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WWWUWsM Taaeblatt. enthaltend dte amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschasten Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats- u. Städtischen Behörden in Aue. Grünhain, Hartenstein, Johann- seorgenstadt, Löbnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von E. M. Gärtner, Ane, Erzgeb. l l >«spnch. «aschlüsj»: Au« Sl. Lößnitz (Ami Au«) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 1A l Drahtanschrift: ÄoUwsr-und Aueerzgebirg«. vr u« » «n»a»«> d» , wnnm« dt, »onnittoa« » Uk d> d« sä»p««iätk. «,0m. »m^d, Nr dt, «»Inad», d« «äÄ« 0» °»r,^<drt«bmm laa« l»M» a» d«INmmUr Sui» litt» nkdi g^rdm, mch xlttNr dU d« durch Nm», ionchm,nk»g«d«iM - MrRdckgLd,»«,«,!»»^ A»,^uidl« SchrlMldck« Id»r»ch»»I »U SchNgiaam« d^n, D-ra-U-oUn-», - UnImbiUdungm dm S«ch«I» d«M«d« d^rindm tu« Anlprdch,. B« »»t Koiidur» q,Um D»daN» »I» »KU omiaditt. -»uvlz«sch1N»IlÄni d, U», Ltd-Utz. -»»«»«, «» Schworjmdm,. Vr. 138. 74. Jahrg Donnerstag, den 16. Juni 1921 — NMersgrün. Wegeeinziehung. s5a «Urania ul«. Drelienbrunu uub Schwarzenberg, am 14. Juni IS2I. yorstreoierverwaiiung. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher BehSr-e» KS»U«« in den «LeschSsissielleu »es „Srzgebirgischen Dolksfreundes" in Ane» Schneeberg» Löftnitz und Schwarzenberg eingesehen «erbe». ' Der r«Il des Wegellurstück» Ar. LOS d«s Flurbuchs für Vderrittersarün, der von d«m Wege- bnvz «genüber der Sastwirischaft .Zur Grenze' nach dem Sägewerk von Julius Bleyl sührt, ist für b«n öffentlichen Verkehr «ingezogea worden. Die «mtshauplmannschast Schwarzenberg, am 13. Juni 1921. Wegen oorzunehm«nd«r Reinigung bleiben sämtliche Geschäftsräume des unier-eichneten Stadlrats im Stadthaus l und It und i» den Verwaltungsstellen Sachsenseld, Neuwelt und Wildmau Montag «ab Dienstag, den üb. nnb 31. gant INI geschlossen. Dringliche Angelegenheiten wrrden an beiden Tagen nur in d«r Zeit von vormittags 11 bis Ir Uhr erledigt. Die Standesämter Schwanenberg und Neuwelt stad an dlesm Tag« nur von vormittag, 1t bis 12 Uhr für dringliche Angelegenheiten geöffnet. Schwarzenberg, den >3. Juni lSLl.Der Vai »er Stabt. Pslichlseuerwehr Schneeberg. Sonniag, -en 19. Juni, früh 7 Uhr findet dl« 1. Uebung statt. Hierzu haben sich alle Personen vom vollendet« 18. bis 24. Lebenssahr« «inzusinden. Stell« der Mannschaften mit dem Anfangsbuchstaben l, am Archidiakonak; diejenig« »ü de» Ansangsduchstadm dl—2 an der Su-erinlendentur. Alles Fehlen wird destrast. VUschuldigungen werden nur berücksichtigt, wenn ärztliches Zeugin» beigefügt ist. Di« Branddirelm»». Schleisholzoerslelgerung aus Breitenbrunner Slaatssorstrevier Diraatag. »en 21. gant 1921 soll« im Anschluß an di« D«rst«igerung des Antonslhaler Reoieres im Gasthause zum ^Wal-fchUitzch«»- za Aatousthat S2S2 sicht. Älvhe von 7/15 cm Vberstärk«, 4,0 m lang, Schläg« Abt. 11, 12, 25 Brbr. und 4, IS Lrdf. Teil versteigert werden. Für die Kreis« Nordhansea «ab aiskte» w«rbm Fra«« m«b Mädchen als Slrbefterinnen für landwirtschaftliche Betriebe benötigt. Nebm freier Verpflegung und Wohnung wird «in Stundenlohu von 1L0 Mk. gewährt. Meldung« nimmt bis zum 22. Juni entgegen Dezirbsarbettanachwet, der «mlshaupdnaaaschaft Zwilk»«». Mitlelstrabe l. Unsere Gelreivewirlschaft. Vertin, 14. Juni. Im Reichstag fand heute bi« »weide Beratung eines Gesetzvnwurfes über die Regelung de» Berkiehr» mit Setveib« statt. Der Entwurf sicht eine Umlage von S Million«, Tonn« Getreide Pir den Bedarf der versoogung-ckerechtigten