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1VUl»«l»«Kiau»»,y.m.d.»^y»Ead^. v«i. St, onrtttdev««». ltr. Kf , jf Oertttche Angelegenhetten. Der Verfassungsenrwurf -er Landeskirche. Pon Lie. Stange, Leipzig, Mitglied Ler Landessynod^ In 46 Paragraphen liegt nunmehr Ler Entwurf zu der verfas- iuug, dl« den Oberbau unserer Landeskirche regeln soll, vor. Er ist im Buchhandel erschienen und bereit» Gegenstand eifriger Verhandlungen in den kirchlichen Kreisen unseres Landes. Wenn diese geilen in Lie jdände unserer Leser kommen, ist bereits die Landessynode in Dres den zur Beratung zusammengetreten. Schon heute kann man wohl lagen, daß der vorliegende Entwurf zu langwierigen und tiefgreifen den Verhandlungen führen wird und oabei wohl ein« weitgehende Um- gestalttmg erfahren dürft«. — Zwei Fragen sind es in erster Lini«, die bei dem Neubau unserer Kirchenverfassung auftauchen: die Frage, wie die Ktrchengewalt künftighin in der Kirche zu verteilen sei, und Lie Ge staltung Ler Spitz« der Kirchenregierung. Daneben wird auch Lie Organisation Ler Kirchenbezirt« besondere Beachtung verdienen. Der 1. Deutsche Kirchenkw in Dresden hatte 1919 bet Len Grund- sähen für die künftige Verfassung Ler deutschen evangelischen Kirchen einmütig folgendes beschlossen: „Die Kirchmgewalt mutz in vollem Um fange auf die Kirche selbst übergehen. Inhaber Liese» Rechts sind in Zukunft di« Landessynoden'. Dementsprechend sind die meisten deutschen Kirchenverfassungen Deutschlands gestaltet worden. Der vorliegende Dersassungsentwurf schlägt Im Unterschied« dazu vor, die Ausübung der Kirchengewalt zwischen LanLessynoLe und Landsskonsistorium zu verteilen. Dabei wird der Landessynode nicht nur wi« schon bisher die entscheidend« Mitwirkung bei der Kirchenge- setzgebung gewährleistet, sondern darüber hinaus auch da» Recht, von sich aus Gesetzesvorlagen zu machen, sich selbst auf Antrag ihres stän digen Ausschusses oder eine» Drittel» ihrer Mitglieder zu versammeln und sich selbst auszulösen. Andererseits ist aber dem Lanücskonsiisto- torium nicht nur da» Recht der Vertagung und Schließung der Synode unter Zustimmung Ls» Synodalausschusses Vorbehalten, sondern auch seine ausdrückliche Zustimmung zu den Beschlüssen der Synode er forderlich. Kommt dies« auch in dem Einigungsverfahrsn nicht zustande, so kann die Landessynod« erst bei einer wiederholten Verhandlung der Angelegenheit bet der nächsten Synodaltagung über den Willen des LanLeekonsistoriums Hinweggehm. Schließlich aber ist die ausdrück liche Zustimmung des Landeskonsistorium» auch zu jeder Abänderung der Verfassung nötig, ohne daß in diesem Falle die Synode die Mög lichkeit hätte, gegen Len Willen Le« Konsistoriums ihre Beschlüsse durch- zusetzen. Innerhalb Ler Verwaltung Ler Landeskirche, di« tm wesentlichen Sache de» Landeskonsistoriums sein soll, ist Ler Synode Lie Wahl der beiden Präsidenten Les Konsistoriums in gemeinsamer Wahlhandlung mit dem Landeskonsistorium zugestanden. Dagegen erfolgt die Wahl der übrigen Mitglieder Le» Konsistorium» durch Landeskonsistorium und Synodalausschuß gemeinsam, Li« dabei im