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& Buchgewerbe Buchdruck ege Buchbinderei ® ® ® ® e Steindruck eee Buchhandel Eingesandte Werke finden Besprechung. =- 699 Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. i Nr. 20. 5 Sachliche Mittheilungen I finden kostenfreie Aufnahme. Berliner Typographische Gesellschaft. -6-- Zu der am Mittwoch, 13. März, abends 9 Uhr im neuen Vereinslokal Becker’s Bierhallen Kommandantenstrasse 62, I Treppe stattfindenden Sitzung ladet mit der Bitte um zahlreiches und pünkt liches Erscheinen hierdurch ergebenst ein der Vorstand TAGES-ORDNUNG: 1. Geschäftliches. 2. Vortrag. Das Thema desselben wird vor der Sitzung noch bekanntgegeben werden. 3. Technische Neuheiten. 4. Fragekasten. Das geräumige Vereinslokal bietet hinreichend Platz zum eingehen den Studium der ausgelegten Fachliteratur und sonstigen eingegangenen und von 8 Uhr abends ab ausgelegten Neuheiten, worauf die geehrten Mitglieder ganz besonders aufmerksam gemacht werden. Gäste sind willkommen! Aus Berlin. 5. März 1895. Die Berliner Graphische Industrie ist gegenwärtig voll beschäftigt und die Zahl der stellungslosen Setzer gering. Hierzu trägt nicht zum Wenigsten die fortdauernde Tagung der gesetz gebenden Körperschaften in Berlin bei. Es ist aber auch begründete Hoffnung vorhanden, dass der günstige Geschäftsgang bei Buch druckereien, Buchbindereien, Schriftgiessereien usw. anhalten wird, in Hinsicht auf die mehr und mehr in den Vordergrund tretenden Vorbereitungen zur Berliner 1896 er Gewerbe-Ausstellung. Eine neue politische Wochenschrift, herausgegeben vom Geh. Rath Pindter, dem früheren Chefredakteur der Nordd. Allgem. Zeitung, soll demnächst erscheinen. Sie wird vermuthlich eine Art Gegenstück zu der Harden’schen »Zukunft« bilden. Die am 1. April zur Einführung gelangende 24 stündige Sonntagsruhe beschäftigt mit ihren Folgen lebhaft die Berliner Zeitungsindustrie. Als weder für die Verleger noch für die Arbeiter empfehlenswerthe Anordnung würde eine Festlegung dieser 24 stündigen Sonntagsruhe auf Sonnabend nachts 12 Uhr bis Sonntag nachts 12 Uhr angesehen werden. Es dürfte vielmehr ver sucht werden, dahin zu wirken, dass im Interesse von Verleger wie Arbeiter die 24 stündige Betriebsruhe von Sonntag morgens 6 Uhr bis Montag morgens 6 festgestellt werde. Die bisherigen Montags- Frühblätter dürften demgemäss entweder ausfallen, oder einige Stunden später erscheinen. Die Petition des Deutschen Buchdruckerei-Vereins in Sachen der Neuregelung der Postzeitungstarifs schlägt folgende Grund lagen vor: Die zukünftige Postgebühr für Zeitungen und Zeit schriften möge sich zusammensetzen aus: a) 8 pCt. vom Jahres-Abonnementspreise, b) 8 Pf. jährlicher Abgabe von jedem wöchentlichen bez. monatlichen Erscheinen, c) 8 Pf. von jedem beförderten Kilogramm Papier. Im Interesse der Verleger der mittleren politischen Provinzial zeitungen wird zu c) folgender Eventual-Vorschlag gemacht: 5 Pf. für jedes Kilogramm Papiergewicht von allen Nummern einer Zeitung, welche innerhalb der ersten Postzone (75 km) bleiben, und 10 Pf. für jedes Kilogramm Papiergewicht von allen denjenigen Nummern, welche über die erste Postzone hinausgehen. Diese Forderungen sind auf Grund sehr eingehender statistischer Umfragen und rechnerischer Grundlagen festgestellt. Die Petition ist mit einer umfangreichen Begründung versehen. Druck von Papier-Ausstattungen. Die meist mit neutralen ornamentalen Flächenmustern geschmückten Kassetten der billigen Briefpapiere, sowie die ähnlich verzierten Einschläge für Postpapiere aller Art werden gewöhnlich auf dem Wege des Steindruckes, in einer