Bevölkerung vor. Ernährungsnrinister Herm«» betont die Notwendigkeit der Sicherstellung Ler versovgungsberechtigten Bevölkerung zu er schwinglichen Preisen. Wir brauch« in diesem Jahr« 8H Millionen Können Inlan-sgetreiLe. Das ist auf Lem bisherigen Wege nicht möglich. Aber auch eine vollständige Freigabe Ler Getreidewirt schaft kann noch nicht untevnonunenen werden; denn Lurch Lie An- Passung an Len Weltmarktpreis würden Lie Preise für Mehl und Brochetcerde sich sto^ erhöhen. Ein künstliches NieLechalien Ler Preis« Lurch Rei chszuschüsse ist praktisch undurchführbar. Es wären hierzu 14—18 Milliarden Mark erforderlich Allerdings müssen wir DU Beginn Le» neuen Wirtschaftsjahres einen Borrat haben, wenn wir nicht wieder zum Frühdrusch greisen sollen. Die inländische Lieherzeugung scheint Len Bedarf decken zu können, ebenso die Kartofselerzeuguilg, nicht aber die Getveiderzengung, und sichere Anzeichen Über ihre Erhöhung über den Friedensstand hinaus liegen noch nicht vor. Wir sind somit gewissermassen auf Lem negativen Wetz zu Lem Umlagesystem gekommen. Wir erkennen gern sein« Schwierigkeiten an. Wir scheu in Lem Umlagesystom den besten Uebevgang zur freien Wirtschaft, ein« Förderung Ler Produktion und Las Ende des Schleichhandels. Der Ausgabenkreis der Reichs- oetreidestellr findet, abgesehen von dem Fortfall der Mühlenkon- mvll«, auch dadurch eine Einschränkung, dass sie bei Ler gesamten Lrsaffungstätigkeit und somit auch weit mehr als di« Hälfte abge lbaut roevden kann. Der Handel findet'eine Erweiterung. Für die Erfüllung Ler Umlage haftet Ler Erzeuger dem Kommunalver band, dieser dem Land« und dieses dem Reiche. Dte Preisgestaltung häk«t von Ler Lag« Ler Reichszuschüsse zur Verbilligung des Mehle» ab. Angefordert werden für Liesen Zweck im laufenden Jahre 10—15 Milliarden Mark. Hier kann'nur schrittweise abge baut werden, wenn nicht schwere Erschütterungen unsere» Wirt schaftslebens eintreten sollen. Hand in Hand mit dem Mbau müßt« ein« entsprechende Erhöhung der Löhne und Gehälter gehen. So mit müssen wir Brot- und Mehrpreise auf einer erträglichen Höhe hcüten. Abg. Sbker v. Braun (Dntl.) lehnt im Namen der Landwirt schaft di« Vorlage der Regierung ab. Wenn Lie Regierung so lange mit der Wiedereinführung -er freien Wirtschaft warten wolle, bi» unsere Landwirtschaft den Inlandsbedarf decken könne, werde st« lang« warten können. Nur die frei« Wirtschaft kmm dm Interessen der Konsumenten entsprechen. Somit erwarten wir auch nichts von dem Umlogeverfahren, zumal die Frage der Selbstversorgung und Deputate nicht genügend geklärt ist. Nur di« frei« Wirtschaft be freit un» von dem Schiä»erhandol. Auch im Wege Le» frei« Handels hat di« Negierung Li« Macht, den Brotpreis auf einein niedrigen Niveau zu holten. Sie muß nur verhindern, daß deutsche» Getreide ausgeführt wird, und für eine Verbilligung de» Auslandogetreides sorgen. Die Umlage verletzt La» Ncchtsgefühl der Landwirtschaft und wird keinen Erfolg hoben. Di« Erhöhung der Erzeugung kann nur auf dem Wege Ler frei« Wirtschaft «folgen. 