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Eisenach die Pferdestärke stündlich zu 24 Pf. bei Anlagen unter 5 Pferdestärken, dagegen zu 20 Pf., wenn es sich um Anlagen über 5 Pferdestärken handelt, bei welchen Preisen bereits 40 und 50 pCt. Rabatt gewährt sind. Die Betriebskosten eines Gasmotors stellen sich dagegen erheblich billiger. Vergleicht man mit obigen Angaben z. B. einen Ipferdigen Gasmotor, für den man einen Gasverbrauch von 1 cbm stündlich zu Grunde legt (was heute den meisten 1 pferd. Motoren entspricht), bei einem Gaspreise von etwa 14 Pf. pro 1 cbm, so kostet die Pferdekraft stündlich also nur 14 Pf. Ein Gasmotor würde somit selbst schon bei nur einpferdiger Leistung billiger arbeiten als ein Elektromotor, zumal man einen Kühl wasser-Verbrauch nicht zu berücksichtigen braucht, da man Kühl- gefässe aufstellen kann. Geht man aber von grössern Motoren, z. B. vierpferdigen, aus, so braucht man nicht mehr als 99 cbm Gasverbrauch zu rechnen, sodass sich dann die Pferdekraft stündlich nur auf etwa 121/2 Pf. stellen würde, während ein gleichstarker Elektromotor z. B. in Eisenach 24 Pf. stündlich pro Pferdekraft kosten würde. Die Gesammt-Betriebskosten einschliesslich Amortisation usw. ändern das Verhältniss natürlich etwas, und zwar zu Gunsten des Elektromotors, da dessen Anlagekosten niedriger sind als die jenigen eines Gasmotors, aber immerhin bleibt eine Gasmaschine bei dauerndem Betriebe dem Elektromotor erheblich überlegen, wie an folgendem Beispiel gezeigt sein möge. Vergleicht man z. B. eine Wasserpumpanlage, welche stündlich etwa 25 cbm Wasser auf 25 m Höhe schaffen soll, einmal mit Elektromotor, einmal mit Gasmotor betrieben, so werden sich die Anlagekosten exkl. Rohrleitung für eine 4pferdige Gasmaschine mit anmontirter Pumpe auf etwa 2400 M., für einen 4pferdigen Elektromotor mit Pumpe auf etwa 1700 M. stellen. Die Gesammtbetriebskosten stellen sich dann wie folgt: Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren - Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Kalender. Einen kleinen, niedlichen Abreisskalender schickt uns Miesler's Kunstanstalt, Berlin S., Luisenufer 44. Die Rück wand wird durch einen ausgestanzten, relief geprägten schnee beladenen Baum gebildet, an dessen Fuss der Kalenderblock in Grösse von 34X50 mm angebracht ist. Auf einem Zweige des Baumes sitzen Rothkehlchen, und gegenüber bemüht sich ein Gnom die Quecksilbersäule eines kleinen wirklichen Thermometers in die Höhe zu treiben. Er hat zu diesem Zwecke ein Feuer unter der Glaskugel angefacht und schürt es mit dem Blasebalg. Der Kalender ist zum Aufstellen eingerichtet, kann aber auch aufge hängt werden. Der Ständer ist als scherzhafter Thermometer ausgebildet. Papier -Ausstattung. Eine sehr geschmackvolle Schachtel- Ausstattung bringt Carl Blanke, Barmen, unter der Bezeichnung »Universal« in den Handel. Die Schachtel ist derb und stark gearbeitet und mit Papier bezogen, das wie silbergraue Seide aussieht. Auf dem Deckel steht das Wort »Universal« in hüb schen Buchstaben schräglaufend, ausserdem eine Krone und das Monogramm C B in Goldprägung. Die in der Schachtel ent haltenen Bogen und Umschläge bestehen aus schwerem weissem Velinpapier mit dem Worte »Universal« nebst Krone und Mono gramm als Wasserzeichen. Die Bänder sind denen nachgebildet, mit denen man kostbare Textilstoffe versieht; auf dunkelblauem Grunde liegt ein Silberstreif mit geprägter Gewebestruktur, und der Titel ist in Goldprägung darauf angebracht. Die ganze Auf machung sieht äusserst vornehm und gehaltvoll aus. A. Gasmotorbetrieb: Der Gasmotor soll die Stunde und Pferdekraft 0,9 cbm Gas verbrauchen, bei einem Gaspreise von 14 Pf. pro 1 cbm und täglich 10 Stunden arbeiten bei 300 Arbeitstagen jährlich. Ausgaben für Gas: 0,9.4.0,14.10.300 M. = . . 1512 M. 5 pCt. Verzinsung des Anlagekapitals von 2400 M. . 120 „ 10 pCt. Amortisation 240 » Del, Putzmaterial usw 150 » 2022 M. oder pro Stunde und Pferdekraft 16,85 Pf. B. Elektromotor-Betrieb. Die elektrische Pferdekraft stündlich sei hier nur zu 20 Pf. berechnet, was, wie erwähnt, für die meisten Zentral-Anlagen zutreffen wird. Die jährlichen Betriebskosten stellen sich dann wie folgt, bei 10 Stunden täglich und 300 Arbeitstagen, wie oben: Ausgaben für Strom in 0,2.4 . 10.300 M. = . . . 2400 M. 5 pCt. Verzinsung des Anlagekapitals von 1700 M. . 85 » 10 pCt. Amortisation . 