Unterschied zu der ge genwärtig geltenden Uebung in gleicher Mitgliederzahl vertreten sind. Erwähnt set schließlich noch. Laß di« Landessynode von 86 auf 70 Mitglieder, davon zwei Drittel Weltliche, ein Drittel Geistliche, 60 Gewählt« und 70 Berufene beschränkt werden soll. Die Wahl erfolgt künftighin Lurch die Kirchengemeindevertvetungen innerhalb Ler Kirchenbezirk«, im Übrigen sind Li« Bestmmungen über di« Landes synod« im wesentlichen dieselben geblieben. Neue Wege versucht der Entwurf dagegen bei Ler Gestaltung Ler Kirchenregierung zu gehen. Di« gegenwärtigen Strömungen, auch die Landeskirche unter die Leitung einer starken Führerpersönlichkeit zu bringen, sind nicht spurlos an ihm vorübergeganaen. Er geht aller- ding« nicht so weit wi« ander« neu« deutsche Ktrchenverfassungen, wie etwa die bayerische und die mecklenburgische, daß er dem obersten Geist lichen der Landeskirche nicht nur «inen selbständigen Wirkungskreis, sondern auch di« oberste Leitung Ler Kirchenregierung in die Hand legt. Indessen ist im vorliegenden Entwurf der oberste Geistliche Ler Lan deskirche als Präsident des Landeskonsistoriums gleichberechtigt neben dem juristischen Präsidenten gestellt worden, und zwar so, daß jeweils der Dienstälter« von beiden dm Vorsitz führt, beide aber innerhalb ihre» Geschäftsbereiche» die Leitung Ler Verhandlungen und ein Widerspruchsrecht gegen bedenklich erscheinende Beschlüsse haben. Der geistliche Präsident hat außerdem noch einen gewissen selbständigen Wirkungskreis innerhalb der Landeskirche erhalten. So kann er geist liche Ansprachen ausgehen lassen, hat die Superintendenten in ihr Amt cinzuführen und Weisungen über rein geistliche Angelegenheiten zu geben. Verhältnismäßig wenig geändert wivd di« bisherige Bezirksorga- uisation der Kirche. Beibehalten sind di« Superintendenten, deren Er nennung durch das Landeskonsistorium der Zustimmung des Synodal- uusschuffes bedarf, und die bisherigen Kircheninspektionen unter dem Namen Bszirkskirchenämter, besetzt durch Len Suverinieudenten und einen Juristen. Eine Neuerung würde bedeuten die Zusammenlegung der bisherigen 28 Kirchenkveise und der Oberlausitz in 18 Dezirksver- vände, in denen ein Dezirkskirchentag und Dezirkskirchenausschuß mit eigenem Steuerrecht gebildet wird. Haben wir damit Lie wichtigsten Neuerungen des Dcrfassungsent- wurfe» berührt, so werden di« kommenden Verhandlungen Gelegenheit bieten, auf einzeln, Punkt« noch näher «inzugedm. Für heul, schlie ßen wir mit einem Satz« au» Ler Begründung Le» Entwurf»», in L«m sich all« Freund« unserer Kirch« mit ihm einig wissen: „Jedenfalls mus al» Hauptgelichtspunkt bet Ler Neugestaltung L« Kirchenoerfassung der gelten, Laß Lurch di« zeitlich bedingten Rechtsnormen LI« Äusgab« der dimsettigen Kirche, di« Segnung« der christlich« -etl»«rkünmmg Lem evangelischen Bolle Sachs«» zu vrrmitttln, an keinem Punkt« gehin dert, vielmehr, sowett Li«» durch äußer« Einrichtung« überhaupt mög lich ist, nach all« Kräfte« gefördert werd«.'' * Teuemng^ulag, fll» dl» Empfänger n»> Bederanendeihilfe. Di« den Empfänge« von Veteranenbeihilfe seit Lem