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1 Sicherheits-Ventil gewöhnlicher Bauart mit innerer Blei-Ausklei dung, ein Säure-Manometer und ein innen verbleites Lufteinlass ventil. Man achte darauf, dass das Sicherheitsventil genau auf den bestimmten Maximaldruck geregelt ist. Bei den Säure-Manometern ist zwischen Feder und Membran, zum Schutz gegen die Gase, eine Flüssigkeit eingeschaltet. Man muss stets für richtig zeigende Manometer sorgen; solche, deren Zeiger bei Abwesenheit von Druck nicht auf Null zurückgehen, müssen unverzüglich durch andere ersetzt werden. Die Lufteinlass-Ventile haben den Zweck, bei Entstehung von Vacuum im Kocher ein Zerreissen des Blei mantels durch selbstthätiges Einlassen von äusserer Luft zu verhüten. Fig. 4 veranschaulicht ein Säure-Manometer, Fig. 5 ein Lufteinlass-Ventil, bei dem sich b öffnet, wenn die Luftleere so gross oder der innere Gegendruck so schwach ist, dass der Druck der äussern Luft die Spannung der Spiralfeder a überwindet. Vorn in der Mitte der einen Stirnfläche des Kochers ist das Thermometer in den Kocher eingelassen. Fig. 6 ist eine Ansicht desselben von vorn, Fig. 7 ein Längsschnitt durch das Thermometer. Die in Figg. 6 und 7 dargestellte, als ameri kanisch bezeichnete Anordnung besteht aus einem verbleiten Winkelthermometer und 2 verbleiten Durchgangs-Ventilen von 10 mm lichter Weite, wovon das eine links das andere rechts vom Thermometer angeordnet ist. Die an letzteren befestigten Kupfer rohre enden auf einer Seite in einem Probe-Nehmer, auf der andern in einem Säure-Manometer. Das Thermometerglas kommt nicht un mittelbar mit der Säure in Berührung, sondern liegt in einer verbleiten, von der Säure umspülten Hülse. In Fig. 7 ist a der Raum, welcher die Säure aufnimmt, b die Kocherwand, c Verbleiung, d Dichtung, f Ausmauerung. Die Ausmauerung f ist der Deut lichkeit wegen um das Rohr herum weggelassen, hüllt dasselbe aber in Wirklichkeit völlig ein. Das Thermometer kann jeder Zeit, auch während des Kochens, durch ein neues ersetzt werden und soll zu diesem Zweck stets vorräthig sein. Die Skala des Thermometers muss selbstverständlich gut beleuchtet werden. Zu der Ausstattung des Kochers gehören ferner noch: 2 Dampf einströmventile, 2 Dampfausströmventile, 1 Dampfreduzirventil mit Manometer und ein Dampfrückschlagventil, deren Anordnung sowie die der Dampfleitungen weiterhin beschrieben werden. Fortsetzung folgt, cif. Herr R. in Dresden (Nr. 6) hält die Erörterung über cif zum Theil für unnöthig und findet darin einen Irrthum, dass c in cif mit cost anstatt mit cargo übersetzt wird. Wie jedoch aus den Artikeln unschwer zu ersehen ist, dreht sich der Streit um die Frage, ob der cif-Ort gesetzlicher Erfüllungsort sei oder ob — wie ich behaupte — den Verkäufer die ohne seine Schuld entstandenen Nachtheile des Transportes nicht treffen, vielmehr nur die Auslagen der Fracht und Assekuranz. Lediglich um diese beiden Erklärungen hat es sich wiederholt gehandelt. Ob das Wort cost abgekürzt im Sinne von > die Kosten deckend von« (nämlich von Fracht-cf oder von Fracht- und Assekuranz-cif) gedacht ist, mag dahinstehen, vielleicht wissen das geborene Engländer auch nicht. Die Erklärung cargo deckt den Begriff nicht immer, da der