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Alleiniges Organ des Verein« Deutscher Buntpapier-Fabrikanten und des Schutzvereins der Papier-Industrie. Organ von 10 Sektionen und für die Bekanntmachungen der Papiermacher-Berufsgenossenschaft. Alleiniges Organ der Papierverarbeitungs-Berufegenossenschaft und ihrer 8 Sektionen. Organ für Bekanntmachungen der Vereine Deutscher Holzstoff-Fabrikanten und Deutscher Papier-Fabrikanten. Alleiniges Organ der Berliner Typographischen Gesellschaft. XX. Jahrg. Berlin, Donnerstag, 3. Oktober 1895. Nr. 79. Inhalt. Seite 2517 R. Wolf, Magdeburg-Buckau. 2516 2517 Seite 2513 2513 2513 2513 2514 2515 Preisvereinigungen i. Amerika Briefumschläge in England . Reagens auf Holzschliff . . Strohpappen Schweizerische Papierfabriken Undichte Dampfkessel . . . Jahresbericht der Nieder- Oesterr. Handels- und Ge- werbekammer Schriftgiesserei-Neuheiten . . Eine Beilage von 2518 2519 2519 2519 2519 2522 2534 Typographisches und Litho graphisches aus Brügge . Maschinen und Apparate der amerikan. Druck-Industrie Keilspatien für Bogensatz . Neue Sprungrücken-Maschine Eingänge Kleine Mittheilungen . . . Zolltarife des In- u. Auslandes Serbiens Papierhandel in 1894 Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen zum Preise von 2 M 50 Pf- für das Vierteljahr (im Ausland mit Post-Zuschlag) an Bei Bezug' unter Streifband müssen wir dagegen, des hohen Portos wegen für In- und Ausland gleichmässig 4 M. für das Vierteljahr berechnen. Wer nicht mehr unter Streifband beziehen will, theile uns dies durch Postkarte mit, damit wir den Versandt einstellen können. Jeder Bezieher erhält in jedem Vierteljahr als kostenfreie Zugabe eine Lieferung der neuen Pracht-Ausgabe von Hofmann’s praktischem Handbuch der Papierfabrikation. Neu zugetretene Bezieher können gegen Einsendung der Postquittung bis auf weiteres die früher erschienenen Hefte zu je 1 M. erhalten. Preisvereinigungen in Amerika. Die amerikanische Strohpappen-Co. American Straw Board Company wird in diesem Jahr eine Dividende vertheilen, nachdem sie in den letzten Jahren ohne Nutzen gearbeitet hat. Die Fabriken sind in gutem Zustand und die Preise, wie in Nr. 57 mitgetheilt, erhöht. Da die Abnehmer vor der Preiserhöhung nicht viel verkauft hatten, so ist augenblicklich die Nachfrage schwach, wird aber bald wieder in die gewohnten Bahnen einlenken. Die niedrigen Preise, welche in den vergangenen beiden Jahren für Zeitungsdruck erzielt wurden, veranlassten, wie von uns wiederholt mitgetheilt, verschiedene Versuche zur Herstellung einer Vereinigung der bedeutendsten Fabriken. Ein bestimmtes Ergebniss wurde jedoch nicht erzielt, und da sich der Markt erheblich gebessert hat, die Fabriken auch reichlich mit Auf trägen versehen sind, so will man jetzt die Regelung der Preise der Nachfrage und dem Angebot überlassen und von einer Ver einbarung absehen. Briefumschläge in England. Im Verlauf einer Erörterung im englischen Parlament über die Einfuhr von in deutschen Gefängnissen hergestellten Waaren wurde hervorgehoben, dass in England auch die Einfuhr von Briefumschlägen in letzter Zeit rasch gestiegen, den englischen Fabrikanten also auf einem« Gebiet empfindlicher Wettbewerb erwachsen ist, das sie bisher allein beherrschten. Ob die er neuten Anstrengungen der Fabrikanten und namentlich der Arbeitervereinigungen für verschärfte Handhabung des Trademark- Gesetzes erfolgreich sein werden, ist sehr fraglich. So erklärte ein Parlamentsmitglied rund heraus, dass er jede obrigkeitliche Verfügung bekämpfen werde, durch welche es dem englischen Verbraucher erschwert würde, seine Waaren aus den billigsten Märkten zu beziehen. Holzstoffmarkt in