Iah« 1017 alljähr lich gewährt« einmalig« Teuerungszulage wird auch iur Rechnungsjahr 1921 in Höhe von 160 Mark, zahlbar tm vorau» in Monatsbekragen von 12,50 Mark, ausgezahlt. Anträge auf Erlanguna Ler Veteranen- beihilfe sind bei Len StaLträten oder Demeinüevorständen «inzutti- chen. ' Tagung der Sisenbahnbeamte». Die LanLeoftell« Sachs« Ler Reichs werkschaft Deutscher Eis«ckahnboamten und Anwärter, Li« kürzlich in Dresden ihren Bertvetertag hielt, nahm folgend« Ent schließung an: Di« Nachzahlungen au» Lim Auswirkungen Ler Be- solLungsveform, wie Höherstufung, Nachtrag-Haushalt 1020, An rechnung Ler Boodienstzeit usw., find Lis hält« müh nicht erfolgt. Dasselbe trifft zu für Li« Uoberführung der Hilfsbeamten in Las Diätariat. Di« Eisenbahn-Denevaltnrektton stillt Lie Vollendung dieser Arbeiten im Januar 1V22 in Aussicht. Auch Li« Regelung Ler Bezüge der Ruheständler und Hinterbliebenen, also Ler Lurch di« schlechten wirtschaftlichen Berhaltniss« am härtesten Getroffenen, ist noch nicht erfolgt. Diese Verzögerung ist unerträglich, wenn man berücksichtigt, Laß Li« Entwertung Le» Geldes erschreckend weiter vorwärtsschreitet. Zn einigen Monaten find Lie zur Auszahlung gelangenden Beträge nur noch einen Bruchteil Le» heutigen «Standes wert. Die Erbitterung Ler beteiligten Kreis« ist verständlich, zu mal es sich um Beträge handelt, Lie La» Reich Len Beamten seit langer Zeit schuldet. Fern« ist bekannt geworden, daß Lie preußischen Direktionsbezivke teilweis« schon tm Lauf« Liese» Monats, zum größten Teil ab« tm November, spätestens ab« im Dezember, Li« Arbeiten beendet hoben werden. Die am 9. Oktober 1921 tagende Dertreterversammlung der Landesstell« Sachs« der Reichsgewerkschaft Deutscher Eisenbahnbeamten und Anwärter fordert dringend, daß umnehr mit all« noch zu Gebot« stehenden M teln, unter Hintansetzung weniger wichtig« Arbeit«, darauf hingowirkt wird, daß die Beamten^ Diätave, Ruheständler und Hinterbliebenen in Balde in Len Besitz der äußerst notwendig ge brauchten Geldmittel gelangen. Um Liese» Ziel erreichen zu können, dürfen etwaige Aufwendungen für Komamndierungen und der gleichen nicht gescheut werden. Wenn «» sich um da» Wohl und Wche Tausender van wirtschaftlich Schwachen handelt, muß jedes burowu- kratische Sparsystem wegfallen. — Weiter wurde eine Entschließung angenommen, im der schärfst« Protest erhoben wird gegen Lie fortwährende Verschleppung Ler endgültig« Ortsklassenregelumg, die nach Lem Wortlaut de» Notgesetze» spätesten» am 1. Oktober 1921, mit Verrochnunganspruch ab 1. April 1921, wirksam werden sollte. Die Vertreternevsanrmlung forderte: 1. restlos« Annahme Ler in den Verhandlungen am 26. Juli und 6. September 1921 in Berlin dem Präsidenten Les Statistischen Reichsamtes überreichten Dor- schlage Ler in den teuersten Verhältnissen» lebenden Thüringer und sächsischen Beamtenschaft; 2. rascheste Beseitigung all« prozentualen Staffelung der Teuerung»- und KinLerzuschläge noch Ortsklassen. * Amerikahllfe. Die Nachrichtenstelle b« Staatskanzlei schreibt: Als nach Beendigung des Krieges für Deutsche im Ausland wieder die