2lbg. Schmidt-KSpenick (Soz.): Wir müssen die Beibehaltung der Zwangswirtschaft fordern, denn Li« geplante Umlag« wird ihren «weck nicht erfüllen. Diejenigen, Lie chr« Pflicht nicht tun, Aecker brach liegen lassen, gegen di« Pslanzenkrqnkheiten nicht vorachan «sw., müssen eben Mr Pflichterfüllung gezwungen werden. Wenn der Sprung in Lie freie Wirtschaft noch nicht gewagt werden kann, dann muß auch das Nötige durch Gesetz« erfasst werden. Dazu reicht aber di« Vorlage nicht au». Der Widerstand Ler Rechten gegen den Achtstundentag ist nicht berechtigt. Im Auslände erstrebt man für Li« Arbeiterschaft ähnliche Erfolge. Unsere Arbeiterschaft ist aber bereit, mit der Landwirtschaft sich in dieser Frag« zu ver ständigen. Di« Beratung wird abgebrochen. Oberschlefien. D« Bankerott der interalliiert«» Kommission. vpprl», 14. Juni. DK Interalliiert« Kommission hat bl« Säulerung»aktk« in Oberchlesien eingestellt. Al» Grund hierfür gab sic den politischen Parteien an, daß der Selbstschutz sich weigert, vor Niederschlagung da» Aufstande, di« durch ihn befreiten und Geschützt«, Gqenden zu räumen. DK deutsch«» Parkten ver treten den Standpunkt, daß « Ausstich« der Interalliiert« Kom- Mission ist, endlich einmal geeM Li« Zn-:rgenkn vorMgch--n. nicht aber geae» Leu SePstschuG, L« sich aft Peendigung de» Ausstand«» von selbst auflkst. DK Bevölkerung kann sich den von ihr selbst geschaffenen Schutz nicht nehmen lasses bevor st« durch Daten der Kommission ein« Gewähr für ihre voll« Sicherheit erhalt«» hat. «in englische, Wahrheikbektuntuk, Loudon, 14. Der Sonderberichterstatter Le» ^Manchester Guar dian" schreibt aus Oppeln: DK neutral« gone fei «in Misserfolg. DK Deutschen erleiden dauernd unerträgliche Heras'.sfordevmrgen von seilen der Insurgenten, Lk «in Interesse daran haben, daß die Deutschen wieder angrrifen. Nicht der deutsche Selbstschutz, son dern di« Franzosen bilden Las Haupthindernis für eine Lauernd« Lösung. Di« Franzosen, Lie für -en Aufstand verantwortlich sind und essen ihrer Sympathie für Len Aufstand Ausdruck geben, sind auch für sein« Fortdauer verantwortlich, La sk alles tun. um jede Aktion, die de» Aufstand beende» könnte, verzögern oder oibz» schwäche«. Breslau, 14. Juni. Die Pole» greifen wieder seit Mitternacht mit Verstärkungen an. Zn Groß-Strehlitz ist der Selbstschutz ans acht deutschen Gemeinden eingetroffen, di« den Insurgenten überlassen wer den mußten. Gleiwltz. 14. Juni. Seit Beginn de« Aufstande» bis zum An- sang dieses Monats haben die Aufständischen Kohlen im Werk von 9 Millionen Mark aus den staatlichen Gruben über Lk polnische Greife gebracht. Di« Kohlenliefevungen nach Polen nehmen un verändert ihren Fortgang, ohne dass man sich um Las Verbot der Kohlenverkilungsstelle der interalliierten Kommission in Dleiwitz kümmert. Nathemm und Lonchenr. Berlin, 14. Juni. Don amtlicher deutscher Selk wird mitge teilt: DK Verhandlungen zwischen den Ministern Rathenau mrd Loucheur wurden nur zwischen dm beiden Ministern persönlich ohne Hinzuziehung von Sachverständigen geführt Der Zweck der gestrigen Besprechung war, «in Avbeitsprogramm aufzustellen, das die verschiedenen Fragen der Dachlieferung, Arbeitsleistungen und Finanzierungen grundsätzlicher Vereinbarung entgogenfiihren soll. Di« Einzelnerhandlnngen werden deutscherseits von der Kriegs lastenkommission in Paris geführt werden. Beiderseits ergaben die Verhandlungen die entschiedene Absicht, et» beschleunigte» Tempo der Arbeiten herbeizuführen und Deutschland an dm Medevauf- bauarbeiten in erheblichem Ausmaße zu beteilige». Deutlich! Auf feiner Nsdereise hat Erzberger auch Iserloh« besucht. Dort wurde ihm aber von den bürgerlichen politischen Parteien durch folgend« Entschließung ein recht deutlich« Absage erteilt: Wir lohnen e» ab, um» mit einem Menschen vom Schlag« eines Erzberger, mit d«m Dolksverräter von Eompiegne, Lem Treiber gegen di« Einheit des Reiches und dem Fortbestand Preussen», dem gerichtsnotorischen Lügner, dem der