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' E» ist nachgerab« Zeit, die Gedanken wieder auf den Teil der innere» Politik, den man al» schleichend« Regierungskrisi» im Dauerzustand bezeichnen kann, zurückzuwenden. Der Reichstags» Präsident LSbe, der vor und tn Görlitz di« große Koalition nach recht» al» ein» unbedingte Notwendigkeit ansah, pendelt neuerdings in einem Artikel, den er unter der Ueberschrist: Wo st ehe» wir? der sozialistischen Presse zugehen laßt, nach links zu den Unab- hängigen hin. Gin Zeichen für die Hülflosigkeit der Führer der Mehrheitssozialisten. Heute so und morgen anders. G» ist kein Wund«, wenn weite Kreise de» Volke» diese Schaukelpolitik miß billigen und sich Parteien anschließen, die eine geradere politische Linie »«folgen. Di« durch den Streik weiter erschütterte Reichs- regierung geht finsteren Tagen entgegen. Die Deutsche Dolkspartei wird Rechenschaft fordern wegen der Ernennung Rathenau» zum Außenminister. Dem Reichskanzler, dem man in dies« Sache öffent lich Wortbruch und Hinterhältigkelt vorwirst, wird e» trotz all« Ge- wandhekt nicht leicht werd«, sich zu rechtfertigen. Wenn es ihm auch geling« wird, »och einmal einem parlamentarisch« Mißtrauen», »otum zu entgeh«, so wird doch di« moralisch« Stellung d« Regie rung immer schwäch« werden. Schließlich brauche» wir ab« bet de» wirtschaftlich« Kämpf«, die komm« können, und bei den bevor stehend« außenpolitisch« Auseinandersetzung« eine Regierung, die «in« möglichst ausgedehnt« Autorität besitzt. Die Regierung Wirth hat st, weder nach d« rechten, noch, wie sich wieder gelegentlich de» Eismbahnerstrekks gezeigt hat, nach d« linken Seite hin. Das Der- trau« des Hru. Potnärr« zu chr wird allein keine Wund« wirk« Berlin, 10. Febr. Me aus gutuatrrrichteter Quelle milgeteilt wird, dürft« General Rollet in den nächsten Tagen der deutschen Regirrung eine n«r Not« in b« Sntwaffnuugefrage überreichen, der« Einzelheiten gelegentlich der letzten Besprechung de» Generals mit dem französischen Ministerpräsidenten Poincare festgelegt wor den sind. In d« Note soll angeblich in ultimativer Form eine Ant wort der deutsch« Regierung auf die letzten Vorstellungen der inter- »lliiertm Kommission üb« die Umwandlung d« Polizei gefordert »«den. deutsch« Abordnuna «st morgm «introff« wird. Die polnisch« Ad- ordnung ist heut« yt« angekommen. Fortdauer do» «tr-W» i» MittrldeutschlaM BerN», 10. Febr. Im Bezirke Erfurt ist der Eisenbahn erstreik noch immer voll im Dange. Züge au» der Richtung Hall« dürfen nicht einfahr« und die Frankfurt« Schnellzüge müssen umge- leitet werden. Di« Erfurt« Eisenbahn« wollen mit diesem Sonder- streik die vom Reichskanzler angedrohte Maßregelung de» Haupt- Whrer» i« Streik, Menu«, verhindern. stk Geld gewisser»«-« adzutous« Hi« ist jedenfalls ein« zu «streben. Dies« Fragen -ab« aatürlich nicht» damit zu tun, ob d« v«- gangen« Str«ik berechtigt war. Die Gewerkschaft« selbst hab« ihm di« Berechtigung abgesproch«. Da st« di« nächst« dazu find, könnt« man di« Akt« üb« diese Frag, schliß«. Nur muß imm« wird« auf da» doppelt« Spiel der Sozialdemokratie htngewtes« werden, dl, durch