Möglichkeit gegeben war, mit Ler Heimat in Verbindung zu treten, hab« sich in Amerika eine Reihe von Männern und Frau« unter dem Vorsitz von Dr. Earl G. Großmann zusammengefunden zu einer „Amerikahilfe für Sachsen und Thüringen. Da« Ziel Ler Amerika- Hilfe war, der alten Heimat zu helfen, dazu beizutragen, die Schäden des Krieges zu heilen und wieder geordnete Verhältnisse zu schaffen. Warme Liebe und Opferbcreitschaft trieben zu diesem Zusammenschluß. Inner halb eines Jahres hat es diese kleine Gemeinschaft fertiggebracht, eine Summe von üb« 30 000 Pf-. Sterl, zu sammeln. Der größt« Teil des Geldes ging al» Darzuwmdungen nach Deutschland. Es wurden bedacht: Heime, Vereine, Fürsorgeeinrtchtungen, städtisch« und private Institutionen. Außerdem wurden aber auch Lebensmittel, namentlich Trockenmilch, sowie Kleid«, Schuhe und Wäsche übersandt. Dankbar er kennen alle beLachden Stellen di« finanziell« Hilf« an. Sir tun es freu dig und gern, weil sie durch jede einzelne Gabe immer wieder von neuem empfinden, wie stark tatkräftige Liebe und Gemeinschaftsgefühl der Brüder und Schwestern jenseits de» Ozeans mit L« alten Heimat verbindet. * Da» Versammlung»- und VortragsverLot. Der BeschwerLeaus- schuß des Reichsrats hat auf Beschwerde Ler Bundesleitung des Deut schen Offiziersbundes Las vom sächsischen Ministerium de» Innern er gangene Verbot Les im September dieses Jahres geplant gewesenen Regimentstages Ler 177er aufgehoben, dagegen Las in Dresden er folgt« Verbot eines ebenfalls im September d. Z. geplant gewesenen Vortrages des Dr. Wildgrube für gerechtfertigt «klart. ' Auf der Krastwagen-Personenpost-Liui« Schwarzenberg— Annaberg ist an der Straßenabzwoigung nach Nietzschhammer in Markersbach eine Bedarfsstell« «rrichttt worden. Lmdeslottert» Ziehung am IS. Okt. 20000 Mk. auf Nr. 1HV4L - 18000 Mk. auf Nr. 41919. — 5000 Ml. auf Nr. 1029 1202 «0« 102430 106437. - 8000 Mk. auf Nr. VS76 6547 9066 16401 2287» 2369» 24046 25418 »1259 86020 86SS1 43556 47070 53316 »4764 077« 64846 65284 68164 68990 85589 118184 114588 116190 118274. — 2000 Mk. auf Nr. 211 4069 4911 5044 6799 7»1 8078 8667 «1» 13368 20S19 21368 22486 28782 20682 82716 86938 87964 41856 42447 44930 48254 48260 48363 49078 »7820 60143 «1771 62108 62786 «8408 72228 74909 76298 88770 87728 90464 98148 »4011 99687 1001» 104289 108976 118001 121362 126776 11478«. — 1000 Ml. auf Nr. 1897 8487 38« 8885 4614 6377 «220 10S74 1171» 1S«0 IkL» 1902» 27110 31674 82879 «278» »4724 40984 40969 43669 44619 45969 46417 49474 52575 53287 »403» »6800 »7731 58560 606« 61084 61804 62192 68470 6S784 79872 83746 88939 937« »4893 94718 102334 104309 109868 1171« 121217 120887 1283« USV« 128811 1LS002 129723 129856. Ast«, 19. Okt. Gestern fand bk -a«ptv«rsam«ka»g de» Franenvrretn» im «roßen Saal« de» Nieolaivfanchaus«» statt. Si« hatte sich «in« ausgezeichnet« Besuche» zu «treuen. Dar Kurator Le» Frauenverein«, Hr. Pfr, Oertel, begrüß« Li» Er schienenen und trug zunächst Len DescheiL de» Fentralvovstande» L« Obererzgeb ivg eschen Fraueuveretn« vor, Ler rühmend und freudig anerkannte, Laß ter Auer Frauenvevein nicht