gein« Einweisung wird am Refovmationvfest in der Christopher» »kirche stottfinden. aynstnii Dieb« ein« r Elf« Uhlig (200 Silben), i» Hergnt, Mavgarrte Barthel. 480 Poften, di« Rüa»a-lung«n 4S1S7VL4 M. In MV Posten. Nu» ^stellt wurden 36 neu« Bachir, «losch« sind 78. nm (so Gilden), Erna Mei«, charvt Knietzsch (120 Silben), und RichtiMreiben Albert - Klingenthal, vor einigen Tagen gedachte ein lunger Man- keur au» Chemnitz, nachdem er seine Arbeit hier beendet lick »in echte» Pilsener zu leisten und begab sich zu diesem Zwecke nach dem dicht an der Grenze liegenden tschechoslowakischen Markdausen. Neben dem Biere n undct« ihm ein frugale» Frühstück und zwei gute Zigarren. Die Zecke betrug 16 Kronen KO Keller. »Schön, und in deutschem Gelder* „Bittschön — 825 Markl* Leichenblaß wurde der unt«n»dmmgr lustig« Chemnitzer; er war genötigt, für di: größere Hälfte der Zech» — 460 Mark hatte er bei sich — noch seine Uhr al« Pfand zu hinterlegen und schwor, nie wieder Pilsener un ErzeugungslanLe zu trinken. ' Schedewitz. Der Gemeinderat hat die Einverleibung unserer Gemeind« nach Zwickau beschlossen. " Leipzig. Ein ISjähriger Bursch«, der im Postscheckamte 10000 Mark erhoben hatte, wurde auf der Straße von einem Men schen angehalten, der ihm vorschwindelt«, der von ihm überbrachte Scheck sei falsch, er müsse noch einmal wieder mit zurück zum Schal ter. Dort verlangte der Gauner da» Geld und wie» den Burschen nach Schalter 1, während er selbst hinter der Tür des Schaltervor raum«» verschwand. Al» man endlich Gewißheit hatte, baß ein Be trug vorlag, war der Täter längst über alle Berge. « da» «istrn. Gilt« d« Ladentür gewaltsam entfernt, llung «ina^chlaaen und waren in dir D«schSst»riium« rin- Bevor ne jedoch etwa» erreichen könnt«, erschien ein render Schutzmann, woraus di« Dich, durch ein nach Lwn Garten zu flihvende» Fenster flüchteten. Am anderen Dag« wurde ein der Teilnahme verdüchtls« Kaufmann au» München festge- noynnen. Jedenfalls handelt e» sich um international« Einbrecher. " lich Herbstoerfammlung de» möglich gewovden durch die Verordnung de» Rotchsmibeits- ministeriums vom 12. September 1V22 und lediglich eine Folg« der noch immer rapid fortschreitenden Geldentwertung. Alle AenLe- rungen sind in einem 11. Catzungsnachtrag festgelsgt worden, von 'dem nach Genehmigung durch das Oberverstcherungsamt Druckstllck« an Kassenstelle abgegeben -werden. Anspruch <mf dis durch die Grnndlohnerhöhung eintretenden erhöhten Leistungen hoben Mit glied«, die am 2. Oktober 1SSS, dem Doge des Inkrafttretens des Satzungonachtrages, krank waren, erst von dem 14. Tage nach De- ainn der Krankheit ab. Dagegen haben Mitglieder, die vom 2. Oktober 1922 ab krank werden, bereits vom Anfang ob Anspruch auf die ihrem Grundlohn entsprechenden Leistungen. Au«, 5. Okt. Dieser Tage kehrten 22 Kinder, die der Frauen- vetein zu ihrer Kräftigung in das Bethlehemstift M Bad Laustck geschickt hatte, wohlbehalten, nvugestiirkt und hochbefriedigt ms Elternhaus^ zurück. Das städtische Wohlfahrtspflegeamt hatte Lie iKinder ausgewählt, die einer Grholunck am dringendsten bedurften, Peden Knaben und 1k Mädchen im Alt« von acht bi» 14 Jahren. Die Gewichtszunahme Ler einzelnen Kinder betrug 814 bi« 614 Pfund. Die beträchtlichen Mittel für Liesen Erholungsaufenthalt der 'Kinder waren dem Kurator des Frauenverein», Pastor Oertel, von seinen amerikanischen Freunden Mr Verfügung gestellt worden. Dank den Men Wohltätern, die in unvergänglich« Sieb« zum alten Vaterland« Ler Not deutsch« Kind« so treu sich annehment Aue, 5. Okt. Als vielfach gewünschte Neuerung bringt Li« Volkshochschule in diesem Hevbst einen »Offenen Zeichens«!