ihr« vertret« tn der Regierung d« Streik scharf verurteil« läßt, in ihr« Pr«ff, ab« durch sanfte TL», die Beamten zu sich hinüberzuzieh« »«sucht. ? Eine m« Ententekommission. " verN«, 10. Febr. In Berlin ist eine aus Engländ«», Franzos« und Italienern zusammengesetzte Kommission erschienen, um mit der deutsch« Regierung über den Neubau von Schiffen zu »«handeln. Bekanntlich muß Deutschland auf Grund des Versailler Vertrages jährlich LOO 000 Tonnen Schiffe für die Entente bau«. Bei der bisherigen Ueberfüllung de» Schiffsnchrktes hat man auf die Aus führung dies« Bestimmung nicht bestanden. Jetzt ab« will die Entente trotz de» Weiterbestehens b« Ueberangebotes an Schiffs raum vou Deutschland di« Schiffsbauten verlangen. Dle Aussprache. Man schreibt un» au» Berlin unter dem 10. FOrnarr Nicht vvrübergehen kann man an dem Lob, da» der Reichskanzler -u Technischen Rothilf, gespendet hat, die doch wohl be- trächtltche» geleistet hab« muß, wen» wir auch in unserem Teil« Sachs«» wenig davon gemerkt haben. Bekanntlich wird dies, Ein richtung von den Linksfreund« Dr, Wirth» sonst gemeinhin al» Streikbrecherorganisation angeseh«. Schwer mag diese« Feinde alle» i Bayerischen di» An«kennung der Unterstützung d« »süddeut schen Länder' geworden sei». Eingeweihte miss«, daß die fest« Haltung insbesondere Bayerns -« d« Reichsregterung überhaupt er möglicht hat, mit einem blauen Auge au» der Affär« herauszukom. m«. E» ist nicht das erste Mal, daß von Baye«, dem Dom im 'Ayge all« Ordnungsfeinde, der Zug der Gesundung ausgeht, viel leicht auch nicht da» letzt« Mal. Am Himmel stehen neue schwarze Streik wölken, die sich jeden Tag entlad« können. Kommt neues Unheil über Deutschland, dann wird Herr Wirth wird« die Arm« nach Bayern und twm übrig« Süddeutschland aus streck« müsse». recht i» d« Gemeindevertretung und sind auch an den Vorhand- lungr» der Ausschüsse ihre» eigenen Rifsort» nur beteiligt, wen« st« vom Ausschuss* feKst »ft beaalender Stimm« zugezog»n wovdem Di« Bürg,rm«ist«r «erd,» aus joweil, sech» Johr« gewähkt. Werde» sie nach sechsjähriger Amtszeit nicht wiedergewShtt, so er- hatten ft, di« Hälft« ihm» Diensteinkommen» «och auf vier Jahre. Französisch« Aufmarsch i» Deutsch-Vberschlest«. Oppel«, 10. Febr. Aus Veranlassung der interalliierten Kom mission wurde die sofortige Verstärkung der in den deutschen Kreisen Oberichlestcus stehenden Truppen durch zwei Iägerbataillon« und eine LanÜompagnie au, der Gegend von Rybnik angeordnet. Dir Iägrr- bataivone werden mit Auto» in die Gegend von Rosenberg und Kreaeburg befördert. Gleichzeitig wurde von General Lerond «ine scharf« Durchsuchung der deutsäien Bevölkerung nach Waffen an- Beim Bogirm der mit Spannung «warteten Aussprache üb« di« gestrigen Erklärungen de» Reichskanzler» bat der Reichstag ia lein« Weise das Bild eines großen Tages. Der Reichsv-rkohrsmimst« macht seine Ausführungen denn auch vor verhältnismäßig schwach b«- fttztam Hause und versuchte nicht di« Unruhe des Hallies zu bannen. RoichsverkehrsMinist« Groener gab im wesentlichen nichts Neues zu den gestrigen Erklärrmgen des Reichskanzler». Er verlas die bereits in Ltzr Presse bekannten