mehr hl« isL mm er früh« war, ein Wohltätigkeitsverein, daß er sich vielmehr fett zwei Jahren eingestellt hat auf Li« Forderungen der neuen Aeih wahre Gemeinschaft zu pflegen und seinen Mitgliedern wi« all« Frauen Ler Gemeinde ein verständnisvoller Führ« zu sei« z« Len neuen Zielen der Frau, di« mitten in, öffentlich« Lev«« «stellt worden ist, si« zuzurüsten für die neuen Äusgab«^ Li« Lk Fra» unserer Tage «füllen helfen muß, sodaß in unsere Fvauenv««j» di« Aufgabe, Li» Frau v. Eovdes auf Lem ^Gvangölffchm G» meindetage' Len hmitigen Frauenvereinen gestellt bat, schm» längst wacker aufgenommen worden ist. Danach erstattete Ler Kurator Li« Bericht üb« Li« Arb«it Le» letzte« Jahve» und Le« Rechnung»- bericht. Einnahmen und Ausgaben betrugen j« 50661 Mart. Um« den Eiimahmen sind zu nennen 11080 Mark Mitgliederbeiträg« davon in bar 5723 Mark, an außerordentliche« Einnahme« 36872 Mark, darunter teil» in bar, teil» in Kleidung und Lebensmittel» 34 940 Mark amerikanisch« Liabe-mLen. Für Nohvung«sittck wurden oufgowendet 11169 Mark, jur Kleidung 2775 Mark, für Armenpflege, insbesondere für Unterbringung von Kindern tm Sol bad und in DeMchemstisten, 26 605 Mark, für Feuerung und Mietzinsbeihilfen »968 Mart. Sicherlich würde «in LeLemfam« Faktor in der Wohlfahrtspflege uns«« Gemeinde fehlen, wem plötzlich der Frauenverein sein« Tätigkeit «mitellt«. Zuletzt wurde« eine Reihe von Fragen besprochen, mancherlei Anregungen gegeben, deren weiter« Behandlung dem Vorstände übertragen wurde. An die Hauptverfamlung schloß sich ein Lichtbildsrvortvag an, Ler da» Schatzkästlein mittelalterlich« deutscher Städtebaukunst, Rothenburg a. d. Taub«, in prächtigen, malerischen Bilder« verführte. Dem Frauenverein ein herzliche» Glückauf für fei« ferner, Arbeit « Ler Gemeind« und für di« Gemeinde! Grünhain, 19. Okt. Öffentliche Stadtgarwinbemtssttzung am 14. Oktober. Anwesend: der Bürgermeister, zwei Stabträte, 11 Stadtverordnete. Nach verschiedenen Wutteilungen und Bericht« wivd beschlossen, Lie StaLtverorLuet« nwahl am 11. Dezember vorzunehmen und die Stadt in zwei Wahlbezirk« zu teil««. Di« Schulkaffenrechnung auf 1920/21 und dl« Abrechnung Üb« das Schulfest werden richtiggesprochen. Don Nemurmeffung der Ortsflur soll wogen der hohen Kosten zur Zeit obges«h«u werde«. Der Dasprois und der Kokspvei» muß wegen Erhöhung der Kohlen- preis« imd Ler Gehälter und Löhne entsprechend erhöht werden. Dem Stcnographenverein werden zur Abhaltung «in« Anfänger- kursus 250 Mmck Beihilfen dowilliät. Der GemündeantrU zu de» Baukostenzuschuß für die Baugenossenschaft wird au» Anleihe« «Mb Stiftungsmitteln gedeckt; derjenige für di« Stadtfiedvlung soll vom Landeswohnungsverband Übernominen werden. Di» Schornstein- fegerlöhno werden am 1. Oktober 1921 um 100 v. H. erhÄt. Für di« Stadt Oppau werden 300 Mark und für Len Bund Ler Au»- landsdoutschm werden 50 Mark Unterstützung bewilligt Der Nach trag zum Steinbruchpachtvertrag mit L« Forstrewierverwaltung findet Genehmigung. Wildbach, 19. Okt. Nachdem Lie neuem Glocke«, «in Fis- dur Klanastählgeläut« von Schwing «. Lottermann in Avolda, a» Sonnabend