Preis, welcher neben der cif-Klausel genannt wird, in 99 Fällen aus 100 einen Einheitspreis vorstellt, nicht aber den Preis der ganzen Ladung des cargo. Ich bin bereit, der Unterstützungskasse des Vereins Deutscher Papierfabrikanten 100 M. anzubieten, wenn Herr Carl Hofmann durch beliebige Umfrage auf Kosten des schuldigen Theils die Behauptung des Herrn R. (c werde bei cif thatsächlich cargo gesprochen, bestätigt findet) vorausgesetzt, dass Herr R., falls sich sein Unrecht ergiebt, zu gleichem Zweck 20 M. zahlt. Da Herr R. so bestimmt sagt, «kein Engländer sagt cost«, c bedeutet in cif »einzig und allein cargo«, so wird er meinen Vorschlag billig finden, und die Geduld der geehrten Leser wäre dann wenigstens nicht umsonst in Anspruch genommen. — e — Dauer der Maschinensiebe. Obschon ich 1892 in Nr. 34 der Papier-Zeitung bereits über grosse Leistungen meiner Maschinensiebe Mittheilung machte, bin ich heute wieder in der Lage, über weitere grössere Leistungen berichten zu können. Eine grosse rheinische Papierfabrik schreibt mir nämlich am 16. d. Mts. wörtlich: »In Beantwortung Ihres geehrten Gestrigen gereicht es mir zur Freude, Ihnen mittheilen zu können, dass ich mit der Leistung Ihrer Siebe sehr zufrieden bin. So gebrauchte ich z. B. für eine meiner Papiermaschinen im verflossenen Jahr bei Gramm-Gewichten pro •m des Papiers von 43 bis 366 und bei Herstellung mittlerer Papiere nur 4 Siebe, womit ich 1373 325 kg Papier anfertigte. Ueber eins der 4 Siebe liefen allein 422170 kg Papier in 190 Schichten. Ich gestatte Ihnen gern, von Vorstehendem in dem Sinne Ihres gestrigen" Briefes Gebrauch zu machen «. Bei privaten Anfragen bin" ich gern bereit, den Namen der Firma zu nennen. ^Andreas Kufferath, Mariaweiler bei Düren. Neuheiten. Unter dieser Ueberselrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren - Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Schreib- und Kopirtinte. Von der Tintenfabrik H. von Gim born, Emmerich, wurden uns vor längerer Zeit drei Sorten Tinte zur Prüfung übergeben: Normaltinte I, Anthracen-Schreib- und Kopirtinte und Normal-Kopirtinte I. Wir haben die Tinten in Gebrauch genommen und können bestätigen, dass sie gut fliessen, ohne merklich abzusetzen, dass sie angenehme dunkle Farbe haben und die Feder nicht angreifen. Die Kopirtinten geben klare Abzüge. Da es vielfach vorkam, dass Tinten, die sich anfangs gut anliessen, im Laufe des Gebrauchs eindickten und dann weniger schreibfähig wurden, so haben wir eine dieser Tinten (Anthracen- Tinte) ganz aufgebraucht, ohne lästige Erscheinungen zu be merken. Die Vertretung für diese Tinten für Berlin haben Zähe & Luy, G., Schlossplatz 3. Kalender. Unter den bisher von uns besprochenen Kalendern haben noch diejenigen gefehlt, bei denen ein metallenes Gehäuse dem Kalenderblock zur Unterlage dient. In dieser Richtung werden ganz reizende Sachen geschaffen, die theilweise Kunst- werth haben, jedenfalls aber eine hübsche Schreibtischzierde bilden. Die Firma Riefenstahl, Zumpe & Go., Berlin 0., Holzmarktstrasse 67, legt uns eine grosse Anzahl derartiger Schreibtischkalender vor, von denen wir einige nebenseitig abbilden. Viele dieser Kalender sind so angeordnet, dass sie auf einem mehr oder weniger reich ausgestatteten