/ Hi idem BilrgersclMllehr« Nagel allen, die sich zeichnerisch oder In ^kunstgewerblicher Technik vervollkommnen wollen, Anleitung unL Belehrung erteilen wird. Weit« erörtert Oberlehr« Lippold in einem fünfstündigen Lehrgang di« Beziehungen zwischen Kunst und Wirtschaft, Durchgeistigung handwerklicher Arbeit, Normung, Typimg, Massenfabrikation und Qualitätsarbeit. '" Schnecke vg-Neustädtel, k. Okt. Die Bahnhofswirtschaft ist se't Ende v. M. geschlossen, da der bisherige Pächter mit Zu stimmung der Nrichsbahndirektion seinen Vertrag gelöst hat und nach Pirna zurück^«kehrt ist. Wie wir hören, soll dieselbe vor- läufig nicht wieder verpachtet und ein Teil der Räume für Woh- nungszrveckc verwendet werden. Di« Schneeberg« Bahnhofs wirtschaft erfreute sich in früheren Jahren «ine» sehr starken Be suches, der aber seit Errichtung des Haltepunkte» sehr zurückge gangen ist und jetzt besonders unter den teuren Bierpvcisen zu leiden hatte. Nuri ist auch dieser Gastwirtsbetrieb ein Opfer Ler ungünstigen Zeitverhältnisse geworden. m. Neustädtel, 8. Okt. Das Bezirksschulamt für Neustadt«! be stätigte die zum zweiten Male «folgte Wahl Les Lehrers Maucksch als Leiter der hiesigen Volksschule unter Abweisung de» gegen die selbe erhobenen Einspruches von Schuldirektor Richter. — Der Stadtrat hat die Zuschlag« auf die Reichsmiete mit 400 v. H. (15 v. H. für den Zinssndirnst, 105 für Betriebskosten, 180 für laufend« und 105 v. H. für größere Instandsetzungen) festgesetzt. Schwarzenberg, 5. Okt. Bei der städtischen Sparkasse be-, , trugen im Monat September die Einnahmen 1069909M Mk. ins. * Vertretero«rsammlung d«» Deutsch«« Ski-VerbauLe». Di« Hauptvertretervcrsammlung de» D. S. D. fand kürzlich in Klingen thal statt. 250 Vertreter waren erschienen aus Deutschland, Oester reich und der Tschecho-Slowakei. Wenn nach Dr. Diems (General sekretär des Deutschen Neichsausschusses für Leibesübungen) Worten die Skiverbände leider in der nächsten Zeit allergrößte Sorg« für die Beschaffung von Schneeschuhen mit Zubehör, von billigen Reise- und Unterkunstsmöglichkeiten haben werden, so ist damit die Rich tung der künftigen Arbeiten des D. S. V. gekennzeichnet, wenn der Skilauf Volkssport bleiben fall. Die Jahresberichte des -auvtvor- standes und der Unterausschüsse ergaben ein erfreuliche» Bild von der Aufwärtsbewegung des D. S. D. und des Deutschen Ski-Laufe». Der Verband zählt 40000 Mitglieder und verfügt über 300 geprüfte Skilehrer. 60 Skiläufer erwarben im vergangenen Jahre das deut- sche Sportabzeichen. Die Wettläufe und die Austragung der Deut schen Meisterschaft des D. S. V. finden im Februar 1923 im -ar» statt. Den Deutschen Iugendskitag will Krummhübel im Februar 1923 übernehmen. Als Ort der nächsten Dertreterversammlung wird Oberhof bestimmt. Mederschl«»«, ö. Okt. Anläßlich der -erbstversammlung Stenographenverband«» Westerzgebivg« in Zvh-anngoovaenstvLt der hiesig« Verein zahlreich vertret«». Bon d«n an «m Wettschreiben beteiligt gewesenen Mitglied««, find preisaekrBnt worden: Lott« Au«, k. Okt. Unser« Les« machen wir auf die in vorliegender Nummer enthalten« Dekanntmachrmg der Ortskrankenkasse aufmerksam. Di« Erhöhung Ler Grundlöhne auf 500 Mark ist Geschlechtskrankheiten und Ehe, von Univ.