in überraschend kurz« Zeit ohne störende Zwischenfälle aufgezogen worden waren, ließen sie -am Nachmitty zu einstündigem Probeläuten ihre ehernen Zungen «klingen. Vor «in« groß« Festgemeinde, zu der sich auch viel« Mitglied« Ler Langrrwach« Schwestergemeiude und verschiedene Nachbarort, gesellt hatte«, wechtv Laam am Kirchweihsonntay, Len 16. Oktober, Ler Ortspfarr« die Glocken zu ihrem heiligen Dienst und gab Lom Dank und La Freude der ganzen Gemeinde Ausdruck, Laß fi, nun wieder ein so wohlklingendes volles Geläute Ihr eigen nennen , kann. Rach Lei» Festläuten erklangen di« neuen Glocken am Nachmittag zu Taufe und Beerdigung, riefen am Montag -um Kirchweihfest wieder «ine stattliche Gemeinde ins Gotteshaus und läuteten dann am Diens tag früh beim Brand Le» August Becherschen Gute» Sturm. Go haben fi« gleich in Len ersten Tagen der Gemeinde in FveuL und Leid gedient. Möchten fi« allezeit für «Ms« lieb« WtlLVach «in rechter Gottesfsgen fein. Gesprengte Fessel«. Roman von Han» Schulz«. (Nachdruck verboten.) (IO. Fortsetzung.) „Soweit hi« mein« unmaßgebenLo Meinung in Betracht kommt/ sagt« st« mit ungewöhnlich« Bitterkeit, „harrt Lein« in erst« Lim« auf Lies« so verachteten Erd« noch «in« Reih« von Wichten, di« zunächst Ler Erledigung bedürfen! Alsdann steht Soin« absoluten Weltentrückung von uns au» nicht» mehr tm Wege!' „Ich -bin üb« dein« Spöttereien erhaben!' versetzte er, und hin« Stimm, nahm unwillkürlich «inen predigechaft singendtn Ton an. „Möge Gott der Allmächtige dereinst auch Leinen Geist er- leuchten und Lich wird« auf Len Weg Le» Heil» zurückführen! Di« Schwester zuckte Li, Achseln. „Ich bedarf deiner frommen Wünsche wicht! Ich möchte dich vielmehr nochmals irnd mit aller Entfchicdeicheit bitten, Lich, fall» e» dir überhaupt möglich sein sollt«, für kurz. Zett auf irdisch« Dinge einzustellen; denn ich hob« Wichtige» mit dir zu besprechen!' „Soweit Li« Dinge dies« W«lt überhaupt von Wichtigkeit sind!' mors der Bruder mUL, ein. „Da» kannst Lu halten, wie Lu willst!' war Li« Antwort. „Ich hoff, ab«, Loß Las Geschick dein« einzig«» Tochter doch «och von »iniga« Intevesf» für Lich sei« wird!' „Nun, und da, wäre?' „Du host e» ja vorhin selbst ausgesprochen, daß sich «In, Ent- k.-rnung de» weiblichen Element» aus deiner Umgebung ganz mit dein«, Wünschen begegnen würd«l Am einfachste» dürft« sich Li« Lösung Lief« Schwierigkeit dadurch ergeb«n, Laß sich KSth, «r- heirotttl Doch wozu La» lang, WortgeplSnke? Kur» »end gut? Klich« hat sich I« Badin-DaLen vrrlobt!' „Das heißt, mein« Einwilligung vorauvg,setzt!' Ein ironisch» Lächel« umspielte Li« blutleer«« Lippen des Pmmm» ,gewiss« Recht« stehen mir als Dat« an meinem Kind« unbe schadet all« Moderne doch immerhin noch zu. „Aus diesem Grunde verhandle ich heut» abend mit dir!' Ulrik« holte tief Atom und fuhr dann mit etwa» unsicher ge wordener Stimm« fort: „Käthes Wahl ist auf Georg von Stetten gefallen!' Ein pfeifend« Ton kam au» L« hageren Brust Le» Böttberg seine stechenden Augen erweiterten sich zu unheimlich« Größe, mit bebenden Händen umklammert« er di« Lohn« seine» Gessel», al» wall« er