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87» PAPIER-ZEITUNG. Nr. 22 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, boweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. ftir jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Belchspostanstalt bezogen werden. Registrirungssystem für Geschäftsbücher von Emil Lefebure in Fairfax (Linn County, Iova). D. R. P. 78417 (Kl. 11). Die Erfindung soll eine leichte Auffindung der einzelnen Konten ermöglichen, indem der Index selbst darüber genügende Auskunft giebt und trotzdem einen verhältnissmässig kleinen Raum im Buche einnimmt. Ein auf diese Weise ausgestattetes Hauptbuch ist durch Fig 1 dargestellt. Fig. 2 stellt eine Unterabtheilung der mit dem Buchstaben K beginnenden Namen des Hauptbuches dar. A ist die Indexseite und B eine Kontoseite des Hauptbuches. Das Hauptbuch selbst ist in alphabetisch geordnete Abschnitte getheilt; die Blätter sind entweder absatzweise fortgeschnitten und in geeigneter Weise mit Buchstaben bezeichnet, oder es sind in bekannter Weise Indexklammern an den einzelnen Blättern befestigt. Die Gruppe in Fig. 1 enthält links alle während die mit K beginnenden Namen in der Gruppe rechts enthalten sind. Aut Blatt A sind in regelmässiger Ordnung die die Köpfe der ver schiedenen Konten bildenden Namen geschrieben, z. B. unter dem betreffenden Buchstaben K. Die Indexseite ist durch eine vertikale Linie in ihrer Mitte getheilt. Links von dieser Linie sind die Namen geschrieben, welche den Kopf der Konten auf der linken Seite des Hauptbuchs bilden. Rechts von dieser Linie befinden sich die Namen für die rechten Seiten. Fig. 1 So befindet sich z. B. das Konto des in Fig. 1 auf der linken Seite des Blattes A zuerst angeführten Namens A. V. Kurtz auf der Rückseite des Indexblattes. Für die in Fig. 2 dargestellten Konten von Geo. King und D. Kemble ist der Ausschnitt d in dem Blatte A, Fig. 1, bestimmt. Um also das Konto aus den Einzel-Indexen zu finden, ist diejenige Stelle des Randes der Indexseite, welche dem im Index angeführten Namen gegenüber liegt, mit einer Auskerbung oder einem Ausschnitt (d oder d l ) versehen, welcher mit dem Blatt abschliesst, auf welchem das Konto steht. So ist die Kerbe d direkt den Namen Geo. King und D. Kemble gegenübergestellt, und da die Konten dieser beiden auf der vierten bez. fünften Seite dieser Gruppe gedacht sind, geht die Kerbe nur durch zwei Blätter. Das Konto Kegley & Co. ist auf der nächstfolgenden oder sechsten Seite gedacht; so geht die Kerbe d l gegenüber diesem Namen durch drei Blätter usw. Der Buchhalter findet das Konto, indem er seinen Daumen in die Kerbe gegenüber dem betreffenden Namen legt und das Buch an dieser Seite öffnet. Auf diese Weise ist es möglich, von den Namen, welche auf einer einzigen Seite voll ausgeschrieben sind, mit Hilfe der Kerbe direkt zu dem sich auf den betreffenden Namen beziehenden Konto zu gelangen. Bisher war es gebräuchlich, die untergeordneten Buchstaben oder Zeichen auf der Seite an den Fuss der Kerbe zu bringen. Dies verlangt natürlich, dass der Indexname oder das Zeichen nicht grösser als die Kerbe sei, und die hierdurch erforderte Abkürzung war unbequem und lästig, indem die nothwendige Kleinheit der Kerbe den Index undeutlich machte. Durch vorliegende Erfindung ist diesen Uebelständen voll ständig abgeholfen, indem der Name, so gross und voll wie gewünscht geschrieben, leicht auf der Seite und schnell in dem Buche selbst mittels der erwähnten Kerbe aufgefunden werden kann. Diese neue Art der Registrirung lässt sich sowohl für Haupt- und ähnliche Bücher, als auch mit gleichem Vortheil für gedruckte Veröffentlichungen verwenden. Patent-Anspruch: Bei Handlungs- oder Rechnungsbüchern zur Erleichterung der Auffindung einzelner Konten die Theilung des Handlungsbuches in Blättergruppen, deren jede einzelne eine oder mehrere zur Bezeichnung der links- und rechtsseitigen Konten des Buches ihrer Länge nach durch eine Linie einmal getheilte Indexseiten (A) und darauf folgend eine entsprechende Anzahl von Kontoseiten (B) besitzt, in welchen von den Indexseiten (A) ausgehende, bis zu dem betreffenden Konto führende Auskerbungen (d d1 . . .) an gebracht sind, derart, dass beim Aufschlagen der Indexseite (A) einer Blättergruppe jeder in der Linie der einzelnen Index bezeichnungen sich befindende Kerb direkt zu demjenigen Konto blatt (B) führt, auf welchem sich das dem betreffenden Index zeichen entsprechende Konto befindet. Anwendung von Säuren beim Bleichen mit Ozon von Siemens & Halske in Berlin, Otto Keferstein sen. und Otto Kefer- stein jun. in Greiffenberg (Schlesien). D. R. P. 78839 (Kl. 8). Bei einer grösseren Bleichanlage, in welcher die Rasenbleiche durch eine Bleichung mit künstlichem Ozon ersetzt war, wurde die Erfahrung gemacht, dass der Bleichprozess häufig durch Vor handensein von Soda oder Chlorkalk im Bleichgut beeinträchtigt oder der Effekt ein ungleichmässiger wurde. Wusch man das Bleichgut vor dem Einbringen in die Ozon kammer sorgfältig aus, bis es vollkommen neutral reagirte, so erhielt man zwar eine gleichmässige Bleich Wirkung; jedoch wurde in diesem Falle der Ozonverbrauch so bedeutend, dass die Ozon bleiche nicht mehr rentabel erschien. Nun ist es zwar in der Bleicherei als sehr gefährlich bekannt, das Bleichgut in trockenem oder feuchtem Zustande längere Zeit der Einwirkung von Säuren auszusetzen, weil, namentlich bei darauffolgender Anwendung von Chlorkalk, die Festigkeit der Faser sehr beeinträchtigt wird. Die Erfinder haben jedoch durch vielfache Versuche festgestellt, dass sauer reagirendes Bleichgut, in Ozon gebracht, nicht nur an Festigkeit nicht verliert, sondern dass während des Ozonisirens die Festigkeit zunimmt; das Bleichgut muss nur nach der Ozonisirung vor der Weiter behandlung mit Chlorkalk oder wieder mit Ozon gut ausgewässert werden. Als geeignetste Säure hat sich die Salzsäure erwiesen, und zwar ungefähr in der Konzentration, dass auf 10 Ctr. Waare etwa 75 kg Salzsäure von 25 pCt. Gehalt kommen. Die vortheilhafte Wirkungsweise der verdünnten Säuren während der Ozonisirung dürfte sich dadurch erklären, dass die bei der Ozonbleiche auf der Waare sich bildenden Ammonsalze, welche zu ihrem Aufbau Ozon erfordern und verbrauchen, hier unter Abgabe von wirksamem Sauerstoff zersetzt werden oder überhaupt nicht auftreten. Patent-Anspruch: Beim Verfahren des Bleichens mittels künstlichen Ozons die Behandlung des Bleichgutes vor oder zu Beginn der Einwirkung des Ozons mit schwacher Säure.