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772 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 24. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Eine Vorrichtung, um Linien mittels Schatten hervor zubringen von Johann Weber in Plötzensee bei Berlin. D. R. P. 72 862 (Kl. 70). Um auch in Fällen, wo man ein Linienblatt nicht verwenden kann, z. B. bei Postkarten und anderem starken nicht liniirtem Papier, vollkommen gerade schreiben zu können, erzeugt man sich nach vorliegender Erfindung Linien auf dem zu beschreibenden Papier dadurch, dass man schmale Platten, Schnüre, Drähte und dergl. oberhalb des Papiers in einem gewissen Abstand von demselben derart anbringt, dass dieselben Schattenlinien auf das Papier werfen. Diese Schattenlinien benutzt man beim Schreiben als Richtlinien. Dreisieb-Papiermaschine von Eugen Füllner in Warm brunn (Schlesien). D. R. P. 73088 (Kl. 55). Die drei Siebpartien sind mit I, II und III bezeichnet. Die Siebpartie I bildet in bekannter Weise mittels Stoffeinflusskastens a1, Registers b l , Deckelstücks c l und zweier oder mehrerer Saug apparate d1 eine Papierbahn, welche über die Obergautsch walze hinweg in die Gautschpresse A gelangt. Die Siebpartie II bildet in gleicher Weise eine Papierbahn, welche ebenfalls in die Gautschpresse A gelangt. Unter der Wirkung der Gautschpresse A vereinigen sich die Papierbahnen der Siebpartien I und II zu einer Bahn, welche an dem Sieb s 2 der Siebpartie II hängen bleibt. Die Siebpartie III bildet in gleicher Weise eine Papierbahn, und alle drei von den drei Siebpartien gebildeten Papierbahnen vereinigen sich bei der Vordruckpresse D zu einer einzigen Papierbahn, welche, durch die Vordruckpressen D1 D- . . ., deren Anzahl sich nach der Papierstärke richtet, allmälig zusammen gedrückt und entwässert, die Gautschpresse B passirt und von hier der ersten Nass-Presse C zugeführt wird. Bemerkenswerth ist, dass jede Gautschpresse zwei Papier bahnen vereinigt, sodass die vereinigte Papierbahn, falls erwünscht, nicht nur bei B, sondern auch bei der Spannwalze E abgenommen und eventuell auf die Nass-Presse, die in diesem Falle unter der Siebpartie I angeordnet sein würde, geführt werden kann.] Metall - Ecken - Anschlagmaschine von August Barthel in Leipzig. D. R. P. 73062 (Kl. 54.). Diese Erfindung ermöglicht es, das Beschlagen sowohl der Wandungen als auch der Böden von Kartonnagen, Kasten usw. auf einer Maschine zu bewerkstelligen, während bisher für jede der beiden genannten Arbeiten eine besondere Maschine erforderlich war. Die Figur zeigt die Seitenansicht der Maschine in der für das Anschlägen der Böden geeigneten Stellung. An die Gestellwand a ist ein Säulenfuss b geschraubt, in welchem die Anschlagsäule c, die in ihrem unteren Theile als runder Zapfen gestaltet ist, sich seitlich drehen lässt, so dass der Anschlagkopf d entweder direkt als Aufleger für die anzu- Die Vortheile der Dreisieb-Papiermaschine sind folgende: 1. ermöglicht sie die Herstellung von Papier, Kartons und Pappen von auf beiden Seiten verschiedenem Stoff und Farbe und irgend einem Füllstoff in der Mitte; 2. ermöglicht sie die Herstellung von Karton- und Pappen dicken (Stärken), wie solche bisher auf Langsiebmaschinen nicht erreichbar waren; 3. liefert sie kaschirte Papiere und Pappen direkt fertig von der Papiermaschine. Patent-Anspruch: Eine Dreisieb-Papiermaschine, bei welcher die beiden ersten, unabhängig von einander je eine Papierbahn bildenden Siebe (s l s 2 ) in gleichem Bewegungssinne um die obere bezw. untere Walze ein und derselben Gautschpresse (A) geführt sind, und das zweite Sieb (s 2 ) zusammen mit dem eine dritte unabhängige Papierbahn bildenden dritten Siebe (s3) durch dieselben Vordruckpressen (D D l D2 . . .) und dieselbe zweite Gautschpresse (B) läuft, derart, dass durch die erste Gautschpresse (A) die Vereinigung der beiden ersten Langsiebpapierbahnen, und durch die Vordruckwalzen und die zweite Gautschpresse die Verbindung dieser mit der dritten Papierbahn herbeigeführt wird. schlagenden Böden genau unter die Hammerführung e zu stehen kommt, oder seitlich neben der Gestellwand steht. Der Anschlagriegel f ist in der Gestellwand verschiebbar und wird beim Anschlägen von Wänden oder Wand-Ecken durch zwei Stift- (oder Haken-) Schrauben g, welche in der Gestellwand sitzen, in seiner Stellung festgehalten. Ebenso ist auch die Anschlag säule c durch eine Klemmschraube h in ihrer jeweiligen Stellung zu befestigen. Es bedarf mithin nur des Lösens einiger Schrauben und der Verschiebung oder Verdrehung der Theile fund c, um die Maschine für die eine oder andere Arbeit benutzbar zu machen, wobei selbst verständlich auch der Hammerkopf i entsprechend zu wählen ist. Das Anschlägen der Metall-Ecken erfolgt in der üblichen Weise mittels des Fusstrittes m, des Hebels n und der Hammerführung e. Patent-Anspruch: Eine Metall-Ecken-Anschlagmaschine für Seiten- und Boden kanten von Kartonnagen, Kasten und dergl., gekennzeichnet durch das gleichzeitige Vorhandensein einer im Säulenfuss b dreh- und feststellbaren Anschlagsäule c, welche bei Nichtgebrauch zur Seite gedreht wird, und eines in der Gestellwand verschiebbaren Anschlagriegels f.