Richtlinien des KvLln-'Lt» in der Sache der MaßregMmg der StveWsschnld'gi.a. Ms « bei sein« Ausführun gen Wer die Technische Rochilfe die Tatsache anfllhrich daß Regie rungen sich ansang» gegen da» Ginsetz« der Technischen Rothisik ge wehrt haben, setzte ein lebhaftes „Hört, Hört!' bei der rechten Parrei «in. Der Derkshrsminist« gab auf die Frage, welsche Regierungen in Betracht kämen, Keine Antwort. Gemeint sind wahrscheinlich die Aue, 11. Fdbr. Terpsichore, Hoh« Kunst ist noch nicht allzu ost bei un, zu Gaste gewesen. Und doch verdient yevqde die Tanz kunst erhöhte Aufmerksamkeit. Sie ist «in wesentlicher Bestand!«« der neuen Bildung, deren Begriff sich jetzt zu formen im Gong« ist. Diese Bildung will geistige, Wissen und sselisch-rSvperliche De- tiitigung vereinen und so «ine neue Grundlage einer zeitamtißen Pädagogik schaffen. Soelisch Empfunden«» körperlich plastisch vor Augen zu fickten unk» auf dies« Weis« der Menge zu übermittel^ dies« «gen« Empfindungen miterleben M lassen, ist der Grund- ,zweck Ler hohen Kunst de» Tanzen». Den Ton, in diesem Sinn» wird« neu entstehen zu lösten, ist da» Bestreben einer sich immer mehr Geltung verschaffenden Richtung. Durch da» Uebvrstvöm« seelischer Regungen in die Mieder des Tanzend«» weiden diese gleiäffom vergeistigt und zum sprechenden Armdnkck«M«l. Die rhytm-isch« Betätigung d» Körper», di« Wiedergabe! «nusikaltscher Empfindung« wirkt veredelnd aus d« Körper, bildet diesen «ich in einer gesundheitlich fördernden Art tmrch. Daher sollte Lie Tanzkunst m«hr Allgemeingut werden und über' iHv» jetzig «Pflog«. DEM—— "" - I Oertttche Angelegenhetten.I * Der Entwurf der »«« Gemeinde-rbnung. Münist« Linptnskl küirdigtr an, daß noch im Lauft de» Monats Februar dem Landtage der Entwurf «in«r neu«« Ge meindeordnung zugehen werde. Der Entwurf stcht u. a. vor: All« Gomeirden erhalten «ine Einhrit«v«rfassung. Die Gomctndev«tretung wird auf jewoff* drei Jahre aowShtt: La» Streikende Straßenbahn«. Berki», 10. Febr. Heute vormittag sammelt« sich^ vor dem 'Straßenbahnhof Weißensee etwa 400 Straßenbahner an, um die Wiederaufnahme des Straßenbahnverkehr» zu verhindern. Die Schutzpolizei sandte sofort einen Schnellwagen mit LV Beamten, die die Demonstranten zerstreuten. Ein Trupp von etwa 70 Straßen bahnern zog von Tegel nach Berlin, wurde jedoch unterwegs zer- streut. Mehrer« tausend Straßenbahner versammelten sich in Moabit und zogen durch die Invalidenstraße nach der inneren Stadt. Unter wegs hielten sie Straßenbahnwagen an, mißhandelt« das Schaffner- uuo Führerpttsoual und veranlaßt« die Fahrgäste zum Aussteig«. ze, messche Regierungen m , . . . lind wahrscheinlich die sächsischen und bnumschwffglschen. Nach oen Ausführungen des Reichsverkehrsmtnisters, Lie von nur ganz geringem Beifall begleitet waren, «griff dos Wort für die MchrheRssozlaldemokvati« Zlbg. Wels. Dr führte einen wahren Giertanz anrf, um einerseits den Auf gaben der Mehrheitssozialisten al» Regierunospavtei gerecht zu wer- oen, allerdings es über auch mit dem linken Flügel seiner Partei und Mählerschast nicht zu verdecken. Nbg. Wels beklagt» zwar auch Len Streik, sprach aber