-Prof. Dr. v. Notthafft- München, 11. Tausend, 200 Seiten, zahlreiche Abbildungen, geschmack voll geb. 132.— Nik. (einschl. aller Zuschläge) Max Hesses Verlag, Der- lin W. 15. Das vorliegende Buch verfolgt viel weiter gesteckte Ziele als die sonstigen Abhandlungen über Geschlechtsleben, verbreitet sich über die Bedeutung und Folgen der Geschlechtskrankheiten namentlich ür die Ehe und bespricht ausführlich die Vorbeugungsmaßregeln und >en heutigen Stand der Behandlungsmethoden. Besonderes Augen merk widmet es dem ehelichen Geschlechtsverkehr als der Hauptquells der Geschlechtskrankheiten; ein eigenes Kapitel ist der jetzt vielfach seforderten Untersuchung auf geschlechtliche Gesundheit und der Frage )er Anzeigepflicht der Geschlechtskrankheiten gewidmet. Das Buch wird viel Licht und Txost spenden. A. 8 Zur Eröffnung der Ehemnitzer Wertpapierbörse gibt das Bankhaus Bayer L Heinze in Chemnitz und Leip- z i g sein Nachschlagewerk „DieAktien-Gesellschaftenvon Chemnitz und Umgebung" in fünft« Auflage heraus. 8 Die neue Devlseuhaufle an der Börse ist wohl in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die deutsche Notenpresse in den letzten Wo chen geradezu Rekordleistungen ausgeführt hat und daß sie es dazu noch triumphierend aller Welt verkündete. Außenpolitisch liegen kei nerlei Momente vor, die den Kursstand der Mark tiefer herabdrücken müßten, als er noch vor einem halben Monat stand; man hätte viel mehr nach dem Abschluß Les Abkommens mit den Belgiern und der Bank von England erwarten sollen, daß die Mark sich, wenn auch langsam, so doch stetig in der Bewertung gesteigert hätte. Durch die übertriebene Arbeit der Notenpresse ist die drängende Kapitalnot der großen Wirtschaftsbetrisbe zwar nicht behoben worden, wohl aber hat der kleine Spekulant wieder eine ausreichende Menge von Geldschei nen in die Hand bekommen, um sich an der Devisenspekulation zu be teiligen. Da schon kleine Umsätze genügen, um das Niveau der De visen zu andern, so ist die augenblickliche Devisenhauffe wohl darauf znrückzufübren, wobei allerdings gesagt werden muß, daß auch der außenpolitische Horizont sich wieder umzieht und somit die Börse von ihrer Aufwärtsbewegung für ausländische Geldsorten nicht so bald Abstand nehmen wird. Streiwald, 5. Okt. Unser Turnverein feierte vom 16. bis 18. September die Weihe seiner neuen Fahne. Die Vorfeier wurde durch einen Kommers in Weigels Gasthof eröffnet, in welchem der Ehren vorsitzende des Feste», Gemeindevorstand Grimmer, die erschiene- * D« Landesausschuß d«r Deutsche» Demokratischen Partei in Bayer» nahm in Nürnberg eine Entschließung an, die sich mit der Bildung einer parlamentarischen Arbeitsgemein schaft zwischen den Demokraten, der Deutschen Volks partei und dem Zentrum im Reichstage einverstanden erklärt. Hervorzuheben ist die Erklärung des Landtagsabgeordneten Dr. Dirr, daß die Demokraten bereit seien, das Ministerium Lerchenfeld außer halb der Koalition weiter zu unterstützen. Ferner schloß sich Dr. Dirr der nun eine schnelle Verbreitung findenden Forderung an, das da» Reichsministerium Les Aeußern rasch mit einer geeigneten Per sönlichkeit besetzt werden