Gestell schräg aufliegen. Der Block wird durch eine Schraube befestigt, die durch den Kopf der Auflage geht und in ein mit Gewinde versehenes Loch im Untersatz greift. Das Gestell ist meist in Eisen-Kunstguss hergestellt, es zeigt hübsche Formen, und auf Entwurf wie Anfertigung des Modells ist augenscheinlich hohe Sorgfalt verwendet. Der Eisenguss ist dann auf galvanischem Wege verkupfert, vernickelt oder sonstwie behandelt. Die billigen Sorten sind einfach bronzirt. Von den galvanisch überzogenen Mustern sind besonders diejenigen hübsch und begehrenswerth, bei denen die hochstehenden Rippen der Blätter usw. blankes Kupfer zeigen, während die tiefer liegenden Stellen matt braunschwarz getönt sind. Gleiche Wirkung ist bei den bronzeartig galvanisirten Mustern erzielt. Für Liebhaber sind die in echt cuivre ausgeführten Sachen berechnet. Einige Ständer sind mit Schreibzeug versehen (Figg. 6 und 7). Die Staffelkalender haben an der Gestell-Rückseite ein unverwüstliches Scharnier, in welchem ein als Ständer dienender, unten um gebogener starker Rundstab beweglich ist. Während Massen-Absatz von vornherein nur bei Mustern zu erwarten ist, die nicht über einen gewissen Ladenpreis hinaus gehen, so giebt es doch auch hin und wieder Leute, die gern ein Stück Geld für ein reicher ausgestattetes Geräth ausgeben. Für solche Fälle sind verschiedene Erweiterungen über den eigentlichen Gebrauchszweck hinaus vorgesehen. Fig. 4 z. B. zeigt eine Form mit aufgesetzter Kaiserbüste und dem Reichsadler auf der Blockdecke, Fig. 8 ist sogar mit Thermometer und Baro meter versehen. Eine hübsche, sehr praktische Idee liegt dem in Fig. 6 abgebildeten Kalender zu Grunde. Der Block ist hier ein Buch, dessen Blätter nicht abgerissen, sondern täglich um geschlagen werden. Zu diesem Zwecke ist der vorn aufliegende Halter in Scharnier beweglich und liegt mit Federdruck auf dem Buche. Die freie Rückseite des nächsten Blattes dient für Notizen. Es ist bei dieser Einrichtung sehr bequem, nach Abnahme des Buches Vormerkungen zu machen, und am Jahresschluss kann man das Buch durch ein neues ersetzen und das abgelaufene aufbewahren. Dies ist von Vortheil für viele Leute. Namentlich in Familien wird man das Bedürfniss haben, die Ereignisse des Tages, z. B. lieben Besuch, die Absendung wichtiger Schrift stücke u. dgl., schnell vorzumerken, also ein Tagebuch aus dem Kalender zu machen. Das Buch ist gut gebunden und wird an seinem Platz gehalten durch einen Steg, der von hinten her in den Rücken greift. Die Firma R., Z. & Co. fertigt natürlich noch andere solcher Muster, deren aber so viele sind, dass wir sie weder einzeln abbilden noch beschreiben können. Wer, wie wir, das Vergnügen hatte, das ausgedehnte Lager der genannten Firma zu besichtigen, der wird überrascht sein von der Menge und Reichhaltigkeit des Gebotenen und von der soliden Sorgfalt, mit der auch die einfachen Stücke durchgearbeitet sind. Das Schwer gewicht wurde bei den soeben besprochenen Sachen mehr in die äussere Ausstattung gelegt. Die Firma fertigt jedoch auch Kalender gewöhnlicher Art (Figg. 2, 3, 5), die sich durch hübsche, in Farbendruck ausgeführte Rückwände, sowie durch gute innere Ausstattung des Blocks auszeichnen. Die Tageszettel haben bei