Steuerdefraudation und der Kapitalverschiebung dringend Verdächtigen, in einen Saal zu setzen oder gar mit ihm di« Klinge sachlichen Meinungsstreite» zu kreuzen. Wir lehnen «« ab im Namen aller unserer Mitglieder, auf den echt erzbergerischen Schröpfungstrick hereinzufallen, wieder einmal au»- gerechnet au» Lom Fell de» Bürgertum» Riemen zu schneiden durch die verschieden« Bem«ssung de» Eintrittspreise», Ler für Zentrums- Mitglieder und Gewerkschaftler 2 Mark, für dk übrigen Besucher 5 Mark betrogen soll. Erzberger darf zu seinem Iserlohner Vor tragsabend kein« seiner Mivger-Reppkarkn verkaufen. Da» sei unsere Antwort auf Lie un» gestellte Zumutung Le» Brrtknhäuser D'schaftlhnb«rs un- Allerweltsverdiener» im privaten Leben wk auf dem Ministersessel, dessen moralisch« Qualität«» anlässlich de» Helfferich-Pvo-ess«» Las Gericht festlegk. Abstimmung Uber den englischen Bergarbeikrstrekk. Am 15. Suni soll durch Abstimmung sämtlich«, Bergarbeiter ent- schieden «erden, ob der Streik weltergehen soll oder nicht. Dabei han delt e» sich bei der Aufrechterhaltung de» Streik« »un die Durchsetzung einer Verstaatlichung der Kohlengruben und Einsttung «ine» stant- ltchm Lohnamte», im Falle de« Abbruch, um di« Annahme der Be- dingungm, dk di« Grubenbesitzer und die Regierung stellen. DK Negierung fordert Einstellung de» Streik» bi« zum 18. Juni und ist bereit, in. diesem Fall« rin« Summ« von 10 Millionen Pfund (etwa 209 Millionen Goldmark) gewissermaßen ak Prämie zn zahkn, um für di« nächst« Zeit dk unvermeidlichen Lobnhe«bfek,ng«n mwzuglei- ckkn. Dir GrnbrnbHdrr kommen den Arbeitern insofern rn'qegen, al» sie di« Errichtung eine« staatlich'« Lohnamte, ,»gestehen. Diese« Amt toll die P«?no"k haben, im Z'^amwena ' : mit den "rh-»ch>>krn d«r einzeln« Distrikt, »inen Minimallohu srstzusttzeu und dk Höhe des Unternehmergewinn» mit der Höh« der Löhn« im Einklang zu haltm. Für» Erste soll allerdings der Lohn herabgesetzt werden, wobst dk Verminderung «ms ein bi» zwei Schilling de» Tagelohne» be schränkt sein soll. Auf die Verstaatlichung der Gruben aber müssen dk Arbeiter natürlich verzichten, wenn st« dk Bedingung«» d«r Gegen seite annehmen. Ueber den Ausgang der Abstimmung ist man noch im Unsicher». Da aber di» Kampfmüdigkeit in Len Reih«, der Ber^ arbeiter sehr groß ist und 1v Millionen Pfund Staatszuschuß zu L« Löhnen auf dem Spiel stehen, so glaubt «ran, daß sich »in» Mehrheit für Abbruch de» Streik» finden wird. Rußland und de» amerikanifl^fapanisch» Gegensatz.- New York, 14. Juni. Dandersip macht» der Oeffentlichktt aub sehenorrrgende Mitteilungen über »in sowjetruffisch«» Angtbot an Amerika bezüglich der Einräumung wichtig« Flottenstützpunkt« t» Still« Oza« an bi« Vereinigten Staaten, Der bekmmk Finanz mann erklärte, daß Sowjetrußland unter Ler Bedingung der Wieder aufnahme der Handelsbeziehungen zwischen beide» Ländern bereit und entschlossen sei, Amerika die Anatschw-Brü al» Flottenstützpunkt abzutreten. Es sei die» ein« Bucht von ungeahnter strategisch« Be deutung gegen Japan. Oertttch« Angelsgenheiken. ' Der jähe Umschwung in der Witterung, der un» nach langer troü- ner Sommerhitze herbstlich kalk Regentage bracht«, weckt Lk Erinn» rung an einen gleichen Witterunasverlauf de» Jahve» 1821. Der be kannte Schneeberger Chronist Lehmann schreibt hierüber: «Das Iah» 1821 zeichnete sich durch eine besonders ungünstig« Witterung au». De» Winter war, wenngleich wenig Schnee lag, doch anhaltend, -aß Kan an der Grenze bis zum April Schlitkn fahren konnte. Wunderbar