solle. ftL478 Männer und 17744 Frau«, al» arbeitilo, gemeldet, »usa*- M«n also 43 217 oder 0,7 v. gegenüber OZ o. im vormonqt. ' Vertiueruu- do, Gssmdahmmck«-»«. Da di» Reich»eis«nbabn Nahverkehr den örtlichen P*rkehr»unt«rnchmung«n dm diesen m erst« Linie »»kommenden Verkehr entzieht, hat der ReichsverkeKrs- Minister bestimmt, daß vom 1. November ab di« Mindeftfayr- Preis« für Einzelreisekarten nach «in« Entfernung von 7 Kilo- «aeiern, für Zeitkarten nach einer Entfernung von 8 Kilometer» be irechnet werden.' Di«se Mindestfahrpreis« betragen vom 1. Rovemb« ab für Linzelfahrkarten im Fernverkehr in der 4., 3., 2. und 1. Kl. ?, 10, 16 und 30 Mk., für Monatskarten der 4., 8. und 2. Kl. 108, Li» und 252 Mk. * Di« Fahrt«» aus d« staatliche» Kraftwag«ulini« Au« Sch«*« berg-Rrustäotel «erden am Sonnabend, den 7. Oktober, eingestellt. * «io tief die Erkenntnis vo» der Not d« Press« bereit» in all« Volksschichten gedrungen ist, da» beweist folgender Novell, d«n di« Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner an die Regierung gerichtet hat: »Der Verbandstag de» Stammvrrbanbe» bn Gewerk schaft Deutscher Eisenbahner steht mit groß«r Besorgnis d«m lang samen Hungertod« der Presse gegenüber, hervorgerufen VMch die unheimliche, fast unglaubliche und vor allem nicht gerecht- srrtigte Preisbildung der Papierindustrie. Dem Der- bandstag ist es unverständlich, bah die Reichsregierung immer noch «ne Papierausfuhr zuläßt.. Um Devisen zu erhalten und in erster A»i« «füllen zu können, «erden im Innern di« deutschen Arbeit nehmer entbehren müssen. Die Presse ist ein nottoendiges Instru ment der deutschen Arbeitnehmer, durch da» sie sich bessere Lebens- bedingungen erkämpfen müssen. Der Verbandstag erwartet von der Regierung, daß ste sich der Schwere der Verhältnisse, mit denen die Presse zu kämpfen hat, bewußt ist und unter allen Umständen recht baN» durchgreifend« Maßnahmen «läßt, um dem Wucher Lurch die privaten und staatlichen Waldbesttzer, Holzhändler und Pa- pierfabrikanten zu steuern, und der Not der Press« abzuhrlfen. Die Gewerkschaftsleitung wird aufgefovdert, sich zu gemeinsamem Bor- aehen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund sofort in Verbindung zu setzen/ " Sozialdemokratie und Ueberschichten. Der sozial-demokratischtz „Dolkswille" in Hannover betont, daß wir manch« drückenden Not behoben sein würden, wenn wir W« die «forderlichen Kohlenmengen verfügten, um alle in Deutschland vor handene» Erzeugung-Möglichkeiten voll ausnutzen zu können. Das Blatt verurteilt es, das augesicht» dir harten Talsack^en Lio Berg arbeiter vom Verfahren von Ueberschichten mit d« Begründung abgehalten werd«n, daß Lie Uebe «schichten Lem Schwerkapital zu gute kämen. Ls bezeichnet diese Behauptung als eine bewußte Irreführung, weil in Wirklichkeit auch Lis Arbeiterschaft daraus Nutzen zipht, wenn stilliegende Hochöfen wieder angsbkasen, brach liegende Ziegeleien wieder in Betrieb gefetzt w«rLrn. Hier wird anerkannt, daß die Unternehm« nicht die alleinigen Nutznieß« sind, am allerwenigsten jetzt, wo Lie größtmögliche Steigerung Ler Ge- samtarbeitsleiftung das Gebot Ler Stund«, der einzige Weg ist, Ler aus Lem Wirrfal Ler Gegenwart in ein« besser« Zukunft führt. Das sozialdemokratische Organ macht überdies g«lt«nL, Loß Lie Arbeit« nicht nur als solche, nicht bloß als Angehörige des Le