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29« PAPIER-ZEITUNG. Nr. 10 Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die Firma v. Zitzewitz & Spierling, Buchdruckerei und Zeitungsverlag in Hildesheim, ist verändert in v. Zitzewitz & Spierling, Buchdruckerei, Verlag des Generalanzeigers und der Deutschen Wäschezeitung. Die Hauptniederlassung befindet sich in Landsberg a. W. Inhaber sind die Herren Ernst v. Zitzewitz in Landsberg a. W. und Robert Spierling in Hildesheim. Vereinigte Strohstofffabriken, Dresden. Der Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1893/94 sagt Folgendes: Der Effektenbestand bleibt unverändert mit nom. 50 000 M. — in 4% Preuss. Konsols, 3% Sachs. Rente, 81/20/0 Deutscher Reichsanleihe und 31/20 Dresdner Stadtanleihe. Auf Central-Unkosten-Konto sind im Vergleich zum Vorjahre 2732 M. 15 Pf. weniger ausgegeben. Im April des Berichtsjahres ist die s. Zt. in der Subhastation erstandene Fabrik Lucka, die bei uns nie in Betrieb gewesen ist, zum Verkauf gebracht; wir stellen den Antrag, zur Deckung des entstandenen Buch verlustes das Dispositionsfonds-Konto bez. Reservefonds-Konto II heran zuziehen. Dohna-Neubau-Konto wurde, weil abgeschlossen, auf die betreffenden Anlage-Konten übergebucht und erscheint nicht mehr in der Bilanz. Auf Delkredere-Konto haben wir einen Verlust von nur 965 M. 84 Pf. zu verzeichnen; dieses Konto erscheint mit 39 034 M. 16 Pf. vorläufig genügend dotirt. Infolge besserer fremder Valuten und billigen Zinsfusses haben wir auf Zinsen- und Agio-Konto einschliesslich Obligations- Zinsen-Konto diesmal rund 10 000 Mark weniger als im Vorjahre ausgegeben. Es ist bekannt, dass infolge der in 1892 herrschenden aussergewöhnlichen Trockenheit die Ernte in Stroh- und Futterstoffen, die uns das Rohmaterial für das Berichtsjahr zu liefern hatte, in Deutschland, ja in ganz Europa derart schlecht ausgefallen war, wie seit Jahrzehnten nicht, und dass wir infolgedessen Strohpreise bewilligen mussten, wie wir dies, seit unsere Gesellschaft besteht, noch nicht erlebt haben. Dieser Mehraufwand ist ganz erheblich grösser, als das diesjährige Minderergebniss ausmacht, dabei konnten wir an eine Erhöhung unserer Verkaufspreise nicht denken, denn der Wettbewerb des stets billiger auf den Markt gelangenden Holzzellstoffes wird immer fühlbarer, und die Nothlage, in der sich die Papierindustrie nun schon seit Jahren befindet, hat noch kein Ende gefunden. Für das neue Geschäftsjahr glauben wir ein besseres Erträgniss versprechen zu dürfen, da die letzte Strohernte überall reichlich ausgefallen ist und wir, unterstützt durch die Wiederbelebung des amerikanischen Marktes, unsere Erzeugung nicht unwesentlich zu erhöhen gedenken. An Abschreibungen beantragen wir: 11/20/0 auf Gebäude-Konto 14 591 M. 02 Pf. 5% » Maschinen- und Apparate-Konto 64 676 „40„ 10% » Mobilien- und Utensilien-Konto . 2 403 " 36 " 10 % » Pferde- und Wagen-Konto ... 1597 „ 76 " 83 268 M. 54 PL Laut Gewinn- und Verlust-Rechnung beträgt der Netto-Gewinn: 2 862 M. 92 Pf. für Vortrag aus 1892/93. 136 851 » 47 » » Gewinn aus 1893/94. 139714 M. 39 Pf. Hiervon sind 6 842 M. 57 Pf. dem Reservefonds 1 = 5 pCt. von 136 851 M. 47 Pf. zuzuweisen, 3 455 M. 90 Pf. für Tantieme aus dies jährigem Gewinn an den Aufsichtsrath, 7 092 M. 57 Pf. für vertrags mässige Tantifeme und Gratifikation an den Vorstand und Beamte und, 120 000 M. für 4 pCt. Dividende zu zahlen (siehe Nr. 9), sodass 2 323 M. 35 Pf. zum Vortrag auf neue Rechnung kommen. Konkurs. Wilhelm Zeise, Buchbinder in Rathenow. Kaufmann F. W. Stietzel daselbst ist Konkursverwalter. Anmelde frist bis 1. März, Prüfungstermin 13. März. + Herr Julius Kübler, Direktor der Holzstoff-Fabriken Kübler & Niethammer in Georgenthal und Albertsthai früher Inhaber der Firma Kübler & Schmidt in Antonsthai, ist