dann noch von einem bedingten Beamtenstreilrecht. Für das Zentrum sprach der Abg. Höfle, -w naturgemäß die gestrigen Ausführungen des Reichskanzlers in allen Punkten unterstrich. Ihm folgte der Deutschnationale Berndt, der in temperamentvoller Weise di« wahren Schuldigen an dem Streik festnaeeltr. Seine Rede war ein wirkungsvoller Angriff gegen die Mchrheltssozloldemokvati«, de ren zersetzende Tätigkeit auch innerhalb der jetzigen Regierung er an der Hand der Rede des Abg. Wels beweisen konnte. Abg. Berndt wie» in treffenden Worten nach, wie unser ganzes hurtiges System an dem Ausbruch des Streikes schuldig sei. Das Fazit, daß er mm den ganzen Vorgang« zog, gipfelte in der Feststellung, -aß von Siner Regierung, in der Ler sozialdemokvatische Einfluß überwiegt, nimmer mehr die Gesundung unseves deutschen Volkes zu erwarten sei. Unsere Politik verlang! endlich nach Siner wahren Regierung, die im Sande Ordnung sckzasfe. Für di« Dolkspartei ergriff das Wort der früher« Reichsminister Dr. Scholz, der es verstand, di« spannendste Aufmerk samkeit des Hauke» für sich zu fesseln. Er legte den Standpunkt der Dolkspartei zu Ler Unmöglichkeit eines Bmmtenfloeiks fest, auch er konnte der Negierimg nicht -« Vorpurf ersparen, daß sie bei der Re gelung der Beamtengchälter nicht so verfahren M. wie es zu wünschen gewesen wäre. Seine Rede spitzte sich zu einer scharfen Auseinander setzung mit dem Reichskanzler zu. Dr zog in überzeugender Logik die Abrechnung zwischen den Worten Los Reichskanzler« un- den Tat sachen, die sich tn seiner Haltung während oes Streik» rm- der Ver handlungen zrrr Beendigung gezeigt hätten. Scholz endigte sein« Ausführrmgen mit den Morten: Der Reichskanzler Äs Mathematiker wird wissen, baß in der großen Differenz, di« zwischen seinen gestri gen starken Worten und seiner tatsächlichen Haftung besteht, Las Ver trauen -er Deutschen Dolkspartei zu ihm entsprechend nur gering sein kann. Die Ausführungen de» dolkspartei ßmd-n bei -er recht« Partei starken Beifall.'Der RelchkLmzior versuchte sich gegen -ie Dor- würfe de« dlbg. Sckwlz zu verteidigen. Dr machte Mittelttmgen über den Gang d« Verhandlungen, au« denen nur »och mehr ersichtlich wurde, welcher Unterschied zwischen seinen vorher geäußerten Grund sätzen und dem tatsächlichen Gang der Verhandlungen besteht. Der Reichskanzler wurde zeitweise minutenlang vom heftigen Widerspruch Vrr Rechtsparteien, ober auch der Linkspartei unterbrochen, ja von Opposition geradezu umtost, während die Kratttianspartsien ihm in keiner Weift zu Hilft kamen. Ganz auffallend war der Unterschied der Tonart der gestrigen Rede de» R-ichekanzftrs mit feinen heutigen Ausführungen. Während er gestern von Ausrührern und Beamten- revoften gesprochen hatte, brz-schnete er Hoube den Streik nur als Aus- bruch einer im Volke herrschen-« AllgemS'nsrvegrmg. Den Ausfüh rungen Le» Reichskanzlers, von -enen man nicht -rn Eindruck batte, daß si« zur Stärkung der Stellung Dr. Wirchs beiaetraaen hätten, folgte spärlicher Beifall auf de» Bänken der Regierungsparteien. Auch dort schien man unter dem peiMchen Eindruck dar Ausführungen de» Reichskanzler» zu stehen. wähl