bis zu drei Farben, hergestellt. In diesem Artikel könnte der Accidenz- drucker mit seinem stilvollen Einfassungsmaterial erfolgreich in Wettbewerb treten. Ich denke hierbei namentlich an die herr lichen Renaissance- und gothischen Einfassungen der Typographie, welche zudem bei der gegenwärtig herrschenden Geschmacks richtung nur noch wenig gebraucht werden. Durch Stereotypie und Galvanoplastik lassen sich leicht die nöthigen Vervielfältigungen des Satzes herstellen, um die Maschine und das Papierformat voll ausnutzen zu können. Für manche Druckerei, welche einschlägige geschäftliche Verbindungen besitzt, wäre die Herstellung solcher einfacherer Papier-Ausstattungen eine gewisse Schule, nach deren Absolvirung der Schritt zu feineren und lohnenderen Drucken dieser Art leicht zu machen wäre. Es sind mir einzelne Accidenzdruckereien bekannt, welche sich auf diese Weise einen nutzbringenden Sonderzweig geschaffen haben. Setzer wie Drucker müssen jedoch durchaus solchen Aufgaben gewachsen sein, der Setzer noch mehr als der Drucker. Für die Papierausstattung kommen durchaus allgemeine Gesichtspunkte in Frage, die über die Anforderungen der Tages-Accidenz weit hinausgehen. Der Sinn für Eleganz und ein offener Blick für solide Reklame müssen den Entwurf einer solchen Drucksache leiten; eine vollendete technische Geschicklichkeit, welche die Vorzüge des typographischen Materials voll auszunutzen versteht, ohne sich in Spitzfindigkeiten einzulassen, muss für geschmackvolle Ausführung sorgen. a Illustrations-Tiegeldruckpresse mit Doppel farbwerk. Seitdem die Tiegeldruckpresse eine für die Buchdrucker unentbehrliche Hilfsmaschine geworden ist, haben die Maschinen fabrikanten fast ununterbrochen an der Verbesserung derselben gearbeitet. Dabei hat man in Bezug auf Druckfähigkeit wohl ziemlich das Höchste, was man von einer Tiegeldruckpresse ver langen kann, erreicht, während man sich lange vergeblich bemüht hat, die Einfärbung auf die gleiche Stufe zu bringen. Trotz mancher Fortschritte erreichte man es nicht, dass die bei feineren Arbeiten bemerkbaren Streifen in der Färbung oder ungenügende Deckung bei nur einmaligem Einfärben der Form wegfielen. Man hat schon früher diesen Uebelständen abhelfen wollen und Maschinen amerikanischen Ursprungs sind auch zu finden, welche schon unterhalb der Form ein Farbwerk besitzen; dagegen waren diese Tiegeldruckpressen oberhalb der Form nicht mit einer Farbe- Zuführung versehen, sondern besassen nur an Stelle dessen eine primitive Verreibungsvorrichtung. Bei anderen Konstruktionen war das Umgekehrte der Fall, das Farbwerk war oberhalb der Form, hingegen befand sich unterhalb derselben eine Art Farbtisch, wo die Auftragwalzen aufliefen. Wie schon erwähnt, haben aber alle bis jetzt bekannten Einfärbungsmethoden an Tiegeldruck pressen, bei den grossen Ansprüchen, die mitunter an letztere gestellt wurden, nicht genügt. Eine von der Maschinenfabrik von Rockstroh & Schneider Nachfolger in Dresden-Löbt&u an ihren Victoria-Tiegeldruckpressen zur Ausführung gebrachte Erfindung eines Doppelfarbwerkes erscheint geeignet, in dieser Beziehung eine erhebliche Ver besserung der Tiegeldruck-Pressen herbeizuführen. Durch dieses neue Doppelfarbwerk sind viele Uebelstände beseitigt, sodass die Einfärbung nunmehr derjenigen einer Cylinderschnellpresse nicht nachsteht. Die neue Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die Auftragwalzen sowohl oberhalb der Form, als auch unterhalb derselben frisch eingefärbt werden, wodurch man jetzt im Stande ist, eine Tonplatte von der vollen Grösse der Schliessrahmen bei einmaligem Einfärben tadellos zu