Skandinavien. Schliff bleibt fest, obschon wenig Käufer zu den jetzigen Preisen im Markt sind; für Zellstoff ist die Stimmung flau. Reagens auf Holzschliff. ■ 26. September 1895. Herr Höhn empfiehlt, in Nr. 74 Baldriansäure als Reagens auf Holzschliff. Ich habe verschiedene Versuche mit aus einer der ersten Fabriken bezogenen Säure angestellt, aber wie Sie sich durch die ein liegenden Muster überzeugen können, ist nicht die geringste Spur von Färbung bemerkbar. Auch beim Erhitzen des mit Baldriansäure be feuchteten Papiers trat keine Färbung ein. Aus seinen Ausführungen ist mir überhaupt nicht klar, aus welchem Grunde Herr Höhn das durch Käse hervorgerufene Gelbwerden des Papiers gerade der Baldrian säure zur Last legt. x . An den eingesandten Mustern ist allerdings nicht die geringste Färbung bemerkbar, obschon, nach dem abscheulichen Geruch zu urtheilen, die Behandlung mit Baldriansäure sehr kräftig war. D.Red. Strohpappen. .... 26. September 1895. Bezüglich des Berichtes über Strohpappen in Nr. 77 liegt es für jeden Einsichtigen klar auf der Hand, dass der Amerikaner mit unlautern Konkurrenzmitteln vorgeht. Stroh ist der billigste Rohstoff, und Strohpappen sind das billigste Erzeugniss der Papierfabrikation. Deshalb lohnt sich die Beimischung ' irgend eines Füllstoffes bei Strohpappen nicht, da jeder Füllstoff bedeutend theurer wäre als das Stroh. Wenn man aber in Betracht zieht, was von einem Füll stoff wirklich in Papier oder Pappe bleiben könnte, so wäre derselbe bald so theuer wie Strohpappe. Der Amerikaner hat unter Erde, die er in den deutschen Strohpappen gefunden haben will, doch jedenfalls geschlämmten Füllstoff verstanden, denn er kann nicht gut angenommen haben, dass man die Erde einfach vom Hof aus in den Holländer schickt. Die Redaktion hat aber schon ganz richtig angegeben, dass das Stroh eine derartige Beimischung nicht verträgt. Schon der Kalk, mit dem es nothwendigerweise gekocht werden muss, und von dem im Durchschnitt nur höchstens 10 pCt. zugesetzt werden, beeinträchtigt die Festigkeit oder den Zusammenhang der - Strohpappen, da die niedrigen Preise dessen Herauswaschen nicht zulassen. Kalk aber ist in vielen Gegenden theurer als Stroh; er wird in Gebirgsgegenden gebrochen, dagegen Stroh meist in der Ebene hervorgebracht. Wir haben fremde Muster bisher auf ihren Geruch noch nicht geprüft, wären die amerikanischen Muster besonders wohlriechend, so wäre das wohl aufgefallen. Stroh wird aber in Amerika auch nur mit Wasser gekocht und nicht mit Eau de Cologne. JJ. uchhande 13 26 52 104 20 30 40 50 Für Annahme und freie Zu sendung der frei an uns ge langenden Zeichen-Briefe hat Besteller der Anzeige 1 M. zu zahlen. Stellengesuche zu halbem Preis. Vorausbezahlung a. d. Verleger. Erfüllungs-u. Zahlungsort Berlin. Buchbinderei, Druck-Industrie, sowie für alle verwandten und Hilfsgi Pappwaaren-, Spielkarten-, Tapeten-, Maschinen-, c Herausgegeben von Erscheint jeden Sonntag u. Donnerstag. Bei der Post bestellt und ab- genommen oder durch Buch handel bezogen: einsohl. 1 Heft von Hofmann’« Handbuch d. Papierfabrikation vierteljährlich 2 M. 50 Pf. (im Ausland mit Po st-Zuschlag). Nr. 5404 der Deutschen Reichs- P o st-Z eitungs-P reisliste. Von der Exp. d. Bl. direkt unter Streifband, — In- und Ausland: vierteljährlich 4 M. Erfullungs- u. Zahlungsort Berlin. Preis der Anzeigen 10 Pfennig das Millimeter Höhe 50 mm breit (1la-Seite). Ermässigungen b. Wiederholung 6mal in 1 Jahr 10 pCt. weniger iriken usw. — FACHBLATT für Papier- und Schreibwaaren-Handel und -Fabrikation CARL HOFMANN, Qq Mitglied des Kaiserl. Patentamtes, Civil-Ingenieur, früher technischer Letter‘oo Ppierfabriken. Berlin W., Potsdamer Strasse 134.