schnell kam dann der Frühling. Drei Wochen hindurch begünstigt« di« Witte rung jode Feldarbeit. Damit aber waren fast all» schönen Tage do» ganzen Jahres geendet. Gin kalter Mai, «in regerwoller Juni folgt«. Unaufhaltsam stürzte der Regen im Iuliu» und August vom Himmel. Drr September kam und verging, urü vergeben» harrte man mit Be sorgnis auf Erntewetter. In den niederen Gegenden faulte da» Getreid« käst auf den Feldern; tm Gebirge wuch» e» auf dem Halm« <m». Erst vom 6. Oktober an begann ein schön« Herbst. Die Lebensmittel stieg« natürlich im Preise, aber aus keine bedenkliche W«ise; ein sechspfündiae» Brot erreichte noch nicht den Pvei» von S Groschen.' — DK Leser des „E. D.' dürften auch Lie im Besitz« des Hrn. Lehrer Konrad Gerb« au» Neustädtel, jetzt in Pulsnitz, befindlichen schriftlichen Aufzeichnung gen der Ereignisse Le» genannten Jahres anregen, in den»n u. a. üb« Lk Witterung bemerkt wird: „Den 29. Juni 1821 hat e» bey «m» k Schne-berg geschneit und bey Annabem und an der Böhmischen Gränz« ist Ler Schnee beynah» eine Diertelelk hoch gelegen. Zu Weihnächte» 1821 haben sie in Marienthal auf einem offenen Kegelschub gekegelt. Den 19. Mai 1822 hat in Reinsdorf das Korn geblüht: den 18. Juli haben st« in Haßlau Korn geschnitten,' — Wir wollen hoffen, daß dk jetzige ungünstige Witterung nicht so lange anhält und Lie traurige» Folgen für die Landwirtschaft hat wie Li« de» Jahre» 1821. Die jetzt hat Ler reichlich gefallene Regen bei un» noch keinen Schaden angerich tet, vielmehr Lem ausgetrockneten Boden Lie nötige Durchfeuchtung ge bracht; nunmehr möchten sich aber dk Schleusen de» Himmel» schliessen, um den Beginn Ler Ernte, die die» Jahr »inen sehr reichen Ertrag ver spricht, zu ermöglichen. * Günstige Srnteauesichte« — erhöhter Brotpreis. Da, Reichste» nährungsministerrum erklärt: Soweit e» sich übersehen läßt, dürft« in diesem Jahre eine günstige Ernt« zu erwarten sein, eine Ernte leben- sall», Lie um vieles besser ist als die vorjährige. Besonder» gilt Lie» vom Brotgetreide. Man kann dk Lrnk als gute Mittelernk bezeichnen. Am Schluß dieses Erntejahre, werden zum ersten Mal» wieder Be stände aus der vorigen Ernte vorhanden sein. DK Folgen dies« Li- ^ation zeigen sich in dem Wegfall Ler Frühdruschprämir, wie sk unk» dem Druck der Verhältnisse bis zum letzten Jahre an die Landwirt« ge zahlt wurde. Durch den Fortfall Liekr Prämie werden groß« Sum men für da» Reich gespart. Durch das Umlageverfahren hofft ma» nicht nur der Preistreiberei zu steuern, sondern auch den Schleichhandel mit Mehl zu unterbinden. Für dk Bevölkerung kommen dies« Ver hältnisse besonders dadurch zum Ausdruck, Laß jeder in der Lage sei« wird, sich außer seiner Brotration, die der bisherigen gleichbleiben soll, noch Mehl im freien Kandel zu beschaffen. Im Zusammenhang damit ist es nötig, die Gründe zu erörtern, di« in kurzer Zeit zu einer Er- Höhung oe» Brotpreises führen werden. D« Reichsregkvu», hat bl» setzt groß» Summen für die von ihr in dk Weg« «kikk B«- billigunasaktion heraeosbrn. Man ist sich mm darüber einig, dass m<t einem allgemeinen Abbau der Derbllligungc-akttcn begonnen werden müsse, »un w!«-er zu einer gesunden Wirtschaft zu komm«». Di« b«kt» ligtrn Stellen beraten gegenwärtig über die Höhe -er Summ«, Li« im Etat zur Verbilligung de» Brotvr« s« gestrichen «erden soll. Bo» Ker Köbe dkftr « strickenen Z-kchüff- wird -e abh"u«*n, in we'chem ^as;e der Vrcii eis gesteigert werd::» muss. Doe E,. hühuntz düch, -44t alltttliwae aut üt »nult» log«*. Kist.