di« Hälft« ihvo» bisherig« DieNsteintvmmen» auf Lebenszeit zu. Gin« Wah! auf L«»«n«-eit findet nicht mehr statt. Di« fetzt im Ambe besiMichen Düvgermoister und Ge- meiudevorstänv« hab«» ihr Amt auf Verlangen des »««gebildeten Gmneindovat» ni«L«rzut«g«n; diost» Verlangen kann «rst- moiia innerhalb ftch» Monate», spät« immer nach Ablauf je einer sechsjährigen Amtszeit gestellt werden. Die Rechte auf ihre Dienst- bezüge bleiLen d«n so au» ihrem Arnie scheidenden Bürgermeistern gewahrt. Die Kreirhauptmannschaften, Amtshauptmannschaft« und Beztrksvevbänd« bleiben di» auf weiter«, bestehen. * De, Landesverband sächsisch»« Frau«,wer«ine hat zu d« Forderungen der sächsischen Lehrerin» enveraine Stellung ge- nommen und sich hinter dies« Forderungen gestellt; sowohl beim Kultusminister al» auch beim Landtage sind die notigen Schritt« einyoleitet worden. Di« Lehrerinnen fovd-r», daß der Einfluß der Frau in der Mädchenergiehung durch folgende Maßnahmen sicher- gostellt werden müsse: 1. Mindestens dft Hälfte der Lehrstellen einer Mädchenschule muß In den Händen der Frauen sein. Dl« Zahl der akademisch gebildeten Lehrerinnen muß an jeder Anstatt der Zahl der Akademiker entsprechen 2. Sind in einer höheren Schul« für Knaben mehr als 10 Mädchen, so ist eins Lehrerin haupt amtlich anzustellen, hinsichtlich Ler Vorbildung muß diese Lehrerin der der Mehrzahl -er Lehrer entsprechen. S. Jede Fvaueuschrile steht unter der Leitung einer Lehrerin, die dem Divektor der Anstalt neben- geordnet ist. In jeder Klasse einer Frauenschuhe muß mindestens Lie Hälfte Ler Gesamtstundenjzahl von Frauen erteilt werden. Der Unterricht in Deutsch, Bürgeckund« und Erzichungslehre soll tun lichst von ihnen erteilt werden. Die Beschäftigung von verheirateten Frauen ist für dies« Schulgattnng .wünschenswert im Nebenamt. * Da« Siedlungswesen. Zur Bekämpfung der Wohnungsnot sind insgesamt in den Jahren 1S1S bis 1921 im Freistaat Sachsen 13 980 Wohnungen aus öffentlichen Mitteln „bezuschußt' worden. Die De samtherstellungskosten haben 922 Millionen Mark betragen, wovon 782 Millionen Mark durch Zuschüsse, 140 Millionen Mark durch den Dauerertragswert gedeckt worden sind. Zu den 922 Millionen Mark hat das Land allein 450 Millionen Mark beigetragen. Von den an- nähernd 14 000 Wohnungen sind 7425 als Siedlungsbauten anzu sprechen einschließlich der Wohnungen im Vierfamilienhaus, wenn wenigestns 200 Quadratmeter Gartenland vorhanden sind. Dazu kommen noch etwa 500 Reich-Heimstätten. Die Gesamtherstellungs- kosten einer Kleinwohnung sind von 8500 Mark im Jahre 1918 auf annähernd 90 000 Mark im Jahre 1921 gestiegen. Während noch im Jahre 1919 durchschnittlich an Zuschuß für eine Kleinwohnung etwa 35 000 Mark erforderlich waren, bei lesen st« sich tm Jahre 1921 auf 77 000 Mark * Die Deutsch« Dolkspartei hat im Reichstag ein« Antrag ein- gckbvacht, daß der Tag der Uobevgabe Oberschlesiens au Pol« zum nationalen Trauertag gemacht v«rLe. * Aus der Kraftwagenlini» Schwarzenberg—Aunaberg wird am 13. d. M. der Betrieb wieder ausgenommen. An«, H. Febr. Am Mittwoch, den 15. d. M. abends 8 Uhr hält d« Allgemein« Turnverein seine 