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3232 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 101. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Verfahren und Apparat zum Bleichen von Fasermaterialien für die Papierzeugbereitung von Benjamin Cawthorn in Hylton b. Sunderland und James Porteus Cornett in Claxheugh b. Sunderland (Grafschaft Durham, England). D.R.P. 82725 (Kl. 55). Bei diesem Bleichverfahren wird gleichzeitig sowohl die Bleich flüssigkeit als auch das Material, auf welches die Flüssigkeit ein wirken soll, von Behälter zu Behälter hinübergewechselt, um die Bleichwirkung zu erhöhen. Bei den bisherigen Bleichmethoden hat man stets nur die Bleichflüssigkeit zwischen Behältern hinüber wechseln und hiermit eine Durchströmung der der Bleichung unterworfenen Fasern eintreten lassen, wobei es unvermeidlich ist, dass die Fasern sich beim Durchgang der Bleichflüssigkeit verdichten undmehrundmehr zusammenschliessen, sodass schliesslich die Flüssigkeit keine Wirkung mehr hat. Einer solchen Verdichtung wird nun gemäss vorliegender Erfindung dadurch vorgebeugt, dass das Fasermaterial unausgesetzt in einem mehr oder weniger Fig. 1 ist die Seitenansicht, Fig. 2 die Oberansicht des Apparates. Als Einführungsapparat dient die konische Durchgangs- oder Waschtrommel A, bei welcher das Wasser aus dem zerkleinerten Fasermaterial entfernt wird, nachdem letzteres in den Kesseln gekocht und in geeigneten Aufschliessmaschinen oder Holländern vorbereitet ist. Ein Trog B bildet die Zuführungsrinne für die eine und andere der zwei Kufen C C l , deren Gestalt nicht wesent lich ist. Mittels einer quer über den Kufen angeordneten Vor gelegewelle 3 mit Kegelrädern 4 werden durch Eingriff an den entsprechenden Rädern 5 die stehenden Wellen 6 angetrieben, die sich innerhalb der Kufen C C1 befinden. Diese Wellen 6 tragen Rührarme 7, um die Fasern in den Kufen in Bewegung zu halten. In der Sohl der Kufen sind Abzugsöffnungen in Verbindung mit Ventilen 8 und Rohrleitungen 9 vorgesehen, wodurch die Ver bindung mit einer Centrifugalpumpe 10 hergestellt werden kann, von welcher das Druckrohr 11 zum Ausfluss in den Behälter T emporführt. An die Sohle dieses Behälters T schliesst sich in ähnlicher Art eine Abflussleitung mit Ventil 12 an, und auch die übrigen Behälter T1 T 2 T 3 T* sind je mit Abflussöffnung und Ventil 12 versehen. Sämmtliche von den Ventilen 12 ausgehenden Zweigleitungen vereinigen sich mit dem Hauptrohr welches zu einer andern Centrifugalpumpe oder Fördervorrichtung P führt. Von letzterer wird das flüssige Material aufwärts durch das Rohr N zu einem Tröge oder einer Vertheilungsleitung 0 gefördert, sodass es von da in irgend einen Behälter T T l T 1 T 3 T 4 , je nach Wahl, einlaufen kann; zu diesem Zweck sind geeignete Stöpsel oder Ventile über jedem der Behälter an dem Ablauftroge angebracht. Vorausgesetzt sei 'nun, dass zunächst die Kufe C in Benutzung genommen wird. Alsdann wird in dieselbe zuerst das Bleichbad in abgemessener Menge und dann die Faser eingebracht, bis die Füllung erzielt ist. Während und nach der Füllung werden die Rührarme für eine gewisse Zeit in Bewegung gehalten. Danach öffnet man das Ventil 8 der Kufe G und lässt die Pumpe 10 den ganzen Kufen inhalt in den Behälter T fördern. Sobald dieser Behälter T voll ist, kann dessen Ventil 12 geöffnet werden, wonach die Pumpe P den Inhalt jenes Behälters durch das RohrM ansaugt und über die Behälter reihe zum Vertheiler 0 hebt, von welchem ein Ablaufen beispielsweise in den Be hälter T l stattfindet. Mittlerweile kann die Kufe C 1 in gleicher Weise mit dem Bleichbade und dem Material gefüllt werden. Wenn der Be hälter T leer geworden ist, schliesst man dessen Ventil 12 und lässt den Inhalt ausgeprägten Schwimmzustande oder einem Zustande der auf geschlossenen Vertheilung in der Flüssigkeit gehalten wird. Behufs Durchführung des Verfahrens wird in eine oder mehrere Bleichkufen C die mit Rührvorrichtungen sowie am Boden mit Ablassventilen versehen sind, die erforderliche Menge der Bleichflüssigkeit eingemessen. Sodann wird die zu bleichende Faser in die Kufen eingeführt, bis letztere mehr oder weniger voll sind, wobei während des Füllens die Rührvorrichtungen in Betrieb zu halten sind. Die Kufen stehen durch Rohre und Pumpvorrichtungen mit einer Gruppe oder Batterie von Bleichbehältern TT 1 ... in Verbindung, deren untere Auslässe mit einer gemeinsamen, zu einer Pumpe P führenden Saugleitung M verbunden sind, wobei diese Pumpe die Wechselförderung von Bleichbad und Material aus einem Behälter zu irgend einem andern derselben Reihe vermittelt, nachdem die erstgenannte Pumpvorrichtung Bleichbad und Material zusammen von der Kufe zu einem der Behälter gefördert hat. Diese Hinüber wechselung wird nach Erforderniss bei der gehörigen Temperatur unter Anwendung von Dampfstrahlvorrichtungen bewerkstelligt. Es ergiebt sich bei dem Verfahren ein mehr oder weniger ununterbrochenes Anfüllen und Entleeren der Kufen, während ein mehr oder weniger stetiges Umrühren, Mischen und Hinüber wechseln der Stoffmasse von Kufe zu Behälter und von Behälter zu Behälter stattfindet, bis das Verfahren beendigt ist und der Stoff abgelassen wird. der Kufe C1 auf dem Wege durch die Pumpe 10 in diesen Behälter T hinübertreten. In gleicher Weise kann alsdann der gesammte Inhalt des Behälters T l durch Vermittelung der Pumpe P in die Behälter T 3 , T 3 oder T i hinüber wechseln, und da jeder Behälter nachher aufeinanderfolgend wieder entleert wird, können sie jeweilig zu erneuter Benutzung hergerichtet werden, indem man den Inhalt eines der vorhergehenden oder eines andern hinein- oder in der beschriebenen Weise hinüberwechseln lässt. Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zum Bleichen von Fasermaterial zum Zweck der Papierzeugbereitung, dadurch gekennzeichnet, dass das Material, nachdem es in einer Vorbleichkufe unter Umrühren mit ständig bewegten Flügeln behandelt ist, sammt dem Bleichbad mittels Pumpe in einen Behälter einer Behälterreihe gefördert ward, um von Behälter zu Behälter ohne Trennung von Bleichbad und Material bis zur vollendeten Bleichung des letzteren hinüber gewechselt zu werden. 2. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1. ein Apparat, bestehend aus zwei abwechselnd zu füllenden Vorbleich kufen (C G 1 ) in Rohr- bezw. Pumpenverbindung mit dem ersten von Behältern (T T l T 2 T 3 T*), welche eine Absaugleitung (M) gemeinsam haben, und bei welchen der Inhalt auswahlsweise aus dem einen in den andern durch die Pumpe (P) hinübergewechselt werden kann.