am 25. v. Mts. gestorben. Brand. Wir erhalten folgende Zuschrift: Camen i. W., 29. Januar 1895. Sonntag den 27. Januar, vormittags gegen 1/9 Uhr, brach in der Papierfabrik der in Konkurs befindlichen Firma Theodor Friederich auf eine bis jetzt nicht aufgeklärte Weise Feuer aus, welches sich zu gleicher Zeit auf dem Holländerraum und dem Lumpenboden so rasch entwickelte, dass bei Eintreffen der sofort herbeigeeilten Camener Feuerwehr zur Unterdrückung des Feuers nichts mehr gethan werden konnte. Es erforderte schon der angestrengtesten Thätigkeit der Wehr, den Brand eiuzugrenzen und die anstossenden Gebäude zu sichern. Vom Feuer vollständig zerstört wurde der im Jahre 1868 neu errichtete Theil der Fabrik und zwar der Papiermaschinenraum nebst den darüber liegenden Lagerräumen für Lumpen, Zellstoff usw., das Holländergebäude mit einer 180 PS Dampfmaschine und das Magazin gebäude. Die Gebäude waren massiv und sind bis auf die kahlen Mauern ausgebrannt. Die Fabrik wurde von Herrn J. F. Niermann aus Essen während der Konkursdauer betrieben. Der Schaden an Gebäuden und Maschinen beträgt etwa 180 000 M., welche jedoch nur mit % bei der Vaterlän dischen Feuerversicherung A.-G. zu Elberfeld versichert sind. Der Schaden an zerstörten Vorräthen beträgt etwa 30 000 M., ebenfalls bei derselben Versicherung mit % versichert. Vom Brande vollständig verschont blieb die Dampfkessel-Anlage und der ganze alte Theil der Papierfabrik mit zwei Papiermaschinen nebst Betriebsdampfmaschinen, sechs Holländern, fünf Lumpenkochern, einem Kollergang, einer 30 PS Dampfmaschine, einer 20 PS Dampfmaschine nebst Dynamomaschine usw. x. Vorsicht! Der D. R.-Anzeiger schreibt: Vor nachstehend aufgeführten Amsterdamer Firmen wird seitens der dortigen Polizeibehörde gewarnt: T. Berger & Co, J. van der Kamp Jr., Henri Averkamp, der sich als Zivil-Ingenieur und Händler in Velocipeden ausgiebt, Kwaak & Co., Herausgeber der Schmähschrift »Klappei«, früher »de Vlindere. Weltausstellung zu Chicago 1893. Die Diplome, mit deren Herstellung das Bureau of Engraving seit etwa 16 Monaten beschäftigt war, kommen wie die New Yorker Handelszeitung schreibt, demnächst zur Vertheilung. Der Stich misst 18 X 24 Zoll, das dazu verwendete feine Japan-Papier 26 X 36 Zoll, der Druck wird in schönen warmen Braun ausgeführt. Das Diplom erscheint als ein Stück architektonischer Ornamentik. In dem obern Felde sitzt Columbia, vor ihr drei Knaben, welche die drei in Amerika vorhandenen Rassen darstellen; im untern Felde erblickt man die Vertreter der übrigen vier Welttheile in einem antiken Ruderschiff', mit Columbus am Steuer, welche bewundernd zu ihrer glorreichen Schwester emporblicken. Die Verbindung zwischen beiden Gruppen stellt ein Genius her, welcher der Columbia einen Lorbeerkranz hinaufreicht. Der Theil der Schrift, welcher auf allen Diplomen gleichlautend sein wird, ist auf der Platte gravirt, während der Name des Empfängers, sowie die Angabe, wofür das Diplom zugesprochen wurde, in feinem Typendruck ausgeführt wird. Ermittelung des Grammgewichts L (5 bis 400 gramm pro • Meter) für 1500 Papier formate aus dem Riesgewicht von 1000, 500 Und 480 Bogen. 96 Seiten, Tabelle, gross 8°, gebd. 4 Mk. Zu beziehen vom Herausgeber Gustav Voigt, Merseburg, Winkel No. 2. H. EVERLING beehrt sich seinen geehrten Kunden anzuzeigen, dass er sein Geschäft unter eigenem Namen und für alleinige Rechnung nach 67 rue de la Victoire Pari^ verlegt hat. [2972 H. Huber & Co. London E.C., 26, Upper Thames Sl, 'X" Papierfabrikanten .Vertreter fÜT England. [72316 J. Schandua & Co., Biebrich a. Rh. empfehlen für Wiederverkäufer Düten und Beutel. Fto Reichhaltige, praktische Muster zusammenstell ungen ohne Kenn zeichen der Herkunft zu Diensten. PAUSPAPIER fabricirt als Specialität (74912 C. Berckmüller, Bruchsal, Baden.