60. Hauptversammlung im Der- «insheim Restaurant Bürqergart« ab. Anträge sind bi» zum 12. d. M. schriftlich an den Vereinsvorstand einzureichen. Die Turn stunde beginnt weg« der Jahresversammlung schon um 7 Uhr. Da» Erschein« aller Ehrenmitglieder und Mitglied« ist Pflicht. Au«, 11. Febr. Der Gisendrch« Clemen» Henni« au» Mb-roda beging heute da» Iublilüum seiner LvjShrlgen Tätigkeit bei der Firma Erdmann Kircheis. Der Jubilar wurde von den Firmeninhabern und von sein« Arbeitskollegen -«glückwünscht und beschenükt. Schneeberg, H. Febr. Es wird nochmals auf dle am Dienstag, den 14. Februar, abends 8 Uhr im Gasthaus „Zur Post' stattfindende kirchliche Gemeindeversammlung aufmerksam gemackt. Die Gemeindeglteder sollen mit der neuen, am 1. April d. I. in Kraft tretend« Kirchgemeindeordnung unserer ev.-luth. Landeskirche sowie ihr« Verfassung bekannt gemacht werden. Auch ander«, von den Gemctndegliedern gestellte, da» kirchliche Leben in unserer Ge meinde betreffende Fragen können erörtert und beantwortet werden. Die im Vorjahre stattgefundcne Versammlung bot manche wertvolle Anregung imd dürfte noch Dielen tn guter Erinnerung sein. Schneeberg, 10. Febr. Der Chorgesangverein hält am Freitag, den 17. Febr., abends A8 Uhr im Ratskeller seine ordentliche Gen«- ralversammlung ab, tn welcher der Jahres- und Kassenbericht er stattet und Neuwahlen vorgenommen werden. Stach der Hauptver sammlung, zu welcher lt. Anzeige alle Mitglieder eingeladen werden, beginnt der Chor wie üblich seine Uebungsstunde. Alberoda, 11. Febr. Gemeindevorstand Schettler beabsichtigt, End« April b. 3-sein Amt ntederzulegen. Infolgedessen wird vom Gemeinderat di« Besetzung der Stelle ausgeschrieben. Gesuche mit Unterlagen von vorgebildeten Gemeindebeamten lind bis 1. März d. I. einzureicben. Zum Gemeindeamt soll« freistehende Schulklassen umgebaut werde». — Zwickau. Nacht» kst eine schwere Flasche durch ein Fenster de» Altarplotzee der Marienkirche geworfen worden. Das Schutz fenster und die wertvolle Kathedalverglasung ist zertrümmert wor den. Man kann wohl noch von Glück sagen, daß dabei nicht das in der Nähe stehende ,Heilige Grab', ein auserlesenes Kunstwerk aus dein Anfänge de» 18. Jahrhunderts, durch den Wurf beschädigt wor den ist. " Plan« k. B. Dom Denkmaftmsschuß zur Errichtung «tn« Denkmal» für das Gtammvsgnnent war ein Gesuch beim Bezirks ausschuß Her Anttshouptzmamrschaft Plauen «kigesangen, für -lesen Zweck einen namhaften Boitrag zu bewillige». Vom AmtshalA- innnn Dr. Beschorner wurden hierfür 3000 Mm!k voryeMayen- Die SoaeaLdvmotvaten wandten sich gegen diHe Ausgabe, un- La sie vie Mehrheit haften, mußte mit Ablehmmq des Antrages gerechnet werden. Auf emmal bekamen die Bürgerlichen Zuzug von uneck- hängiaer Seite, Lie erklärt», zusammen zu wollen, wenn da» DenL- mal in «ine An lag« hineingebaut wend«. So stand schließlich da» Tflfftimmimysverhältni» 4:4 mck.da der Amt«hm«pim<mn den Aus schlag gab, wurden di» 3000 Mark für La, 134er DenLnal bewilligt. Konzerte» Theater, Dergniigungerr. Marschall Petain km N-rknland. Frankfurt a. M., 10. Febr. Der neu« französische Armeeinspek- teur Marschall Petain