st« mit einem einzig«» Druck sein« dürren Fing« zu- sammenqurtschen. „Georg von Stetten!' stieß « «Glich mühsam hervor. „Um möglich, Ulrike, unmöglich!' Di« Schwester, Lie Len Ausbruch «in« gewaltig«: seelischen Gv- schütterung vovausges-hey, «»artet« geduldig, bi» die Wellen Ler Erregung wieder langsam abobbten; jetzt, nachdem der «sie Vor stoß geschehen, gab es kein Zurück mehr, zu irgend einem Ende mußt« mm der einmal aufgenommene Kampf auageßochten werden. „Meine Mitteilung trifft Lich natürlich ganz unerwavtetl' nahm ste nach langer Paus« La» Gespräch wieder auf. geb« zu, auch ich war einigermaßen überrascht, al» mir Käthe «ine» Tage» in Baden-Baden mit diesem GestänLni» kam!' „Unerwartet, unerwartet!' fiel ihr der Bruder kWig ins Wort. „Lin Wahnsinn ist der bloß« Gedanke! Oder bildest du dir viel leicht ein, ich geh« zu jenem Mann« hinüber und feier« aus dem Derlobung»din«r mit ihm Versöhnung? Da» schlag dir nm ja recht bald aus Lom Ginn und Käthe desgleichen!' „Dein« sogenannten christlich«« Frömmigkeit,' war Li« Ant wort, „würde «in seich« Schritt sicherlich viel besser anstehen, al« dies« unselig« -aß, Ler Lein« nun schon Zechrzehntt alt« Feind- «hast gegen Dombrawo gezeitigt hat! War hat dir persönlich L«nn braf LLHna getan? Wenn von einer Schuld seinerfeit, Li« Red» ein kann, so liogt sie Loch höchstens Dwvg gegenüber vor und nicht dir! Mi, heißt « in Ln Bibel: „Richtet nicht, aus daß Ihr laicht gerichtet werdetl' Gem» andere hast Lu stet» dt» Heilig» Schrift zur Hand, vor dir »nächst Lu jedesmal HaM Oder käst du etwa berufen, Lich zum Sittenrichter Über jene b«id«r aufzu weisen? Was fi, «inst auch gesündigt, ich gflaub^ La» hab«« fi« durch «in Leiben voll Arbeit und Aufopferung fit» iHv« Kind« reich lich gesühnt.' Mit nachdenklichem Mick sah Ler Barva vor sich str La» rühig» Licht L« Lampe. Ulrik«, Ler La Eindruck iHv« Wort« nicht mttzlng, fuhr fchh khr» Taktik ändernd, in bittendem Ton» fort» „Liogt dir denn nicht selbst Lava«, daß «üblich einmal Li, Der- gangenhett vergessen und begraben wird? Wi» find Loch gewisse» maßen eine Familie! Zn Leine« und mstnm Abe» fließt dasselbe Blut wie in denen der Gräfin Ruth! Und wen» Lod» -aß gegen Lohna selbst wirklich unaustilgbar sein sollt«, wi« kannst Lu auch seinen unschuldigen Stiefsohn damit verfolg««?' „Ich hob« g^en Len jung«« Stettr» nicht»?' war Lk« finst« Entgegnung. „Ich kenn« ihn überhaupt nicht, was ich kam -aus« Lohna nachtvag«, La» gründet sich auf Li, Eltem, Mann «4« Frank Ich fass« « nicht, Laß Lies, GündenschulL, wem» «der» » »och «st»» Gott üb« un» gibt, «»gerächt bleiben sollt' — Er brach plötzlich ab. Liu heftiger Hustenanfall erschüttert, sein«, eingesunken« Selb. Set« Gesicht war totenblaß geworden, al« « jetzt Mit h«Hm» Stimm, stockend fortfuhr, „Ich Lum mein» Hand nicht Lazu biet««, Liss« Sllnbmt«« «ach «och Laurit zu KSmn, Laß ich Ja und Amen p» «ia« Verbindung unser« Kind« fagel Noch glaub« ich m» Lt, aiwgkKchmd« Sw rechtigkost, und darum soll mir uwin» Locht« »sicht in «stM FirmT», Üb«, Li« ja Loch früh« od« spät« LI« furchtbarst» Mstch, U, -tMMlI» mußt'