irischer Volkes, sondern auch al» Verbraucher von Kohlen ein Interesse durcm haben» daß, sofevn es in den Kräften der Bergarbeiter sieht, Ueberschichten verfahren werden. Aus Liefen Aeußemnaen klingt eine Stimme der Vernunft, die es verdient, Laß man sie hört. ne» Säst« und Turn« auf» herzlichst« begrüßt«. D«» weiter«« st«*' grüßte d«r Berrinsvorsitzende Josef Wetzka di« Festversammlung. Die Grüße de» Saue» Überbrachte Gauvertreter Lana«. Di« Dar»! bi«tungen des festgebenden Verein», im Turn«risch«n sqwi« di, Ge- sang»vorführung tu» Gesangverein» der Firma Bruno Neukirchner zeugten von guter Durchbildung. Wetter wurden Gipfelübunam brr Dorturnervereinigung am Barren und Pferd, sowie künstlerisch« Gruppen von der Turnrrschaft Ob«affalt« gezeigt. Di« gwischM- pausen wurde» durch komisch« Vorträge und Sesang»vorführung«n ausg,füllt. Zur V«Hchönerung des Abends trugen mit bei die Damenriege und die Sängerriege de» Turnverein» Niederbors. Nm Sontag früh ertönte Weckruf, dann folgte die Ehrung der gefallenen Mitglieder am Kriegerdenkmal. Vormittag» fand Siebenkampf der Mitglieder und Fünfkampf der Iugendturner statt. Um 1 Uhr mit tags marschierte der sestgebenbe Verein mit der verhüllten Fahne nach dem Festplatz, um den Wriheakt zu begehen. Der Ehrenvorsitzende Ge meinbevorstand Grimmer hielt die Festrede. Nachdem der De- sangvtrein da» Weihelied mit Musikbegleitung gesungen und Pastor Börnerden Wciheakt vollzogen hatte, fiel die Kalmenhülle und di« Turnerinnen Übergaben die Fahne dem Fahnenträger. Gemeinde- vorstand Druner-Oberpfannenstiel überreichte im Auftrag der Paten eine Fahnenschleife; zwei weitere Schleifen wurden überreicht von den Ehrenmitgliedern und den Turnerinnen. Von den Frauen der Mit glieder wurden Schärpen gestiftet. E» folgte ein Festzug durch den Ort, dem sich allgemeine Freiübungen sowie Stabübungen unb da raus Fünfkampf der Turnerinnen und Mannschaftssteinstoßen an schloß. Am Montag beschloß ein Derelnsball da» in allen sein«» Teilen schön verlaufene Fest. Lukas Eranach. Zu seinem 450. Geburtstage am 4. Oktober 1922. Die Stellung der für deutsche Kunst Interessierten ist Cranach gegenüber in den letzten Jahrhunderten manchem Wechsel unterwor fen gewesen. Hatte man fast dreihundert Jahre lang seinen Namen neben Dürer und Holbein genannt, so schloß sich eine Zeit an, da man seinen Schöpfungen gegenüber sich zurückhaltend und höchstens in den Werken seiner ersten Schaffensperioden bedeutsame Leistungen erblickte. Das nicht alle Arbeiten Lukas Cranachs von seiner eigenen Hand geschaffen sind, daß viele seiner Gemälde seinem ausgeoehn- len Werkstattbetrieb entstammen und nur Leistungen von mehr ober minder begabten Schülern darstellen, an die der Meister die letzte Feile legt«, scheint heute festzustehcn. In den letzten Jahren ab« hat sich eine gerechte Würdigung der Bedeutung Cranachs für unsere Kunst Dahn gebrochen; eine Wiederentbeckung des Meisters erfolgte, und viele jüngere Künstler entbrannten in Liebe und Verehrung zu dem Maler, zu dem sie ein nahes, innere» Verhältnis gewannen. Hatte man früher dem jungen Cranach Bewunderung gezollt, so stu- vierte man jetzt mit Eiser und Hingabe die Werke, die den Cranach- Stil in Vollendung zeigen. Besonders die Akt» des Meister» wurden als „Vorbild einer klassischen Kunst nationalen Gepräges" ge priesen. Zu Kronach im Bistum