hat in der vergangenen Woche die im Rhein land« stehenden französischen Truppen besichtigt. In Düsseldorf, Mainz, Wiesbadrn und in Nrustadt in der Pfalz fanden große Trup- »enparaden statt. In Koblenz hatte Marschall Petain auf der Wei terreise eine kurz« Besprechung mit dem amerikanisch« Oberkomman- ' Girrenden, der aus dem Bahnhos zur Begrüßung des französischen Marschalls erschienen war. Freigabe bm Luftschiffbau«. Vrrkkm 10. Febr. Halbamtlich wird mitgeteklt: Da, Londoner Ultimatum vom 5. Mat 1921 forderte «. a. von Deutschland, daß di» Fabrikatton und Einfuhr von Luftfahrmatrrtal «st drei Monat» nach b«u Tage wied« ausgenommen werd« dürfe, an dem di« Inter alliierte Lustfahrkontrollkommission anerkannt hab« würde, daß Ar- tikel 202 der Vertrage, von Dersaille», der Deutschland dle Ausliefe rung alle« militärisch« Luftfahrgerät» zur Pflicht macht, vollständig ausgMhrt sei. Nach neunmonatiger Arbett kst dke» jetzt gekunaen. Die Bot- schafterkonferenz hat am 1. Febr. beschlossen, dm Beginn der Warte zeit von drei Monaten, vom 5. Febr. ab, in Lauf zu setzen, so daß am 5. Mak die Fabrikation und die Einfuhr von Luftsahrzmamaterial wied« aufgenomm« werden können. Nach Ablauf dies« drei Mo- nat« wird auch di« unter der Leitung de» General» Masternman stehende Kommission al, erst« d« drei vom Vertrag« eingesetzten militärischen KontvollKoowrtssümea ihm Tätigkeit tu Doutschkmd «instetlem Pkw»' XI. Sympalhk« für Deutschland. Lugano, 10. Febr. Die Agentur-Wolta «fährt au« dem Vatikan: Der Papst hat er aufrichtig bedauert, daß ein Teil der französischen Presse seine Wahl als eine Aenderung der politischen Orientierung tn französisch-freundlichem und beutsch-feindlichem Sinne glaubte be- trachten, zu können. Sobald der Papst davon Kenntnis erhielt, be- ries er den Kardinal Bertram, den Erzbischof von Breslau, zu sich und bat ihn i.: einer herzlichen Unterredung, Deutschland zu ver sichern, daß er alle Symvathien für die deutschen Katholik« hege und alle Völk« ohne jeden unterschied oder Vorzug segne. Neue Beschuldigungen goge» Sepp Oerte» Braunschweig, 10. Febr. Der mshoheltssozialMsch« „Volks- sveunL' veröffentlicht ne-u» Emtzhijllungen Über Len unabhängigen früheven Ministerpräsidenten Oerter. Oerter soll wahrend sein« Minrsterschast von -em Fabriöartten Wcmmel in Hehlen drei v. H. -rs buchmäßigen Roingswinnes und später, wenn er Lauernd in di« Dienste Wsmmels trete, 10 v. H. des Reingewinnes und Gor- schliffe in Höhe von 3000 und 7000 Mark »«langt haben. Die Landtayssrattian Ler sozialdemokratischen Partei verlangt, Laß Oerter au» Lar Fraktion der Unabhängigen ousscheide und sein Landtagsmandat Niederlage. Anscheinen- wollen di« Mehrhoits- sozialisten ihren Eintritt m Lie Arbeitsgemeinschaft mst den Un abhängigen von der Erfüllung dies« Forderung abhängig machen. Da« italienisch« Kabinett bleibt. Rom, 10. Febr. Der König hat den Rücktritt des Kabinetts nicht angenommen; es wird am 18. Februar vor das Parlament tret«. G«k, 10. Febr. D« offtzftll. V^tnu d« deE-poknffch« K^ung nicht ab ft^i« sft «tt ihrm bfthertmn Dimstbezüg« unkündbar alo GimeinLolmamt« angastellt, -ob« k«iu Stimm-