170 » Del, Putzmaterial usw 50» 2705 M. oder pro Stunde und Pferdekraft 22,54 Pf. Der Betrieb mit Elektromotor stellt sich somit unter den angenommenen Verhältnissen, die ziemlich normal sein dürften, um 33 pCt. theurer, als mit Gasmotor. Man wird daher im allgemeinen bei dauerndem Betriebe den Gasmotor dem Elektro motor vorziehen müssen, und letzterer kann nur da in Wettbewerb treten, wo die Strombeschaffung wesentlich billiger ist. Anderseits ist indess der Elektromotor die billigere Betriebs kraft, wenn es sich um kleine Kräfte (1/4, 1/2 usw. Pferdest.) handelt und der Betrieb häufig unterbrochen ist. Man wird in diesen Fällen bei Nichtbedarf den Elektromotor ausschalten, während man den Gasmotor aus Bequemlichkeitsgründen weiter laufen lässt und dadurch den Betrieb vertheuert. Häufig sind auch die lokalen Verhältnisse maassgebend für die Anwendung der einen oder andern Betriebsart, sodass in jedem einzelnen Falle fest zustellen sein wird, welche Betriebsart die vortheilhaftere ist, und ob man Elektromotor- oder Gasmotor-Betrieb zu wählen hat. Um diese beiden letzteren Betriebsarten wird es sich aber im Klein gewerbe fast ausschliesslich handeln, denn Dampfkraft kann nur selten in Frage kommen. Letztere ist im allgemeinen sowohl in Anlage als in Betrieb theurer als Gas- oder Elektromotor, und kann mit einem Gasmotor erst bei Anlagen über 6 bis 8 Pferde kräften in Konkurrenz treten. Für das Kleingewerbe bleibt daher im allgemeinen der Elektromotor bez. der Gasmotor je nach Umständen die geeignetste Betriebskraft. R. Knoke, dipl. Ingenieur. Kravatten aus Krepp-Papier. Von G. Bamberger, Berlin W., Kronenstrasse 50, werden uns Kravatten vorgelegt, die aus farbigem Krepp-Papier gefertigt sind und sich durch Billigkeit auszeichnen. Sie haben die Form der Schleifen- und Vorsteck- Kravatten und werden wie diese durch Gummi-Oese am Kragen knopf befestigt. Diejenigen Sorten, die nicht so grelle Farben haben, können mässigen Ansprüchen wohl genügen. Die lebhaft gefärbten Sorten eignen sich für Fastnachtsscherze, was theilweise auch durch ihre Form angedeutet wird. Ziehkarten. Eine wie grosse Varietät in den Mitteln herrscht, zu irgend einem Tage freundliche Wünsche kundzugeben oder herzliche Theilnahme auszudrücken, haben wir in diesen Tagen erfahren. Freunde der Papier-Zeitung haben uns eine Menge der verschiedenartigsten Wunschkarten zugeschickt, und es ist erfreulich, zu sehen, wie geschmackvoll und mit welchem Feingefühl die meisten dieser Dinge hergestellt sind, wie weit die Papier- Verarbeitungs-Industrie in verhältnissmässig wenigen Jahren von bescheidenen Anfängen aus gekommen ist, und mit welch viel fältigen Mitteln sie zu arbeiten weiss. Auch in Ziehkarten, die sich beim Aufklappen oder beim Ziehen an einem Steg in einen Blumengarten mit aufgerichteten Sträuchern und Rosenbüschen verwandeln, aus denen ein Genius emporschwebt, oder aus welchen ein glückwünschender Knabe mit einem Rosenstrauss hervortritt, oder die sonst gefällige Ueberraschungen in sich bergen, haben wir eine Anzahl gefälliges Muster von der Firma E. H. Langer & Zühlcke, Berlin S. W., Alte Jakobstrasse 173, erhalten. Durch ihre Verwandlungsfähigkeit haben sich diese Karten seit ihrem ersten Aufkommen in der Gunst des Publikums unausgesetzt erhalten, und die Technik ist bemüht gewesen, durch immer wechselnde Muster und bessere, reichere Ausstattung dem zunehmenden Luxus- bedürfniss Rechnung zu tragen. Wir sehen hier Karten in Form eines Bootes (Fig. 1), auf dessen geblähtem Segel ein goldgeprägter Glückwunsch sichtbar ist. Vor dem Schiffchen ist ein flachliegendes Blumen-Arrangement, aus farbig-reliefgeprägten Vergissmeinnicht- und Rosenzweigen bestehend, angebracht. Biegt man den hinter der Karte angeklebten Ständer auf, um das Schiffchen aufrecht hinstellen zu können, so zieht ein Seidenfaden die ganze Herrlich keit der Vorderseite auseinander, die Täubchen schweben frei in der Luft, die Rosenknospe öffnet den Kelch usw. Ein anderes Kärtchen ist schon kein Kärtchen mehr, sondern eine Staffelei (Fig. 2), auf der eine Glückwunschkarte das Dahinterliegende theilweise verdeckt. Klappt man die Karte zurück, so entfaltet sich eine wahre Pracht von Rosen, und fröhliche Engel, die auf Schalmeien blasen oder hinter einem Rosengebüsch sich liebenswürdige Dinge sagen, verkörpern die Empfindungen des Gebers. Sehr geschmack voll ist ein ovaler japanesischer Fächer mit Seidenfranzen und -Schnur mit Quaste. Zieht man an einem Seidenbändchen, so