Bamberg wurde der Maler, der eigent lich Müller hieß, sich ab« nach seiner Vaterstadt Eranach nannte, im Jahre 1472 geboren. Sein Vater war sein erster Lehrer, in Witten berg empfing der werdende Künstler dann die ersten maßgeblichen Eindrücke. Mit 32 Jahren wurde Lukas Cranach zum Hofmaler des Kürfürsten Friedrich» des Weißen von Sachsin ernannt. Fünf Jahr« spät« machte er auf Anregung seine» Gönner» eine Reis« nach Hol land. Der Künstler war damals schon ein berühmter Mann, sodaß neuere Forschungen annehmen, daß seine Reise nach den Niederlande» nicht «ine reine Stubienangelegenheit war, sondern vielmehr einen diplomatischen Auftrag des sächsischen Kurfürsten darstellte, der ein Interest« daran hatte, bei den holländischen Machthabern durch ein« hock angesehene Persönlichkeit vertr«ten zu sein. Welch« Einflüsse die Reise in künstlerischer Hinsicht auf Cranach hatt«, ist schwer s«st»u- steilen. Der Annenaltar sür di« Schloßkirch« in Torgau, d«r des, Mai«» erstes Werk nach der Heimkchr darstellte, erweist jedoch, daß die künstlerische Entwicklung de» Meister» durch die holländische Reis« stark gefördert worden ist. Unerwähnt mag auch nicht bleiben, daß Cranach in drn Niederlanden den damak» fünfjährigen Karl V. malte und auch in Beziehungen zu dem brandenburgischen Kurfürsten L« tooL Zu Such« «ewann h« Mick« damals gleichfalls ein nahes persönliches Verhältnis; ihm als einzi- jetzt ein einzigartiges Beispiel geschenkt worden durch die Ausgrabung gen Künstler saß der Reformator zu mehreren Bildern, die zu den o« Wasserburg Buchau im Moore des oberschwäbischen Federsees. Sine urgefchlchlliche Festung. Schon um die Wende de» zweiten vorchristlichen Jahrtausends isina der Mensch der endenden Steinzeit daran, seine Siedlungen auf Höhenkuppen anzulegen und ste gegen sein, Feinde mit Wall und Graben zu umziehen. Aber so lange er al« Nomade umhcrzog, hatte das feste Derteidigungswerk für ihn keine dauernde Bedeutung. Eist al» um 1000 v. Lhr. der Ackerbau«: in deutsch«!, Landen seßhaft wurde, da begann der Nu»bau der alten Höhenfestungen. Für «ine solch« voko«4ch>ck>Uiche FestunSeonlaoe vor drei Jahrtausenden ist UN» I bedeutendsten Lutherporträts zählen. Zweimal wählte die Stadt Wittenberg Lukas Cranach zum Bür germeister, welchen Posten er bis zum Jahre 1544 bekleidete. Sechs Jahre später finden wir ihn in Ausgburg und Innsbruck, wohin er seinem in Gefangenschaft befindliche» Fürsten gefolgt war, 1552 kehrte er mit Friedrich nach Sachsen zurück. Im Alter von 81 Jahren starb er im Jahre 1553. Zahllos sind die Arbeiten von der Hand bezw. aus dcr Werk statt dieses Meisters. Bon den religiösen Bildern nimmt „Maria mit dem. Kinde", ein im Breslauer Dom befindliches Werk, die erste Stelle ein. Selten nur ist Cranach ein solch sprechender Gesichts- ausdruck gelungen, wie ihn das Antlitz dieser Gottesmutter aufwcist; lieblich und reizvoll ist dcr landschaftliche Hintergrund behandelt. Unter den zahlreichen weiteren Schöpfungen des Meisters, die reli giöse Vorwürfe behandeln, seien genannt: „Die Ruhe auf der Flucht" aus dem Jahre 1504, die in Erfurt befindliche „Vermählung dcr heil. Katharina", der „Torgauer Fürstenaltar", der im Frankfurter Stä- delschen Institut sich befindet, der „Sündenfall", dir „Ehebrecherin vor Christus" in der Münchener Pinakothek und das in der Wei marer Schlosskirche aufgestellte Altarbild „Christus am Kreuz". Don größter historischer Bedeutung sind Cranachs Bildnisse, da- runter solche Luther» und Melanchthons, Friedrichs Les Weisen, Les Kurfürsten Albrecht von Mainz und des Herzogs Heinrich des From- Dle Grabungen, die seit dem September 1921 durchgeführt wurde», haben ein anschauliches Stück Vorzeit ans Licht gebracht, das uns le bendiger, als jede andere Urkunde es könnte, in die Kulturverhält nisse der beginnenden Eisenzeit einführt. In der „Umschau in Wis senschaft und Technik" (Frankfurt a.M.) schildert Dr. Hans Retnerth diese neugewonnene Moorfestung des ersten christlichen Jahrhunderts. Die Siedlung, die dcr sogenannten Hallstattperiode angshört, lag auf einer Insel des einstigen Fcdsrsees, sie war durch Wall und Graben geschützt. Die Hauptpalisade, deren Durchmesser 136 m be trägt, steht in ihrem unteren Teil' heute noch so fest wie vor 3000 Jahren und bildet mit ihren in den Ufcrschlamm eingetriebenen Psihlen von 5—15 ond Stärke eine 1 m Licke WanL. Hinter Lirser Haupt verschanzung befindet sich ein 10 m breiter Wassergraben, und dann folgt eine weniger stark gebaute Innenpalisade. Diese dreifache Schutz- wehr ist aber nur auf der Ostseite der Wasserburg angewendet. Die dahinter aufsteigeude Insel ist von Gebäuden besetzt, die zu verschie denen Gehöften zusammcngcfaßt sind. Ihre Reste, die Balkenböden, Wände und cingcstürzten Dcckentcile gestatten eine Wiederherstellung, durch die man ein genaues Bild einer solchen vorzeitlichen Siedlung gewinnt. Um einen kleinen quadratischen Hof, zu dem eine breite Einfahrt von dcr Dorfscite führt, gruppieren sich in Hufeisenform die Wohngebäude mit ihren rechteckigen Stuben und deutlicher Herdstelle. Vier solcher Wohnstuben liegen um den Hof, an den sich die lang- gestreckten Wirtschaftsgebäude in einer engen, noch nicht meterbreitcn Gasse anschließen. Hier befanden sich die Ställe und Dorratsspeicher. Die Bauart ist der in der Hallstattzeit übliche Blockbau; mit Bronzebeilen wurden die Stämme in vortrefflicher Weise bearbeitet. Statt der Holzbalken findet sich nur bet kleinen Nebengebäuden die Flechtwand. Einen Blick in La» tägliche Leiben gowiihren Li« zahllosen auf gefundenen Geräte, Gefäße und Schmuckfachen. Ls gibt kaum einen GagensianL Ler Heutigen Töpferei, Ler «richt Lamals fchcm benutzt worden wäre; Näpfe, Schüsseln, Schalen, Henkeltassen, prunkvolle Pokale, ja sogar Milchfläschchen für Diugling« und Spülnäpfchrn. In Bronzegug sind zjerliche Messer, Nadeln, Armreifen und Fing«r- ringe hergestellt. Das schönste Schmuckstück ist eine gewichtige Hals- kette mit 170 Bronzsringcn, die bas Geld jener Zeit darstellten. Die meisten Fundstücke sind infolge der erhaltenden Eigenfchaft de» Tor- fes wie >Li« ganze AnsieLkmg in best« Verfassung. Der Diohhreichtnm ergibt sich aus drn haufenweisen Knochenresten von Rind, Pferd, Schaf, Ziege und Hausschwcin. Getreidefunbe fehlen, doch «Uten dir zahlreichen steinernen Handmühken auf den Getreidebau -i». men. Allegorischen und mythologischen Charakter tragen u. a. die Werke „Brunnen der Jugend", „Selbstmord dcr Lnkrezia" und „Ve nus und Amor". Da» in Kobura aufbewahrtc Turnierbuch des Kurfürsten Jo hann Friedrich umsast fast 150 ausgemalte Federzeichnungen des Meisters, von dem auch Kupferstiche und Entwürfe zu Holzschnitten auf uns gekommen sind.